Waffen der Zukunft

AW: Waffen der Zukunft

Haben Treibladungswaffen nicht evtl auch gewisse Probleme beim Einsatz unter ... sagenwirmal zB lunaren Bedingungen? Oder meinetwegen marsianischen Bedingungen? Oder ganz generell in hartem Vakuum?
Ja, diese Waffen haben Probleme, aber nicht wegen der Treibladung.

Treibladungen sind nichts anderes als Sprengstoff, und der bringt immer alle für die Reaktion benötigten Substanzen mit - auch und gerade den Sauerstoff; üblicherweise in Form einer sauerstoffreichen Verbindung. Einfachstes Beispiel dafür wäre Kaliumpermanganat als Bestandteil des guten, alten Schwarzpulvers.

Problematisch im Vakuum dürfte eher die Schmierung werden; viele Öle werden im Vakuum verdampfen (zumindest genug Bestandteile davon, damit es seine Funktion nicht mehr erfüllt). Man müßte entweder ein spezielles Synthetiköl zusammenpanschen oder es vielleicht mit Pulver versuchen. Graphitpulver soll recht "glitschig" sein.


Oh, fast vergessen
@Cry:
Das Gaussgewehr wird gerne mit derCoilgun gleichgesetzt, aber die Begriffslage ist da etwas schwammig - es gibt nämlich auch das Gauss'sche Gewehr.

Ist fast so häßlich wie die Verwendung des Begriffs "Langschwert" in Fantasy-RPGs vs. reale Fechtbücher...


Bis bald;
Darastin
 
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Ja, diese Waffen haben Probleme, aber nicht wegen der Treibladung.
Da ging ich auch nicht von aus. Den Sauerstoff in die Treibladung zu kriegen ist ja einfach.
Ich meinte tatsächlich sowas, wie die Schmiermittelproblematik und generell alle Probleme, die mit niedrigem Luftdruck bzw Vacuum und den zT extremen Temperaturen in extraterrestischen Umgebungen reinhergehen.
 
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Sind die Temperaturen für moderne Waffen aus Carbon nicht weitgehend unspannend? (Also das ist im Ernst 'ne Frage, ich weiß das nicht.^^)
Ebenso wie Vakuum? Schmiermittel lassen sich evtl. durch moderne, intelligente Materialien komplett obsolet machen.
 
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Die 120mm-Kanone von Rheinmmetall (im Leopard, Abrahams hat ne Lizenzwaffe) benutzt angeblich auch hülsenlose Munition.

Die Rh120 und ihre US Variante M256 haben, wie auch schon einige Waffen vor ihnen (etwa die 152mm Kanonen/Werfer Kombi aus dem M60A2 und dem M551) eine Munition mit brennbarer Hülse (Combustible case). Das ist nicht ganz identisch mit Hülsenloser Munition. Im ersteren Fall ist die Hülse aus leicht brennbarer Cellulose und wird beim Zünden der Patronenmunition (hoffentlich) völlig verbrannt(1)(2)(3).

Bei hülsenloser Muniton (H&K G11 oder die Volcanic aus dem 19. Jahrhundert) existiert dagegen gar keine Hülse. Der Treibsatz ist entweder im Geschoss gelagert (Volcanic) oder formt eine Patrone um das Geschoss herum (G11). Da die Treibladung komplett verbrennt braucht es hier keine Ausblas-Vorrichtung.

Der Vorteil von Combustible Case Munition ist es, das man sie auch in Waffen verwenden kann die ursprünglich dafür gar nicht vorgesehen waren. So gibt es 105mm Munition dieser Art für die Enfield L7 (Leopard 1, M60A1 und A3 etc) die ursprünglich "Brass Casing" verfeuerte.

(1) Klappt nicht immer, daher wird bei einigen Waffen das Rohr nach dem Schuss ausgeblasen.
(2) Einige Waffen mit dieser Munition haben einen festen Patronenboden der ausgeworfen wird.
(3) Frühe Revolver die noch mit losem Pulver und Blei geladen wurden wie der Colt Walker konnten mit "Papierpatronen" geladen werden die komplett in die Kammer kamen und ebenfalls brennbar waren
 
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Sind die Temperaturen für moderne Waffen aus Carbon nicht weitgehend unspannend? (Also das ist im Ernst 'ne Frage, ich weiß das nicht.^^)
Ebenso wie Vakuum? Schmiermittel lassen sich evtl. durch moderne, intelligente Materialien komplett obsolet machen.

Bei Handfeuerwaffen ist Schmiermittel eh nicht das riesen Problem. Solange man es schafft das "Vacuum welding" zu vermeiden funktionieren die. Ohnehin kommt bei niederigen Temperaturen statt Öl Graphit als Schmiermittel bei Waffen zum Einsatz da Öl schon bei "40 Grad Minus, Moskau" einfriert

Bei schweren Waffen ist Öl sehr viel wichtiger da es Teil des Rücklaufsystems ist. Ohne dieses System würde ein Geschütz wie zu Napoleons Zeiten nach jedem Schuss meterweit zurück rollen. "Ölablassen und abfeuern" ist bis heute eine Möglichkeit Kanonen unbrauchbar zu machen.
 
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Ums Schmiermittel gehts mir prinzipiell eh nicht, ich denk, dass es möglich ist, mit fortschrittlichen Fertigungsverfahren diese in die Oberflächenstruktur zu integrieren - jedenfalls im Rahmen der Zeitspanne die wir hier im Thread diksutieren.

Aber Carbon verzieht nicht wirklich bei nahe null Kelvin, oder?
 
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Andere Frage: Welche Waffen setzt man in sensiblen Umgebungen ein, zum Beispiel innerhalb von Anlagen in denen toxische Stoffe verarbeitet werden, Kraftwerken oder Raumstationen, wo ein Loch an der falschen Stelle verherende Folgen haben kann?

Also was mir persönlich an den meisten Nearfuture Settings fehlt sind Schallwaffen (Die USWs, ultra sonic weapons). Die werden ja heute schon produziert um damit eventuel eines Tages Tanker vor Piraten zu schützen.

Sowas hier: YouTube - Long Range Acoustic Device (LRAD) G20 Pittsburgh

Die Dinger gibts ja auch schon in Handheld. Sonic Devastor Riot Control


Wen es interessiert auf der Seite hier haben sie ein paar Konzepte die interessant sind:

Future Tech | gadgettastic

Unteranderem auch so geschichten wie den Walking Asistent oder die Muskelunterstützende Kleidung. Man sollte nicht vergessen das Dinge wie Hal 5 oder Hulc werden später auch mal Teil der Miltec werden. Mit solchen geschichten werden dann auch aktuell noch schwer zu realisierende Konzepte leicht umsetzbar. Platz und Gewicht werden so zunehmend weniger wichtig (auch wenn sie auch weiterhin wichtig bleiben).


Laser halte ich im übrigen nicht wirklich als Waffenfähiges Material. Da gibt es viel zu viele Probleme. Ein bisschen Nebel und schon sind Laserwaffen weniger effektiv.


On a less serious note:
Und auch wenns unrealistisch ist, ich hab die Waffen aus Minority Report immer gemocht. Trotzdem, könnte ich mir eine solche Waffe als Schallwaffe vorstellen. Komprimierte Schallwellen die Kinetische Energie erzeugen oder sowas. Aber ich lese auch Comics in denen sowas geht :D
 
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Laser halte ich im übrigen nicht wirklich als Waffenfähiges Material. Da gibt es viel zu viele Probleme. Ein bisschen Nebel und schon sind Laserwaffen weniger effektiv.
Ein bisschen Wind und schon schiessen Gewehre um die Ecke.
Gerade Infantriewaffen die schlicht nicht die Ressourcen haben Wetter auszugleichen sind immer anfällig. Regen kann tatsächlich die Reichweite von Projektilwaffen verringern.
 
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@Nebel und Laser: Ich würde die Wirkung von ein bisschen Nebel auf einen wirklich hochenergetischen Laser nicht überschätzen. Und im Vergleich zu heutigen Waffen ist es auch kein grandioser Unterschied.
Ich hab allerdings den Verdacht, dass man in 200 Jahren immer noch die AK47 benutzen wird. Ich mein so ein Scheiß wie die Colt-Sturmgewehre der M-Serien wird gewiss durch was zuverlässigeres ersetzt. Aber eine AK kannst du mit zum schwimmen nehmen und hinterher das Arschloch erschießen, das dir dein Seepferdchen streitig gemacht hat, selbst wenns durch nen Sumpf ging - mach das mal mit nem anderen Sturmgewehr nach.

Ich würde halt definitiv die Entwicklungen in Robotik nicht untershcätzen, sowohl was die verringerte Anzahl von tatsächlichen Soldaten im Schlachtfeld angeht, als auch deren Ausrüstung - Hi Exoskelette und kleine Mechas. Und sobald man einen Roboter entwickelt hat, der sich autonom und flüssig Bewegen kann, kann man Krieg spielen, wie einen Egoshooter.
 
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ok total Unromantisch, aber ich denke das auch im nächsten JAhrhundert die Projektilwaffe vorherrschend bleibt.

Die meisten alternativen egal ob Laser oder Gauss bringen doch keine wirklichen vorteile.
Loch in der Brust bleibt Loch in der Brust, egal ob nun vom Laser(s.u.) oder von einer Railgun.

Ich denke es wird veränderungen in den Projektilen geben und sicherlich auch in den Treibladungen.

Laser sehe ich abgesehen von der Energie frage, so auch nicht als Alternative für eine Infrantiewaffe.

Ein Laser hat einige Nachteile zum Projetil. Der Schaden ist eher schlecht Ein kleines Loch was sogar noch durch die Hitze wieder verschlossen wird vs einem Projektil was stark Blutet und sogar rausoperiert werden muss.
Die balitische Flugbahn von Geschossen ist ja sogar strategisch nutzbar.

Microwellen sind extrem kurzwllig und nur im Nahbereich effektiv, wahrscheinlich auch keine Alternative für die Infrantrie.

"Unerwünschte Besucher? Dagegen gibt es doch was von Mauser!"

Und das schon seit 1888 bzw. 1905. Alles was nach der 7.92x57 Mauser kam ist eh nur kopiert(1) :) oder zu schwachbrüstig wenn der Gegner mal bekifft ist(2). Im Sektor Infanteriewaffen wird sich auch in absehbarer Zeit wenig tun. Einfach weil die Kombination ausgereift und ausreichend wirksam ist bzw. an der Grenze des Verwendbaren was den Rückstoss angeht(3)

Bei den Fahrzeugwaffen sieht das anders aus. Alles was es erlaubt auf eine Treibladung zu verzichten ist positiv. Denn Munitionsexplosionen sind einer der Hauptgründe für einen Totalschaden bei Kampffahrzeugen. Daher sind bei Fahrzeugen nicht-chemische Waffen interessant.

Ein zweites Problem bei Fahrzeugen ist die Versorgung. Eine Mumpel beim Leo wiegt fast soviel wie die Gefechtsausrüstung eines Infanteristen (knapp 20kg). Wenn man da also Gewicht sparen kann (Das Geschoss macht nicht mal die Hälfte des Gewichtes aus) macht sich das schnell bemerkbar. Und hier kommt der Laser ins Spiel. Ein "Schnellfeuer-Laser" mit Schaden im Bereich eines MGs ist die ideale Koaxialwaffe für ein Kampffahrzeug. Statt 1000+ Schuss Gurtmunition pro Fahrzeug einfach Energie aus dem Reaktor nehmen.

WENN man genug Energie hat!


(1) Springfield Arsenal hat 1903 die Mauser98 lizensiert und die 1905 Patrone 7.92x57IS kopiert und dafür deftig zahlen dürfen. Aus der .30-06 ist dann post WWII die T65 (7.62x51 Nato) geworden.
(2) Bekiffte Rebellen waren der Grund warum die US die .45ACP Pistolen eingeführt hat - die .38 brachten die Gegner nicht zum stehen
(3) Daher auch wenn der Gegner leichte Panzerung trägt die gegen 7.92x57smKH schützt wird der Infanterist keine stärkere Waffe kriegen da selbst das Kaliber für viele Soldaten schon "etwas schwer" ist
 
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WTF bei welche Kampfhandlung bzw. Form des Widerstnads soll bekifft sein helfen? Sitzdemonstration? Sitzblockade? Sit-In? Oder auch: Was zur Hölle haben die gekifft? Sicher dass es nicht PCP war?
 
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Ich hab allerdings den Verdacht, dass man in 200 Jahren immer noch die AK47 benutzen wird. Ich mein so ein Scheiß wie die Colt-Sturmgewehre der M-Serien wird gewiss durch was zuverlässigeres ersetzt. Aber eine AK kannst du mit zum schwimmen nehmen und hinterher das Arschloch erschießen, das dir dein Seepferdchen streitig gemacht hat, selbst wenns durch nen Sumpf ging - mach das mal mit nem anderen Sturmgewehr nach.

Das dürfte wohl hauptsächlich an der massenhaften Verbreitung der AK und der unkontrollierten Produktion von Nachbauten liegen.

Und bei der relativen Zuverlässigkeit von AK47 bzw AR15 scheint wohl einigermaßen übertrieben zu werden, nur in die jeweils andere Richtung. Nach dem, was ich dazu gelesen habe, scheinen heute die meisten Störungen bei M16 und M4 auf Bedienerfehler zurückzugehen.

An eine Verbreitung der kleinkalibrigen PDWs glaube ich, außer in der eng begrenzten Rolle, für die sie ursprünglich gedacht waren, nicht so recht. Die US-Polizeien, die die FN P90 eingeführt hatten, sind wohl mittlerweile reumütig zum M4 zurückgekehrt.
 
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Haben Treibladungswaffen nicht evtl auch gewisse Probleme beim Einsatz unter ... sagenwirmal zB lunaren Bedingungen? Oder meinetwegen marsianischen Bedingungen? Oder ganz generell in hartem Vakuum?
Sowas ist bei einem Setting mit Weltall-Besiedlung ja vllt nicht ganz uninteressant.

Nein. Explosivstoffe tragen alle Atome die sie zur Reaktion brauchen bereits in sich. Ansonsten wäre eine Explosion gar nicht möglich. Auch kein Einsatz von Schusswaffen unter Wasser.

Was aber anders sein muss ist z.B. die Visiereinrichtung, weil das Projektil einen anderen Bogen beschreibt als unter Erdbeschleunigung.
 
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WTF bei welche Kampfhandlung bzw. Form des Widerstnads soll bekifft sein helfen? Sitzdemonstration? Sitzblockade? Sit-In? Oder auch: Was zur Hölle haben die gekifft? Sicher dass es nicht PCP war?

Dürfte wohl auf die Moro-Rebellen auf den Philippinen Ende 19. Jh./Anf. 20. Jh. anspielen. Was die genommen haben, weiß ich nicht. Allerdings war das damalige .38 Colt-Kaliber auch sehr anämisch. Wobei Wirkung bei Pistolenkalibern mWn allgemein weit mehr davon abhängt, wo, als womit man den Gegenüber trifft.
 
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Und sobald man einen Roboter entwickelt hat, der sich autonom und flüssig Bewegen kann, kann man Krieg spielen, wie einen Egoshooter.

Die USA trainieren ihren Nachwuchs ja schon dafür.. mit Spielen wie Americas Army oder Promoveranstalltungen wo ganze Lagerhallen zu riesigen Simulatoren umgebaut werden, so das die Kids dort Virtuell spielen können.
 
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Naja gut America's Army hatte ja vorher schon die duale Anwendungsmöglichkeit von Werbung fürs Militär sowie, wie bei allen Taktikshootern, Training von Team-Mentalität und Taktik.

Und thx@Stonewall.
 
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Ich hab allerdings den Verdacht, dass man in 200 Jahren immer noch die AK47 benutzen wird.

Ich glaube das ist gar nicht mal so unwahrscheinlich. Das Gewehr was der gute Mann hier in den Händen hält wurde vor mehr als 100 Jahren entwickelt.

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Und das ist nur ein Enfield. Du würdest dich wundern wo man noch überall Mauser 98 findet.
 
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Wenn man weiß, wohin Mauser überall Gewehre exportiert hat und wie lange das Mausersystem noch als Militärgewehr in Produktion war, ist es eigentlich nicht verwunderlich. Ich wundere mich ja mehr über Deine Formulierung "nur ein Enfield" ?
 
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