TR Gomer
Kainit
- Registriert
- 7. Oktober 2003
- Beiträge
- 2.581
Die Zeit verging, langsam, schleichend, fast ohne das es Kai Braun wirklich aufgefallen war das die Sonne tatsächlich schon der Nacht gewichen war. Aber er konnte auch nicht allzu viel mitkriegen. Nachdem seine Ghul am Tag einen Brief erhalten hatte das sich seine Abreise beschleunigen sollte mussten die Dinge in abgeänderter Form geschehen. Seine Ghul hatte Anweisungen die sie befolgte, gut für beide, so musste Braun es sich schon am Tage hinter verschlossenen Fenstern schon auf dem Rücksitz seines Wagens so ungemütlich machen wie möglich. Die Scheiben waren zwar verdunkelt, das alleine konnte allerdings noch nicht helfen, ein schwerer Teppich hielt die Sonne davon ab ihn zu berühren. Sehen konnte er nichts, aber irgendwann spürte er es einfach.
„Es ist nun sicher genug.“
Die Dämmerung hatte zugeschlagen, die Nacht ihren Schatten auf die Welt gelegt, währen Braun sich in eine natürlichere Haltung auf dem Rücksitz brachte. Er griff dabei nach vorne auf den Beifahrersitz, wo seine Ghul ein paar Unterlagen über Finstertal, hautpsächlich Stadtkarten in denen er die wichtigen Orte markiert hatte die er kannte. Es würde noch eine Weile dauern, da hatte er noch die Zeit dafür. Umso überraschter war er eine halbe Stunde später, als die Stadtgrenze näher rückte.
„Wir müssen umkehren, es wäre keine gute Entscheidung ohne schwerere Waffen Finstertal zu betreten.“
Sprach seine Ghul und nutzte die womöglich letzte Abfahrt vor Finstertal um von der Strecke abzuweichen während der Navi leise protestierte.
„Nein, das hatten wir bereits abgesprochen, heute nehmen wir nur das einfachste mit.“
Der klang in seiner Stimme war fest und hätte die Frau zu jeder Zeit wieder auf die Bahn bringen müssen, aber warum heute nicht?
„Es ist nicht zu verantworten, wir müssen umkehren.“
Anscheinend waren die Gerüchte über Finstertal noch untertrieben, wenn es schon soweit war das sich selbst Ghule von der Stadt abwenden wollten. Ghule… und Menschen? Er hatte es vorhin noch nicht beachtet, aber er selbst spürte eine Abneigung dagegen weiter auf dieser Straße zu bleiben. Ebenso stellte er sich die Frage wann er zuletzt ein anderes Auto auf dieser Autobahn gehört hatte.
„Bei der Abfahrt sollte irgendwo ein P und M Parkplatz sein, ich möchte mir dort zuerst ein wenig die Beine vertreten, die Fahrt war nicht allzu gemütlich.“
Es schien noch zu funktionieren, der Wagen kam dort zu stehen wo er es sollte. Braun öffnete die Tür und trat heraus, seine erste Vermutung schien sich zu bestätigen.
Mehr als nur ungewöhnlich
Es waren Autos zu hören, Straßenlärm wie man ihn kannte, aber nichts davon kam von der Autobahn.
„Miriam, setzen sie sich auf die Rückbank, ich werde weiterfahren.“
Auch dieses Mal gehorchte sie wieder, er konnte allerdings sehen wie unruhig sie wurde als der Mercedes wieder auf die Autobahn einfuhr. Mit jedem Meter den er der Stadt näher kam wuchs sein Drang den Wagen direkt auf der Spur zu wenden, aber es ging nicht, es gab kein zurück.
Weiter
Er musste sich selbst antreiben um weiterzufahren, aber als das Ortsschild der Stadt in Sichtweite kam erreichte er den Punkt an dem er für einen Moment nicht mehr weiterkonnte. Ohne es zu bemerken war der Wagen nicht mal mehr mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs und kam komplett zum stehen.
Unglaublich
Zuerst hielt er es für Schmutz auf der Windschutzscheibe, aber dann realisierte er was er wirklich sah. Etwas unwirkliches das nicht sein konnte. Es musste sich so schleichend entwickelt haben das er es nicht bemerkte.
„So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Aber er bekam keine Antwort, ein Blick nach hinten zeigte das die Ghul in einen tiefen Schlaf versunken war. Während seine Augen wieder nach vorne gingen zögerte er weiter. Er spürte wie ihn der Himmel drohend anzusehen schien. Was hier geschah musste selbst für die Untoten ungewöhnlich sein. Irgendetwas hatte die Stadt in Gewalt genommen, war vielleicht kurz davor sie zu vernichten. Er wollte nicht weiterfahren, jeder Muskel seines Körpers kämpfte dagegen an, aber es musste sein. Hier oder nirgends. Er schloss die Augen und trat das Gaspedal durch, Sekundenbruchteile später wagte er erst wieder sie zu öffnen. Es dauerte noch ein paar hundert Meter, dann änderte sich das Gefühl.
Ich muss verrückt geworden sein
Er war unter einer großen Kuppel gefangen, aus eigener Schuld weil er sie betreten musste und konnte nicht mehr entfliehen. Seine Blicke gingen über die Straßen als der Navi ihn der Kunstakademie näher brachte, keine Autos und keine Menschen waren unterwegs. Aber etwas anderes, etwas das ihn für einen Moment zu jagen schien. Die Realität schien sich in dieser verdammten Stadt zu verabschieden, an den Rändern seines Blickfelds verschmolz die Stadt mit den Schatten, nur um Sekundne später den direkten Blick auf trostlose Mauern wieder freizugeben. Ungläubig blickte er in die Rückspiegel, sah er vorsichtig um jede Straßenecke bevor er eine Kreuzung überfuhr, etwas das er nicht begreifen konnte drückte mit solch einer Macht auf ihn nieder das das er es sogar geglaubt hätte wenn Godzilla persönlich hinter der nächsten Straßenecke erschienen wäre.
Alles oder nichts, diese Stadt wird nichts andere zulassen
Vorbei an Bauten die an Siedlungen in der dritten Welt erinnerten und unter den finsteren Blicken von hochgewachsenen Häusern die den Himmel zu beführen schienen hindurch, oder waren die Blicke in dieser Nacht ängstlich weil sie dem drohenden Himmel zu nah waren? Meter um Meter durchzog er diese Stadt, Geisterstadt war ein unpassendes Wort, Dämonenstadt wirkte wirklicher. Endlich kam er an der Kunstakademie an, der Drang den Wagen direkt vor dieser einen Tür zum stehen zu bringen war überwältigend, aber so konnte er es nicht machen.
Zeig keine Furcht
In aller Ruhe die er aufbringen konnte brachte er den Wagen auf dem Parkplatz zum stehen, als seine Hand zum Türgriff ging zögerte sie länger als er es wollte bevor er ausstieg. Er fühlte sich nackt, nichteinmal die stählerne Hülle des Wagen wollte ihm mehr die Illusion von Schutz geben, als der die Tür schloss und den Knopf auf der Fernbedienung zum verriegeln drückte hoffte er das seiner Ghul nichts geschehen würde, danach traf ihn wieder die Angst um das eigene Überleben.
Wie ein Engländer auf dem Weg zur Kasse, hinter 100 Leuten.
Unter all diesem Druck wirkte die Ruhe mit der er auf die Tür mit der Kamera ging für Leute die genauer hinsahen wahrscheinlich anfangs schlecht gespielt.
Leb endlich damit, du bist ein untotes Monster das längst über seiner Zeit ist. Was können die dir noch antun? Dich erniedrigen? Dich Foltern bis du bereit bist deine Existenz selbst zu beenden? Also tu nicht so als ob es noch schlimmer werden kann.
Es war auf der hälfte des Weges als sich wirklich so etwas wie Ruhe einbringen wollte. Zum Schluss stand er selbst vor der Kamera, ohne weitere Bewegung. Ein Mann im schwarzen Anzug der gerade rechtzeitig zur Beerdigung der Stadt erschien.
„Es ist nun sicher genug.“
Die Dämmerung hatte zugeschlagen, die Nacht ihren Schatten auf die Welt gelegt, währen Braun sich in eine natürlichere Haltung auf dem Rücksitz brachte. Er griff dabei nach vorne auf den Beifahrersitz, wo seine Ghul ein paar Unterlagen über Finstertal, hautpsächlich Stadtkarten in denen er die wichtigen Orte markiert hatte die er kannte. Es würde noch eine Weile dauern, da hatte er noch die Zeit dafür. Umso überraschter war er eine halbe Stunde später, als die Stadtgrenze näher rückte.
„Wir müssen umkehren, es wäre keine gute Entscheidung ohne schwerere Waffen Finstertal zu betreten.“
Sprach seine Ghul und nutzte die womöglich letzte Abfahrt vor Finstertal um von der Strecke abzuweichen während der Navi leise protestierte.
„Nein, das hatten wir bereits abgesprochen, heute nehmen wir nur das einfachste mit.“
Der klang in seiner Stimme war fest und hätte die Frau zu jeder Zeit wieder auf die Bahn bringen müssen, aber warum heute nicht?
„Es ist nicht zu verantworten, wir müssen umkehren.“
Anscheinend waren die Gerüchte über Finstertal noch untertrieben, wenn es schon soweit war das sich selbst Ghule von der Stadt abwenden wollten. Ghule… und Menschen? Er hatte es vorhin noch nicht beachtet, aber er selbst spürte eine Abneigung dagegen weiter auf dieser Straße zu bleiben. Ebenso stellte er sich die Frage wann er zuletzt ein anderes Auto auf dieser Autobahn gehört hatte.
„Bei der Abfahrt sollte irgendwo ein P und M Parkplatz sein, ich möchte mir dort zuerst ein wenig die Beine vertreten, die Fahrt war nicht allzu gemütlich.“
Es schien noch zu funktionieren, der Wagen kam dort zu stehen wo er es sollte. Braun öffnete die Tür und trat heraus, seine erste Vermutung schien sich zu bestätigen.
Mehr als nur ungewöhnlich
Es waren Autos zu hören, Straßenlärm wie man ihn kannte, aber nichts davon kam von der Autobahn.
„Miriam, setzen sie sich auf die Rückbank, ich werde weiterfahren.“
Auch dieses Mal gehorchte sie wieder, er konnte allerdings sehen wie unruhig sie wurde als der Mercedes wieder auf die Autobahn einfuhr. Mit jedem Meter den er der Stadt näher kam wuchs sein Drang den Wagen direkt auf der Spur zu wenden, aber es ging nicht, es gab kein zurück.
Weiter
Er musste sich selbst antreiben um weiterzufahren, aber als das Ortsschild der Stadt in Sichtweite kam erreichte er den Punkt an dem er für einen Moment nicht mehr weiterkonnte. Ohne es zu bemerken war der Wagen nicht mal mehr mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs und kam komplett zum stehen.
Unglaublich
Zuerst hielt er es für Schmutz auf der Windschutzscheibe, aber dann realisierte er was er wirklich sah. Etwas unwirkliches das nicht sein konnte. Es musste sich so schleichend entwickelt haben das er es nicht bemerkte.
„So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Aber er bekam keine Antwort, ein Blick nach hinten zeigte das die Ghul in einen tiefen Schlaf versunken war. Während seine Augen wieder nach vorne gingen zögerte er weiter. Er spürte wie ihn der Himmel drohend anzusehen schien. Was hier geschah musste selbst für die Untoten ungewöhnlich sein. Irgendetwas hatte die Stadt in Gewalt genommen, war vielleicht kurz davor sie zu vernichten. Er wollte nicht weiterfahren, jeder Muskel seines Körpers kämpfte dagegen an, aber es musste sein. Hier oder nirgends. Er schloss die Augen und trat das Gaspedal durch, Sekundenbruchteile später wagte er erst wieder sie zu öffnen. Es dauerte noch ein paar hundert Meter, dann änderte sich das Gefühl.
Ich muss verrückt geworden sein
Er war unter einer großen Kuppel gefangen, aus eigener Schuld weil er sie betreten musste und konnte nicht mehr entfliehen. Seine Blicke gingen über die Straßen als der Navi ihn der Kunstakademie näher brachte, keine Autos und keine Menschen waren unterwegs. Aber etwas anderes, etwas das ihn für einen Moment zu jagen schien. Die Realität schien sich in dieser verdammten Stadt zu verabschieden, an den Rändern seines Blickfelds verschmolz die Stadt mit den Schatten, nur um Sekundne später den direkten Blick auf trostlose Mauern wieder freizugeben. Ungläubig blickte er in die Rückspiegel, sah er vorsichtig um jede Straßenecke bevor er eine Kreuzung überfuhr, etwas das er nicht begreifen konnte drückte mit solch einer Macht auf ihn nieder das das er es sogar geglaubt hätte wenn Godzilla persönlich hinter der nächsten Straßenecke erschienen wäre.
Alles oder nichts, diese Stadt wird nichts andere zulassen
Vorbei an Bauten die an Siedlungen in der dritten Welt erinnerten und unter den finsteren Blicken von hochgewachsenen Häusern die den Himmel zu beführen schienen hindurch, oder waren die Blicke in dieser Nacht ängstlich weil sie dem drohenden Himmel zu nah waren? Meter um Meter durchzog er diese Stadt, Geisterstadt war ein unpassendes Wort, Dämonenstadt wirkte wirklicher. Endlich kam er an der Kunstakademie an, der Drang den Wagen direkt vor dieser einen Tür zum stehen zu bringen war überwältigend, aber so konnte er es nicht machen.
Zeig keine Furcht
In aller Ruhe die er aufbringen konnte brachte er den Wagen auf dem Parkplatz zum stehen, als seine Hand zum Türgriff ging zögerte sie länger als er es wollte bevor er ausstieg. Er fühlte sich nackt, nichteinmal die stählerne Hülle des Wagen wollte ihm mehr die Illusion von Schutz geben, als der die Tür schloss und den Knopf auf der Fernbedienung zum verriegeln drückte hoffte er das seiner Ghul nichts geschehen würde, danach traf ihn wieder die Angst um das eigene Überleben.
Wie ein Engländer auf dem Weg zur Kasse, hinter 100 Leuten.
Unter all diesem Druck wirkte die Ruhe mit der er auf die Tür mit der Kamera ging für Leute die genauer hinsahen wahrscheinlich anfangs schlecht gespielt.
Leb endlich damit, du bist ein untotes Monster das längst über seiner Zeit ist. Was können die dir noch antun? Dich erniedrigen? Dich Foltern bis du bereit bist deine Existenz selbst zu beenden? Also tu nicht so als ob es noch schlimmer werden kann.
Es war auf der hälfte des Weges als sich wirklich so etwas wie Ruhe einbringen wollte. Zum Schluss stand er selbst vor der Kamera, ohne weitere Bewegung. Ein Mann im schwarzen Anzug der gerade rechtzeitig zur Beerdigung der Stadt erschien.