Löwenclub Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

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Skar

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Im Rahmen des Lektorats am DSA-Drakensang-Nachfolger "Am Fluss der Zeit" hat Zivilschein mit Florian Don-Schauen gesprochen. Dabei äußerte sich Don-Schauen wie folgt:

Zivilschein schrieb:
Z!: Siehst du durch dieses Projekt – im Rahmen von “Am Fluss der Zeit” wird es noch andere Neuerscheinungen geben, unter anderem ist da ein Regionalband zum Kosch in Arbeit – die Hoffnung, dass das Rollenspiel in Deutschland dadurch wieder Auftrieb erfährt?

FDS: Das ist eine Hoffnung, die ich allerdings nicht für sehr groß halte. Ich muss dazu sagen: Wenn man heutzutage Tischrollenspieler fragt, wie sie zu DSA gekommen sind, erzählen sehr sehr viele – gerade von denen, die schon länger dabei sind -, dass sie damals durch die früheren Computerspiele, die “Nordlandtrilogie” dazu gekommen sind.
Andererseits ist es so, dass durch “Drakensang”, das ja nun schon eine Weile auf dem Markt ist, keine messbare Erhöhung der Verkaufszahlen bei Printrollenspielen stattfindet.

Wenn nicht bei diesem Projekt, wo sonst hätte eine Belebung des pen&paper stattfinden können?
Es gibt ein DSA-Drakensang-Printabenteuer mit Kurzregeln. Es gab das Basisbuch als PDF auf der Spiel-DVD (zumindest in der Gold-Edition war das sogar im Startmenü verlinkt). Es gab Werbung in der Spielanleitung und es gab massig Berichte, worauf Drakensang beruht. Und im Spiel wird man immer wieder auf Settingteaser gestoßen, zB in den Save-/Load-Screens.

Selbst wenn das keine Neueinsteiger generiert hätte, so hätte ich doch zumindest die Reanimierung alter Spieler erwartet, die das Spiel im Laufe der Zeit aus den Augen verloren hatten. Immerhin hatte Drakensang sechsstellige Verkaufszahlen.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Im Prinzip ist die Aussage von Florian schon richtig, ist es sowieso extrem schwer, aus Verkaufszahlen weniger Monate irgendwelche Tendenzen rauszulesen.

Wenn Drakensang für - keine Ahnung - 100 neue Spieler gesorgt hat, würden wir das nicht unbedingt sofort in den Verkaufszahlen merken, außer diese 100 Spieler kaufen sich alles auf einmal.

Dazu kommen noch gleichzeitig wirkende Faktoren, die im selben Zeitraum die Umsätze runterdrücken können (Wirtschaftskreise, Ladensterben...) Insofern ist es unglaublich schwierig, die Auswirkungen von Drakensang einzuschätzen.

Wie auch immer, werden wir für Drakensang:AFdZ näher und besser mit RadonLabs zusammen arbeiten, um die Chancen auf positive Synergieeffekte zu erhöhen. :)
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Sichtbarkeit.

Rollenspiel ist unsichtbar. Da ändert auch Flyer und Einsteigerregeln in Computerspielen oder DVDs nicht.

Erst wenn es wieder sichtbar wird und die Kids einfach mal reinschnuppern können, wird's wieder besser.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Wie auch immer, werden wir für Drakensang:AFdZ näher und besser mit RadonLabs zusammen arbeiten, um die Chancen auf positive Synergieeffekte zu erhöhen. :)
Das klingt ja schon mal Sehr gut.

Also in Läden, in Communities, in Zeitschriften, die alle eben nichts mit Phantastik oder Rollenspiel zu tun haben, sondern mit "Jugendkultur"?
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Yep.

Raus aus dem Kabuff. Und Rollenspiel wieder als Hobby deklarieren. Rollenspiele haben sich in den 80er und 90er Jahren verkauft, weil's eine Jugendbewegung war - jeder kannte irgend jemanden, der sowas gespielt hat - auf dem Pausenhof, nach der Schule, whatever... Und das hat dann zu Absatzzahlen geführt.

Aber das Spielen kam zuerst: Und Rollenspiel lernt man am Spieltisch am Besten. Weil man da sieht und hört, wie es gemacht wird.

Und wenn der erste Versuch ein Rollenspiel zu spielen, wirklich so einfach ist wie Old School Spiele (DSA1, D&D), leicht zu verstehen wie Storyteller Games (Ah, Dots für meine Werte... Da seh ich ja sofort, was ich kann) oder so benutzerfreundlich wie D&D 4e (hier sind die Karten, auf denen stehen alle wichtigen Manöver drauf, und da sind Miniaturen, Monster und farbige Dungeons), oder so schlau wie Savage Worlds (weil das in Hinblick auf die Rückeroberung von Ex-Spielen entworfen wurde), dann geht da auch was.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

So siehts aus.
Rollenspiele wieder in Karstadt, Toys R Us & Co, dann wird es auch gesehen. Ich mein noch bis vor etwa 10 Jahren hab ich mein Deutschen Kram auch in obigen Läden mitgenommen wenn ich zufällig was gesehen hab was interessant ist.

Ansonsten was Jestocost sagt. ^^
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

So siehts aus.
Rollenspiele wieder in Karstadt, Toys R Us & Co, dann wird es auch gesehen. Ich mein noch bis vor etwa 10 Jahren hab ich mein Deutschen Kram auch in obigen Läden mitgenommen wenn ich zufällig was gesehen hab was interessant ist.

Da stellt sich nur die Frage wieso diese Distributionskanäle nicht mehr diese Produkte anbieten?

Sind die Verkaufszahlen so schlecht geworden, weil man diese Produkte nicht mehr in diesem Geschäften kaufen konnte?
Oder wurden diese Produkte aus dem Sortiment genommen, weil die Verkaufszahlen zurück gegangen sind und man auf der Ware sitzengeblieben ist?

Ich denke, dass zweiteres Zutrifft...
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Da stellt sich nur die Frage wieso diese Distributionskanäle nicht mehr diese Produkte anbieten?

Sind die Verkaufszahlen so schlecht geworden, weil man diese Produkte nicht mehr in diesem Geschäften kaufen konnte?
Oder wurden diese Produkte aus dem Sortiment genommen, weil die Verkaufszahlen zurück gegangen sind und man auf der Ware sitzengeblieben ist?

Ich denke, dass hat auch damit zu tun, dass Rollenspiele mittlerweile hauptsächlich durch kleine und kleinste Verlage erstellt und vertrieben werden und diese einfach vom Umfang ihrer Tätigkeit her nicht groß genug sind, dass Kaufhausketten ernsthaft in Betracht ziehen, deren Waren ins Sortiment aufzunehmen. Als z.B. DSA noch von Schmidt Spiele vertrieben wurde, sah das natürlich anders aus.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Ich denke, dass hat auch damit zu tun, dass Rollenspiele mittlerweile hauptsächlich durch kleine und kleinste Verlage erstellt und vertrieben werden und diese einfach vom Umfang ihrer Tätigkeit her nicht groß genug sind, dass Kaufhausketten ernsthaft in Betracht ziehen, deren Waren ins Sortiment aufzunehmen.
Ja und der Außendiest/Handelsreisender kommen hinzu. Viele Märkte von Ketten können durchaus autark über gewisse Bereiche entscheiden (Thalia, Media Markt zB). So könnte man über einen Außendienst durchaus etwas platzieren.

Ein eigener Außendienst lohnt sich natürlich überhaupt nicht. Aber es gibt durchaus Handelsreisende, die freiberuflich arbeiten und nach ihrer Facon Dinge anbieten könn(t)en.
 
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Buchhandel kannst du vergessen. Die Rollenspielverlage können niemals die Produkte so billig machen, dass die Ketten noch den Prozentanteil abgreifen können, den sie standardmäßig verlangen.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Ich denke, dass hat auch damit zu tun, dass Rollenspiele mittlerweile hauptsächlich durch kleine und kleinste Verlage erstellt und vertrieben werden und diese einfach vom Umfang ihrer Tätigkeit her nicht groß genug sind, dass Kaufhausketten ernsthaft in Betracht ziehen, deren Waren ins Sortiment aufzunehmen. Als z.B. DSA noch von Schmidt Spiele vertrieben wurde, sah das natürlich anders aus.

Das es in diesem Markt nur noch Kleinverläge gibt, ist abermals ein deutliches Zeichen in die Richtung das Rollenspiele einfach nicht besonders gewinnbringend sein dürften...
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Buchhandel kannst du vergessen. Die Rollenspielverlage können niemals die Produkte so billig machen, dass die Ketten noch den Prozentanteil abgreifen können, den sie standardmäßig verlangen.
Doch können sie. Sie können die ja auch über Großhändler und zB Amazon anbieten. (Knappe 50% sind da durchaus kalkulierbar.)
 
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Doch können sie. Sie können die ja auch über Großhändler und zB Amazon anbieten. (Knappe 50% sind da durchaus kalkulierbar.)

Stimmt. Insbesondere bei amazon sind ja einige der kleineren (deutschen) Rollenspielverlage bereits mit ihrem Programm vertreten.
 
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Doch können sie. Sie können die ja auch über Großhändler und zB Amazon anbieten. (Knappe 50% sind da durchaus kalkulierbar.)
Großhändler und Amazon handeln beide in Bulk, also mit großen Mengen (potentielle Kundschaft ist das gesamte Bundesgebiet), im Gegensatz zu bei denen keine das ganze Bundesgebiet abdecken kann und teilweise noch die Filiale einzeln ihren Bestand einkaufen, nur eben unter dem Rabatt-Mantel des Mutterkonzerns. Desweiteren fallen bei Amazon und Großhändler geringere Kosten (Lagerhalle im Außenbezirk versus Verkaufsfläche in der Innenstadt, studentische und Niedriglohn-Packkräfte versus Buchhändler mit Ausbildung) bei gleichzeitig unbeschränktem Angebot (während das Angebot der Buchläden durch den Regalplatz beschränkt ist).
Du hast also im 'Einzelhandel', auch bei den großen Ketten, Leute die bei höheren laufenden Kosten und geringerer Reichweite nur beschränkten Angebotsplatz haben. AN dieser Stelle muss dann ein Rollenspiel gegen Bücher die sich in größerer Zahl und teilweise zu den gleichen Preisen bei höherer Gewinnspanne verscherbeln lassen antreten. Und da kann das Rollenspiel eben nach Ansicht vieler, und ich teile diese Ansicht wenn ich mir mein eigenes Kaufverhalten anschaue, nicht mithalten.
Rollenspiele sind tatsächlich in Spezialbuchhandlungen und Spieleläden besser aufgehoben (die soweit ich weiß, Rollenspiele auch eher auf Liebhaberbasis anbieten, weil dass Geld wo anders steckt, Tabletops, TCGs, etc.).
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

AN dieser Stelle muss dann ein Rollenspiel gegen Bücher die sich in größerer Zahl und teilweise zu den gleichen Preisen bei höherer Gewinnspanne verscherbeln lassen antreten.
Durchaus. Aber wir waren ja dabei, ob die Verlage diese Rabatte geben können, um dort platziert zu werden. Und ja das können sie.
Es gibt ja durchaus Buchhandelsfilialen, die Rollenspiele im Programm haben. Zum anderen können Bücher mit ISBN ja auch über das VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) beim Grossisten geordert werden.

Rollenspiele sind tatsächlich in Spezialbuchhandlungen und Spieleläden besser aufgehoben.
Ganz pauschal würde ich das natürlich verneinen. Auch wenn die Realität das bejaht. ;)
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Durchaus. Aber wir waren ja dabei, ob die Verlage diese Rabatte geben können, um dort platziert zu werden. Und ja das können sie.
Ich bezweifle dass die Verlage auf Dauer die Rabatte verkraften und sich das ganze wirtschaftliche lohnt.
Es gibt ja durchaus Buchhandelsfilialen, die Rollenspiele im Programm haben. Zum anderen können Bücher mit ISBN ja auch über das VLB (Verzeichnis lieferbarer Bücher) vom Grossisten geordert werden.
Außer Restposten hab ich das nich nie gesehen (und das waren uralte DSA-Abenteuer die sie bei Thalia verramscht haben) und das Bestellen ist dann nicht mehr auf irgendeine Weise förderlich, es blättert ja niemand im VLB um mal zu schauen was er jetzt kauft, was heisst, dass wer bestellt a) einen guten Grund haben muss um nicht über Internet billiger zu bestellen und b) ohnehin schon interessiert ist. Was ist dann also der Sinn?
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Ich bezweifle dass die Verlage auf Dauer die Rabatte verkraften und sich das ganze wirtschaftliche lohnt.
Deshalb verdienen die Rollenspiel-Autoren alle "so viel". Drucken ist jedenfalls günstiger denn je zur Zeit.

Außer Restposten hab ich das nich nie gesehen (und das waren uralte DSA-Abenteuer die sie bei Thalia verramscht haben)
Schau mal hier: http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t39748-das-schwarze-auge-bei-saturn.html
Ist natürlich ne Ausnahme. Aber sonst hätten wir ja auch keinen Diskussionsbedarf hier.^^

und das Bestellen ist dann nicht mehr auf irgendeine Weise förderlich, es blättert ja niemand im VLB um mal zu schauen was er jetzt kauft
Hm, das macht Sinn. :rolleyes:
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Schau mal hier: DSA bei Saturn!?
Ist natürlich ne Ausnahme. Aber sonst hätten wir ja auch keinen Diskussionsbedarf hier.^^
Aus dem ganzen Einzugsgebiet der Blutschwerter 3 Fälle.
Einmal eine kurze Promoaktion bei der ich bezweifele, dass sie sich gelohnt hat (Leute die ihre Buchhaltungsarbeit von Computern gemacht kriegen sind nicht eben scharf darauf das wieder selber mit Stift, Papier und Würfel zu machen). Und die beiden Thalias mit RPG-Angebot würde ich als Fälle zählen wo die aus Liebhaberei oder aus der Konkurrenzsituation (liess: Es gibt keine) dass Segment entwickelt haben.
Deshalb verdienen die Rollenspiel-Autoren alle "so viel". Drucken ist jedenfalls günstiger denn je zur Zeit.
Kann ich nichts zu sagen, ich höre immer nur aus der Verlags- und Ladenecke dass die Schmerzgrenze erreicht sei.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Wurde schon tausendmal Vorgerechnet! Es wird Zeit das mal ein paar Rollenspiel Verlage drauf gehen oder sich vom Rollenspiel verabschieden und kleinere Rollenspiele den großen die wirklich noch ein bisschen Zukunft haben weichen.
 
AW: Was wirkt wirklich belebend auf das pen&paper?

Leutz,

das geht doch wieder in eine wenig produktive Richtung. Sichtbarkeit in den Läden ist erstmal nicht zu machen, finden wir uns damit ab.

Aber Läden waren auch damals nicht der richtige Ort, um Rollenspiele kennen zu lernen. Word of Mouth, persönliches Engagement und Berichte/Artikel/Anzeigen in der Lokalpresse oder Stadtzeitung hat immer besser, weil zielgerichteter funktioniert. Damals in Augsburg gab es im Monat drei öffentliche Rollenspieltreffen, die ich mit aufgezogen habe: In einem Kulturhaus, wo man für lau (bzw. Konsum von Getränken) nen Raum haben konnte, und in zwei Jugendhäusern. Und die wurden mehr oder minder zentral von den Augsburger Spielespielern beworben. Und solange dort regelmäßig Spielrunden veranstaltet wurde, ging da immer was.

Und solche Veranstaltungen haben dann auch wieder Artikel in der Regionalpresse nach sich gezogen. Und andere Kumpels haben in Holzkirchen im Jugendhaus gearbeitet und dort gelegentlich kleine Cons und Treffen durchgezogen. Aber zugegeben, da war der Landkreis schon infiziert...

Viele Cons haben sich leider zu Inzestveranstaltungen entwickelt - man muss Rollenspieler sein, um davon zu erfahren und man dort auch nur spielen, wenn man schon mal Rollenspiele gespielt hat. Und das ist eigentlich schade...

Der für mich am erfolgversprechendste Plan wäre "Rollenspiel plus X": Man zieht ein artverwandtes Event auf (Fantasy- oder Mittelalter- oder Horror-Abend) und bietet dazu nebenbei als Programmpunkt Einsteigerrunden- und Fortgeschrittenen- oder Auffrisch-Runden an...
 
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