[14.05.2008] Warum mein Freund?

rv122

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Die Nacht war nur noch einige Stunden alt, doch musste Malik noch etwas erledigen, eh er sich zu seiner Tagesruhe begeben konnte.

Adrians Handy zeigte ihm an, dass die Geißel aus Finstertal mit ihm zu sprechen wünschte. Die Frage war nur, ob Adrian das auch wollte...
 
Adrian hatte gejagt und sich seither in der Stadt herumgetrieben. Der Brujah war dabei seine Kontakte in gewissen Bereichen des Rotlichtmilieus abgegangen. Es hatte in der letzten Nacht Unruhe gegeben. Irgendwelche Leute waren in ein Haus und die Wohnung eines Mitarbeiters der Russen eingedrungen und ein anderer hatte einen Zuhälter der Mafia im Messerkampf niedergestochen. Beide Gruppen waren danach auf rätselhafte Weise dem Zugriff entkommen und die Unterwelt summte seither wie ein Bienenstock den irgendwelche dummen Kinder mit Steinen bewarfen. Außerdem stand ein dem Brujah aus dem Elysium vertrautes Gesicht seit heute Mittag auf einer Fahndungsliste der Polizei. Als der Anruf von Malik kam rechnete der Brujah schon halb damit in den Blick der diesbezüglichen Ermittlungen der Geißel gerückt zu sein.
"Yoshida", meldete er sich.
 
"Hallo Adrian, hier ist Malik. Es gibt etwas, was ich unter mit dir besprechen muss. Hast du Zeit, dass wir uns treffen können?"

Wüsste Mali, dass der Brujah einige Kontakte zur Unterwelt in Finstertal hatte, würde er wahrscheinlich noch dringender mit ihm sprechen wollen, doch so war Maliks Thema nur Schmidt. Die Stimme der Geißel hörte sich jedenfalls normal an und bis jetzt hoffte die Geißel auch noch alles in normalen Bahnen zu klären.
 
Da Malik nicht wusste, wie das Treffen ablaufen würde, wählte er einen nicht sehr belebten Ort.

"Lass uns doch in einer Stunde beim Kriegsdenkmal in Finsterburg treffen, das würde mir vom Weg am Besten passen." Malik wählte bewusst einen Treffpunkt, der im Einflussbereich der Malkavianer lag um so mögliche Komplikationen vertuschen zu können.
 
Adrian fuhr zu besagtem Denkmal ohne lange nachzudenken. Wenn Malik ihn angreifen oder einkassieren wollte hätte er das anders angestellt. Nun blieb die Frage was die Geißel von ihm wollte? Als er vor Ort ankam lies sich Adrian mit dem Rücken zur Wand am Denkmal nieder und wartete auf Maliks Ankunft.
 
Es dauerte nicht lange, bis sich die Gestalt des Schwarzen aus der Dunkelheit schälte und Malik seine hand zum Gruß hob.

"Hallo Adrian, lange nicht gesehen." Die Geißel blieb ungefähr eineinhalb Meter vor dem Asiaten stehen, wobei die Hände lessig an der Seite hingen. "Du fragst dich sicher, warum ich dich hier her gebeten habe und ich werde es dir sogleich beantworten.

Es gibt zwei Gründe, der erste ist der wichtigere der Beiden. Ich nehme an, bei dem Namen Schmidt klingelt es bei dir?" Malik war auf alles gefasst und so hatte er auch vor seinem Auftritt die Umgebung erkundet und war um Adrian in den Schatten herum geschlichen. Seine Augen hatten dabei den Schleier der Realität durchdrungen und nach Anzeichen von Verdunkelten gesucht. Erst dann hatte er sich scheinbar ankommend dem Brujah offenbart.
 
Adrian hob ebenfalls zur Begrüssung die Hand. Dann stand er auf, sollte die Angelegenheit unerfreulich werden war das die bessere Position für eine Auseinandersetzung. Malik schien eine Bedrohung geradezu auszuatmen. Seine erste Bemerkung machte das alles nur noch brisanter.

"Nach gestern Nacht klingelt es bei dem Namen wohl bei allen Kainskindern die auf dem Fest waren. Was ist der zweite Grund?"
 
"Ein Kampf wo ich deine Hilfe brauche, doch schließen wir erst unser erstes Thema an.

Ich weiß, dass du ihn schon ein wenig länger kennst und würde dich bitten, mit mir offen zu reden und nichts zu verschweigen. Es ist nicht strafbar ihn zu kennen, jedenfalls wenn nur ich es weiß. Genauso ist es auch nicht strafbar, wenn man für ihn an einem Überfall teilgenommen hat, in dem ein Ghul von Rothschild gestorben ist. Wie gesagt, solange ich es nur weiß und eh du jetzt voreilig handelst, wenn ich heute nicht mehr etwas Bestimmtes unternehme, weiß es bald die Archontin.

Also, bitte offen und alles." Maliks Stimme war ernst geworden und seine Stimmlage zeigte, dass er es nicht schätzte ab jetzt belogen zu werden.
 
"Schmidt, nein, länger kenne ich ihn nicht. Er hat mich vergangene Nacht nach seinem Auftritt auf dem Fest im Elysium kontaktiert indem er mir in meinem Getränk erschienen ist. Er hat dabei irgendwas über gehenna gefaselt und wie ich das überleben könnte. Deshalb sollte ich Kontakt zu Grete Worre herstellen, die dann Dich ansprechen sollte. Er schien daran interessiert zu sein Dich Kennen zu lernen und wollte das ich grete dazu bringe mit Dir zu reden. Irgendwie scheint er seine Clanbrüder um sich sammeln zu wollen und aus irgendeinem Grund scheint er zu meinen das mich diese Gehenna - Geschichte interessiert - womit er nicht ganz falsch liegt. Immerhin geht Eurem Clan der Ruf voraus das Ihr über außergewöhnliche Einsichten und Erkenntnisse vedrfügt. Vielleicht ist ja etwas mehr dran als ein blöder Witz. Deshalb hab ich mit Grete gesprochen und jetzt bist Du hier was mir zeigt das Du auch Interesse hast."
Adrain blieb gelassen, er schnappte nicht nach dem Köder der Geißel bezüglich des Sees, das Amulett hing um seinen Hals und war nicht zu sehen.
 
Malik musterte Adrian ernst, denn er glaubte ihm nicht. König war ein Spion gewesen und der Brujah war in der gleichen Zeit, wie der Malkavianer in die Stadt gekommen. Außerdem verfügte er über sehr gute Fähigkeiten in der Kunst der Verdunklung, er wäre der perfekte Dieb gewesen. Doch wie sollte er es ihm beweisen? Vielleicht war die einfache Methode die Beste.

"Ich glaube dir nicht, dass du Schmidt erst kennengelernt hast. Warum sollte er den Weg über dich nehmen, wenn er mich schon längst persönlich gesprochen hätte. Doch es kann natürlich auch sein, dass ich mich irre. Daher möchte ich, dass du mich zur Archontin begleitest. Sie verfügt über die Fähigkeiten meinen Verdacht zu zerstreuen. Wenn dies dann auch der Fall sein sollte, muss ich dich um Verzeihung bitte. Doch du siehst sicher ein, dass ich so handeln muss. Die Anwesenheit des Alten und eine üble Gequatsche über Gehenna, gehören nicht mehr in unsere heutige Zeit. Gehenna ist ein Gerücht und ich werde nicht dulden, dass er weiter diese Lügen verbreitet." Das Adrian überhaupt nicht auf die Unterstellung einging, dass er etwas mit dem Überfall zu tun hatte, beunruhigte Malik auch ein wenig. Er hätte empört sein müssen oder es abstreiten sollen, doch wenn man etwas total ignorierte, war das meist ein Hinweis, dass man mehr wusste.

"Wirst du mich also begleiten oder hast du mir doch etwas zu sagen?" Der Schwarze gab ihm noch einmal eine Chance, doch im gleichen Moment bereitete er sich auch auf eine aggressive Reaktion des Brujah vor.
 
"Ich weiss garnicht was sie wollen! Ich kenne diesen Schmidt nicht und dabei bleibt es. Was ich Ihnen gesagt habe ist alles was ich weiss und wenn Sie mich auch noch so mit Dingen beschuldigen von denen ich nichts weiss und die ich nicht getan habe. Bringen Sie mich zur Archontin und sie wird feststellen das ich diesen Schmidt nicht kenne und sich wahrscheinlich gleichzeitig fragen warum Sie ihr von der Kontaktaufnahme nicht schon vorher erzählt haben sondern erst nach zwei Nächten damit kommen. Ich würde ja vermuten das Sie schon selbst mit Schmidt gesprochen haben und jetzt von ihrem eigenen Deal ablenken wollen oder sein Angebot nicht gut genug war. Sie haben mich als Opferlamm ausgesucht weil die Brujah bei den Ventrue nicht gut angeschrieben sind, aber da spiele ich nicht mit. Wenn Sie nichts zu verbergen haben wird das wohl eine sehr interessante Unterhaltung mit der Archontin."

Das Blut von Adrian kochte, er versuchte, nach aussen sichtbar, seine Wut über Maliks Anmassung zu unterdrücken.
 
Malik hatte damit gerechnet, dass Adrian die Anschuldigungen nicht einfach über sich ergehen lassen würde und es tat ihm wirklich leid, dass er all dies dem Brujah unterstellen musste, doch persönliche Gefühle gehörten hier nicht an diesen Ort. Wie Jack gesagt hatte, war der Weg den er gewählt hatte ein einsamer und so würde es wohl bleiben.

"Schön, dass sie mit mir kommen werden. Dann kommen sie, wir werden mit meinem Auto fahren." Malik deutete mit einer Handbewegung an, dass er wollte, Adrian vor ihm ging oder wenigstens neben ihn.
 
Adrian ging vorsichtig und mit Abstand neben Malik her, angespannt und bereit auf einen Angriff zu reagieren. Er war aber nach aussen ruhig und entspannt, aber unter der Oberfläche brodelte es.
 
Malik ging gelassen zu seinem Wagen und sagte kein weiteres Wort mehr. Sollte Adrian einsteigen, würde er mit ihm zur Akademie fahren.
 
Malik war froh, dass sich der Brujah scheinbar wieder beruhigt hatte. Vielleicht hatte er doch unrecht gehabt und würde so nun von einem noch weiteren Kainiten in der Stadt gehasst werden. Doch das war nun einmal der Preis, den er zahlen musste.

Die Geißel blieb immer noch angespannt, doch startete sie den Motor und fuhr mit dem Auto los in Richtung Akademie.
 
Adrian schnallte sich an und sprach dann die Geißel an. "Wenn sich die Sache geklärt hat müssen Sie mich aber wieder zurückfahren. Mein Wagen steht hier."
 
"Wenn die Sache geklärt ist, fahre ich sie gerne wieder zu ihrem Auto." Mehr sagte Malik nicht und wurde langsam unsicher, ob er den richtigen Schritt gewagt hatte. Doch nun konnte er nicht mehr zurück.
 
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