Raben-AAS
Clansgründer
- Registriert
- 27. Juni 2005
- Beiträge
- 2.879
Hi,
nachdem ich sonst ja meine Freude über Requiem so deutlich herausschleudere, dass man mich für nen WW- oder F&S-Agenten halten könnte, möchte ich mal anmerken, dass ich vom neuen Werwolf SCHWERSTENS enttäuscht bin.
Ich halte den Umstand, dass die Werwölfe eine einzige feste Mythologie bekommen haben, für einen der tragischsten Fehler der Rollenspiel-Geschichte, und vor allem des WoD2-Systems.
Das hab ich auch schon im F&S-Forum geschrieben, wollte es aber auch hier wiederholt haben, um, nun, zu sehen, ob's andere gibt, die es genauso oder auch ganz anders empfinden (vielleicht relativiert sich ja der schlecxhte Eindruck durch nachfolgende Bände).
(Im Nachfolgenden teilweise CopyPastes aus dem F&S Thread)
Ich war vom Grundregelwerk WoD restlos begeistert, von Requiem blitzschnell überzeugt, aber Werwolf ? und Mage, wo es ja ähnlich sein wird, wenn man sich die Ankündigungen so durchliest - sind für mich eine herbe Enttäuschung, vor allem weil sie durch den Rückgriff auf eine einzige Wahrheit (oder zumindest eine spieldominierende Wahrheit) ihres Ursprungs eben DOCH wieder ein Art "Kanon" und einen Metaplot geschaffen haben! CURSED BE THE AUTHOR!!!
Warum man sich bei den Vampiren noch einen abgebrochen hat, um sich erklären zu können, warum die Unsterblichen nichts vom Ursprung ihrer Art wissen, während man den flohpelzigen Wuffies (pardon) dieses Wissen förmlich hinterherschmeißt, ist mir unbegreiflich.
Unterm Strich kann's mir ja egal sein, ich spiele eh nur Vampire, aber ich hätte vielleicht eben doch auch Werwolf mal eine Chance geben wollen, grade als großer Fan von "Zeit der Wölfe", "Wolfen" und dem ein oder anderen Werwolf-Film mehr. So allerdings kann ich nur sagen: Ain't gonna happen.
Das WOD2 System war genau wie Requiem voll darauf ausgelegt, dass es "das große, Unbekannte" gibt. Im WOD-Grundbuch weiß man nur, dass es diverse Schatten und Schemen gibt, aber nicht, was genau oder warum. Es war ein bisschen so, als hätte man ein TWILIGHT ZONE Quellenbuch in der Hand: ALLES kann im Dunkeln lauern.
Dieses Grundkonzept wurde bei Requiem in Bezug auf den Vampir vertieft. Man erfuhr einige Details zu Kräften (klar, immerhin soll man ja nen Vampir spielen) aber es gibt keine "universelle Wahrheit", was ein Vampir ist, woher er kommt, was seine Bestimmung ist oder ob er überhaupt eine hat. Genau das Zweifeln hierüber macht sogar einen wesentlichen PUNKT des Vampirspiels aus, indem verschiedene Fraktionen darum ringen, was ihnen das Requiem für eine moralische Verpflichtung auferlegt (man vergleiche einfach das Mindset von Vertretern der Lancea Sancta vs. der Ordo Dracul, z.B.).
Nun kam Werwolf.
Meine möglicherweise naive Vorstellung war es, dass es auch unter Werwölfen verschiedene Auffassungen gibt, woher die Werwölfe kommen und was ihr Sinnn ist. Wolfwere würden sich als Wolfsgeborene hierüber vermutlich wenig Gedanken machen, aber die Wandler zwischen den Welten der Menschen und Wölfe schon eher. Vom panikerfüllten Entsetzen eines Lykantropie-infizierten, der seinen Zorn als schlimmsten Feind hat, ganz zu schweigen.
Naja, und dann wurden es eben die Paria mit einer einzigen, allumfassend anerkannten Weltentstehungs- bzw. Werwolfentstehungsgeschichte. Und die fand ich noch dazu bei Apokalypse in sich stimmiger.
Quasi "nebenher" hat das Paria-System es dann noch geschafft, zugleich die ganze Geisterwelt zu entmystifizieren:
Die Schemen und Schatten, die unbekannten Geister, jene ungreifbaren Schimären am Rande des Spiels werden von unheimlichen Storyfaktoren (mal wieder) zu Werkzeugen in den Pranken der Werwölfe.
Was eine düstere Stimme in den Zweigen eines morschen Baumes hätte sein können, wird im Werwolf-System wieder zu einem Jaggling oder was auch immer. Die Mystik wird entzaubert und einer Katalogisierung im Spiel unterworfen. Das Unheimliche wird banalisiert. Und Werwolf ist (mal wieder) kein Horror-System, sondern nur ein Actionsystem, in dem man fette Riesenviecher mit kewlen Powerz spielen kann.
Und DAS finde ich einfach SAUSCHADE und einen absoluten Bruch mit dem, was nach WOD-Grundregelwerk und Requiem mal hätte eine WIRKLICH neue "Grundlinie" des neuen Systems werden können.
Nun muss ich mir als Verfechter des neuen WOD-Systems völlig zu Recht von Kritikernn sagen lassen, dass das System insgesamt - mit all seinen Sub-Units - eben tatsächlich nur ein lauer Aufguss ist. Und das ist erst Recht sauschade, zudem es eben bezogen auf WOD-Grundsystem und Requiem einfach nicht stimmt!
Klar: Ich muss ja nicht Werwolf spielen, wenn's mir nicht gefällt (und das werde ich auch nicht), aber ärgern darf ich mich ja trotzdem mal. Jedem, dem das alte Werwolf-System und damit dann auch das neue System gefällt, dem sei das herzlichst gegönnt.
Wirklich. Aber ich persönlich könnte mich schwarz drüber ärgern.
Ist halt so. ;-)
AAS
nachdem ich sonst ja meine Freude über Requiem so deutlich herausschleudere, dass man mich für nen WW- oder F&S-Agenten halten könnte, möchte ich mal anmerken, dass ich vom neuen Werwolf SCHWERSTENS enttäuscht bin.
Ich halte den Umstand, dass die Werwölfe eine einzige feste Mythologie bekommen haben, für einen der tragischsten Fehler der Rollenspiel-Geschichte, und vor allem des WoD2-Systems.
Das hab ich auch schon im F&S-Forum geschrieben, wollte es aber auch hier wiederholt haben, um, nun, zu sehen, ob's andere gibt, die es genauso oder auch ganz anders empfinden (vielleicht relativiert sich ja der schlecxhte Eindruck durch nachfolgende Bände).
(Im Nachfolgenden teilweise CopyPastes aus dem F&S Thread)
Ich war vom Grundregelwerk WoD restlos begeistert, von Requiem blitzschnell überzeugt, aber Werwolf ? und Mage, wo es ja ähnlich sein wird, wenn man sich die Ankündigungen so durchliest - sind für mich eine herbe Enttäuschung, vor allem weil sie durch den Rückgriff auf eine einzige Wahrheit (oder zumindest eine spieldominierende Wahrheit) ihres Ursprungs eben DOCH wieder ein Art "Kanon" und einen Metaplot geschaffen haben! CURSED BE THE AUTHOR!!!
Warum man sich bei den Vampiren noch einen abgebrochen hat, um sich erklären zu können, warum die Unsterblichen nichts vom Ursprung ihrer Art wissen, während man den flohpelzigen Wuffies (pardon) dieses Wissen förmlich hinterherschmeißt, ist mir unbegreiflich.
Unterm Strich kann's mir ja egal sein, ich spiele eh nur Vampire, aber ich hätte vielleicht eben doch auch Werwolf mal eine Chance geben wollen, grade als großer Fan von "Zeit der Wölfe", "Wolfen" und dem ein oder anderen Werwolf-Film mehr. So allerdings kann ich nur sagen: Ain't gonna happen.
Das WOD2 System war genau wie Requiem voll darauf ausgelegt, dass es "das große, Unbekannte" gibt. Im WOD-Grundbuch weiß man nur, dass es diverse Schatten und Schemen gibt, aber nicht, was genau oder warum. Es war ein bisschen so, als hätte man ein TWILIGHT ZONE Quellenbuch in der Hand: ALLES kann im Dunkeln lauern.
Dieses Grundkonzept wurde bei Requiem in Bezug auf den Vampir vertieft. Man erfuhr einige Details zu Kräften (klar, immerhin soll man ja nen Vampir spielen) aber es gibt keine "universelle Wahrheit", was ein Vampir ist, woher er kommt, was seine Bestimmung ist oder ob er überhaupt eine hat. Genau das Zweifeln hierüber macht sogar einen wesentlichen PUNKT des Vampirspiels aus, indem verschiedene Fraktionen darum ringen, was ihnen das Requiem für eine moralische Verpflichtung auferlegt (man vergleiche einfach das Mindset von Vertretern der Lancea Sancta vs. der Ordo Dracul, z.B.).
Nun kam Werwolf.
Meine möglicherweise naive Vorstellung war es, dass es auch unter Werwölfen verschiedene Auffassungen gibt, woher die Werwölfe kommen und was ihr Sinnn ist. Wolfwere würden sich als Wolfsgeborene hierüber vermutlich wenig Gedanken machen, aber die Wandler zwischen den Welten der Menschen und Wölfe schon eher. Vom panikerfüllten Entsetzen eines Lykantropie-infizierten, der seinen Zorn als schlimmsten Feind hat, ganz zu schweigen.
Naja, und dann wurden es eben die Paria mit einer einzigen, allumfassend anerkannten Weltentstehungs- bzw. Werwolfentstehungsgeschichte. Und die fand ich noch dazu bei Apokalypse in sich stimmiger.
Quasi "nebenher" hat das Paria-System es dann noch geschafft, zugleich die ganze Geisterwelt zu entmystifizieren:
Die Schemen und Schatten, die unbekannten Geister, jene ungreifbaren Schimären am Rande des Spiels werden von unheimlichen Storyfaktoren (mal wieder) zu Werkzeugen in den Pranken der Werwölfe.
Was eine düstere Stimme in den Zweigen eines morschen Baumes hätte sein können, wird im Werwolf-System wieder zu einem Jaggling oder was auch immer. Die Mystik wird entzaubert und einer Katalogisierung im Spiel unterworfen. Das Unheimliche wird banalisiert. Und Werwolf ist (mal wieder) kein Horror-System, sondern nur ein Actionsystem, in dem man fette Riesenviecher mit kewlen Powerz spielen kann.
Und DAS finde ich einfach SAUSCHADE und einen absoluten Bruch mit dem, was nach WOD-Grundregelwerk und Requiem mal hätte eine WIRKLICH neue "Grundlinie" des neuen Systems werden können.
Nun muss ich mir als Verfechter des neuen WOD-Systems völlig zu Recht von Kritikernn sagen lassen, dass das System insgesamt - mit all seinen Sub-Units - eben tatsächlich nur ein lauer Aufguss ist. Und das ist erst Recht sauschade, zudem es eben bezogen auf WOD-Grundsystem und Requiem einfach nicht stimmt!
Klar: Ich muss ja nicht Werwolf spielen, wenn's mir nicht gefällt (und das werde ich auch nicht), aber ärgern darf ich mich ja trotzdem mal. Jedem, dem das alte Werwolf-System und damit dann auch das neue System gefällt, dem sei das herzlichst gegönnt.
Wirklich. Aber ich persönlich könnte mich schwarz drüber ärgern.
Ist halt so. ;-)
AAS