The Shadow of Yesterday [TSOY] Diary of Sessions: Online-Runde (Session 3 und 4)

oliof

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Die Gruppe schlief also in der Esse, während der Elf Amoux sich in selbige schlich, um erneut zu versuchen, das Schwert zu entwinden. Wie bereits erwähnt, blieb das nicht unbemerkt und Amoux wehrte sich mit allen Mitteln – Uz, Bomben, Sophisterei – gegen eine Festsetzung, was ihm aber mißlang.

Es kam zu Verhandlungen, und Kiani und Dancian hielten es für angebracht, dem Elfen das Schwert zu überlassen, wenn er es anfaßte. Das Problem war nur, dass Amoux nicht wußte, wo es sich befand… letztlich blieb ihm nichts anderes übrig, als den Rückzug anzutreten, und die Gruppe gewähren zu lassen.

Es entsponn sich eine Diskussion darüber, was nun mit dem Schwert zu tun sei, und die Idee kam auf, ein Duplikat anzufertigen, mit dem man den Elfen vielleicht eine Zeitlang täuschen kann. Allein, es fehlte an den nötigen Kleinodien, um die Edelsteinbesetzte Parierstange und den Knauf des Schwertes nachzubilden.

Doch dies könnte man bei den Ratkin bekommen, die in den Ruinen lebten, meinte Colin. Sein Meister hatte wohl bereits versucht, mit ihnen handelseinig zu werden, doch er sei stets ohne Erfolg zurückgekehrt.

Also macht die Gruppe sich auf in die Ruinen und findet in einer riesigen unterirdischen Grotte eine Stadt, die von diffusem, farblosen Licht erhellt wurde. Die Stadt selbst war ziemlich groß, aber alt und verlassen. Einst hatten farbenfrohe Zeichnungen die Hauswände geziert, doch davon war nun kaum noch etwas zu erkennen, weil der Putz an vielen Stellen abgeplatzt und die Farbe mit den Jahrzehnten verblaßt war. Hin und wieder konnte man ein paar Ratkin-Augenpaare in der Dunkelheit aufblitzen sehen, doch insgesamt schien man sicher zu sein.

Schließlich traten zwei Ratkin auf den Plan, die der Gruppe mitteilten, einer von ihnen dürfte mitkommen. Die Entscheidung fiel auf Horensa, der die Sprache der Ratkin verstand. Die anderen blieben erstmal vor Ort. Horensa wurde tief in den Bau der Ratkin geführt, wo er den Häuptling traf, Luiz die Ratte. Anders als die anderen Ratkin war er knapp über zwei Meter groß, sehr massiv gebaut – und er sprach die Menschensprache

Während Luiz auf seinem Schatzhort ruhte, wurde Horensa ein alter, schwerer Rotwein kredenzt, und der Ratkin fragte den Oraniden ein bißchen aus, bevor er ihm seine Kunstsammlung zeigte. Vor einem Teppich, der die alten Pferderassen Maldors zeigte, kam es schließlich zur Konfrontation – Luiz verriet Horensa, dass er eine Geisel sei, und bei den Ratkin bliebe, bis seine Freunde ihnen das Schwert Goldrung brächten, was seine Sammlung komplettieren sollte. Luiz versuchte Horensa zu überwältigen, und dieser trachtete dem Ratkin-Häuptling nach dem Leben. Ein wilder Zweikampf entbrannte, in dem Schwert gegen Klaue geführt wurde. Horensa leitete den Kampf in die Höhle mit dem Hort, setzte diesen mit Branntwein in Flammen, und schließlich schien es so, als überwältigte Luiz Horensa inmitten des brennenden Hortes …

Währenddessen bekamen die anderen von einem Ratkinboten eine kurze Nachricht, in klarer, geschwungener Schrift: "Bringt uns Goldrung, und Ihr seht Euren Freund lebend wieder". Das schockierte ein wenig, und die vier Abenteurer verliessen die Grotte erstmal, um sich ungestört und unbelauscht beraten zu können. Schließlich war man in einer mißlichen Lage, und mit einem ganzen Wurf Ratkin wollte man es auch nicht aufnehmen.

Kaum an der Oberfläche – ein Stückweit zwischen Unterstadt und Esse – erschien ein Trupp von ca. zwei Dutzend ammenitischen Soldaten, die sich vor der Esse postierten. Einige von ihnen begannen aus schweren Bambusstäben einen Käfig zu bauen, ein paar andere gingen mit langen Stäben, an denen Schlingen befestigt waren, in die Esse - es war klar, sie wollten Colin gefangennehmen.

Das passte gar nicht in den Plan. Dancian und Enki gingen voraus um zu sehen, wie Colin sich schlug (gut, aber nicht gut genug – ohne beherztes Eingreifen wäre er bald gefangen), während Kiani und Orhux in Eingreifreichweite an das Geschehen herankamen.

Schließlich kehrte Enki zu Kiani und Orhux zurück. Sie sollten nach Möglichkeit die Pferde der ammenitischen Soldaten verscheuchen, nachdem Dancian für die notwendige Verwirrung gesorgt hatte.

Dancians hinterlistiger Plan, sich als Kommisar des Provinzgouverneurs ausugeben, scheiterte am Offizier Alejandro, was in einem schnellen Angriff der Ammeniten mit noch schnellerer und heftiger Gegenwehr seitens der Gruppe endete. Alejandro bekam einen Dolch in die Schulter, Gift in die Augen und einen Armbrustbolzen durch Hand und Wange geschossen – dann war das Chaos komplett und die Ammeniten flohen.

Das war der Augenblick, in dem Orhux ein ungutes Gefühl überkam – er spürte, dass Horensa in Gefaht war und drängte die anderen, in die Unterstadt zurückzukehren. Es galt noch, Colin zu überzeugen, die Esse zu verlassen und mitzukommen, denn er war dort nicht mehr sicher. Angesichts der Ereignisse war das nicht besonders schwierig.

Die Gruppe fällt in die Unterstadt ein und dringt in den Ratkin-Bau vor, um auf die Kombattanten zu treffen, gerade als Luiz seine Krallen in Horensas Brust schlägt. Die anderen Ratkin sind eher schockiert und fliehen als die Gruppe in die Haupthöhle kommt, und Luiz hat alleine gegen eine fünffache Übermacht keine Chance. Schließlich ergibt er sich und bettelt um Gnade. Die Diskussion darum, ob man ihn am Leben lassen sollte ist kurz, und fällt positiv aus. Aus dem Schatz fordert Dancian das wertvollste Stück und bekommt eine Schatulle mit einem silbernen Zylinder, der mit fein gearbeiteten Gravuren überzogen ist. Kiani bekommt einen verzierten Dolch, Orhux eine schwere mit Edelsteinen besetzte goldene Kette, Horensa nimmt den bereits erwähnten Wandteppich. Allein Enki geht leer aus, weil er das Streben nach weltlichen Gütern nicht nachvollziehen kann. Schließlich wählt Colin noch eine Schwertscheide (die von Goldrung, die hatte Luiz schon), und man nimmt noch alles mit, was man fuur die Fertigung eines Schwertduplikats braucht.

Luiz und die Ratkin fliehen in die Tiefen ihres Baus, und die Gruppe beschließt, weiter ins maldorische Reich zu ziehen, um dort nach einem sicheren Ort zu suchen, an dem sie das Schwert fertigen können.

Ein paar Anmerkungen zu den Sessions: Die dritte Session war etwas zäh und durch viele Erklärungen zum erweiterten Konflikt (die Gruppe gegen Amoux) sowie einige technische Aussetzer geprägt. Danach waren die Regeln klar, aber es war nicht so unterhaltsam, wie wir es uns gewünscht haben. Das Ende war die Übergabe des Briefes von Luiz an die Gruppe, und der Cliffhanger rundete den Abend so ab, dass alle doch zufrieden waren.

Die vierte Session lief viel glatter. Die beiden Konflikte (Horensa gegen Luiz, die Gruppe gegen die Soldaten) liefen Parallel und es gab immer wieder Schnitte von einer zur anderen Auseinandersetzung. Insgesamt lief der Abend sehr gut, es gab einige Bonuswürfel, eine Steigerung im Konflikt, Schlüsselszenen – alles was dazu gehörte. Einziger Wermutstropfen war, dass der Umgang mit dem online-Spieltisch doch umständlicher ist, als einfach zu würfeln – hier wird aber auch die Übung Abhilfe schaffen; oder wenn es was zu verbessern gibt, Feedback an den Autor.

Die 4. Session war recht würfel- und kampflastig. Wir hatten aber viel Spaß dabei, und ein Plot hat sich auch entwickelt. Angesichts dieser Entwicklung schaue ich der 5. Session nächsten Dienstag mit hohen Erwartungen entgegen.
 
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