Willenskraft gegen Geistesstörung

..und dessen Erzeuger war mal ein Patient, der den Therapeuten so lange genervt hat, bis er einmal Termine zur Nachtzeit gekriegt hat.
 
Durro-Dhun schrieb:
Und genau jetzt sind wir wieder bei dem Punkt, wo ich sage: "Ausspielen bringt's einfach!".
Man stelle sich nur vor, ein geplagter Vampir begibt sich vertrauensvoll in die Hände eines Psychiaters, der 'ausnahmsweise' bereit ist, auch Nachts Therapiestunden anzubieten. Und dann stellt sich heraus, dass das eigentlich ein Malkavianer ist, der sich als Therapeut tarnt und die Geisteskrankheit des betroffenen aus 'fachlichem Interesse' studieren - aber keinesfalls heilen - will!

Edit: Ok... 'vertrauensvoll' und WoD. Schon verloren :D


Das hat mit ausspielen (spielen=Spaß) nichts zu tun.Du schlägst damit jemanden in die Fresse und erwartest dann noch das er sich dafür bedankt.
Der Einzige der dabei Spaß haben würde wärst du als SL und der ein oder andere gehässige Mitspieler.
Bei dem Gedanken daran in solch einer Gruppe zu sein schüttelts mich.
 
Ich glaube, da liegen einfach kleine Welten zwischen dem, was einige von uns unterhaltsam finden. Ich kenne genug Spieler, denen es Spaß macht, Drama, Tragik und andere Abgründe ihrer Figur auszuspielen und mit zu erleben. Je nach Tagesrhythmus gehöre ich ebenfalls dazu. Eine Voraussetzung dafür ist selbstverständlich, dass der SL eben kein Idiot ist, der solche Situationen ausschließlich zum eigenen Vergnügen oder Vorteil heraus provoziert.

Als Spielleiter empfände ich es als hemmend, mit Spielern zu tun zu haben, bei denen man nie weiß, ob sie einen Überraschungsangriff in der Nacht nicht doch als "herrschsüchtige Spielleiter-Willkür" interpretieren, sobald irgendwas nicht so funktioniert, wie sie sich das zurecht gelegt haben. Und als Spieler würde ich nicht mit einem SL spielen wollen, der immer alles schön so gestaltet, dass man sich kaum anstrengen muss, um einer Gefahr zu entkommen und ein Würfelwurf ausreicht, den Abend nett und kuschelig ausklingen zu lassen.

Es gibt halt solche und andere. Manche wollen am Ende des Abends wie in einem Cartoon aus den 80ern nochmal in die Kamera grinsen, die Moral der Geschichte erklären und anschließend lachen alle miteinander und alles ist ein Zuckerwolkenland. Andere haben Spaß daran, ihren eigenen Charakter zu foltern. Die meisten liegen irgendwo dazwischen. All das ist kein Problem. Blöd isses nur, wenn man dann miteinander spielen muss/will und keine Kompromisse stattfinden. Aber man kann die gemeinsame Zeit dann ja auch anders miteinander verbringen.
 
bah...

keiner von euch kommt auf die einfachste Lösung. Dabei habe ich sie fast schon gesagt -.-

Aber ich schweige. Ich brauch das selbst noch bei Ahnenblut in Peto ^^

A pro pro. Da haben wir auch eine vampirische Therapeutin *Stolz auf ihre Regentin deutet* Die hat sogar ne ausbildung, Studium und alles drum und dran. Du musst also nicht nur zu einem Malk gehen...
 
@Halloween Jack

Jetzt stell dir einfach mal vor,es gebe jemanden in deiner Gruppe der in einer Situation ist,in der er eine Geistesstörung abbekommt auf die er sogar keinen Bock hat.
(Auch wenn er ansonsten mit seinen Charakteren masochistisch umgeht weil ihm das,so wie den anderen Spieler aus der Grupper,super reingeht,und er üblicherweise darauß seinen Spielspaß zieht.)

Für einen Spieler der mit seinem Char in einer solchen Situation steckt,muß es eine Lösung geben.
Ich mein,was hat er ansonsten für eine Alternative?
Dann kann er sich nur,recht angepisst,einen neuen Charakter machen.

Ich verstehe auch nicht wo das Problem darin besteht einem Spieler diese Möglichkeit zu geben.
Jemand der es klasse findet wenn sein Char mit Geistesstörungen zugepumpt wird,kann dieses verwirrt Charakterbündel ja gerne weiterspielen.
Er muß diese Geistesstörungen ja nicht loswerden.Es wird ja keiner dazu gezwungen.

Aber jemand der keinen Bock darauf hat sollte eine Alternative bekommen.
Das kann ja der Rest der Gruppe als Mumu betrachten,aber schlußendlich kommt es auf den Spielspaß des Spielers an,der gegeben sein sollte.

Solch ein Spieler sollte genau so ein Recht auf Spielspaß haben wie die kernigen,harten Kerle die das Spiel erst dann so richtig gut finden wenn ihr Chars ordentlich gefistet werden.

Jedem das seine.

Also auch denen,denen es keinen Bock macht,das ihre Chars eine Geistesstörung bekommen,ohne der Möglichkeit sie wider loszuwerden.
 
Jetzt stell dir einfach mal vor,es gebe jemanden in deiner Gruppe der in einer Situation ist,in der er eine Geistesstörung abbekommt auf die er sogar keinen Bock hat.

In der Situation würde der Spieler das einfach sagen und wir würden uns entweder auf eine Geistesstörung einigen, die passt, oder wir würden die Angelegenheit komplett ignorieren und eben erst gar keine Geistesstörung verteilen.

Ich verstehe schon, dass man in einer Runde, in der sich strikt an Regeln gehalten wird, auch Möglichkeiten bestehen sollten, wie man diese Regeln regelkonform wieder aushebeln kann. In meinen Augen ist das einfach ein überflüssiger Zwischenschritt. Regeln zu erschaffen, um andere Regeln zu negieren, meine ich. Da kann man die Regel auch gleich ignorieren. Kommt auf's selbe raus und spart Zeit.

Zudem umschifft man damit auch die seltsame Situation, dass ein Charakter an einem Spielabend ein paranoider Soziopath mit Persönlichkeitsspaltung und drei Sessions später wieder komplett normal und geheilt ist. Bei sowas schüttelt's mich nämlich. :D
 
Ich verstehe schon, dass man in einer Runde, in der sich strikt an Regeln gehalten wird, auch Möglichkeiten bestehen sollten, wie man diese Regeln regelkonform wieder aushebeln kann. In meinen Augen ist das einfach ein überflüssiger Zwischenschritt. Regeln zu erschaffen, um andere Regeln zu negieren, meine ich. Da kann man die Regel auch gleich ignorieren. Kommt auf's selbe raus und spart Zeit.
Du bist also auch dagegen das es Regeln dazu gibt wie man Wunden heilt?
Schließlich negiert das ja nur die Regeln zum Schaden. :alien:

Ansonsten sollte man sich in deinem Beispiel Gedanken machen wie der in drei Spielabenden an 18 bzw. 36 XP kommt :p
 
Dagegen? Wieso dagegen?

Ich sage lediglich, dass man, wenn es einen derartig verstört und den Spielspaß gefährdet, überhaupt Schaden nehmen zu müssen, den gewürfelten Schaden auch gleich ignorieren kann, statt sich lange mit dem Zwischenschritt Heilung aufzuhalten.
 
Sprich mit dem SL über deine Situation. Frag ihn, was er sich dabei gedacht hat und wie er sich das vorstellt. Erklär ihm, dass du damit nicht klar kommst und sucht sonst gemeinsam nach einer anderen Geistesstörung.
Kann verstehen, dass der Spielspaß drunter leidet. Ein SL soll ja auch nicht gegen einen Charakter spielen.

Alternativ: Such dir nen Salubri.
 
Zudem umschifft man damit auch die seltsame Situation, dass ein Charakter an einem Spielabend ein paranoider Soziopath mit Persönlichkeitsspaltung und drei Sessions später wieder komplett normal und geheilt ist. Bei sowas schüttelt's mich nämlich. :D
Und das nennt man in ner richtig schechten VtM-Runde dann "Personal Horror".
 
World of Dorkness. Jedenfalls meinem Gefühl nach. Aber wie gesagt, wenn das in der jeweiligen Gruppe den meisten Sinn macht und alle damit cool sind, dann macht man auch nix falsch.
 
Jetzt stell dir einfach mal vor,es gebe jemanden in deiner Gruppe der in einer Situation ist,in der er eine Geistesstörung abbekommt auf die er sogar keinen Bock hat.

Auch damit kann man wunderbar spielen und es lassen sich Möglichkeiten finden, die schöne Ansätze bieten - wenn man sich darauf einläßt und sich auch bemüht, etwas zu finden. Wer damit umgeht wie ein bockiges Kleinkind, tja...

Ich selbst habe es schon im Dark Age Live so erlebt, daß mein Charakterkonzept von der SL komplett und unwiderruflich umgekrempelt wurde, so krass, daß der Charakter kurz vor dem Freitod stand (im ersten Moment und in meinen Augen). Dann, mit ein wenig drüber nachdenken (schließlich hat man ja beim Live den Tag über dafür Zeit) und der Gewöhnung an den Gedanken smat sich daraus ergebener Konsequenzen, hat er mir mit der Entwicklung viel besser gefallen, als es vorher möglich gewesen wäre.

Ich habe einen Gangrel aus Siebenbürgen gespielt, der eine Gruppe Tremere nach Böhmen verfolgte und dadurch in Sachsen geblieben ist, sozusagen als Wach- und Außenposten. Der Charakter hatte den Nachteil Hass auf Tremere 3 (verfällt sofort in Raserei, wenn er einem begegnet). Nun war es aber so in der Stroyline, daß sich die Tremere bereits in Sachsen aufhielten und die Gesellschaft unterwanderten. Auf einem Con schließlich hatten sie mit einem großangelegten Ritual die Willenskraft aller Anwesenden gesenkt und jeder bekam ein Stufe 1 Blutsband zu Haus und Clan. Klar und nachvollziehbar, irgendwie muß ja auch der rasche Aufstieg erklärbar gewesen sein. Mir jedoch teilte die SL mit, daß der Hass-Nachteil verschwunden ist und daß der eigene Clan mich benutzt und belogen hat, um gegen die Tremere, die ja doch eigentlich gar nicht so schlecht sind, vorzugehen. Großartig - sag einem Gangrel, daß sein Clan ihn belogen hat und das alles, was er bislang getan hat, all die Toten, all die Kämpfe, völlig sinnlos waren, denn es war alles eine große Lüge des eigenen Clans.
Letzten Endes hat die rührende Fürsorge der anderen Gangrel und das aufkeimende Mißtrauen gegen andere Clans dafür gesorgt, daß er sich vom Kämpfer zum Hüter entwickelt hat und sogar Freundschaft mit einer ausgestoßenen Tremere schloß.
Ich fand es eine großartige und spannende Entwicklung.
 
Halloween Jack schrieb:
Ich verstehe schon, dass man in einer Runde, in der sich strikt an Regeln gehalten wird, auch Möglichkeiten bestehen sollten, wie man diese Regeln regelkonform wieder aushebeln kann.

Deine Aussage,das man mit einem System wie man Geisesstörungen wider los wird,Regeln aushebelt,ist schlicht falsch.

Die Regel:
GRW Seite 145
...wenn genug Willenskraftpunkte eingesetzt werden,besiegt man schließlich die Geistesstörung dauerthaft...

Es wird also keine Regel ausgehebelt,es wird hier lediglich besprochen wie man diese Regel anwenden sollte,da sich WW mal wider sehr schwammig ausdrückt.

Es geht also darum ein System zu kreieren,das die Durchführen der bestehenden Regel problemlos ermöglicht.

Es geht nicht darum ob man eine Geistesstörung loswerden kann.Denn das man dies kann,besagt die Regel GRW Seite 145.


Halloween Jack schrieb:
In meinen Augen ist das einfach ein überflüssiger Zwischenschritt. Regeln zu erschaffen, um andere Regeln zu negieren, meine ich.

Wie oben erläutert,es werden keine Regeln erschaffen,sie existieren bereits.


Halloween Jack schrieb:
Zudem umschifft man damit auch die seltsame Situation, dass ein Charakter an einem Spielabend ein paranoider Soziopath mit Persönlichkeitsspaltung und drei Sessions später wieder komplett normal und geheilt ist. Bei sowas schüttelt's mich nämlich. :D

3 Sessions?Wer hat was von 3 Sessions gesagt?

Hier nochmal ein Ausschnitt eines Posts von mir von weiter oben,evtl. hast du das ja überlesen,bzw. nicht das ganze Gespräch verfolgt.

Hat man das Wissen darüber,braucht man sicherlich eine lange ingame Zeit um sich selbst zu therepieren.Also die Geistesstörung kommt zum tragen,man schafft es über die Zeit hinweg sich im Griff zu behalten.Das könnte man damit machen das man dann immer temporäre Willenskraftpunkte ausgibt bis der Schub abgeebt ist.
Schafft man dies immer wider erfolgreich über ein bestimmtes ingame Zeitfenster hinweg,ich denke da an mindestens etliche Monate,wird einem durch SL-Entscheid schlussendlich erlaubt,das man einen oder mehrere permanente Willenskraftpunkte ausgeben darf,und die Geistesstörung ist passé.


Beachte bitte die 4. und 5. Zeile.
Da sage ich das es mindestens etliche Monate dauern sollte.Ganz zu schweigen davon wielange es wohl dauert,zu verstehen und zu akzeptieren das man eine Geistesstörung hat.Bei manchen Geistesstörungen ist es nämlich nicht so offensichtlich wie bei anderen.

Also nicht 3 Sessions.
Soetwas ist eine langwierige Sache.Eine Geistesstörung sollte also nicht etwas sein das man mal eben so nebenbei wider loswird.

Bei einer Sache sind wir aber einer Meinung (seltsamerweise).Nur 9 Erfahrungspunkte ausgeben zu müssen (max. Exp für Willenskraft) um eine Geistesstörung dauerhaft loszuwerden,wäre zu wenig.

Wobei man das eigentlich noch nicht mal machen müsste denn in dem Abschnitt GRW Seite 145 Betreff der Regel wie man Geistessörung wider loswerden kann,steht nichts von permanten Willenskraftpunkten die man ausgeben muß.

Dort steht lediglich:
...wenn genug Willenskraftpunkte eingesetzt werden,besiegt man schließlich die Geistesstörung dauerhaft...

Wobei man mMn die Regel dahingehend verschärfen sollte das man permanente Willenskraftpunkte und somit Exp aufwenden muß um eine Geistesstörung erfolgreich loszuwerden.
 
Antreju schrieb:
Auch damit kann man wunderbar spielen und es lassen sich Möglichkeiten finden, die schöne Ansätze bieten - wenn man sich darauf einläßt und sich auch bemüht, etwas zu finden. Wer damit umgeht wie ein bockiges Kleinkind, tja...

Was das mit bockigem Kind zu tun hat,wenn man über die Möglichkeit spricht eine bestehenden Regel einzusetzten,entzieht sich mir.
 
Ach. Es wertet doch jedes Argument auf wenn man die folgenden Vorwürfe mit reinpackt:
- Du bist dümmer als die Idee V:tM mit Aliens zu kombinieren
- Du bist kindischer als der kindlichste Fischmalk wo gibt
- Du bist pendantischer und regelverliebter als ein ganzer Verein Strebergärtner
- Du hast kein Gefühl für jedwede Atmosphäre
- Du hast kein Verständnis von personal horror
- Du hast keinerlei Immersion
- Du hast weniger Fantasy als die TV Glotzer aus der Unendlichen Geschichte
- Du magst Twilight / Du würdest Twilight schreiben hätte es Meyer nicht schon getan / Deine Runden sind Twilight

Das tolle daran. Die Vorwürfe funktionieren komplett unabhängig von der Diskussion oder dem Thema.
 
Fahrt mal den Beißreflex runter, ihr beiden. Es geht weder um Beleidigungen, Besserspielerei noch um Aufwertungen von Argumenten, aber wenn ihr das so sehen möchtet, ist das eure Sache.

Wie bereits mehrfach von anderen (Durro, Jack, Ioelet,...) gesagt: Alles, auch Geistesstörungen, die im ersten Moment für den Spieler unpassend erscheinen, sind Spielangebote, mit denen man mit ein wenig Kreativität wunderbare Sachen machen kann.
Eben vorausgesetzt, man läßt sich darauf ein und verschließt sich nicht völlig dem möglicherweise interessanten neuen Ansatz, nur weil man eben nicht gleich sieht, wie das zu bewerkstelligen wäre. Daher das bockige Kind. Ein "Ich will das absolut nicht, das paßt mir nicht, das will ich nicht haben" klingt eben eher danach als ein "Okaaay, wie gehe ich jetzt damit um, was für Lösungen kann ich finden?". Verweigerungshaltung hat einen negativeren Beigeschmack als konstruktives Vorgehen.
Vorausgesetzt natürlich (und auch das wurde bereits gesagt), Erzähler und Spieler spielen gemeinsam an einer Geschichte und nicht gegeneinander. So mit gegenseitigem Vertrauen und so. Ich gehe grundsätzlich davon aus, daß sich der Erzähler etwas dabei gedacht hat und das mit den Charakteren verweben kann und erwarte diese Haltung auch von meinen Spielern. Ohne ein lösungsorientiertes und gemeinsames Spiel kommt man da nunmal nicht weit.

Ansonsten: da es ja nunmal keine genaue Festlegung im Regelwerk gibt, bastelt euch doch verdammt noch eins einfach eine. Im Zusammenhang mit Wesen und der entsprechenden Störung einfach eine Summe für das kurzzeitige Blocken festlegen und dann das, meinetwegen zehn- oder zwanzigfache dieser Summe als Überwindungskosten an Willenskraft festlegen. Im Sinne von: wenn soundsoviele Punkte Willenskraft ausgegeben wurden, um die Störung zu blockieren, verschwindet sie ganz.

Ach ja, und Teylen:

- Du bist pendantischer und regelverliebter als ein ganzer Verein Strebergärtner

- Du hast weniger Fantasy als die TV Glotzer aus der Unendlichen Geschichte

Wenn schon pedantisch, dann sind es bitteschön auch Schrebergärtner (obwohl der Neologismus einen unbeabsichtigten und eigenen Witz in dem Zusammenhang nicht abstreiten kann) und das Wort heißt Fantasie, wahlweise auch mit Ph am Anfang. Das andere bezieht sich auf das Genre, wenn du aber denglisch schreiben willst, dann nutze wenigstens deine imagination. :p
 
Das hat mit ausspielen (spielen=Spaß) nichts zu tun.Du schlägst damit jemanden in die Fresse und erwartest dann noch das er sich dafür bedankt.
Der Einzige der dabei Spaß haben würde wärst du als SL und der ein oder andere gehässige Mitspieler.
Bei dem Gedanken daran in solch einer Gruppe zu sein schüttelts mich.


Der Unterschied scheint zu sein, dass wir in unserer Gruppe als Spieler (unabhängig von den Handlungen unserer Charaktere) miteinander spielen und nicht gegen den SL.

Auf letzteres hätte ich auch keinen Bock.
 
@Atreju
Ich habe mir ja noch überlegt ob ich:
- Du bist doof, deine Rechtschreibung ist falsch
Mit aufnehmen soll, habe allerdings dann davon abgesehen weil mir das übertrieben schien :p

Ansonsten, ich weiß ja nicht wie du es siehst, aber die meisten würden wohl in Ausdrücken wie "bockiges Kind" eine Abwertung der Gegenseite sehen, eine Aufwertung durch Selbstüberhöhung oder gar es beleidigend finden.
Es zählt für mich nicht zum konstruktiven Vorgehen oder Argumentation wenn man sich hinstellt und im Grunde aussagt du musst(!) es gut finden und wirst es auch gut finden (müssen) wenn du Kreativität aufbringst auch wenn es dir unpassend erscheint, es dir keinen Spielspaß bereitet . Wenn du dem widersprichst, eine andere Haltung einnimmst bist du destruktiv, kindisch, unkreativ, verschließt dich Neuem und bist bockig.
Kurz: Die ad hominem Polemikschiene die ich zuvor skizzierte.
So mit gegenseitigem Vertrauen und so.
Das natürlich ausschließt das man aufgrund von gegenseitigen Vertrauen Regeln schafft die es spielerischer gestalten.
Schließlich werden Regeln ausschließlich von Rollenspielern erdacht die sich als nächstes überlegen wie sie damit powergamen können oder den Ruleslawyer raushängen lassen.
 
Wie bereits mehrfach von anderen (Durro, Jack, Ioelet,...) gesagt: Alles, auch Geistesstörungen, die im ersten Moment für den Spieler unpassend erscheinen, sind Spielangebote, mit denen man mit ein wenig Kreativität wunderbare Sachen machen kann.
Eben vorausgesetzt, man läßt sich darauf ein und verschließt sich nicht völlig dem möglicherweise interessanten neuen Ansatz, nur weil man eben nicht gleich sieht, wie das zu bewerkstelligen wäre. Daher das bockige Kind. Ein "Ich will das absolut nicht, das paßt mir nicht, das will ich nicht haben" klingt eben eher danach als ein "Okaaay, wie gehe ich jetzt damit um, was für Lösungen kann ich finden?". Verweigerungshaltung hat einen negativeren Beigeschmack als konstruktives Vorgehen.
Wobei ich aber noch ergänzen will, dass ich (und ich glaub das gilt auch für die anderen beiden genannten) nicht gesagt habe
"Akzeptier gefälligst, dass dein SC jetzt die Geistesstörung 'hält sich für ein Kaninchen' hat und lern es zu genießen - dein SL hat sich schon was dabei gedacht!".

Ich denke einfach, dass man narrative Fluff-Details entweder locker handhaben oder ebenfalls verregeln kann. Ich will meine Geistesstörungen nicht bis ins letzte Detail verregeln. Aus mehreren Gründen:

1.) Die menschliche Psyche ist verdammt kompliziert. Wenn man komplett verregeln würde, wer wann wie welche Geistesstörung bekommt und sie wie und wann auf welche Weise loswird, dann hat man am Ende nicht einen Notizzettel mit Hausregeln, sondern einen komplett gefüllten Aktenschrank. Und grob 99,99% wird man in der Spielsitzung nie brauchen, weil z.B. der Fall "welche Geistesstörung bekommt ein 32-jähriger LKW-Fahre aus Castrop-Rauxel, der als kleiner Junge von seinem Vater verhauhen wurde, wenn er mit ansieht, wie eine Horde Gangrel-Ghul-Eichhörnchen einem Werwolf Haut und Fell von den Knochen nagen* - und wie wird er sie wieder los" in der eigenen Chronik nicht eintritt.

2.) Gewissermaßen ein Zusatz zu erstens:
Regelmechaniken haben die Gefahr das Spiel mechanisch werden zu lassen. Wenn jemand jedesmal nen Wutanfall bekommt, wenn er das Wort "Sabbat" hört, weil die seine Geliebte getötet haben, welche Geistesstörung ist das? Wenn jemand die Persönlichkeit von allen Menschen in sich trägt, die er leergetrunken hat - nur von diesen aber dafür dauerhaft - nennt man das dann auch "blutiger Aberglaube"?
Wenn jemand ständig das Gefühl hat, dass im Schatten jemand oder etwas lauert und ihn beobachtet, ist das dann Paranoia - laut Regelbuch heißt Paranoia ja, dass man Gesprächspartnern misstraut? Etc.
Und zum Wegbekommen dann ähnlich:
MUSS man dazu eine Therapie machen? Jeder? Was heißt wegbekommen überhaupt? Dass die Störung im Kern verschwindet oder dass man lernt damit umzugehen, so dass sie nicht behindert?
Natürlich kann man das alles verregeln. Ich habe wie erwähnt ja auch grobe Richtlinien, wie ich regeltechnisch auch den Abbau von Geistesstörungen behandle. Aber ich sehe dabei auch die Gefahr, dass es unflexibel und mechanisch wird, nach dem Motto "es gibt genau 20 Geistesstörungen und 3 Methoden diese loszuwerden. Hier deine Möglichkeiten, entscheide dich für Schema A, B oder C".

3.) Die Spieler kennen ihre Charaktere besser als ich und ich kenne die Schrecken von myWoD besser als sie.
Wenn ich dem Spieler klar mache, dass die Begegnung mit dem fiesen Malk seine Spuren in den Köpfen ihrer SCs hinterlässt, dann nicken meine Spieler und akzeptieren es. Wenn ich dann weiterrede, dass sie sich jetzt total unwohl fühlen und in ihren Augenwinkeln ständig meinen zu sehen, wie Spinnen durch den Raum krabbeln, dann könnte der erste Einwand kommen "mein SC liebt Spinnen - sieht der trotzdem auch Spinnen?".
Ich drücke den Spielern nicht einfach irgendwas auf die Backe, sondern etwas das ich angesichts der äußeren Umstände und der inneren Eigenheiten des SCs für passend halte. Und gerade bei letzterem lasse ich mich natürlich gerne korrigieren.
Und ebenso läuft das dann auch beim Loswerden der Geistesstörung.
Da sagt mir dann eben auch mal ein Spieler "ich habe mich während des ganzen Angriffs meiner extremen Angst vor Schusswaffen gestellt. Und gerade eben das Leben meines besten Freundes gerettet, indem ich diese Tzimisce-Vieh erschossen habe - eigentlich sollte ich die Geistesstörung 'Schusswaffen-Phobie' jetzt ein wenig in den Griff bekommen haben, oder?". Und ich nicke und sage dann "Ist okay. Das war ein so mitreißendes Erlebnis, dass ich dir direkt gratis die Geistesstörung auf ein ganz niedriges Niveau abmildere. Wenn dein SC diese Eindrücke noch ein wenig auf sich wirken lässt kannst du den Rest noch für 3 EP streichen."

Das Regelbuch hingegen kann nicht so individuell mit der Situation und den SCs umgehen. Ich denke auch nicht dass die Schwammigkeit der WoD daher kommt, weil die Macher zu faul oder zu doof waren präzise Regeln zu formulieren, sondern weil ihnen klar war, dass grobe Richtlinien bei so einem komplexen Feld mehr bringen als unflexible Regeln. Ein kurzes "je nach Schwere 5-15 EP" oder so, wäre vielleicht noch ganz praktisch gewesen, aber dann würde sich auch wieder jemand beschweren, dass nicht bei jeder Störung ein "Schwere-Wert" dabei steht.

Menschliche Psyche funktioniert nicht nach Schema F, sondern ist verdammt vielseitig und kompliziert. Einfache Regeln würden dies nicht realistisch abbilden, sondern eine einheitlich verlässliche Identifikation und Reproduzierbarkeit von Störungen und Heilmethoden vorgaukeln, die so in der Realität nicht gegeben ist.


*die Dunkelziffer für sowas ist erschreckend hoch
 
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