Was darf meine Figur alles wissen

Larizza

Held in Ausbildung
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15. Januar 2013
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Ich hab folgenes Problem.

Ich spiel derzeit Live eine 15 Jahre (in vampirjahren) alte Malk.
Allerdings ist meine Figur ziehmlich schnell aus dem Boden gestampft worden von mir, und es kam leider nicht zum bei uns typischen Erschafungsgespräch wo die Einzelheiten geklärt wurden.

Nun hab ich live sehr oft schon gemerkt dass ich bei einigen themen ausweichen muss bzw sie mit schwammigen antworten unbeantwortet lassen muss. Weil ich einfach nicht weis was ich den jetzt mit meinen 15 Jahren als Vampire wissen kann.
Erschwerend kommt dazu dass ich früher mal in einer anderen Chronik SL war und daher eh einen recht großen Wissensschatz mein eigen nenne.

Ich werd in den kommenden tagen auch mich mit meiner SL zusammensetzen bzw es über mail klären. Aber ich würd gerne so eine allgemeine aussage zu der frage mal haben. Da ich auch so eine art von Fragebogen machen will wo ich schon im vorfeld vorschlagen möchte was den meine Figur jetzt weis.
Ich muss dazu sagen dass ich eine Malk spiele die eher sehr normal wirkt und auch nicht vollkommen durchgeknallt ist. Und auch recht neugierig ist und wissen eh immer als eine starke waffe betrachtet.

besonders vier Punkte sind für mich spielerisch sehr wichtig

  • was weis ich über die allgemeinen Fähigkeiten der Vampire (child erschaffung usw)
  • was weis ich über die anderen clane (dizi´s und geschichte)
  • was weis ich über den sabbat
  • und was weis ich über die Diablerie


    wen jemand da mal eine realistische idee hat wieviel ich wissen könnte, wäre ich und sicher auch meine SL super dankbar. weil wir da uns sehr viel zeit und diskusionen sparen würden.
 
Das hängt wohl sehr stark damit zusammen was dein Erzeuger deinem Charakter in den 15 Jahren erzählt hat.
Wobei ggf. berücksichtigt sein sollte das er vielleicht auch bei einigen Sachen Unsinn / stark persönlich aus dem eigenen Standpunkt, Erfahrungen und den Interessen heraus geprägtes erzählt hatte.
Vielleicht lohnt auch die Betrachtung wie das mit dem Gewissen allgemein in der Chronik gehandhabt wird.
Also ob dann plötzlich schon 50 jährige Brujah dir präzise schildern wie Gustus den Kappa nuckelte, Tremere die Finger in Saulot und nem Tzimi hatte, wo die kleinen Harbinger herkommen, die objektiven Vor-/Nachteile der Diablerie und das kleine EinmalEins der Werwölfe, Changelings, Geister und Magier.

Ansonsten könnte man auch einfach Lorepunkte einführen.
[Kindred, Camarilla, Sabbat, Clan, <Übernatürliches Zeug deiner Wahl>]
 
Ein bissel dürftige Informationen bezüglich deines Charakters, oder? „15 jahre, kein Idioten-Malk und total neugierig“ sind jetzt nicht so die Aspekte, aus denen man sich den Wissensstand auch gut herleiten könnte. Mach dir mal um die folgenden Dinge Gedanken:
Wer ist der Erzeuger, wie alt ist er, was macht er so die liebe lange Nacht, was für Erfahrungen hat der im Lauf seines Unlebens gemacht?
Wie lief die Ausbildung nach der Erschaffung? Was hat der Erzeuger dir beigebracht, in welcher Reihenfolge und mit welchen Prioritäten? War er da gewissenhaft oder hat dir nur das nötigste erzählt, oder dir vielleicht bewusste Falschinformationen mitgeteilt?
Wie viele andere Kainskinder hast du schon getroffen? Wie liefen diese Treffen ab? Wie waren die drauf? Wie alt waren die? Wie stehen die zu deinem Erzeuger und dir? Wie geneigt sind/waren die, einem Küken was über ihre Clans zu erzählen?

Und vergiss vor allem eins dabei nicht: Egal ob Camarilla, Sabbat, Anarchen oder Unabhängige, keiner von denen erzählt dir die Wahrheit. Dein Charakter lernt in den ersten Jahren nur Propaganda und die vorherrschenden Ideale der jeweiligen Sekte und des jeweiligen Clans. Schnapp dir mal das Regelbuch und geh auf die Seite, auf der dein Clan beschrieben ist und schau dir die Stereotypen dort an. Solange dein Erzeuger nicht die große Ausnahme ist, weißt du über die anderen Clans das, was du den Stereotypen entnehmen kannst. Wenn du Kontakt zu Vampiren anderer Clans hast oder hattest, kannst du dir auch die Stereotypen aneignen, die diese so zeichnen. Und dein Bild dem Clan des Informanten gegenüber gegebenenfalls anpassen. Ansonsten weißt du mit 15 Jahren, ohne bereits große Abenteuer erlebt zu haben, wenig bis nichts über die anderen. Es reicht auch völlig zu wissen, dass Brujah geistlose Schläger sind, Gangrel sich gerne im Dreck wälzen und den Mond anheulen, Nosferatu sich gerne mit Fäkalien einschmieren, Toreador selbstverliebte Snobs sind, man Tremere besser aus dem Weg geht und Ventrue dolle reich sind. Über Nicht-Camarilla-Clans reicht es völlig zu wissen, dass die allesamt Schlangen und Lügner sind, die dir nichts gutes wollen, sondern allesamt die Maskerade gefährden.
Alles in allem: Du lernst nur die Propaganda, von der sich ihre Verkünder gerade einen Vorteil erhoffen, nicht die „Wahrheit“, die du in den Quellenbüchern findest. Wenn dein Erzeuger dir erzählt hat, alle Tremere seien Teufelsanbeter und beschwören Dämonen aus der Hölle, dann stimmt das eben auch für dich – immerhin hast du es von deinem Erzeuger gehört!

Das gleiche Prinzip gilt doppelt so stark für den Sabbat. Alles, was du wissen musst, ist, dass der Sabbat böse ist und die Maskerade vernichten will und man mit ihm nicht reden kann, also ihn vernichten muss. Punkt, aus, End of Story. Du erfährst höchstens noch, was dich erwartet, wenn du es wagen solltest, dich dieser Sekte von Wahnsinnigen und Psychopathen anzuschließen und dass alle Sabbat Kannibalen und Kinderschänder sind, aber mehr musst du nicht wissen. Der Sabbat ist der Feind und muss vernichtet werden, Punkt.

Über die Disziplinen und Clansgeheimnisse weißt du mit 15 Jahren in der Regel noch nichts und wenn die anderen Clans nicht nur von Vollidioten repräsentiert werden, bleibt das auch noch eine Weile so. Gewöhn dir am besten Meta-Wissen wie „Ich beherrsche die Irrsinnsdisziplin bis zur dritten Stufe, er verfügt dagegen über Beherrschung der vierten Stufe“ ab. Dein Charakter weiß nur das über die Kräfte der anderen, was er selbst mitbekommt, nicht, was der Besitz von Kraft X über die Kenntnis in Disziplin Y aussagt. Du weißt, was DU im speziellen kannst und du weißt grob, dass andere Vampire „irgendwie unnatürlich anziehend sind“, „sich in Tiere verwandeln können“ oder „sich unsichtbar machen können“, aber du weißt nicht, wie diese Kräfte heißen, welcher Disziplin sie angehören und welche Stufe sie haben. Lass deinen Charakter ruhig mal staunen, was andere so alles können, statt ihn als allwissenden Regelkenner auftreten zu lassen.

Diablerie weißt du nur, dass es igittipfui ist und dass du totgeschlagen wirst, wenn du sowas widerliches tust – wenn überhaupt. Du weißt vielleicht so aus Hörensagen, dass einem das die Kraft des Opfers gibt, aber genauso gut, dass es einen wahnsinnig macht oder dass man davon Pickel kriegt. Sofern nicht irgendein anderer Vampir Anlass hätte, dich auf dumme Ideen zu bringen, wird dir wohl keiner irgendwas darüber erzählen, was über ein „darauf steht die Todesstrafe!“ hinausgeht.

Insgesamt: Bleib auf dem Teppich und wisse nur das, was einen Teenievampir auch interessieren muss, nämlich was du bist, was du nicht tun darfst, wie du dich selbst zügelst, wie man jagt, was du kannst, dass du ein abartiges Monster bist und dass andere Vampire erst recht scheiße und widerlich sind. Und wenn schon mit anderen verkehren musst, dann bitte nur mit anderen deines Clans oder wenn´s gar nicht anders geht zumindest mit Camarilla-Vampiren, nicht mit dreckigen Anarchen oder kannibalistischen Sabbat. Die menschliche Gesellschaft und lokale Angelegenheiten sollte für deinen Charakter in dem Alter ohnehin viel interessanter und fürs Unleben relevanter sein als der ganze Jyhad-Bullshit, über den die Regelbücher so gern blubbern. Die Jyhad-Story kriegt dein Charakter in seinen ersten Jahren nicht selbst mit, sondern nur über entfernte Hörensagen, und es wird ihm auch nicht relevant erscheinen, wenn er sich eher Gedanken muss, wie er an Blut kommt. Und selbst bei einem Sabbat-Angriff wird es ihn auch nicht wirklich retten wenn er weiß, wer Kardinal Polonia ist – es reicht zu wissen, dass der Sabbat scheiße ist und vernichtet werden muss.

Eins wäre da noch:
Weil ich einfach nicht weis was ich den jetzt mit meinen 15 Jahren als Vampire wissen kann.
Erschwerend kommt dazu dass ich früher mal in einer anderen Chronik SL war und daher eh einen recht großen Wissensschatz mein eigen nenne.
Nimm mir die Frage bitte nicht übel, aber wenn du nicht mal so wichtige Fragen beantworten kannst, die dir als SL gerade von Neuspielern ständig gestellt werden müssten, wie konntest du dann überhaupt als SL deine Aufgaben erfüllen? Oder war ein anderer Spielleiter für Erschaffungsfragen zuständig?
 
dass ich eine Malk spiele die eher sehr normal wirkt und auch nicht vollkommen durchgeknallt ist
Also der Satz stört mich wirklich... entweder ganz oder garnicht!
Wozu gibt´s denn bitte seitenweise Auflistungen von Geistesstörungen?
Is ja nich so das ein Gangrel nicht weniger tierhaftig würde nur weil er das nich will, oder das ein Lasombra eben ins gefüllte Waschbecken schaut um sich mal zu sehen...
Und gerade durch den Wahnsinn der Malks kommen doch auch oft wunderbare für´s Rollenspiel hervorragende Szenen zu stande oder?
Fakt is: Du spielt einen Malk ergo hast du eine schwere Geistesstörung (noch ist es nur eine) --> halb verrückt gibts nicht.
 
Also der Satz stört mich wirklich... entweder ganz oder garnicht!
Fakt is: Du spielt einen Malk ergo hast du eine schwere Geistesstörung (noch ist es nur eine) --> halb verrückt gibts nicht.

Heißt ja nicht, dass der Char nicht auch total wahnsinnig ist...WIRKT halt nicht so. Aber weniger ist oftmals auch mehr. Die ganze Zeit der ruhende Pol und plötzlich total ausrasten sorgt für Verwirrung, vor allem, wenn die Auslöser unterschiedlicher Natur sind...
Mein Malk war durch und durch von Geistesstörungen zerfressen, aber es hat sich auch nicht dauernd gezeigt. Nen kichernden Narren will auch niemand als Malk...

Und gerade durch den Wahnsinn der Malks kommen doch auch oft wunderbare für´s Rollenspiel hervorragende Szenen zu stande oder?

Stimmt! (y)
 
Ich denke das man die Frage nicht so absolut wie Sethnacht beantworten kann.
Einerseits sind 15 Jahre nun schon keine unbedingt kurze Zeit, der Clan der Malkavianer nun auch nicht dafür bekannt die Leute in der Ausbildung eher isoliert zu halten. Das man in 15 Jahren kaum mehr mitbekommen hat als die Klischees und nichts zu den Fähigkeiten ist mitunter recht unwahrscheinlich.
Andererseits sollte man schauen wie sich das Wissen allgemein in der Chronik verteilt. Es hat wohl kaum einen Mehrwert wenn man seinen 15 Jahre alten Vampir so spielt als wüßte er wirklich fast nichts, der Rest der Gruppe jedoch keinen Wert auf ein entsprechend angepasstes "minimal Wissen" legt.

Das Beispiel in meinen ersten Beitrag war dabei nur die überzogene Variante.
Ich denke es ist auch nicht allzu ansprechend wenn man so tut als wüßte der eigene Charaktere nichts über die anderen Clans (außer die Stereotypen) aber die anderen Charaktere wissen dann soweit das Grundpaket (Schwäche, Disziplinen, grobe Struktur) über die anderen Clans. Mehr oder weniger einfach so oder weil sie es Leid sind zum x-ten mal durchzuspielen "Oh, du hast ja xy etc.".

Wobei hinzukommt das einige Fähigkeiten sich ergänzen.
Wenn der Charakter Auspex hat wird er wohl bemerken das Malkavianer alle den Wahnsinn in der Aura haben. Er wird auch den ein oder anderen Verdunkelten sehen und sowas.
 
Sethnacht schrieb:
Ansonsten weißt du mit 15 Jahren, ohne bereits große Abenteuer erlebt zu haben, wenig bis nichts über die anderen. Es reicht auch völlig zu wissen, dass Brujah geistlose Schläger sind, Gangrel sich gerne im Dreck wälzen und den Mond anheulen, Nosferatu sich gerne mit Fäkalien einschmieren, Toreador selbstverliebte Snobs sind, man Tremere besser aus dem Weg geht und Ventrue dolle reich sind.
Ist auch wesentlich eine Frage des Stils der Chronik.

In meiner (Pen&Paper-) Chronik, würde ich dich für diesen Satz gnadenlos auslachen und mir mindestens 13mal mit der flachen Hand auf die Stirn hauen - und danach weitere 13mal dir.

Mir wäre nicht bekannt, dass beim Kuss automatisch die Vernunft ausradiert wird. Wenn man nun also selbst sich nicht einzig und allein über den Clan definiert und ein wandelndes Klischee ist, warum zur Hölle sollten dann alle anderen eines sein. Vorurteile sind ja eine spannende Sache, aber in 15 Jahren, in denen man immer wieder mal den anderen Clans über den Weg gelaufen ist, sollte man dann mit offenen Augen und Ohren bei nicht kompletter Verbohrtheit feststellen, dass vieles davon völliger Schwachsinn ist.

Die Schubladen werden bei den meisten wohl bleiben - schließlich kommen sie auch irgendwoher und konnten sich vermutlich deshalb halten, weil man sich gerade diese Vorurteile immer mal wieder oberflächlich bestätigen kann, wenn man bereits voreingenommen startet.
Aber übertreiben braucht man es da auch nicht.
 
Also der Satz stört mich wirklich... entweder ganz oder garnicht!
Wozu gibt´s denn bitte seitenweise Auflistungen von Geistesstörungen?
Schon mal durchgelesen? Auch die in den anderen Büchern?
Da ist ne Menge dabei, was nicht vollkommen durchgeknallt ist.

Nirgends steht, dass Malks kichernde Vollidioten sind.

Also wir reden hier über eine Clansschwäche, die sollte sich doch bemerkbar machen....
Warum aber unbedingt von außen bemerkbar - das passt dann recht gut zu der "ich glaube das alle Nossis sich in Scheiße wälzen"-Spielweise, wo eine Horde wandelnder Klischees jahrhundertelang dumm aneinander vorbeilebt, weils halt darque und mysteriös ist... aus meiner Sicht aber ne Horde unsterblicher Vollidioten, die es scheinbar weder hinbekommen mal ein paar wichtige Fragen zu stellen noch einen Weg zu finden mit ihrer Geistesstörung so umzugehen, dass einem nicht "Psycho" auf die Stirn geschrieben steht.

Wie oft wird so ne Geistesstörung relevant?
Wenns mal kritisch ist 3mal in einer Nacht - dann vielleicht auch mal wieder 2 Tage garnicht?

Was spricht dagegen da immer wieder Willenskraft reinzupowern, die man sich wieder holt indem man versucht sein Wesen zu befriedigen? Oder bewusst Situationen zu vermeiden, die die Geistesstörung aktivieren könnten?

Malks haben oft geistig primär - warum sollte man sie wie Idioten spielen, die absolut unfähig sind mit ihrer Krankheit umzugehen?

"A beautiful mind" zeigt mMn eine recht gute Vorlage für einen Malk - und ja, auch und gerade der Zustand am Ende, wo er genau weiß, dass er Halluzinationen hat.
Die meisten Malks werden irgendwann mitbekommen, dass ihr Clan voller Verrückter ist. Und spätestens dann beginnt man die Existenz und die Worte des gelb-grün karierten Elefanten, der im Kühlschrank sitzt, eben vielleicht doch einmal zu hinterfragen.

Und wenn man dann noch geschickt Auspex und Geistesstörung zu einem "irgendwo in diesem Wahnsinn steckt aber eine Wahrheit, die sonst niemand sieht" vermixt, dann hat man das verstörende Konzept eines Malks, der sich mit seiner Geistesstörung sogar arrangiert, statt sie zu bekämpfen.

...also ich fand jetzt alle drei Ansätze von mir sowohl realistischer als auch regeltechnisch nachvollziehbarer als auch spannender als den Gaga-Malk.
 
Mir wäre nicht bekannt, dass beim Kuss automatisch die Vernunft ausradiert wird.
Ganz abgesehen davon, dass das von dir getätigte Zitat aus dem Zusammenhang gerissen ist und die vorherigen Sätze außer Acht lässt, die nämlich darauf hinweisen, dass Kontakt mit anderen Clans die „harten“ Stereotypen aufbrechen kann:
Wird sie auch nicht – genau deswegen wird sich ein Jungspund von 15 Jahren wohl auch hüten, mehr als unbedingt nötig mit anderen Vampiren zu verkehren. Die paar „Ab und Ans“, die man mal Clansfremden Vampiren über den Weg läuft als Küken, wird man auch nicht sonderlich viel über diese erfahren und sich eher auf das Stammtischgerede vom Erzeuger und dem Rest des Clans, mit dem man eventuell häufiger verkehrt, verlassen. Ich weiß ja nicht, welche Kuschelvampire dir so vorschweben, aber in den meisten Fällen sind Vampire keine angenehmen, verständnisvollen und toleranten Zeitgenossen, sodass es für einen leidenden Jungvampir alles andere als angenehm ist, mit ihnen in Kontakt zu kommen, wenn er das nicht muss (und wenn er es muss, ist es meist noch ungleich unangenehmer). Und wer er es doch tut, wie viele der dann folgenden Erfahrungen werden erwartungsgemäß „gut“ oder „angenehm“ ausfallen?
Klar, das ist eine Frage des Stils und gerade im LARP sind die meisten Vampire nur ganz liebe und freundliche Menschen mit Superkräften, aber zumindest meiner Leseerinnerung nach wurde der böse, gehässige, intrigante Vampir nicht erst durch Requiem erfunden, sondern auch schon bei Maskerade als „typisch“ gehandhabt. Wenn die Erfahrungen mit fremden Clans nun negativ ausfallen, ist man nun mal auch wesentlich stärker geneigt, einfach dem (negativen) Klischee aufzusitzen. Davon abgesehen, dass meine Stereotypen ganz bewusst völlig überspitzt formuliert waren, wie wahrscheinlich ist es denn deiner Meinung nach, dass das Gros der Vampire, das dir als Jungspund so über den Weg laufen wird, dem von deinem Erzeuger und deinem Clan propagierten Klischee soweit abweichen, ja sogar durch Tun und Tat widersprechen werden, dass der entsprechende Jungspund das ganze wirklich nur als „böse Vorurteile“ abtun wird, insbesondere, da ihm auch noch eine animalische Wut innewohnt, die ihn zu nicht ganz fairen Urteilen antreiben wird? Weiterhin ist es bequemer, sich erst einmal auf Vorurteilen auszuruhen, statt diese kritisch zu hinterfragen, wenn man gerade ganz andere Probleme hat, um die man sich kümmern muss. Jagen ist ziemlich zeitaufwendig und meist kommen einem andere Vampire da ohnehin nur in die Quere mit ihrem „Das ist mein Revier, Lutscher!“.

Ferner frage ich mich, welchen der beschriebenen Stereotypen man eigentlich entkräftet, wenn man öfter Zeit mit anderen Clans verbringt, statt sie noch zu verstärken? Wer häufig mit Brujah abhängt, der kommt ziemlich schnell dahinter, dass die wesentlich schneller wegen weit weniger austicken und zuschlagen als andere -> Klischee bestätigt. Hängt man mit Gangrel rum, sieht man die nun mal häufiger Tierhafte Dinge tun, die mal ziemlich außergewöhnlich für einen „normalen“ Vampir wären – oder die sehen auch noch ziemlich unmenschlich aus. Klischee wieder erfüllt. Dann die Nosferatu, die zu einem großen Teil in der Siele leben (müssen) – dass die nicht gut riechen ist noch ein Kompliment verglichen mit der Wahrheit, dass die nämlich auch noch alle zum Kotzen aussehen. Wer regelmäßig mit Toreador verkehrt, der kommt auch nicht drum herum festzustellen, welche Mentalität dieser Clan so hegt – und ich kann mich nicht erinnern, dass die allgemein egalitär, fair und großherzig gegenüber dem „weniger edlen Blut“ ist, wie es Malkavianer nun mal verkörpern. Über die Ventrue und ihren Ruf brauchen wir erst gar nicht reden. Wie viel also von den gängigsten Vorurteilen
völliger Schwachsinn
ist, d.h. ohne jeden Realitätsbezug, dürfte ein verschwindend geringer Anteil sein.

Aber übertreiben braucht man es da auch nicht.
Nun, ich kann mich auch nicht erinnern, zur maßlosen Übertreibung aufgerufen zu haben. Da es um Clans allgemein, nicht um jeden einzelnen individuellen Vertreter derselben ging, müsste man schon ziemlich blind, taub und schwer von Begriff sein, um die allgemeine Neigung eines jeweiligen Clans zur Bestätigung der ihm entgegen geschleuderten Vorurteile zu leugnen. Dass die Ausnahmen die Regel bestätigen, ist völlig klar und es war auch nicht meine Absicht, dem zu widersprechen. Aber 15 Jahre sind für einen Vampir eine ziemlich kurze Zeitspanne und die ersten fünfzehn Jahre sind auch meist nicht die, in denen man bereits in die Jyhadebene eintaucht, sodass man gezwungen wäre, sich reflektiert mit anderen Clans auseinander zu setzen.
 
Irgendwie hab ich das Gefühl, dass solche Begriffe wie Küken, Neuling, Jungspund oder so etwas seltsame Assoziationen bei dir geweckt haben.
Ein 15-jähriger Kainit ist in der Regel ein erwachsener Mensch, der 15 Jahre lang einer Geheimgesellschaft unsterblicher Untoter angehört.

Das mal eben mit einem lässigen "Puaaah, dieses Küken - was weiß es schon..." wegzuwischen, ist zwar In-Characer aus der Sicht eines Ahns ganz stimmungsvoll, aber da wir hier ja wohl im Schnitt alle Menschen irgendwo zwischen dem Ende der Teenie-Zeit, den Zwanzigern und vielleicht auch beginnenden 30ern sind, finde ich diese Lässigkeit mit der da 15 Jahre beiseite gewischt werden, etwas seltsam.

Was macht denn in deiner Vorstellung der Vampir 15 Jahre lang? In der Tragik seines Daseins schwelgen?
Jede Nacht?
Mir wär das nach spätestens einem Monat zu langweilig und dann wärs mir wurst, wie unglaublich lächerlich wenig 15 Jahre im Vergleich sein mögen, ich würde meinen Arsch in Bewegung setzen und Teil der neuen Welt sein wollen. Solang mein Erzeuger mich erziehen will, würde ich alles an Informationen aufsaugen, was er mir erklären kann (und warum er mir nur dumme Klischees und Propaganda eintrichtern sollte, leuchtet mir nicht ein - dann hätte er lieber einem Idioten den Kuss geschenkt) udn sobald ich rauskomme, würde ich etwas über die anderen Clans lernen wollen.

Ein Gangrel der ebenfalls erst ein Jahr dabei ist, wäre mir wohl näher als ein anderer Malk, der bereits 200 Jahre alt ist.

Kuschelvampire?

Gott, warum kommt immer gleich jemand mit Kuschelvampiren, sobald man von Kommunikation spricht, die aus mehr besteht als prolligen Provokationen gefolgt von Prügeleien?

„Das ist mein Revier, Lutscher!“
?
Sehen die Kainiten bei dir zufällig alle so aus:
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Ja, das kann es geben - das gibt es sicher auch. Aber ist denn alles andere als stumpfsinniges Gepöbel wirklich so verweichlicht?

Wie viel geschickter kann es da sein, dem jungen Eindringling Verständnis vorzuheucheln, ihn ruhig darauf hinzuweisen, dass jeder andere es ihm verdammt übel nehmen würde, während man selbst ihm das Eindringen in das Revier verzeiht... und ihm mit eigener Propaganda das Ohr vollsülzt oder ihm Informationen über seinen Erzeuger entlockt.

Es gibt doch nen Grund, warum sich auch im realen Leben nicht alle Leute mit "Ey Alter, aufs Maul, Wixer!" begrüßen. Und mir wäre nicht bewusst, dass durch den Kuss Manieren verloren gehen - das klassische Dracula-Vampirbild sieht da auch etwas anders aus.

Meine Vampire sind vielleicht auf den ersten Blick "Kuschelvampire" - angenehme, verständnisvolle und tolerante Zeitgenossen.
Bis du irgendwann etwas falsches sagst.

DANN zeigen sie ihr wahres Gesicht - und zerreißen dir charmant lächelnd die Kehle.
 
Es sind 15 Jahre.
Rein so als Vergleich, es wird als lang beschrieben das die Giovanni Leute etwa 4 Jahr im Proxy Kiss halten und als außergewöhnlich lang wenn es 8 Jahre sind. Bei den Ventrue heißt es iirc das ein Ventrue Küken so nach etwa 10 Jahren die Prüfungsphase hinter sich haben sollte [bin gerade z.f. den feschen lateinischen Begriff mit A den sie dafür verwendet haben nachzuschlagen]. Nun, bei den Tremere ist mir die Jahreszahl nicht bekannt, aber die dürften auch schon vor 10 Jahren es durch mindestens einen Zirkel geschafft haben (wenn sie ein Spielercharakter sind).
Naja und das sind dann schon die steifsten Clans die es soweit im Sortiment gibt. Das heißt ein Brujah der mit 5 Jahren noch nicht freigesprochen wurde hat imho irgendwas kapitales verbockt und es stellt sich da doch die Frage wieso der überhaupt noch existiert. Bei den Gangrel wird der Neugeborene etwas unter 2 Jahren ausgesetzt, und dann mehr oder weniger aufgenommen.

Nun und 15 Jahre sind auch keine kurze Zeitspanne. Es verschrumpelt einen ja das Gehirn bei der Vampirwerdung nicht, die Zeit vergeht auch nicht langsamer. Das heißt es ist ziemlich unwahrscheinlich das man die 15 Jahre damit verbringt sich eine Schildkröten-Tempo-Mentalität anzueignen.
 
Danke für eure Antworten.

Ich merk dass ich wie ein Huhn vor dem Zaun wieder mal stand.
Ich hätte vielleicht etwas abstand nehmen sollen und dass ganze neutral betrachten sollen, weil ich mich irgendwie nur auf dass Problem fxiert habe dass ich vielleicht jetzt nach meiner langen pause als Spielerin (3 jahre) irgendwelche dummen fehler machen könnte.
Der Tipp mit dem Erzeuger habe ich total ausser acht gelassen und dabei wäre es so nahe liegend gewesen.
Und damit kann ich recht viel ausarbeiten da ich eine enge Bindung zu ihm hatte, und auch etwas länger als normal mit ihm rumgestreift bin.
Ich merk dass man wen man länger raus ist doch etwas die Übung verliet.
Ich werd dann mal mit meiner SL mich zusammen setzen und bei einer schönen Tasse Kaffee alles besprechen.
Vielen lieben dank für eure Posts die meine Sicht etwas durchgerüttelt haben und die ich jetzt neu sortieren kann.

zu der sache mit dem Irrsinn - nicht jeder Irre is als solcher zu erkennen.
Ich hab lange zeit mit Psychisch Kranken zutun gehabt und hab gelernt dass selbst ein Psychotiker sehr normal wirken kann, bis er seinen nächsten schub hat.
Und dass es auch Störungen gibt die nicht sofort als solche zu erkennen sind, weil sie erst über die Zeit den Leuten auffallen und zeigen dass was nicht stimmt.
Jeder nicht wahnhafte Mensch der eine Störung hat versucht sie auch so gut zu kaschieren wie es nur geht. Und jüngere Malks haben sich ja eh nochnicht so ganz damit abgefunden dass sie langsam mehr und mehr durchknallen.
Und wen man wie ich zwei eher seltenere Störungen spielt (Schizoide Persönlichkeitsstörung,leichte Paranoidität und Dissoziation durch Obsessionen) wirkt man schon eher nur splinig als vollkommen durchgeknallt

@Sethnacht
Ja die erzeugergespräche waren nie groß meine Aufgabe als SL
Merkt man -.- aber ich hab eben andere stärken

Zu meiner Domäne:
Wir stehen leider etwas regelfrei bei einigen dingen und haben dazu einen sehr hohen anteil von neuspielern was es leider nicht einfacher macht.
Die alte Regel "du kannst was du kannst" ist leider in so einer situation wie bei mir nicht so anwendbar. Und dass ich meine Figur wirklich in einer Rekordzeit aus dem Boden gestampft hab hat sich jetzt gerächt.


Auf jeden Fall nochmal vielen dank für eure Posts die mich mit dem kopf aus dem Problem raus zogen und mir jetzt wieder eine neutrale und klarere sicht gegeben haben. ich hab mich da eindeutig zu sehr nur auf dass Problem als auf die Lösung fixiert.

LG Larizza
 
@Ioelet:

Ein 15-jähriger Kainit ist in der Regel ein erwachsener Mensch, der 15 Jahre lang einer Geheimgesellschaft unsterblicher Untoter angehört.
15 Jahre sind für einen Unsterblichen eine nicht wirklich lange Zeitspanne, insbesondere, da man so einiges von Grund auf neu lernen muss, wenn man von einem lebenden Menschen zu einem untoten Monster wird, das bei Kontakt mit Sonnenlicht zu brennen beginnt, sich gegenüber Sterblichen komplizierte Strategien zurechtlegen muss, um eine Enttarnung zu verhindern, und das auch noch so ziemlich jede Nacht einer Tätigkeit nachgehen muss, die die Wahrung der Maskerade ziemlich schwierig macht und einem noch nicht auf Unmenschlichkeit abgestumpften Vampir noch ziemlich Unbehagen bereiten dürfte. Gerade die ersten Jahre der Eingewöhnung an dieses neue Dasein wird der Vampir erst einmal mit sich selbst beschäftigt sein. Und ich glaube, dass Vampirismus noch etwas schwerer verdaulich ist als die Pubertät.

aber da wir hier ja wohl im Schnitt alle Menschen irgendwo zwischen dem Ende der Teenie-Zeit, den Zwanzigern und vielleicht auch beginnenden 30ern sind, finde ich diese Lässigkeit mit der da 15 Jahre beiseite gewischt werden, etwas seltsam.
S.o. In diesen fünfzehn Jahren ist das alte Leben des Vampirs immer noch in greifbarer Nähe, was es schwerer macht, loszulassen. Man muss schon ein wirklich armseliges Leben geführt haben, wenn einem das Unleben als eine Verbesserung vorkommen soll, dementsprechend fällt es eben auch schwer, das neue „Leben“ zu akzeptieren. Und da die Gesellschaft der Vampire, egal ob nun Camarilla oder Sabbat, weder freundlich noch fair ist, dürfte die Motivation, ausgerechnet mit denen anzubandeln, erst mal gering bleiben.

Was macht denn in deiner Vorstellung der Vampir 15 Jahre lang?
Jagen lernen, sein Territorium kennenlernen und den neuen Bedürfnissen anpassen, den weiteren Umgang mit Menschen lernen (der als Vampir nicht leichter wird, sondern nur schwerer), sich abmühen, den Erwartungen der Älteren gerecht zu werden und noch so viele kleine Dinge, die einem auch so auf die Schnelle vielleicht gar nicht einfallen würden, aber plötzlich Bedeutung gewinnen. Da ist ein direkter Einstieg in den Alltag der Camarilla ein Sprung ins Feuer, den man sich mehr als zweimal überlegt. Vor allem, da der Erzeuger einen wohl auch warnen wird, wie scheissgefährlich das ist. Dass der Vampir sein neues Dasein als leidvoll empfinden wird, ist Nebeneffekt, aber um das die ganze Nacht zu machen hat er wohl kaum Zeit – immerhin muss er ein paar Stündchen damit verbringen, seine Versorgung mit dem roten Saft zu organisieren und gleichzeitig seine Tarnung aufrecht zu halten, Geld zu verdienen (das fällt ja auch nicht vom Himmel) und so weiter. Da bleibt nicht so viel Zeit, wie manche vielleicht glauben.
Abgesehen davon weise ich gerne nochmal darauf hin: Ich habe überhaupt nicht gesagt, dass der Vampir auf Teufel komm raus jeden Kontakt meidet, wie du es hier interpretierst. Ich habe lediglich gesagt, dass er unnötigen Kontakt zu anderen Vampiren meiden wird. Was die Anzahl der Begegnungen soweit einschränken wird, dass man eben nicht den Wissensstand eines Spielers, der das Regelbuch komplett gelesen hat, besitzt. Wenn deine Vampire es in fünfzehn Jahren schaffen, sich alle Informationen, die das Regelbuch hergibt, zu erarbeiten, Hut ab. Meine Gruppe könnte das nicht.

ich würde meinen Arsch in Bewegung setzen und Teil der neuen Welt sein wollen.
Whatever floats your boat.

und warum er mir nur dumme Klischees und Propaganda eintrichtern sollte, leuchtet mir nicht ein
Warum sollte er dir selbstlos und uneigennützig die Wahrheit erzählen? Abgesehen davon fällt es mir wiederum schwer vorzustellen, wie dein Charakter ohne Spielerwissen zwischen Propaganda und Wahrheit unterscheiden will, zumal diese Klischees eben nicht an den Haaren herbeigezogen sind, sondern sich immer wieder bestätigen? (Dass ein Clansfluch keine optionale Sache ist, die man nur für das Amusement der anderen demonstriert, muss ich ja nicht erst erwähnen?)
Ich gehe mal davon aus, dass sich zumindest in der Camarilla jeder Vampir zumindest ein bisschen Gedanken darüber, ob und warum er ein Kind erschafft. Und da die Taten des Kindes sehr leicht auf den Erzeuger zurückfallen, wird er sich denke ich auch bemühen, dich erst mal von anderen Vampiren, die dich gern als Schachfigur oder Sündenbock ausborgen möchten, abzuschirmen. Ebenso erhofft er sich sicherlich auch, dass du ihm noch mal nützlich sein und in seinem Sinne handeln wirst und ebenso im Sinne deines Clans. Ein gewisses Gefühl, Teil einer Elite gegenüber einem Haufen Neider zu sein, die einen aufgrunddessen zu Fall zu bringen wünschen, hat noch nie geschadet, die Loyalität der Brut etwas zu steigern. Klappt vielleicht nicht immer, aber den Versuch ist es wert.

Ein Gangrel der ebenfalls erst ein Jahr dabei ist, wäre mir wohl näher als ein anderer Malk, der bereits 200 Jahre alt ist.
Wenn dieser Malkavianer dein Erzeuger ist wohl kaum, denn das wäre so ziemlich der Einzige Vampir, für den du gleichermaßen wertvoll wie gefährlich bist und der sich dementsprechend auch darum bemühen wird, hinter dir her zu räumen. Ganz davon abgesehen, dass es weder gesagt ist, dass überhaupt ein anderer Vampir in deiner Altersklasse in der Domäne ist, noch dass der nicht schon längst in einer coolen neuen Clique ist und sich einen Fussabtreter sucht, um seinen Omega-Status aufzubessern.

Gott, warum kommt immer gleich jemand mit Kuschelvampiren, sobald man von Kommunikation spricht, die aus mehr besteht als prolligen Provokationen gefolgt von Prügeleien?
Der erste, der jetzt von
prolligen Provokationen gefolgt von Prügeleien
spricht, bist doch du? Die In- und Exklusionsmechanismen der Vampirgesellschaft beschränken sich sicherlich nicht auf Prügeleien. Ich spreche deshalb von Kuschelvampiren, weil ich bei deinen bisherigen Schilderungen nicht so viel vom Raubtierinstinkt der Vampire sehe, sondern eher eine rein menschliche und pragmatische Spielerperspektive. Tut mir leid, wenn du dich wegen dem Kuschelvampir ungerecht eingeschätzt fühlst, nehme ich hiermit zurück und ersetze es durch „Vampire, die meiner Lesart des Regelbuchs nicht entsprechen und mir persönlich etwas zu weich erscheinen“. So besser?

Aber ist denn alles andere als stumpfsinniges Gepöbel wirklich so verweichlicht?
Nun, kultivierte Grausamkeit durch subtile, gezielte Herabwürdigung des Gegenübers würde ich weder als Stumpfsinnig noch als „Gepöbel“ bezeichnen und schon gar nicht als verweichlicht.

Wie viel geschickter kann es da sein, dem jungen Eindringling Verständnis vorzuheucheln, ihn ruhig darauf hinzuweisen, dass jeder andere es ihm verdammt übel nehmen würde, während man selbst ihm das Eindringen in das Revier verzeiht... und ihm mit eigener Propaganda das Ohr vollsülzt oder ihm Informationen über seinen Erzeuger entlockt.
Klar, das ist sogar sehr wahrscheinlich, dass der eine oder andere so vorgehen wird – nur wird diese eine Szene ja auch nicht im Vakuum geschehen und ziemlich schnell wieder auf deinen Vampir zurückfallen sowie sein „Vertrauen“ in den netten Beichtvater erschüttern. Insbesondere, da ein verantwortungsvoller Erzeuger dich sicherlich gewarnt haben wird, dass Freundlichkeit unter Vampiren nie umsonst zu haben ist und man gerade bei den netten Exemplaren aufpassen muss.

Es gibt doch nen Grund, warum sich auch im realen Leben nicht alle Leute mit "Ey Alter, aufs Maul, Wixer!" begrüßen. Und mir wäre nicht bewusst, dass durch den Kuss Manieren verloren gehen - das klassische Dracula-Vampirbild sieht da auch etwas anders aus.
Natürlich begrüßt dich nicht jeder Vampir mit „Ey du [Schimpfwort deiner Wahl]“, wohl aber wird das die unterschwellige Message seiner Ansprache sein: „Ich bin hier der Boss, Kleiner – und du hast jetzt ein Problem!“. Ob er dir das mit einem Schlag aufs Maul oder einer höflichen Belehrung bezüglich deines Faux-pas mit anschließendem Smalltalk vermittelt ist völlig freigestellt, da wollte ich auch gar nichts anderes behaupten.

Meine Vampire sind vielleicht auf den ersten Blick "Kuschelvampire" - angenehme, verständnisvolle und tolerante Zeitgenossen.
Bis du irgendwann etwas falsches sagst.
Ich verstehe deine Schilderungen schon etwas besser und habe den Kuschelvampir ja schon zurückgenommen. Können wir uns darauf einigen, andere Präferenzen zu haben, was die Umsetzung des Spiels angeht und den jeweils anderen daher etwas missverstanden haben?

@Larizza:
Ja die erzeugergespräche waren nie groß meine Aufgabe als SL
Merkt man -.- aber ich hab eben andere stärken

Die wollte ich dir auch nicht absprechen, es hat mir nur etwas gewundert. Wenn ich mich als Spielleiter mit meinen Spielern zusammensetze und sie einen Vampir erstellen, der nicht gerade erst erschaffen wurde, gehen wir immer mit zuerst durch, was er wann und wo gelernt hat (Natürlich nicht jedes hitzibitzi-kleine Detail, aber die groben Infoblöcke), da es sich dabei ja um eine nicht unwesentliche Angelegenheit in der Entwicklungsgeschichte handelt.
 
Schon mal durchgelesen? Auch die in den anderen Büchern?
Da ist ne Menge dabei, was nicht vollkommen durchgeknallt ist.

Nirgends steht, dass Malks kichernde Vollidioten sind.
nein nur GEISTESGESTÖRT...:whistle:

Warum aber unbedingt von außen bemerkbar
Weil die Vampire die es nicht bemerken das jemand einen an der Klatsche hat halt mal so aussehen:


- das passt dann recht gut zu der "ich glaube das alle Nossis sich in Scheiße wälzen"-Spielweise, wo eine Horde wandelnder Klischees jahrhundertelang dumm aneinander vorbeilebt, weils halt darque und mysteriös ist...
ja genau darum spielen wir NORMALE Malks denen man ihre Clansschwäche nicht anmerkt oder was?o_O

aus meiner Sicht aber ne Horde unsterblicher Vollidioten, die es scheinbar weder hinbekommen mal ein paar wichtige Fragen zu stellen noch einen Weg zu finden mit ihrer Geistesstörung so umzugehen, dass einem nicht "Psycho" auf die Stirn geschrieben steht.
niemand hat behauptet es wären Vollidioten, wo steht denn das bitte?
Wie oft wird so ne Geistesstörung relevant?
Wenns mal kritisch ist 3mal in einer Nacht
Und? das macht doch die Sache schon spannender oder?
dann vielleicht auch mal wieder 2 Tage garnicht?
Schon Vampire gespielt???

Was spricht dagegen da immer wieder Willenskraft reinzupowern, die man sich wieder holt indem man versucht sein Wesen zu befriedigen? Oder bewusst Situationen zu vermeiden, die die Geistesstörung aktivieren könnten?
Weil man die in der Regel auch mal für was anderes braucht als normal zu bleiben?
Wenn das die Lösung sein soll, dann lieber Finger weg von Malks als Char...

Malks haben oft geistig primär - warum sollte man sie wie Idioten spielen, die absolut unfähig sind mit ihrer Krankheit umzugehen?
Nochmal: Wer hat behauptet Malks seien Idioten?

"A beautiful mind" zeigt mMn eine recht gute Vorlage für einen Malk - und ja, auch und gerade der Zustand am Ende, wo er genau weiß, dass er Halluzinationen hat.
Aha, und merkt natürlich keine Sau weils absolut normal wirkt....komm hör mir auf...
Die meisten Malks werden irgendwann mitbekommen, dass ihr Clan voller Verrückter ist.
Aha, also doch...

Und spätestens dann beginnt man die Existenz und die Worte des gelb-grün karierten Elefanten, der im Kühlschrank sitzt, eben vielleicht doch einmal zu hinterfragen.
Dann ist der Malk intelligent genug zu hinterfragen....aber immernoch VERRÜCKT.

Und wenn man dann noch geschickt Auspex und Geistesstörung zu einem "irgendwo in diesem Wahnsinn steckt aber eine Wahrheit, die sonst niemand sieht" vermixt, dann hat man das verstörende Konzept eines Malks, der sich mit seiner Geistesstörung sogar arrangiert, statt sie zu bekämpfen.
JA! aber nur wenn´s jemand juckt was der Verrückte da labert...
 
Was spricht dagegen da immer wieder Willenskraft reinzupowern, die man sich wieder holt indem man versucht sein Wesen zu befriedigen? Oder bewusst Situationen zu vermeiden, die die Geistesstörung aktivieren könnten?

War es nicht so, daß Malkavianer ihre "Stammstörung" eben gerade NICHT mit Willenskraft unterdrücken konnten?
 
nein nur GEISTESGESTÖRT...:whistle:
Eine psychische Krankheit zu haben und sich völlig behämmert zu benehmen sind zwei absolut verschiedene Dinge. Wer manisch-depressiv ist, hat starke Stimmungswankungen, aber das bedeutet deswegen dennoch nicht, dass sie alle 5 Minuten völlig grundlos zwischen manisch und depressiv switchen. Manisch ist einfach nur überdreht und eine Depression merkt man erst recht nicht unbedingt von außen.

Halluzinationen sind von außen prinzipiell nicht sichtbar.

Ob jemand extrem ehrgeizig ist, unter Megalomanie leidet oder unter Überkompensation ist von außen nicht so leicht zu unterscheiden.

Und und und...

Die HABEN eine Geistesstörung, ja - aber die SIND nicht wandelnde Geistesstörungen.


Weil die Vampire die es nicht bemerkenb das jemand einen an der Klatsch hat halt mal so aussehen:
http://1.2.3.11/bmi/www.aktion-abenteuer.de/b/attachments/new_kids_1325068b-jpg.17894/
Achso, du hast also schon jahrelang beim Fußball schauen, Robert Enkes Depression per Ferndiagnose erkannt?
Du siehst Leuten auf der Straße an ob sie gerade nachdenklich ins Leere blicken oder einen imaginären Heisluftballon beobachten?
Du kannst beim ersten Händedruck den Ergeizling von krankhaften Narzisten unterscheiden?

ja genau darum spielen wir NORMALE Malks denen man ihre Clansschwäche nicht anmerkt oder was?o_O
Ja.
Genauso wie wir Gangrel spielen, die im Umgang mit Menschen ne Sonnenbrille aufsetzen um die Katzenaugen zu verbergen.
Genauso wie wir Torries spielen, die es vermeiden bei der Begrüßung des Prinzen das Gemälde in der Ecke zu betrachten, weil sie inzwischen begriffen haben, dass sie sich nur schwer wieder davon losreißen können.
Genauso wie wir auch Nossis spielen, die sich in Lumpen hüllen, verstecken und/oder verdunkeln und nicht nur Nossis, die nackt im Fluchtlicht stehen und ihre Hässlichkeit präsentieren.

niemand hat behauptet es wären Vollidioten, wo steht denn das bitte?
Ich behaupte das. Ein Malk, der keine Wege sucht um mit seiner Geistesstörung so umgehen zu können, dass er damit bestmöglich klar kommt, ist für mich ein Vollidiot. Was das dann genau für ihn bedeutet, ist natürlich individuell verschieden.

Und? das macht doch die Sache schon spannender oder?
Schon Vampire gespielt???
Ja, ich habe schon Vampire gespielt, leite ziemlich regelmäßig und lege bei den Geistesstörungen wert darauf diese so weit es geht realistisch darzustellen, da dies mMn das packendste Spielgefühl erzeugt.


Weil man die in der Regel auch mal für was anderes braucht als normal zu bleiben?
Wenn das die Lösung sein soll, dann lieber Finger weg von Malks als Char...
Warum? Wo ist der große Unterschied ob ich einen Malk mit Überkompensation spiele, die ihm die WK ausbrennt bis er keine mehr hat oder einen Malk, der seine WK zum Unterdrücken der Halluzinationen raushaut, wenn er sich gerade in wichtiger Gesellschaft befindet. Dass Geistesstörungen WK fressen können, hab ich mir nicht ausgedacht.

Nochmal: Wer hat behauptet Malks seien Idioten?
Nochmal: Ich behaupte das von deinen Malks.

Aha, und merkt natürlich keine Sau weils absolut normal wirkt....komm hör mir auf...
1. Ich hab nicht gesagt, dass niemand irgendwas bemerkt.
2. Woran willst DU denn zum Beispiel es bemerken, dass jemand anderes gerade Dinge sieht, die du nicht siehst, wenn er nicht darüber redet. Der kommentiert doch nicht alles laut mit, nur damit du ihn dann für einen Spinner hältst.
Aha, also doch...
Niemand hat in Frage gestellt, dass Malks verrückt sind. Aber zwischen verrückt, geistesgestört, psychisch krank und komplett Irre, wie der verrückte Hutmacher, gibts halt nen Unterschied.

Dann ist der Malk intelligent genug zu hinterfragen....aber immernoch VERRÜCKT.

Ich hab nie etwas anderes behauptet.
 
War es nicht so, daß Malkavianer ihre "Stammstörung" eben gerade NICHT mit Willenskraft unterdrücken konnten?
Das hast du missverstanden, denke ich.

s. S. 145 GRW:
"Wenn eine Ihrer Geistesstörungen im Begriff steht, zu Handlungen zu führen, die Ihnen nicht gefallen, kann ein Willenskraftpunkt eingesetzt werden, um sich zu beherschen.
Wenn genug WKs eingesetzt werden, besiegt man schließlich die Geistesstörung dauerhaft. Nur so können Geistesstörungen überwunden werden. Dies wirkt allerdings nicht auf die anfängliche Geistesstörung der Malkavianer."

Ich denke das "dies" bezieht sich nur auf das dauerhafte überwinden.
 
War es nicht so, daß Malkavianer ihre "Stammstörung" eben gerade NICHT mit Willenskraft unterdrücken konnten?
Sie können sie nicht heilen. Es ist mitunter durchaus möglich die Störung mit einem Willenskraftpunkt pro Szene zu unterdrücken.
(Hab in der V20 nachgeschlagen wo es eindeutig auf das heilen bezogen ist)
Wobei abgesehen davon das es mitunter dafür sorgt das der Malkavianer mit recht niedrigen WK-Pool herumläuft ist die Willenskraft Regeneration idR. by the Book nicht so einfach.

Ansonsten, es mag nicht jeder Irrsinn als solcher zu erkennen sein, allerdings haben die Geistessttörungen so wie sie im Buch aufgelistet sind doch mitunter recht deutliche Effekte. Unabhängig davon heißt es Clansnachteil respektive Weakness. Es heißt nicht "Charakterzug der sich einfach so/mit genügend Intelligenz verstecken läßt/als solcher Unauffällig ist und innerhalb des Spiels keine Relevanz hat".
 
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