[04.05.2008, tagsüber] Der gerechte Kreuzzug I.

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Mitra

Titan
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Die zivilisierte Welt schrieb den vierten Mai im zweitausendundachten Jahr nach Christi Geburt. Die Menschheit hatte die Zeit sogar noch enger in unabdingbare Grenzen gefasst und benannten die Stunde dieses Tages als die vierzehnte nach Mitternacht. Für die Wesen die heute in die stinkende Welt der Großstadt traten hatten derlei Dinge keine Bedeutung. Sie rechneten in Sonnen, Monden und Wintern. Die Regelungen eben die Gaja ihnen vorgab. Wozu sollte gut sein die Jahre zu zählen? Verstorbene große Helden oder auch die großen Siege waren dem Rudel stets so nahe als wären sie erst gestern vergangen.

Hier in der Fußgängerzone nahe des Stieed befanden sich sehr viele Leute und flanierten verträumt durch die sonnenumschmeichelten Gassen. Man hatte gesagt das Sonntag wäre, der ideale Tag sich auf die Suche nach dem Wyrm zu machen. Fußgänger nutzten den freien Tag um in der Sonne ein Eis zu essen oder sich in Ruhe die Stadt zu betrachten. Was sie hierherzog war den Wölfen ein Rätsel. Hier stank es nach Abgasen, Dreck, Scheiß und Unrat. Aus den toten Wegen krochen die erstickenden Dämpfe der Kanalisation. Dazu mischten sich Chemie und dieser alles umfassende Hauch nach stinkendem Hautwasser, dem Parfum. Es war beinahe, als wäre irgendetwas verkotet Ungewaschenes hinter einem Rosenstrauch verreckt und dann dort verbrannt worden.

Witternd hob einer der Menschen trotzdem die Nase in die Luft. Er tat dies mit einer Selbstverständlichkeit, dass niemand sonst es richtig bemerkte. Seine veraltete Kleidung könnte hier schon eher für Aufsehen sorgen, aber da es weder in seiner Sprache, noch in seinem Verständnis ein Wort für Mode gab, hatten jene die sich mit der zivilen Welt auskannten, erst gar nicht versucht es ihm zu erklären. Dafür war nicht die Zeit und es bestand auch kein Grund. Menschen waren nachsichtig in solchen Dingen.

Die Garou waren zusammen mit ihren Geschwistern, ihren Freunden und Verbündeten in diesen Dschungel aus Asphalt und Beton eingefallen und hatten sich auf die Suche nach den verhassten Vampiren gemacht. Die Aktion war von langer Hand vorbereitet worden und hatte Unmengen an Geld verschlungen, nun hofften sie alle auf den Erfolg dieser ungewöhnlichen Maßnahmen. Wie erfolgreich ihr kleiner Trick war anscheinend waren die Tänzer doch zu etwas gut. Ihr Angriff gegen den Schwarzen Kamp zwei Tage zuvor hatte angeblich viele Opfer gefordert und den Weg geebnet das Cafe zu räumen. Von einem Dämon wusste hier niemand etwas und es hätte auch keiner geglaubt. Dämonen waren etwas für Geistergeschichten. Viel Unsägliches trieb sich im Umbra herum, alles hatte einen Namen.
Keiner davon war Dämon!

Nie zuvor hatten es die Söhne des Fenris versucht eine ganze Stadt in dieser Größe anzugreifen, daher taten sie alle sich noch etwas schwer damit nicht den direkten, den brutalen Weg des Blutes zu gehen. Aber es funktionierte und nur das war was zählte. Der Alpha hatte wie immer Recht, seine Weisheit war grenzenlos!

Überall bewegten sich kleinere Gruppen von drei bis vier Personen durch die Straßen. Meist ein Garou in Begleitung einiger weniger aber gut bewaffneter Sterblicher. Sie waren nicht als das zu erkennen was sie eigentlich darstellten, wäre dies aber möglich gewesen hätte man sie auch an den noch so abgelegenen Stellen entdecken können. Gruppen fanden sich in und nahe der Akademie, in Sichtweite des Mexicans, des Black Hammers, des Cafe de Trois, des Dark End und vielen, vielen anderen öffentlich genutzten Gebäuden. Sie durchsuchten die Gassen des Stieed, des Reichenviertels, der Wiesn und der Nordstadt. Kein Weg, kein Gebäude an dem sie nicht schnüffelnd und suchend ihre empfindlichen Sinne konzentrierten um auf irgendeine erdenkliche Weise dem Wyrm auf die Spur zu kommen. Wen sie fanden, der wurde gnadenlos aus seinem Versteck ans Sonnenlicht geschliffen. Erbarmungslos und mit Kräften gesegnet der ein durch das Tageslicht geschwächter Kainit, nichts entgegen zu setzen hatte.

Die Garou arbeiteten gründlich und ohne jeden Anflug von Gnade. Sie alle wussten, dass sie in den wenigen Stunden nicht jedem Blutsauger habhaft werden konnten, aber die Verluste die es in dieser einen Nacht für die Draugar geben würde, müssten dem Feind in seinem Willen verwunden. Das Massaker hatte begonnen!!!
Ein jeder von ihnen würde einen Freund oder zumindest einen Bekannten zu beklagen haben, der einfach wie vom Erdboden verschluckt in der folgenden Nacht nicht mehr auftauchte. Kein Wort des Abschieds, kein Leichnam zum beerdigen oder beweinen.
Hämisches Grinsen auf den Gesichtern der Aufräumkommandos, wie gut es klang, das verzweifelte Schreien und Flehen der vom Wyrm zersetzten Monster, bevor die Sonne ihre unheiligen Körper mit reinigenden Flammen überzog.

Dies war erst der erste Tag der Läuterung. Ihm würden viele andere Folgen. Tag für Tag würden die Garou, die stolzen Söhne des Fenris die Draugar aus ihren Verstecken zerren bis irgendwann keiner von ihnen mehr übrig war. Ahnten die friedlich schlafenden Leichen, dass während des Tages der Tod um ihre Häuser schlich? Die Zeit der Richter war gekommen und kein Schuldiger würde sich der gerechten Strafe entziehen können.

Out of Character
Alle Figuren die heute oder in den kommenden Tagen nicht mehr bespielt werden, gelten als Opfer der Garou. Damit nehme ich niemanden aus dem Spiel, wenn sich ein Spieler wieder einfindet geht es normal weiter. Wir alle wissen aber das sich immer mal wieder Figuren in Luft auflösen und die sind es die die Garou am heutigen Tage habhaft geworden sind. Da dies Verschwinden nicht beweisbar ist, kann man später immer noch andere Lösungen für eine Reaktivierung finden. Bis dies aber geschieht, möchte ich, dass ALLE nicht bespielten Figuren potentiell als Garou Opfer bezeichnet werden!!!
 
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