Shadowrun_Endgame

Eremit

Halbgott
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16. März 2010
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Ich habe schon lange die Idee im Hinterkopf, Shadowrun in eine alternative Zeit zu verlegen, sprich in die Vergangenheit. Irgendwo zwischen 1920 bis 1938.

Die Welt erwacht, als die Dämme brechen die, die Magie all die Jahrtausende zurückgehalten haben. Tiere und Menschen erwachen und nehmen ihre wahre Form wieder an. Es ist nicht nur das Pulsieren einer Magischen Uhr sondern das Endgame (eigentlich ein guter Name). Die Welt taumelt der Apokalypse entgegen, wie trunken von Macht und Wahnsinn. Doch dort wartet keine Erlösung, keine Infernal aus Licht und Erleuchtung. Die Menschen zerfleischen sich gegenseitig, eingesperrt in ein tödliches Netz aus Intrigen, Okkulten Sekten, Rassenwahn und religiösem Fanatismus und es zieht sich immer weiter zu. Das letzte Spiel beginnt als sich die Flügel von gefallenen Engeln aus dem Abgrund erheben und die Sonne verdunkeln.

Ich kenne nur die 4. Edition und werde deshalb auch deren Regeln verwenden. Aber ich werde am Hintergrund etwas drehen. Die Welt soll doch etwas mehr in Richtung kalter Horror gehen und weniger in Richtung schriller, bunter Actionfilm.
Die gesamte Mythologie soll auch eher auf Christlichen Hintergrund abgestimmt sein.
Beherrschende Kultur ist England und nicht Japan. Geister sind nicht nur einfache Werkzeuge sondern, dunkle undurchschaubare Naturgewalten die den Beschwörer ansehen wie ein hungriger Pitbull ein Stück Fleisch. Zusätzliche werde ich noch einige Übernatürliche Rassen mit rein nehmen (Vampire, Werwölfe, Untote, Golem usw.), allerdings nicht nur als einfach Antagonisten, sondern als Wesen mit eigener Kultur, Geschichte, Zielen, Organisation und Rolle in der Schöpfung. Die Religion wird grundsätzlich mehr betont. Es ist eine Welt voll von Bürgerkriegen, hunderten Parteien und okkulten Sekten die ihre Überzeugungen mit Gewalt verbreiten, Mafiosi und Geheimpolizei deren Wort wie Gift sind. Eine Welt die Augenscheinlich beherrscht ist von höflichen Manieren, aber unter deren Oberfläche die Anarchie brodelt.

Ich suche noch eine Art Ersatz für die typischen Straßensamurai oder im allgemeinen Cyberware (also das einzige, was normale Menschen Magie entgegenzusetzen haben). Etwas das großflächig von Organisationen verwendet werden kann um die Shadowruner nicht zu unbesiegbar werden zu lassen. Ich hatte da an zwei Dinge gedacht:

• Booster: Personen, die sich mit magischen oder industriellen Drogen auf ein Level anheben in dem sie es mit Magiern, Adepten und Übernatürlichen aufnehmen können. Der Drogenkonsum würde aber starke Nebenwirkungen haben, Sucht erzeugen, Essenz entziehen und schließlich zum Ende oder Überdosis führen. Eine sehr düstere Charakterentwicklung (Lebe schnell, laut und stirb im Kampf). Passt aber in die dunkle Welt von Shadowrun.
• Berserker: Eine Art kontrollierte Besessenheit. Jemand vereinigt sich absichtlich mit einer Art Geist, verfällt vielleicht in Trance oder Raserei. Durch die Macht der Geister unterstützt steigert er seine Fähigkeiten. Natürlich hat diese Verschmelzung Nebenwirkungen (vielleicht ähnlich wie bei einem Cyberzombie), oder sie verursacht Mutationen, Wahnsinn und Psychosen. (Wäre aber wieder Magie und die Verschmelzung müsste wahrscheinlich wieder von Magiern vorgenommen werden, außerdem zu komplex und zu speziell um weit verbreitet zu sein)

Vielleicht habt ihr erfahrenen Rollenspieler noch irgendeine Idee.

Beziehungsweise was haltet ihr davon? Macht das System überhaupt Sinn?
 
AW: Shadowrun_Endgame

Wieso willst du es dorthin verlegen?
Ich meine... was soll der Müll... das ist kein Shadowrun mehr sondern irgendwas anderes. Es verstößt gegen den Hintergrund im allgemeinen. Hacker, Rigger, Streetsams und auch Technomancer hören einfach auf zu existieren. Es gibt nur die magische Partei...
Da kann man auch was anderes Spielen... für mich wäre sowas kein SR mehr. Ich kenne mich in den Bereich des Rollenspiels sehr schlecht aus (also das Jahr) aber wäre da Kult oder Cuthullu mit dem mystizismus und dem ganzen nicht eher angebracht?
Shadowrun vereint schließlich modernste Technik und Magie. Und nicht nur Magie...
 
AW: Shadowrun_Endgame

Macht schon Sinn ist aber wie gesagt 0% SR. Hat NICHTS mehr damit zu tun. Allmählich erwachende Magie haben auch zig andere Systeme.
 
AW: Shadowrun_Endgame

@Eremit:
Klingt für mich ein bisschen so, als wäre "The Day after Ragnarok" für Savage Worlds etwas für dich...
 
AW: Shadowrun_Endgame

Die Idee hat sicher Potential, hat aber wirklich keinerlei Zusammenhang mehr zu SR, da muss ich mich den anderen anschließen.
 
AW: Shadowrun_Endgame

• Booster: Personen, die sich mit magischen oder industriellen Drogen auf ein Level anheben in dem sie es mit Magiern, Adepten und Übernatürlichen aufnehmen können. Der Drogenkonsum würde aber starke Nebenwirkungen haben, Sucht erzeugen, Essenz entziehen und schließlich zum Ende oder Überdosis führen. Eine sehr düstere Charakterentwicklung (Lebe schnell, laut und stirb im Kampf). Passt aber in die dunkle Welt von Shadowrun.
• Berserker: Eine Art kontrollierte Besessenheit. Jemand vereinigt sich absichtlich mit einer Art Geist, verfällt vielleicht in Trance oder Raserei. Durch die Macht der Geister unterstützt steigert er seine Fähigkeiten. Natürlich hat diese Verschmelzung Nebenwirkungen (vielleicht ähnlich wie bei einem Cyberzombie), oder sie verursacht Mutationen, Wahnsinn und Psychosen. (Wäre aber wieder Magie und die Verschmelzung müsste wahrscheinlich wieder von Magiern vorgenommen werden, außerdem zu komplex und zu speziell um weit verbreitet zu sein)
An der Stelle ist das Problem das du es anziehend genug machst.
Spieler verschrotten ihre CHars nicht gerne (und wenn sie es tun, gibt es keine Bindung, ergo kein ROllenspiel), dass heisst du brauchst MASSIVE Boni und REttungswürfe die suggerieren, dass man mit Glück EWIG auf der Kante tanzen kann.
Dazu würde ich eventuell noch Blut oder Ritualmagie einführen (wenn die Engländer prägend sind, oder auch nur europäische Kulturen, dann gibt es eine Menge 'Magiearten' mit Menschenopfer).
 
AW: Shadowrun_Endgame

Das ist nicht uninteressant. Mit einem ordentlichem Schuß Dieselpunk würde es mir noch besser gefallen. (Und sich auch wieder ein Stück weit auf SR zu bewegen.)
 
AW: Shadowrun_Endgame

Hm ... think Command & Conquer ... neben dem Erwachen durch langsames aufkommen von Magie werden auch technische Quantensprünge durch Leute wie Marie Curie, Nikola Tesla und auch Albert Einstein ermöglicht. Das ganze würde dann zwar etwas pulpiger werden (Pulp Nazis haben aber noch keinem Setting geschadet!), aber vor allem wären durch Tesla Antriebe versehene Superkämpfer und mit radioaktiver Strahlung versehene was weiß ich für Typen drin, die auch aktiv der Magie etwas entgegen setzen können.
Das ganze kombiniert unter dem Aspekt "What if..." (ein Weg den der Comicverlag DC gegangen ist um unmögliche Szenarien zu kreieren, zum Beispiel Batman gegen Cthulhu in den 1930ern) und schon hat man ein sehr frühes Shadowrun. Das muss noch nicht mal zwangsläufig albern werden. Ich find die Idee gut, und alles andere als Müll und würde sogar sofort mitspielen. Zepelline ... es muss riesige Zepelline geben! Powerplayer wären dann eben nicht Saeder Krupp und Aztechnology sondern Hitler (oder die SPD, die verhindern will, dass Hitler an die Macht kommt), Stalin oder auch Mao Zedong (zur Unterstützung seiner Machtfestigung in China).

Davon aber mal ganz ab: Magie ist bei Shadowrun immer mächtiger gewesen als Technik. Es hat Ewigkeiten gedauert bis man ein Mittel gegen Astrale Voyeure erfunden hatte. Früher (SR1, SR2, SR3 zu Anfang) konnte jeder Magier mit Astralprojektion überall spannern gehen wo er wollte, als manifestierter Projizierter sogar komplett die Wohnung sondieren - war schon übel.

Und doch: Das ist Shadowrun ... eben nur in einem What If Szenario.
 
AW: Shadowrun_Endgame

Es stimmt schon der Hintergrund bewegt sich ohne Technologie und Cyperpunk immer weiter von der ursprünglichen Idee von Shadowrun fort. Aber mir gefallen die Regeln aus Shadowrun 4. Edition, sie sind relativ einfach und verständlich (Regeln sind nicht so mein Ding).

Dieselpunk:
Würde sich bei England anbieten. Großbritannien wurden durch eine schwarze Flut in zwei Teile gerissen, das primitive mittelalterliche Caledonia und das eigentliche Empire aus England und Irland.
England ist nicht viel mehr als eine gigantische rauchende Fabrik. Über den riesigen, brüllenden Maschinenstädten hängt der Smog wie ein dunkles Meer, so tief, dass man ihn mit der Hand berühren kann. Das Atmen fällt schwer, die Luft brennt in den Lungen. Man sieht seelenlose Gasmasken auf den Körpern von fein gekleideten Herren in staubigen Anzügen, während über den ätzenden Wolken riesige Luftschiffe lautlos die Straßen mit Scheinwerfern notdürftig beleuchten. Eine Megamaschine die beständig nach Arbeitern und Rohstoffen hungert. Rohstoffen aus geplünderten Kolonien, die sich gegen die Unterdrückung durch das Empire erheben.
Dort würden mechanische Computer, Wanderpanzer und fliegende Festungen schon gut reinpassen. Maschinen so fern der Realität, dass sie arkane Abgase absondern, die selbst den Astralraum verpesten.
In Ländern die dem Okkultismus näher sind, kann man sich auch eine Art wiedernatürliche Verschmelzung von Magie und Technologie vorstellen.
Problem: Wo fängt man an wo hört man auf? Autarke Roboter, Künstliche Intelligenz, Metallische Ersatzgliedmaßen, aber keinen anständigen Fernseher im Haus? Ich finde die Technologie darf auch nicht überhand nehmen, der Schwerpunkt liegt ja eigentlich anders (der liegt eher in der menschlichen Seele).
 
AW: Shadowrun_Endgame

Maschinen so fern der Realität, dass sie arkane Abgase absondern, die selbst den Astralraum verpesten.
In Ländern die dem Okkultismus näher sind, kann man sich auch eine Art wiedernatürliche Verschmelzung von Magie und Technologie vorstellen.

Bis zu diesem Punkt wäre ich total angefixt. Aber Verschmelzung von Magie und Technik bleibt im Grunde Cyberzombies vorbehalten. Alles andere würde in meinen Augen zu weit in Richtung modernes Iron Kingdoms abdriften.

Wo fängt man an wo hört man auf? Autarke Roboter, Künstliche Intelligenz, Metallische Ersatzgliedmaßen, aber keinen anständigen Fernseher im Haus? Ich finde die Technologie darf auch nicht überhand nehmen, der Schwerpunkt liegt ja eigentlich anders (der liegt eher in der menschlichen Seele).

Das Fernsehen kann man ja dezent vorverlegen (war ja so um 1935, wo BBC und Paul Niepkow auf Sendung gingen). Öffentliche Präsentationen kann man ja ruhig auf 1925 vorverlegen und Privatgeräte den Reichen vorbehalten. Seh ich in so einem Setting überhaupt keine Probleme.
Ansonsten Lochkarten Roboter mit Diesel- oder gar Teslaantrieb, Uhrwerkähnliche Gliedmaßen, ebenfalls betrieben durch Dieselmotoren, oder Elektro-/ Radioaktivebatterien (falls man auf Heimlichkeit wert legt), Drogen bis zum Umkippen. Das technische Niveau sollte der Zeit angepasst aber dennoch unnatürlich hoch sein (= Normalzustand) und die Wiederkehr der Magie ein besonderes Phänomen sein. Tatsächlich schuftet sich die eine Seite zu Tode (wie war das mit dem Bismarkschen Sozialsystem?), während Fabrikbesitzer Geld scheffeln und sich gegenseitig ausstechen und gleichzeitig immer verrücktere Politiker versuchen Macht anzuhäufen. Grundsätzlich geht ja Final Fantasy 6 (SNES) in diese Richtung.

Ich bin mir aber fast sicher, dass es ein deratiges Konzept haufenweise bereits als Rollenspiel gibt ... auch mit dem Fokus auf Agenten oder Terroristen, die sich innerhalb dieser Welt dem Geld verdingen.
 
AW: Shadowrun_Endgame

Um dem ganzen Konzept mehr Eigenständigkeit zu verleihen sollte ich den Apokalyptischen Aspekt mehr herausarbeiten. Aber wie?

Enden lassen wollte ich diese Welt, in den 1945er, mit der Entwicklung einer Art schwarzen Atombombe, die Realität und Astralraum gleichermaßen zerreißt. Eine Waffe die selbst die Gefallenen fürchten.
 
AW: Shadowrun_Endgame

Also, irgendwie scheint mir Shadowrun nicht die ideal Basis für so ein Szenario zu sein. Vielleicht wäre es günstiger Victoriana als Ausgangsbasis zu verwenden und die Zeit dann ein halbes Jahundert vorzuspulen.
 
AW: Shadowrun_Endgame

Enden lassen wollte ich diese Welt, in den 1945er, mit der Entwicklung einer Art schwarzen Atombombe, die Realität und Astralraum gleichermaßen zerreißt. Eine Waffe die selbst die Gefallenen fürchten.

Eine normale Atombombe zerreißt bereits den Astralraum ... eine Atombombe tötet in Massen, zerstört großflächig und strahlt wie kleine Kinder wenn sie die Weihnachtsgeschenke öffnen. Das ist sowas von überhaupt nicht gut für den Astralraum und endet in einem Manawarp (das hieß doch so oder?) .... nur mal so als Hinweis ;)
 
AW: Shadowrun_Endgame

Victoriana geht schon in die Richtung die ich ursprünglich geplant hatte. Aber wie schon gesagt, es ging eher um die Regeln von Shadowrun und einige Teile des Hintergrundes (z.B. Metarassen, Adepten usw).

Wie wäre es wenn man das ganze in mehrere Akte aufteilt:

1.Akt: 1928 bis 1936
Zeiten ändern sich
Eine Wirtschaftskrise erstickt die Erde. Flüchtlingsströme durchziehen die USA wie gefräßige Lindwürmer, das Verbrechen herrscht über die wuchernden Elendsviertel der gigantischen Städte, unter der Oberfläche kocht der Gedanke an Kommunismus und arischer Weltherrschaft.

2.Akt: 1936 bis 1941
Die Welt in Flammen
Der große Krieg kam über die, die Luft donnert vom Lärm der Geschütze. Bomben lassen die Städte brennen und verwandeln sie in ein Abbild der Hölle, Versehrte betteln an den Straßen. Giftgas und Geister sind die neuen Superwaffen, die ganze Landstriche entvölkern.

3.Akt: 1942 bis …
Ein neues Eden?
Der Krieg brachte keine Sieger, nur Elend, Schmerz und erkaltete Wut. Unter den Todesschreien von Millionen brach die Kruste der Erde und ließ uralte Wesen wieder an das Tageslicht. Riesige Schatten schweben stumm über die verbrannten Schlachtfelder. Die gefallenen Engel nehmen ihren Platz in der Nahrungskette wieder ein und herrschen wie grausame Götter über ihre Herde.

Die Welt entwickelt sich im Laufe der Geschichte. So verändert sich die Ausrüstung, Waffen usw. im Laufe der Zeit. Aber auch der Rest der Welt hat an dieser Evolution teil. So gibt es im ersten Akt noch die vier stabilen Metatypen (Orks, Elfen, Zwerge, Trolle). Im zweiten Akt treten immer mehr Varianten auf (Zwerge so groß wie Trolle, Elfen mit Hauern usw.). Im dritten Akt verschwimmen die Grenzen zwischen Metamensch und homo sabiens immer mehr, Wesen mit Schmetterlingsflügeln oder purpurnen Augen sind an der Tagesordnung. Natürlich verändern sich auch die Charakterklassen (aber ich will noch nicht zu viel verraten, ist noch in der Entwicklung).
 
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