Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Skar

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Gut, die Frage ist etwas pauschal gehalten und es geht mir um Identifikation mit dem Charakter um Einbringen des Charakters ins Spiel, aber auch um Spotlight und dessen gesundem sharing.

Also: Wie lieb muss man seine Charaktere als Spieler haben?
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Ich weiß nur, daß wenn es an dem Punkt anlangt, wo der Spieler ernsthaft traurig ist (und mit Tränen in den Augen am Spieltisch ob des verstorbenen Charakters schluchzt), ist das für mich (sehr) befremdlich. Ich kann durchaus verstehen, daß man ein wenig betrübt ist, wenn ein langgespielter Charakter (mit dem man noch etliche Zukunftspläne hatte) "stirbt", aber oben beschriebenes Verhalten ist dann ein wenig zu viel des Guten.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Mann kann seinen CHarakter wegen mir gern/lieb haben. Aber müssen wie oben schon gesagt gar nicht.
Und wem die tränchen runterkullern weil der Charakter krepiert.. hm ja dem ist mMn nicht mehr zu helfen, bzw. ist bei uns definitiv fehl am Platze. Charaktere kommen und gehen. (auch wenn die aktuellen der Spieler bereits ganz schön lange am leben sind.. naja die Spieler werden halt früher oder später auch klüger und wissen inzwischen wann es and der Zeit ist umzudenken.. ^^)
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Ich weiß nur, daß wenn es an dem Punkt anlangt, wo der Spieler ernsthaft traurig ist (und mit Tränen in den Augen am Spieltisch ob des verstorbenen Charakters schluchzt), ist das für mich (sehr) befremdlich.

Leute weinen ja auch bei Filmen oder bei Büchern über das Schicksal einer Figur. Ich finde das nicht befremdlich.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass in einer Rollenspielrunde Tränen fließen würden. Dafür habe ich noch keine Spielrunde erlebt in der diese Art von offener Emotionsauslebung in Ordnung wäre. Oder anders gesagt: Männer heulen nicht vor anderen Männern.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Im P&P habe ich das auch noch nicht erlebt, aber da besteht auch viel weniger Immersion (aus meiner Erfahrung) als beim Liverollenspiel.
Bei Letzterem kann es allerdings schon zu Tränen kommen, wenn der Charakter stirbt. Das empfinde ich aber als völlig in Ordnung.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Ich bin dafür, dass die Spieler ihre Charaktere sehr lieb haben und sehe dadurch gutes Potenzial das Spiel zu beflügeln.

Allerdings auch ein gewissen Potenzial sich mit seinem Charakter nach vorne zu dränge(l)n. Ein wenig Mary Sue wäre von mir aus okay, nur ausarten sollte es nicht.

Tränen vergießt bei der Vorstellung aber keiner bei mir. Das wäre doch arg fehl am Platze.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Was Halloween Jack gesagt hat.

Ich finde alle meine Charaktere interessant. Klar, sonst würde ich sie ja nicht spielen. Aber gleichzeitig finde ich so manche von ihnen auch äußerst verachtenswert, widerlich und verkommen. Andere sind ok, würden aber vom Wesen her IRL nicht als Freunde für mich taugen. Und wieder andere wären mir auch persönlich sympathisch.
Als ich den Mary-Sue Test auf einige meiner Charaktere mal angewandt hatte, war derjenige mit dem niedrigsten Faktor (totale Anti-Sue) mein Vampire LARP Charakter. Und dass, obwohl er Raven hieß. War ein höchst unsympathischer, dämlicher Wichser.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Als Spielleiter komme ich bekanntlich leider so gut wie nie dazu, selbst zu spielen. Ich spiele nur noch in einer Runde (Slaughterhill) mit, und würde mein Charakter dort abtreten, wäre ich doch recht niedergeschlagen. In diesem Charakter steckt eine Menge Herzblut und viel Liebe zum Detail, eben weil er seit langer Zeit mein einziger Spielercharakter ist und ich in meinen anderen Spielrunden immer leiten muss.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Müssen?

Gar nicht.

QFT

Ich bin dafür, dass die Spieler ihre Charaktere sehr lieb haben und sehe dadurch gutes Potenzial das Spiel zu beflügeln.

Verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Solange die ablehnung gegen den Char nicht so hoch ist das man Lustlos vor sich hin dümpelt (und dann stellt sich die Frage wieso man ihn überhaupt spielt), sind doch nicht mehr oder weniger Möglichkeiten zur Charakterinteraktion gegeben?

Allerdings auch ein gewissen Potenzial sich mit seinem Charakter nach vorne zu dränge(l)n.

Hat das nicht eher was mit der Mentalität des Spielers zu tun? Ich meine, ich habe auch einige Chars die ich sehr gern habe, einen davon so gern das ich ihn schon ein paar mal in andere Settings und Systeme portiert habe (mit unterschiedlichem Erfolg) und trotzdem habe ich deshalb noch nie wirklich die Notwendigkeit verspürt mich vorzudrängeln, es sei denn ein anderer Spieler meinte sich vordrängeln zu müssen und mir das Wort abschneiden und so scherze.

Aber so wirklich verstehe ich nicht wie die Zuneigung zu einer Spielfigur dazu führen kann sich vorzudrängeln.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Ich kann mich auch mit Charakteren nach vorne dränge(l)n, die ich voll Kacke finde.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

... es geht mir um Identifikation mit dem Charakter um Einbringen des Charakters ins Spiel, aber auch um Spotlight und dessen gesundem sharing.
Also: Wie lieb muss man seine Charaktere als Spieler haben?

So "lieb" wie ein Schauspieler halt seine gewählte oder zugewiesene Rolle hat. Man bemüht sich, gut zu agieren und sich mit der Rolle zu identifizieren, aber man weiss, das ist halt nur eine "Rolle".
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Allerdings auch ein gewissen Potenzial sich mit seinem Charakter nach vorne zu dränge(l)n. Ein wenig Mary Sue wäre von mir aus okay, nur ausarten sollte es nicht.

Mary Sue Potenzial hat es doch bei sowas fast immer.
Die Gefahr die ich eher sehe ist, dass man mit diesem Charakter keine große Gefahren und ähnliches mehr eingehen möchte.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Also bei mir dürfen die Spieler so viel lachen/weinen, wie sie wollen/müssen. Ich finde das weder störend noch befremdlich - ganz im Gegenteil: Das ist doch eine wahnsinnige Bestätigung für einen SL, dass die Spieler derart durch das Spiel emotionalisiert werden.
(Na gut, über ein verzweifeltes "WARUM ER?????" mit anschließender Suizidankündigung würde ich mich wohl dennoch wundern...)

Aber ich sehe ja auch Rollenspiel als Kunst an und so... also hört in dem Zusammenhang nicht auf mich - ihr krassen harten coolen Mega-Machos.

Für eigene SCs:
Ich leide unter starken SC-Stimmungsschwankungen, d.h. ich will am liebsten alle 3 Minuten einen neuen SC spielen - insofern finde ich viele Charaktere cool, lustig, interessant usw. kann aber problemlos damit leben, falls einer von denen draufgeht... der nächste bitte!
Insofern kommt mir der SL-Job ganz entgegen.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Im P&P habe ich das auch noch nicht erlebt, aber da besteht auch viel weniger Immersion (aus meiner Erfahrung) als beim Liverollenspiel.
Bei Letzterem kann es allerdings schon zu Tränen kommen, wenn der Charakter stirbt. Das empfinde ich aber als völlig in Ordnung.

Veto. Diese Behauptung ist nur richtig, wenn man selber so fett und bärtig beim Elfen spielen ist, dass einen die anderen fetten, bärtigen Elfen nicht stören.

Ich finde immersion bei LARP unmöglich, da Anspruch und Wirklichkeit zu deutlich auseinanderliegen - dann doch eher beim Pen & Paper.

Ansonsten ist es natürlich ein zweischneidiges Schwert. Es ist ein Spiel und Charaktertod immer möglich, man sollte das ohne zu weinen hinter sich bringen können. Dann wiederum sollte der Charakter einem wichtig genug sein, dass man ihn nicht mal eben so über den Jordan schickt, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.
Die oftbeschworene goldene Mitte.
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Bei einigen meiner Charaktere wäre ich echt betrübt wenn die sterben würden. Weinen zwar nicht, aber betrübt wäre ich schon. ich hätte auch kein problem, wenn da mal jemand ne Träne verdrückt, solange es kein Heulkrampf mit Schuldzuweisung wird.

Ich war aber schon sauer auf unseren SL als er einen meiner Lieblingscharaktere (Stufe 16 Geode) mal eben so vampirisiert und in den Tod getrieben hat (war ein Feuergeode und nach dem ersten Zauber war ich Asche). Da war ich echt stinkig, weil ersteres total willkürlich war um seinem tollen Mary-Sue-NSC-Vampir (in DSA!) Spotlights zu geben.

Aber ich scheue mit Charakteren auch keine Gefahren. Im Gegenteil meine Mitspieler bescheinigen meinen liebsten Charaktern eher einen Todeswunsch:D
 
AW: Wie lieb muss man seine Charaktere haben?

Für mich ist 'den Charakter spielen' wichtiger als der Plot oder die Kampagne. Ich sehe auch nicht ein, welche zu verschrotten weil die Kampagne zuende ist.. was ich spiele ist die fortlaufende Geschichte meines Chars, bis sie halt (für ihn) endgültig zuende geht. Das bedeutet keinesfalls, dass ich aus outtime-Sorge oder -Stolz den Char an Gefahren vorbei und stets in den Vordergrund spielen muss, nur halt dass ich keine Onshot-Chars baue oder welche für eine bestimme Kampagne, nach der sie zusammengeknüllt und weggeworfen werden. Lieber spiele ich einen meiner vorhandenen Charas als dass ich mir einen neuen bastle.

Ansonsten bin ich für konsequentes Spiel, und da kam es durchaus vor dass der Diebeschar in seinem ersten Abenteuer im Kampf umkam oder die Heilmagierin auf ner Con in die Fallgrube mit dem Speerspitzen fiel. Das sind traurige Momente, aber life goes on, und geheult hab ich deswegen auch noch nicht.
Von den erwarteten oder gar geplanten Chartoden gar nicht zu reden. ;)
 
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