14.04.04 - Familienbande

Lurker streckte zögernd seine Hand aus, als wollte er ihren Kopf streicheln. Dann bricht er die Bewegung aber ab und berührt nur sachte ihre Hand. Seine Stimme ist warm und zufrieden.

Nichts zu danken...

Er sah sich kurz um, dann schlichen sie wieder zurück zu der Treppe die hinab führte, wo sie durch den Keller in die Waschküche des Nebengebäudes und von dort durch ein Fenster wieder zu den Hinterhöfen gelangen würden.

Lurker sah den Hund in der Gasse sitzen und sie neugierig beobachten. Da er gerade so ausgezeichnet gelaunt war, wie immer wenn er in Mays Nähe war, hockte er sich kurz hin und legte den Kopf schief. Er wurde ganz ruhig und fühlte vor sich das Band das die Tiere miteinander teilten. Er sandte ihm das Gefühl eines Schwanzwedelns und seiner Zufriedenheit das er mit seinem Rudel, denn das war das Gefühl das der Hund besser verstand als Familie, unterwegs sein konnte und seiner Kleinen etwas beibringen konnte. Ein mentales streicheln noch und der Weg zum Lieferanten Eingang einer Kantine, wo er oft beobachtet hatte das Küchenabfälle über waren, dann trennte er sich von dem Tier, wandte sich ab von der Wärme der Gemeinschaft und war wieder isoliert in seinem Körper, der wandelnden Leiche. Immer wenn er das tat war er traurig wieder zurückzukehren. Mit einem kurzem Satz hüpfte er auf die Treppe und wartete am Kellereingang auf May, um sie wieder zurück zu ihrem Fahrrad zu führen. Wenn er danach durch die Kanalisation ging, würde er immer noch früh am Klärwerk ankommen.
 
Auch Meyyes Hand ist warm, als wäre mit dem Blut auch ein Teil des Lebens der Menschen auf sie übergegangen - was ja nichtmal so abwegig ist. Andererseits hat er sicher schon mitbekommen, dass sie ständig so ist. Nach kurzem Nachdenken folgt sie Lurker wieder zurück zum Kellereingang. Zwar wäre es jetzt kürzer, zu ihrem Ziel in der Nordstadt aufzubrechen, aber für die Zeit nahe dem Sonnenaufgang ist es immer beruhigend, das Fahrrad in der Nähe zu wissen. Also einmal den ganzen Weg zurück, quer durch die Stadt, auf Wegen die nicht jeder kennt.

Ein wenig neugierig hält sie inne und schaut, was Lurker mit dem Hund tut. Eigentlich nur nahe herangehen und ihn anstarren, ungefähr so wie sie vorhin. Ja... eigentlich kennt sie von den Nosferatu nur ihren Unsichtbarkeitstrick, aber sie selbst kann auch verschiedene Sachen. Als er zurückkehrt und sie unterwegs sind, fragt sie ihn: "Kannst du auch mit Tieren sprechen? Können das alle von deinem Clan?"
 
Lurker sah sie an, ihre wie lebendig wirkende Haut, ihre Augen die glänzten und nicht leer waren wie Glas, alles das ließ sie so menschlich wirken das Lurker sich noch mehr um sie kümmern wollte.
Sie gingen nun langsamer, hetzten nicht mehr durch die Schleichwege der Stadt, so das sie sich unterhalten konnten.

Mit Tieren reden ? Tiere reden nicht, sie verständigen sich anders. Aber damit kennst Du dich sicherlich aus. Von deinem Clan heißt es ja das ihr ein starkes Band zu den Unschuldigen habt, das manche von euch sogar mehr wie sie denken. Ich würde es nicht reden nennen. Du kannst das vielleicht, aber ich kann mir vorstellen was sie sehen, ein Gefühl dafür bekommen was sie mir mitteilen wollen und wenn es mir gelingt mich auf das einzustimmen was ich bei ihnen spüre, dann kann ich sie auch Dinge wissen lassen.

Sie huschten durch einen Vorgarten und Lurker war einen Augenblick still, denn die Terassentür war offen und ein glühender Punkt flammte dort auf. Scheinbar war dort jemand auf die Terasse gegangen um noch eine Zigarette zu rauchen. als sie über die nächste mauer steigen lispelte er weiter.

Viele von uns können das, ja, wir erhalten oftmals viele unserer Informationen über Tiere. Es funtkioniert allerdings mit einigen Tieren besser als mit anderen. Ratten und andere Stadttiere scheinen mich eher zu akzeptieren. Ich mag sie...

seine spröden Lippen teilen sich zu einem versonnen Lächeln.
 
Ein Grinsen blitzt auf, weiße Zähne in einem dunklen Gesicht. Da wollte sie ihn mit wie für Kinder vereinfachten Ausdrücken fragen und trifft auf einen Experten. Also doch... das was ihr Erzeuger Tierhaftigkeit nannte. Sie nickt und sagt: "Genau das meinte ich. Stimmt schon, in unserem Clan ist das sowas wie eine Spezialität von uns. Hätt ich nicht gedacht, dass das noch andere können."

Den Rückweg über ist Meyye etwas langsamer und, so könnte es scheinen, nicht mehr ganz so katzenhaft elegant wie zuvor.. vermutlich ist zu erahnen, dass im Blut der Obdachlosen doch ein wenig Alkohol war. Aber es genügt noch nicht, sie einen echten Fehltritt tun zu lassen (eben weil sie vorsichtiger ist), und sie hat auch keine lallende Sprachstörung. Früher als sie noch lebte ist sie ein oder zweimal abgestürzt, aber da es ihre geliebten einsamen Ausflüge in die Natur und vor allem ihr Image beeinträchtigt hat, hat sie es bald gelassen.

Als er weitererzählt, hört sie interessiert zu. Das mit den Informationen durch Tiere weiß sie ja inzwischen auch ganz gut zu schätzen. Erst als seine Präferenzen lassen sie ein wenig stutzen. "Wirklich? Wenn ich es tue funktioniert es bei allen gleich." meint sie und ruft sich ihre bisherigen 'Gespräche' mit und Rufe nach Tieren ins Gedächtnis. Eulen, Hunde, Wölfe, was auch immer... solange es groß genug ist, kann sie es auch.
 
Lurker stieg über eine Gartenlaube auf das Dach eines dahinter parkenden Autos. Es war nur ein großer Schritt.
Gedankenverloren hielt er Meyye eine Hand hin um ihr hinüber zu helfen. Der zwanglose Umgang der letzten Tage mit Dimitri, hatte ihn für den Moment vergessen lassen das die wenigsten seiner `Genossen´ scharf darauf waren seine gereichte Hand anzunehmen.

Ich weiß nicht, vielleicht ist es auch so das ich mich bei bestimmten Tieren wohler fühle und das es deshalb mit diesen besser funktioniert. Am besten geht es mit Ratten. Mit denen teilen wir uns oft den Platz. Ratten sind sehr sehr gemeinschaftlich weißt du ?

Er lächelte und genoß die Nacht. Alles war friedlich und weit entfernt, solange sie in der Nähe war.
 
Beinahe hätte sie die Hand übersehen, die er ihr entgegenstreckt, aber dann stutzt sie doch noch. Hinüberhelfen, ihr? Die angeheitert wie sie ist wahrscheinlich weniger Probleme mit dem ganzen Gehüpfe und Geklettere hat als er an seinem besten Tag? Aber wenn es ihm wichtig ist... sie ergreift die Hand und macht ebenfalls den Schritt, oder kleinen Sprung, oder irgendsoein Zwischending, wobei sie an das Waschbecken und die Seife in ihrem Bad denkt.

Sie zuckt die Achseln. Wird wohl so sein, dass es mit Vorlieben und Abneigungen zu tun hat. "Ich mag Wölfe. In meiner Heimat gibt es die nicht, nur Schakale und Hyänen, nicht gerade toll. Wölfe sind wenigstens noch echte Jäger." Na, so wie sich das anhört werden sich auch zukünftige Begegnungen mit Werwölfen nicht vermeiden lassen. Meyye ist sich da sogar ziemlich sicher, und neuerdings hat sie sogar noch einen Raben auf ihrer persönlichen Liste (von ihr) bedrohter Tierarten.

Sie hüpft recht lässig vom Autodach und schaut zu dem Gebäude, das ihre Zuflucht beherbergt. Sie sind fast da. "Und was machst du heute noch?" fragt sie im Plauderton.
 
Lurkers Augen zogen sich gefährlich zusammen. Sie mag also Wölfe, wie oft mußte er ihr noch sagen das sie sich von diesen Biestern fernhalten mußte. Beim letzten mal war sie offentsichtlich von ihren `Steckenpferden´ erwischt worden als sie hinter ihnen her geschlichen ist. Das schloß er zumindest aus ihren Verletzungen. Immer diese Kinder mit ihren romantischen Vorstellungen.
Als sie sich jedoch zu ihm umdrehte zerfloß sein Zorn sofort.
Er konnte ihr nicht böse sein. War es nicht auch seine eigene Neugierde die ihn schon oft in die unmöglichsten und gefährlichsten Situationen gebracht hatte ? Es war erst ein paar Tage her, da hatte er sich im Nahkampf mit einem Tzimisce wiedergefunden. Wie sollte er ihr also böse sein, nur weil sie ihm ähnlich war ?

Ich treffe mich am Klärwerk mit Freunden, das ist so eine Art Treffpunkt dort für mein Blut.

Er überlegte einen Moment.

Allerdings bin ich dort nur wenn ich mich vorher auch verabrede. In der Bibliothek bin ich eigentlich viel häufiger. Also wenn Du mich mal suchst, dort wäre ein guter Ort um mit der Suche zu beginnen.

Seine Augen tauchten aus dem Schatten seiner Maskierung auf und er blinzelte ihr zu.

Aber in die Verlegenheit wirst du ohnehin nicht kommen, du hast ja den direkten Draht. Und du ? was hast Du heute noch so vor ?
 
Sie nickt erst nur, als er von einem Treffen erzählt. Ihr eigenes Treffen gestern mit ihresgleichen war ja ein mittleres bis größeres Desaster, sowas will sie nicht so schnell wiederholen. Am liebsten gar nicht. Sie hat ja immer noch die Vogelkrallenspur am Oberschenkel als Andenken daran. Dafür hat der Blutvorrat dann auch wieder nicht ausgereicht.

Andererseits gibt es durchaus Kainiten, mit denen sie sich hin und wieder trifft und es nicht schon im Voraus bereut. Noch nichtmal im Nachhinein. Auch wenn es bei Lurker nur der Zwang des Blutsbandes ist (wer weiß wie er sich ohne das ihr gegenüber verhalten würde?), gehört er dazu.

Das Phantom der Bücherei. Kurz taucht der häßliche Gedanke auf, dass er zum Klärwerk besser passen würde als zu einer Bibliothek, aber sie knüppelt ihn zurück dahin wo er herkam. Das hat Lurker nicht verdient. "Bibliothek, okay. Ich werds mir merken." meint sie und nickt wieder leicht, als er den direkten (drahtlosen) Draht erwähnt. "Wie ich schon sagte... ich treffe mich mit ein paar Leuten meiner Herde. Wahrscheinlich muß ich morgen auch nochmal ein bißchen jagen, damit ich wieder völlig satt bin. Naja... mühsam ernährt sich das Eichhörnchen, heißts doch."

Inzwischen sind sie bei ihrer 'Residenz' eingetroffen und Meyye macht sich nochmal daran, das Bike heraufzuholen. "Na dann... die warten sicher schon ungeduldig auf mich. Machs gut, und.. wir müssen uns mal treffen damit du mir was über den Unsichtbarkeitstrick erzählen kannst. Bin ja gespannt ob ich das lernen könnte. Bis dann, Sensei. Ich ruf dich an." Sie zwinkert ihm zu und tritt in die Pedale.
 
Lurker nickte und lachte sogar leise als sie wieder von dem `Unsichtbarkeitstrick´erzählte. Er freute sich auf die Gelegenheit mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Ob es überhaupt möglich war für sie sich so zu bewegen und andere zu zwingen an ihr vorbeizuschauen wußte er nicht, aber es war ihm auch egal.
Er verneigte sich leicht japanisch als sie ihn Sensei nannte und stieg so mit auf den Scherz ein.

Ja, erhole Dich erstmal und eine schöne Nacht..

Als sie in die Nacht davon radelte stand Lurker noch eine ganze Weile vor der Türe und winkte ihr hinterher.
Ein wenig als würde ein Kind morgens zur Schule fahren.
Irgendwann löste er sich mit einer scwermütigen Bewegung und verschwand in einem Kellereingang.
 
Sie ist nicht außer Atem, als sie klingelt. Das heißt, wörtlich genommen ist sie das natürlich, schon seit langer Zeit, aber obwohl sie ein Tempo vorgelegt hat das wieder einmal diverse Autofahrer zu quietschenden Bremsmanövern und wütendem Hupen veranlaßt hat, steht sie vor dieser Tür als wäre sie schon seit einer Stunde hier und würde sich langweilen, nicht als habe sie sie vor fünf Sekunden erreicht, wie es wirklich ist.

Petes Gesicht ist halb erwartungsvoll und halb skeptisch, als er öffnet, aber das wird bald abgelöst durch ein strahlendes Lächeln, als er sie sieht. "May, da bist du ja endlich! Wir haben uns schon Sorgen gemacht." sagt er und läßt es sich nicht nehmen, sie noch vor der Tür zu umarmen, worauf sie mit einem leicht zerknirschten Lächeln eingeht.
"Tut mir leid, ich wurde aufgehalten. Hab wirklich so schnell gemacht wie ich konnte." antwortet sie ihm und erwidert die Küßchen, vorerst mal nur auf die Wangen.
"Jetzt bist du ja da." stellt er zufrieden fest und gibt ihr den Weg nach innen frei, um hinter ihr die Tür zu schließen. "Himmel, was ist denn mit deinem Bein passiert?"
Sie folgt seinem besorgten Blick zu ihrem Oberschenkel, der von einem Verband geziert ist. "Ach, nur ein kleiner Unfall.. nichts Schlimmes, und vor allem behindert es mich nicht... schon gar nicht dabei." Mag zwar stimmen, dennoch brennt es, besonders nach soviel Beinbewegung wie nach ihrer Amokfahrt. Nara, dieses räudige Raben-Rindvieh...
Pete läßt sich beruhigen, nickt und lächelt. "Wär ja auch allzu schade. Ich hab mich schon so darauf gefreut."
"Ihr habt doch hoffentlich nicht ohne mich angefangen?" sagt sie halb neckend, halb befürchtend.
Er lacht, schaut an sich herunter. Seine übliche Freizeitkleidung ist vollständig, er streicht sich über das kurze, braune Haar und funkelt sie aus blauen Augen spitzbübisch an. "Naja, ehrlich gesagt..."

Mit gehobenen Brauen geht sie auf diese Andeutung mal weiter ins Wohnzimmer. Der Schuhe hat sie sich auf gewohnt beiläufige Art entledigt ohne die Hände zu benutzen. Pete schmunzelt und folgt ihr einfach, um ihr über die Schulter zu sehen bei dem sich bietenden Anblick, den er schon kennt und von dem er auch ein Teil wäre, wenn es nicht an der Türe geschellt hätte. Ein Mann dessen Haut noch dunkler ist als Meyyes und ein blondes Mädchen, das nur wenig älter aussieht als sie, liegen engumschlungen auf der Ausziehcouch und fressen sich gegenseitig auf. So wäre jedenfalls der erste Eindruck eines unbedarften, überraschten Beobachters. Und obwohl sie den Neuzugang aus den Augenwinkeln beobachten, hören sie nur langsam damit auf, zur Endrunde nochmal extra hörbare Knutschgeräusche erzeugend.

"Hallo May." grüßt Uchi danach mit seiner tiefen Stimme und einem noch tieferen Blick, im Chor mit Sophies hoher und fröhlicher Stimme. Diese verschränkt die Arme vor der Brust und schürzt die Lippen.
"Das ist gemein." schmollt sie künstlich. "Ihr habt jetzt schon voll den Vorsprung."
Kichernd winkt Sophie ab. "Sooo weit sind wir noch gar nicht. Und es war nur um uns die Zeit bis zu deiner Ankunft zu vertreiben."
"Außerdem holen wir das schnell wieder auf." haucht ihr Pete ins Ohr, der inzwischen auch mit beiden Armen ihre Taille umschlungen und sich von hinten an sie geschmiegt hat. Meyye lächelt und läßt sich schnell versöhnen, mit einem innigen und bereits leidenschaftlichen Kuß, als sie sich umdreht.
"Willst du was trinken?" fragt Sophie und deutet auf den Sekt, aber wie immer winkt Meyye ab. Sophie zuckt die Schultern... hätte ja sein können, dass es ihren 'Energiefluß' heute mal nicht stört, May sagt ja selbst immer, dass der jedesmal unterschiedlich ist.
Noch während des Kusses sinken die Vampirin und Pete ebenfalls auf die weiche Liege, zwischen die beiden anderen, welche mit ihnen bald ein Quartett gegenseitiger Küsse und Streicheleien bilden.

Pete (der in Wirklichkeit Peter Nowiak heißt) ist Informatiker und beherrscht seine Codes im Schlaf, weswegen er umso mehr Zeit hat für einen lässigen Lebenswandel, den er sich auch noch leisten kann. Von ihm hat Meyye die meisten ihre gebrannten CDs (und sie hat fast nur gebrannte) und um ihn als Kern hat sich dieses Grüppchen auch irgendwann zusammengesammelt.
Uchi stammt ursprünglich aus Nigeria. Die meisten Europäer verstehen nicht, dass das für Meyye und ihn einen kulturellen Unterschied bedeutet wie der zwischen Italien und Norwegen, und genauso wie sich Leute von dort im Allgemeinen gebrochen auf Englisch verständigen können, funktioniert das zwischen Meyye und Uchi mit Suaheli, wenn sie sich anstrengen die Aussprache des anderen zu verstehen. Er hat es als Fremdsprache gelernt, seine Muttersprache heißt wie sein Stamm Bantu. Von denen hat Meyye natürlich gehört (ihr Herkunftsvolk, die Luo, sind dagegen zu unbedeutend um außerhalb ihrer Siedlungsgebiete bekannt zu sein), denn die gibt es auch in Kenia. Er ist hier weil er sich den Sprachen widmet, und Deutsch kann er inzwischen sehr gut.
Sophie versucht sich als Studentin in der hiesigen Kunstakademie, mehr schlecht als recht, so ist jedenfalls zu vernehmen wenn person genauer hinhört. Das tut ihrer Partygirl-Attitude keinen Abbruch, schließlich kommt Daddy für alles auf, da ist sie recht unbesorgt. Wenn er wüßte, was Töchterchen so alles treibt wäre das vielleicht recht schnell vorbei.

Meyye hat die drei im Mexican getroffen, als sie auf der Suche nach einer Ergänzung waren. Aus einem von Sophie initiierten flotten Dreier war eine längerfristige Einrichtung geworden, und die Kenianerin erschien ihnen da als die perfekte (auch farbliche) Ergänzung, als sie einmal mehr auf der Tanzfläche aktiv war. Auch die Vampirin konnte ihr Glück kaum fassen, und seitdem sind die Treffen des Swinger-Quartetts eine immer mal wieder, etwa einmal im Monat (manchmal auch spontan öfter) stattfindende Einrichtung geworden. Immer wieder betonen die drei anderen wie wunderbar es ist, Meyye gefunden zu haben, denn sie hat ja diese besondere, tantrische Kußmethode mit der sie höchste Ekstase schenken kann. Natürlich nur wenn die Konstellationen stimmen, aber das ist ja Aphrodite sei Dank nicht allzu selten. Leider können Männer diese Technik nicht erlernen, und als Sophie begeistert nachgefragt hat, mußte Meyye erstmal ihre Chakras überprüfen, woraufhin sie Schläfen, die Wirbelsäule und untere seitliche Rippenbögen der Blondine betastet hat und mit Bedauern erklären mußte, dass sie körperlich zu unterschiedlich gebaut sind... Sophie müßte sich erst mit jahrelangen Meditationen und Enthaltung darauf einstellen. Da war das Thema vom Tisch.

Es dauert nicht lange, da kommen zu Küssen und Streicheleinheiten der Verlust der Kleidung und Berührungen, die nicht mehr so 'harmloser' Natur sind. Die Erregung wächst (außer in Meyye, aber sie kann sich gut verstellen und die anderen haben es in dem Stadium und in den folgenden noch nie bemerkt) und zumindest die drei Sterblichen geben sich dem Rausch der Körperlichkeit hin. Uchi und Meyye, Sophie und Pete, Meyye und Pete, Uchi und Sophie, Meyye und Sophie... kaum eine Stellung und keine Konstellation (außer Uchi und Pete, so sehr mögen sie sich auch wieder nicht) die sie noch nicht ausprobiert haben. Stunden fliegen so dahin, alle wissen ja dass Meyye erst gegen Ende des Treffens den höchsten Punkt ihres 'Energieflusses' erreicht, und bis dahin haben auch alle sehr viel Spaß.

Schließlich beißt sie Pete als erstes... in den Hals, ganz konventionell, aber das macht ja nichts. Ihre Hand hat sie an einer.. höchst erregten Stelle und die Ekstase ihres Bisses vereint sich mit dem 'konventionellen' Höhepunkt. Uchi kommt danach an die Reihe, bei ihm gehen Hand und Mund keine getrennten Wege, und da sie sowieso gerade in der Gegend ist...
Während sie sich Sophies Bauch hinunterküßt, benutzt sie einen Großteil des eben gewonnenen Blutes, um ihre Krallenwunde zu heilen. Es verläuft schwierig und zäh, als wäre sie von einem Garou. Also doch ebenfalls ein Werwesen, diese Rabenfrau. Aber das ist nur ein flüchtiger Gedanke, ehe sie zart in den Innenschenkel der vor Lust aufschreienden und zitternden 'Freundin' beißt, um sich auch von ihr zu holen weswegen sie gekommen ist.

Sie fühlen sich alle vier sehr matt, als es vorbei ist, das ist immer so. Und wie immer verschwindet Meyye als Einzige als es auf den Morgen zugeht, während die anderen viel zu schwach sind und es sich auf der 'Spielwiese' bequem machen. Das ist okay, die Sonnenstrahlen sollen doch nicht ihren Energiefluß stören... sonst wäre sie nächstesmal vielleicht gar nicht mehr in der Lage, das nochmal zu machen. Also haben alle Verständnis, als sie sich verabschiedet.

Während sie sich auf dem Rad abstrampelt und der Fahrtwind ihre Haare zurückwehen läßt, fragt sie sich, wann sie zu ungeduldig ist für diese Art des Trinkens. Der Sex ist für sie nur wenig mehr als lästig... sie empfindet wenig dabei. Natürlich könnte sie das ändern, aber dazu müßte sie etwas von dem verbrauchen was sie eigentlich erlangen will. Nein, nicht unbedingt. Es sind drei Gefäße aufeinmal in einer Nacht, ohne Komplikationen. Das ist es ihr leicht wert. Noch.
 
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