[09.05.2008] Rekrutierung

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"Glauben sie mir, je weniger sie wissen um so besser und wie sie mich nennen sollen, das kommt drauf an, ob sie mich als Freund oder als einfach nur eine Person sehen", erwiderte Roxana. "Freunde und Verbündete nennen mich meist nur Roxana und für die Anderen bin ich Frau Dragomir, allerdings eins - bitte kein Ihr, das paßt nur für offizielle Anlässe."

Sie warf einen Blick in Richtung des Nosferatu und lächelte. Ob das nun ein gutes Zeichen war oder nicht, das ließ sie mal dahin gestellt, von denen hatte ihr Clan noch nie etwas gutes erfahren.
 
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Als Roxana Platz nahm, setzte Thürmer sich dann auch wieder. Ein feundliches Nicken beantwortete ihr Lächeln.
Roxana Dragomir also...
 
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"Also gut, Roxana. Vielleicht zeige ich dir, was wir bereits erörtert haben für den Anfang." Er bewegte den Laptop etwas, damit sie lesen konnte, was dort stand. Da sie sicherlich nicht wusste, wie so etwas funktionierte, übernahm er das heruntersrollen und andere Tätigkeiten.
 
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Esteban, der vorhin noch einige Stühle aus dem Hauptfloor des Hovel organisiert und in das Hinterzimmer gebracht hatte, hielt sich betont im Hintergrund. Er war erfreut, wie gut Richard mit den Gästen umgehen konnte. Bisher gab es für ihn selbst keinen Grund, weitere Dinge zu erläutern. Richard machte seinen Job gut und dementsprechend hatte Esteban ausreichend Zeit, um in Ruhe über gewisse Dinge, die nicht mit der Rekrutierung zu tun hatten, nachzudenken. Er hatte sich wieder auf den verblassten Sessel gesetzt und war in Gedanken vertieft.
 
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Schon bevor der Rechner wirklich in die Nähe der Ravnos kam, bemerkte Richard, dass da wohl was nicht ganz stimmte, denn das Bild begann irgendwie zu flimmern und als er dann scrollen wollte, ging das Bild weg und als es wieder da war, war es eingefroren, irgendwas mit dem Ding schien wohl nicht zu stimmen.

Roxana trat einen Schritt zurück, es wurde etwas besser, aber war nicht weg.

"Geh ein Stück zurück, wenn dir das Ding lieb ist, ich hatte gestern schon Jenny gewarnt, dass so was passieren kann, je moderner die Technik, desto schlechter reagiert sie auf mich, daran kann ich auch nichts ändern", sagte sie. "Am besten ausdrucken oder vorlesen."
 
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"Ausdrucken geht grad nicht..."

Richard nahm seinen Laptop, entfernte sich einen Meter von Roxana und verlas das erste Manifest.

Anschließend ergnänzte er: "Außerdem haben wir besprochen, dass der "Präsident" bei allen Entschlüssen, die der "Rat" trifft ein Vetorecht hat. Gleichzeitig kann er jederzeit durch eine 2/3 Mehrheit des Rates abgewählt werden. Als du gekommen bist, wollten wir gerade die Definition von "Interessengruppe" diskutieren. Aber wir haben ja ein bisschen Zeit. Wo siehst du denn die Schwächen und Stärken dieses Gesellschaftssystems und wie kann man es verbessern, bzw. die Schwächen verringern.." Er sah sie aufmunternd an.
 
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Vorlesen klang gut. Wegen sowas war Thürmer immer noch Anhänger der guten, alten Methoden. Solange man da Papier und Stift hatte, war alles klar.
Selbiges holte er dann auch heraus und begann, sich eilig Notizen zu machen. Fast hatte man den Eindruck, er wäre mit Schreiben schneller fertig als mit Richard mit vorlesen.
Das Kratzen des Bleistiftes untermalte jedenfalls akustisch das gesamte Manifest. Dann kritzelte er langsamer und auch etwas leiser mit nachdenklichem Gesichtsausdruck vor sich hin.

(Hab mich mal dreist dazwischengeschoben...)
 
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Esteban war mittlerweile zu einigen Erkenntnissen gekommen. Er brauchte für einen Moment Ruhe; Zeit zum genaueren Nachdenken. So stand er auf, ging zu Richard und flüsterte ihm etwas ins Ohr:
Ich bin kurz draußen. Ich möchte ungestört sein. Wenn etwas ist, ruft mich an oder schreibt mir eine SMS. Ich bin bald zurück.
Ohne sich weiter etwas anmerken zu lassen, verließ er das Hinterzimmer und schritt durch den Hauptfloor des Hovel in Richtung des Ausgangs. Die schwere Metalltür fiel hinter ihm ins Schloss. Der Regen prasselte auf ihn hinab und eine nass gewordene Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht. Mit einer kurzen Handbewegung wischte er sie sich hinter das linke Ohr und ging zu seinem Wagen.
 
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Out of Character
Kein Problem Renard, er hat ja für alle vorgelesen.


Im Gegensatz zu Alfons machte sich Roxana eher geistige Notizen, sie konnte sich gut an Dinge erinnern, die sie gehört hatte, in mehreren Jahrhunderten im Planwagen lernte man so etwas, Papier und Notizen gingen viel zu schnell verloren und manches Mal hatte die Ravnos auch den Eindruck, als wäre ihre Zeit schon längst vorbei, doch es war was anderes, das so zu sehen und irgendann einen Schlußstrich zu ziehen, wenn man das ewige Leben hatte, dann wollte man es auch behalten, egal wie.

Sie hätte auch Anhieb einige Dinge gehabt, die ihr nicht gefielen, auch wenn sie kein Kenner der Camarilla oder des Sabbat war, klang einiges sehr ähnlich und es war schon sehr seltsam, aus den ursprünglichen Traditionen waren nur die Pflichten geblieben, aber noch war es nicht an ihr das zu entscheiden. Ob es ihre Sache werden würde, war noch nicht entschieden.
 
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Richard sah sie gespannt an. Sie antwortete nicht.

Mit einem leichten Stirnrunzeln sah er sie fragend an:

"Wie darf ich das Schweigen deuten? Wohl kaum als stille Zustimmung, da das hier ganz offensichtlich ein System ist, das so noch nicht funktionieren kann. Es ist im Moment nur ein Konzept, ein Gedanke. Willst du nichts dazu sagen? Oder sie Dr. Thürmer? Gerade ihre Meinung als Jurist interessiert mich."
 
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Roxana sah sich um, dann besann sie sich auf das was sie war, die Geschichtenerzählerin, eine Bewahrerin der Legenden. Vor ihr sah sie Kinder, die verblendet waren, geprägt von einem System, das nicht mehr weitergab, um was es seiner Zeit wirklich gegangen war.
"Hol deinen Freund zurück, dann werde ich euch eine Geschichte erzählen, eine Geschichte, die älter ist als das meiste, was ihr fassen könnt", sagte sie dann und ihre Stimme alleine genügte um die Stimmung zu verändern, sie drängte die Geräusche des Hovel zurück und es entstand der Eindruck man säße um ein Lagerfeuer vor langer Zeit.



Out of Character
Nein, es sind keine Schimären im Spiel.
 
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Richard lächelte, holte sein Handy heraus, wählte Estebans Nummer.

Eine Geschichte? Was zur Hölle? Wir wollen ein System auf die Beine stellen, das sich an die Gegenwart angepasst hat... Und sie erzählt eine Geschichte... Doch wir wollen auch aus den fehlern der Vergangenheit lernen... Und vielleicht... vielleicht sind die guten Dinge noch immer richtig.
 
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Einige Zeit später öffnete sich die Tür und ein nass geregneter Esteban stand mit wenig begeistertem Gesichtsausdruck in der Mitte des Raumes.

"Ich hoffe, es ist wichtig."
 
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"Das kommt drauf an, ob du es wirklich ernst meinst und wirklich die Lügen und Halbwahrheiten der grossen Sekten ablegen willst und in eine neues Zeitalter eintreten willst", erklärte Roxana. "Und dazu gehört erstmal etwas von den alten Überlieferungen, die verdreht oder gleich ganz verschwiegen wurden."

Die Ravnos machte eine Pause und wartete, ob sich alle setzten.

"Als ich gehört habe, wie ihr die Traditionen verändert habt, bzw. Dinge weggelassen habt, ist mir klar geworden, was das Verbrechen an der jungen Generation ist. Ich weiß nicht, was ihr von euren Siren oder anderen Quellen gehört habt, es ist nicht alles und das was ihr gehört habt, teilweise noch falsch.

Hat euch jemals jemand gesagt, wo die Statuten der Camarilla herkommen, die es übrigens in ähnlicher Form auch beim Sabbat und den Anarchen gibt. Hat euch jemals jemand erklärt, warum das Blut eines Vampirs, den ihr zeugt, immer schwächer ist als das eigene oder warum die von euch, die keinen Clan vorweisen können geächtet werden?"

Sie machte eine Pause.

"Ich meine, ihr könnt jetzt gehen, mich rauswerfen, mir Ketzerei oder Unwissenheit vorwerfen oder was auch immer euch einfällt oder ihr könnt mir zuhören, dann aber in der Gewissheit, dass es verbotenes Wissen ist."
 
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"Verbotenes Wissen? Ich weise darauf hin, dass in dem Wort illegal auch das Wort egal steckt. Also, lass mal hören, was du zu sagen hast. Vielleicht hilft es uns ja weiter.", entgegnete Esteban, als er wieder auf dem Sessel Platz nahm. Das nass gewordene Jacket zog er aus und legte es auf die Lehne. Er lehnte sich im Sessl zurück, verschränkte die Arme und wartete ab, was Roxana ihnen nun erzählen würde.
 
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"Das hier..." Richard breitete die Arme aus.. "Das ist verboten oder zumindest gefährlich. Sollte ein Erzkonservativer hierher kommen, dann würde er uns versuchen umzubringen. Das Einzige, was uns vor diesem Tod schützen kann, ist unsere Masse. Und das, was wir im Gegensatz zu den Alten haben... müssen: Vertrauen in uns und die Sache. Egal was du uns sagst: Wir werden zuhören. wir werden darüber nachdenken und daraus lernen. Dazu haben wir heute so viele eingeladen. Und auch dich. Deshalb wollen wir reden, diskutieren, uns versammeln. Ich bitte dich: Sprich. Ich werde zuhören."
 
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"Oder sie Dr. Thürmer? Gerade ihre Meinung als Jurist interessiert mich."

Thürmer beantwortete Richards Aussage mit einer abwehrenden Handbewegung.
"Alles zu seiner Zeit, Herr Stein."
Als Roxana den Prolog zu ihrer Geschichte einleitete, war er mal gespannt, was jetzt käme... Immerhin mußte man den Clan der anderen im Kopf behalten und Ravnos mit ihren Erzählungen... Das war immer so eine Sache, was den Wahrheitsgehalt und so anging. Er war zwar gewillt, ihr zuzuhören, allerdings würde er was nun folgte, sehr kritisch beleuchten.

"Fahren sie fort, Frau Dragomir."
 
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"So alt sind die grossen Sekten nicht, es ist noch keine 600 Jahre her, als sie gegründet wurden, als Ende einiger langer Kriege und vorallem da die Kainsiten wie sich damals noch alles nannten, unvorsichtig geworden waren und immer mehr Sterbliche auf ihre Existenz aufmerksam machten", begann Roxana. "Denn die Menschen hatten eine Waffe, die gegen unser eins gut wirkte, das war die Inquisition, der sehr viele von uns zum Opfer fielen und nicht wenige haben unter dem Druck der Inquisitoren noch weitere verraten, so dass die Gefahr bestand, dass unsere Rasse geschlagen werden könnte. Doch halt, wir müssen weiter zurück. Fast an den Anbeginn der Zeit, als die Erde noch jung und die darauf lebenden Menschen noch nichts von Tod und verbrechen wußten.

Bis vor 600 Jahren erzählte jeder Sire seinem Child bevor dieses freigesprochen wurde, was sich damals zugetragen haben soll und was die Menschengeschichte verschwieg. Ich gehe mal davon aus, dass jeder von euch, schon mal die Geschichte von Kain und Abel gehört hat und vielleicht hat der eine oder andere schon seinen Pfarrer oder Pater gefragt, was denn das Kainsmal war und keine Antwort darauf erhalten.
Damals wußte jeder unserer Art, dass das Kainsmal der Fluch war in der Dunkelheit zu leben und sich von Blut und Asche zu ernähren, dabei niemals alt werden und sterben zu können und sehen zu müssen, wie alles was man jemals geliebt hat, stirbt und vergeht und man zurückbleibt, einsam alleine und ohne eine Chance auf Erlösung. Es stimmt auch, was geschrieben steht, dass Kain ins Land Nod ging. Er war die 1. Generation. Es war Kain verboten, Kinder zu zeugen, doch irgendwann war die Einsamkeit so groß, daß er es doch tat und sich 2 Söhne und eine Tochter zeugte doch auch diesen verbot er weiter, Kinder zu zeugen und gründete eine grosse Stadt in der sie mit den Menschen leben sollten. Diese Kinder waren die 2. Generation.

Als Kain auf Reisen war, kam was kommen mußte, seine Kinder zeugten zusammen 13 weitere Nachkommen, die anschließend ihre Eltern erschlugen, weil sie deren Verbote nicht mochten. Als Kain in seine Stadt zurückkam, erkannte er, was geschehen war und verfluchte jedes seiner Kinder einzeln ein zweites Mal und jedes der 13 Nachkommen erhielt einen weiteren Fluch. Das war die 3. Generation und man nennt sie heute die Vorsintflutlichen, denn es waren die letzten unserer Art, die vor der grossen Flut gezeugt wurden. Kain jagte seine Kinder aus seiner Stadt, doch er gab ihnen mit dem Fluch, dass sie sich niemals untereinander verstehen würden, eine Reihe von Anordnungen mit auf den Weg, damit wenigstens das Zusammenleben und Zusammentreffen nicht immer im Chaos enden würde."

Sie machte ein Pause.

"Bei uns wird der ursprüngliche Wortlaut noch weitergeben ..."


Out of Character
Ich weiß, es ist nicht genau das, was im Buch Nod steht, aber das hat auch Roxana nie gesehen ... Ich muß aber jetzt auch den alten Wortlaut heraussuchen, ihr könnt aber schon mal reagieren, wenn ihr wollt.
 
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Ungläubig starrte er die Erzählerin an. Er saß und hatte ihren Worten gelauscht. Ja, so wie ein Junge, der einem Märchen seiner Großmutter zuhört.

"Du willst sagen, Kain, der aus der Bibel, sei der erste Vampir? Wir wären alle von Gott und dem Urvampir verflucht? Das mag ja ein toller Mythos sein, aber: Was willst du uns damit sagen? Was hat das mit uns zu tun? Glaubst du etwa, wir würden auch unsere Sire erschlagen? Oder unsere Brüder? Ich verstehe nicht."
 
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Esteban war massiv verwirrt. Unruhig fuhr er sich durch die Haare. Untote Hexer, Garou, Intrigen, der Mythos von Kain und seinen Nachkommen... Das war alles etwas zu viel auf einmal. Diese Stadt hatte ein Talent dafür, Neuankömmlinge völlig durcheinander zu bringen. Esteban schwieg und lauschte weiter.

Abgefahren...
 
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