Natürlich ist es ein Setting, das auf Intrigen und sozialen Konflikten aufbaut. Die übliche Heldengruppe, die Monster schnetzelt und Schätze einsackt fühlt sich vermutlich in den unzähligen anderen Fantasyspielen deutlich wohler. Platz für physische Konflikte ist aber mehr genug, immer hin herrscht je nach bespielter Zeitspanne überall Krieg.
Was spielt man? Im Grunde alles, was in Büchern und Serie vorgestellt wird. Lords und Ladies, Ritter und Soldaten, Söldner, Mitglieder der Nachtwache und Mörder, Bauern und Fischer, Diebe und Schmuggler, Magier, Scharlatane und Priester, Gelehrte und Boten, Wildlinge und Eisenmänner. Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer. Natürlich liegt der Fokus bei den involvierten Häusern und deren Beteiligten / Mitglieder, das können vom Maester, zur Septa, zum Lord und Erben bis hin zum Stallknecht theoretisch alle sein. Die Buchvorlage bietet ja schon genug Anhaltspunkte, wie viele unterschiedliche Konzepte zu Protagonisten der Geschichte werden können. Ist das "DER" Kaufgrund? Für mich nicht unbedingt, ich hab immer konzeptuelle Charaktere gespielt, weniger auf Klassen oder Gruppenfunktionen basierend. Aber die Welt ist detailliert und bietet neben den klassischen, mittelalterlichen Rollen auch noch einige Ausgefallenere.
Neben der Hauserstellung ist für mich auch das Regelsystem ein Highlight. Überhaupt aber sind es die Regeln, die mich neben dem Setting und der Lore, die mich auch gerade ziemlich gefangen hat, besonders motivieren. Sie sind wie schon gesagt zugänglich und ziemlich simpel, dafür funktionieren sie aber soweit ich das absehen kann absolut flüssig. Bei der Erstellung von Charakteren und Häusern ist mir nach langer Zeit, in der ich im Grunde kein großer Fan von ausgewürfelten Hintergründen oder Konzepten war, der (optionale) Zufallseffekt gerade gelegen gekommen und hat meine Phantasie (und die meiner Spieler) ungemein beflügelt.
Ich denke es ist vor allem die Welt, die fasziniert. Wenn man mit den Büchern oder der Serie etwas anfangen kann, macht man nichts falsch. Das Setting ist gut und mit Liebe übertragen, die Regeln schlank. Wer jetzt unbedingt auf ein w6-Poolsystem verzichten will kann sich natürlich auch die Mühe einer Übertragung anderer Regeln machen. Braucht es aber meiner Meinung nach nicht. Wer jetzt mit den Büchern und der Serie nicht viel anfangen kann, der hat halt ein low-fantasy-(spät/hoch)Mittelaltersetting ohne EDO und mit nem Fokus auf politische / soziale Konflikte, keine Ahnung ob man dann nicht lieber zu was anderem greifen sollte.
Darüber hinaus: was Durro und Teylen sagen.