Allgemein Sexismus in Videospielen

Not sure if trolling or Ioelet. :p
Manchmal weiß ich das selbst nicht. Ganz ehrlich ;).

Das Problem habe ich hier ja öfter bzw. ihr habt das Problem auch mit mir öfter:
Irgendwer sagt was. Ich verstehe was komisches und bitte um Präzisierung. Die Präzisierung kommt nicht oder es kommt ne Antwort, die ich noch verwirrender finde. Dann schreibe ich nen Post nach dem Motto "falls du A sagen wolltest, antworte ich folgendes"... und werde anschließend blöd angemacht mit der Aussage "pffff... ich habe A doch überhaupt nie gesagt".

Und dann sitze ich da und denke mir:
1.) Na super, 3 Seiten diskutiert, damit du endlich mal meiner Bitte zur Präzisierung nachkommst und mir ENDLICH mal sagst, dass du A nie gesagt hast.
2.) Ich habe dir nicht einfach irgendwas unterstellt, sondern ich antworte halt auf das, was ich aus dem unklaren Post herausgelesen habe. Und ich verwende sogar immer Formulierungen wie "wenn du das damit meintest, dann...", wo man mir einfach widersprechen könnte und damit hätte sich alles erledigt. Deswegen wehre ich mich ja auch gegen den Strohmann-Vorwurf. Wenn ich zweimal frage, ob jemand Kannibale ist und dann sage
"Wenn du Kannibale bist, dann frisst du Menschen und dann finde ich dich doof.", dann braucht man als Nicht-Kannibale doch nicht beleidigt zu sein und mir vorzuwerfen ich hätte einen Kannibalen-Strohmann gebastelt. Dann reicht doch auch ein kurzes "Bin kein Kannibale." und alles ist geklärt.


Nennt mir ne Alternative, was ich machen soll. Würde mir auch einiges an Stress ersparen.
 
zu dem Thema des letzten Videos:
In Summe spiegelt das zum größten Teil meine Meinung wieder. Wann haben wir das letzte mal in einem Mainstreamspiel, einen durch die Popkultur definierten, hässlichen Mann gesehen. Wann gab es den letzten ernst zunehmenden Hauptcharakter der nicht in die Rolle eines Homer Simsons fällt der Glatze, Bierbauch und Haare am Arsch hat.
Selbst abgewrackte Männer Max Payne entsprechen im Grunde noch immer gewissen "positiven männlichen Bild"

Nun wird natürlich gerne das Powerfantasiekonzept in den Raum geworfen, zum Teil auch sicher nicht unzurecht. Aber das gleiche gibt es wohl sicher nicht nur bei Männer und sexy Kampfschlampen (Begrifflichkeit mit Absicht gewählt) kommen auch bei vielen Frauen gut an.
Ist auch nichts verkehrt daran.

Es fehlt einfach an der Vielfalt an interessanten Charakteren abseits von dem was man uns vorwirft... aber was will man erwarten, denkt man nur an das Harry Potter digital-total.Facelifting damit er im Film ja keine Pickel hat ^^

Wir drehen uns da aber wieder zum Thema Videospiele als Spiegel der Wirklichkeit und wenn ich an den heurigen Sommer und an die wochenendlichen Clubbesuche denke hinkt die Realität den Medien in nichts nach ^^
 
Ich verstehe das als "Sexualisierung ist ansich okay. Es ist nur doof, dass Männer nicht sexualisiert werden. Wenn wir Männer auch sexualisieren (was wir bisher nicht tun), dann freuen sich alle Frauen und alles ist super.".

Das habe ich aber nicht geschrieben. Ich habe geschrieben "Phantasien ausleben ist ok. Es ist nur doof, dass Männer dazu mehr Gelegenheiten bekommen."
Du hast eine schwammige Aussage getätigt, die ich unsinnig fand. Ich habe dich um Präzisierung gebeten

Du hast meine Aussage misinterpretiert. Anschließend wolltest du, dass ich eine Aussage präzisiere, welche du bereits misinterpretiert hast. Das konnte ich nicht tun, da ich eine andere Aussage getätigt habe. Und statt dich spätestens an dem Punkt zu wundern und nochmal abzuchecken, ob du meine Aussage überhaupt richtig verstanden hast, hast du die Entscheidung getroffen, dass ich mich bloß schwammig ausdrücke, DU aber bestimmt alles korrekt verstanden hast und bist dann direkt dazu übergegangen, mich an dem festzunageln, was deiner Meinung nach meine Aussage gewesen ist.

Was du anschließend geschrieben hast, war überhaupt nicht verkehrt. Aus einer Aussage eine schlechtes Beispiel zu abstrahieren, weil du dann jemanden hast, den du anschließend belehren kannst, DASS kannst du dir zukünftig mal bitte abschminken.

Machste aber nicht. Du könntest ja jetzt auch langsam mal auf den Trichter kommen, dass du mich vielleicht einfach falsch verstanden hast. Stattdessen ziehste als nächstes die "Jetzt hab dich doch mal nicht so."-Show ab, die genauso deutlich macht, dass du nach wie vor deiner Interpretation meiner Worte mehr vertraust, als die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, mich vielleicht gleich von Anfang an zu vorschnell in eine Schublade geworfen zu haben.

Wenn du 'ne produktive Kritik haben möchtest, was du zukünftig verbessern solltest: Benutze deine Gesprächspartner besser nicht mehr als Sprungbrett, um einen guten Gedanken zu präsentieren. Das kannst du nicht sehr gut. Das ist nur 'ne ulkige Sache, wenn man dabei auch bereit ist, das Risiko einzugehen, dass man den Gesprächspartner falsch verstanden hat und dafür die Verantwortung übernehmen kann. Irgendwie kannste das aber nicht. Ego wasweißich. Aber zum Glück brauchste diese Sprungbretter nicht, um gute Gedanken zu posten. Mach das einfach, ohne in der Einleitung Bezug auf deinen Vorredner zu nehmen. Dann kannste sicher sein, dass du niemandem damit auf den Schlips trittst.
 
Wann haben wir das letzte mal in einem Mainstreamspiel, einen durch die Popkultur definierten, hässlichen Mann gesehen.

Da fiele mir als erstes ganz aktuell GTA V ein, das einen (für mich sogar 2) davon bietet.
Und dann Kane & Lynch.
Denke da könnte einem noch mehr einfallen, bin aber gerade etwas zu platt fürchte ich ;)
Aber ich denke da findet man zumindest eher was, als durch die Popkultur als hässlich definierte Protagonistinnen.

Es fehlt einfach an der Vielfalt an interessanten Charakteren abseits von dem was man uns vorwirft... aber was will man erwarten, denkt man nur an das Harry Potter digital-total.Facelifting damit er im Film ja keine Pickel hat ^^


Wir drehen uns da aber wieder zum Thema Videospiele als Spiegel der Wirklichkeit und wenn ich an den heurigen Sommer und an die wochenendlichen Clubbesuche denke hinkt die Realität den Medien in nichts nach ^^


Jap, das würde ich so unterschreiben, so bitter es auch ist... :D
 
@HJ:Falls du auch Interesse daran hast, lass uns das lieber per PM klären.


Je nachdem, ob wir uns friedlich einigen können oder nicht, wird enweder irgendwann weißer Rauch aufsteigen und wir präsentieren hier gemeinsam die Lösung des Sexismus-Problems oder wir zerfetzen uns unter vier Augen und nur einer von uns beiden wird lebendig zurückkehren.

Meinen Teil der Posts reduziere ich somit zumindest mal vorerst auf eine von HJs Posts völlig unabhängige Aussage:
Ich denke, dass das Problem bei plump-erotischen Darstellung von Frauen nicht das ist, dass Frauen eifersüchtig darauf wären, dass sie nicht ebenso sexy dargestellte Typen sehen könnten. Das können sie. Ich glaube deren Problem liegt eher dabei, dass sie es nervig finden, ihr eigenes Geschlecht so häufig so plump-erotisch vertreten zu sehen bzw. so selten anders.
Um es zu lösen brauchen wir also nicht mehr sexy Typen, sondern mehr weibliche Protagonisten mit Tiefgang.

Bei der Aussage sind wir uns alle einig, oder?
(Ich hebe das gerade auch nochmal hervor, weil ich über diesen Aspekt selbst in diesem Kontext vorher garnicht so genau nachgedacht hatte und somit diese Erkenntnis in dieser Deutlichkeit auch erst bekommen habe. Insofern an dieser Stelle mal ein kurzes Dankeschön an alle für die interessante Diskussion.)
 
Ah, wo ich den Dragons Dogma Editor erwähnt habe, hier mal ein Video daraus.
Da sieht man mal, welche Voreinstellungen für den Körper man wählen kann. Das lässt sich dann natürlich Körperteil für Körperteil noch variieren, so dass man dort wirklich sehr verschieden aussehende Chars auch jenseits des Schönheits-Mainstreams spielen kann.
 
Da fiele mir als erstes ganz aktuell GTA V ein, das einen (für mich sogar 2) davon bietet.


genau an die musste ich in etwa eine halbe Stunde nachdem ich den Post verfasst habe selbst denken ... ^^. Glaub aber auch, dass diese Rollen etwas aus dem Rahmen fallen, da es Charaktere sind die man im Grunde hassen sollte. Ich vermisse aber den "unschönen" aber doch nicht "bösen" Charakter
weibliche "böse Spsielercharaktere" fallen mir aber auch wieder nur in sexy Lack und Leder Outfit ein.. so eine alte Vedel fehlt mir da auch :D
 
Es ist interessant und GUT, dass es überhaupt eine Nerdecke im Web gibt, die sich mit solchen Themen auseinandersetzt. Beim Überfliegen einiger Seiten scheint es, als würde man sich hier eher darüber unterhalten, ob Sexismus in Videospielen existiert und ob und wenn ja wie welche Tropes zutreffen oder nicht, oder?

Angesichts der letzten shitstorms bezüglich Zoe Quinn, Sarkeesian und die irgendwie schon aber doch dann wieder nicht Sexualisierung von weiblichen Charakteren in MOBAs (und die Frage ob man sowas überhaupt unterstellen darf, ohne die Videospielindustrie und ihre Fans tief zu beleidigen) fände ich es auch interessant, ein paar Meinungen zum "state of the business" zu lesen. Wie unter anderem dieser Artikel meiner bescheidenen Ansicht nach sehr gut widergibt, sind die extremen Ausbrüche von Hass und Wut im Bezug auf Kritik, wenn sie von bestimmten Seiten, vor allem von einem bestimmen Geschlecht kommt, keine Symptome einer zu vernachlässigen Minderheit in der gamer community. Die reagiert eigentlich prinzipiell mit ziemlich stark ausgerichteter, agendaisierter Verachtung gegenüber hörbaren Stimmen, die die Probleme des Genres ansprechen und fühlt sich darin bestätigt, dass prinzipiell alle Kritik aus der Richtung völlig haltlos ist, wenn sie ein loophole im Argument der Gegenseitige entdeckt zu haben glaubt.

Warum ist das so? Wenn es keine wirklichen Probleme gibt und das eigentliche Problem die Übersensibilität von leicht verletzlichen Feministinnen ist, woher kommt das dann? Ich persönlich finde das sogar wichtiger, als herauszufinden, ob auch Frauen gerne sexy Spielfiguren spielen oder ob die Tropes nicht Teil einer Genreidentität sind, die man nicht ernst nehmen muss. Ich weiß auch nicht, wie es den anderen Frauen hier und in anderen Diskussionen derart geht aber ich kann sagen, dass ich mir das Vorhaben, einen kritischen Blog über mein Lieblingshobby (neben Rollenspiel) zu schreiben abgeschminkt habe, wenn ich mich nicht dazu erniedrigen will aus Furcht vor dem backlash mein Geschlecht zu verschleiern.
 
Warum ist das so? Wenn es keine wirklichen Probleme gibt und das eigentliche Problem die Übersensibilität von leicht verletzlichen Feministinnen ist, woher kommt das dann?

Die Frage "Wieso fühlst du dich angegriffen, wenn ich im Unrecht bin?" ist in keiner Weise zielführend, da es nunmal unangenehm ist, wenn die eigene Moralität angegriffen wird, egal ob berechtigt oder nicht.

Ich stimme allerdings zu, dass Wutausbrüche gegen "böse Feminazis" kein zu vernachlässigendes Minderheitsproblem sind. Manche Imageboards deren Kommentaroptionen up- und down-votes zulassen haben leider nicht selten mehr Menschen die sich gegen Feminazis aussprechen, als solche die dem widersprechen.
 
Die Frage "Wieso fühlst du dich angegriffen, wenn ich im Unrecht bin?" ist in keiner Weise zielführend, da es nunmal unangenehm ist, wenn die eigene Moralität angegriffen wird, egal ob berechtigt oder nicht.

Ich versteh gerade nicht, worauf du damit hinaus willst. Kannst du das ausführen?

Ich stimme allerdings zu, dass Wutausbrüche gegen "böse Feminazis" kein zu vernachlässigendes Minderheitsproblem sind. Manche Imageboards deren Kommentaroptionen up- und down-votes zulassen haben leider nicht selten mehr Menschen die sich gegen Feminazis aussprechen, als solche die dem widersprechen.

Es scheint mir mittlerweile so, dass das schon lange kein Problem von reddit, 4chan oder anderen boards mehr ist. Oder von Youtube-Kommentarfunktionen. Gerade letzte Ausbruch über die MOBA Spiele hat auch einige größere Namen aus der Industrie und Medienunterhaltung dazu gebracht, in erster Linie die ungerechtfertigte und einer Agenda folgende Kritik an Sexualisierungen zu kritisieren, sowie die Aburteilung der Community.. und nicht etwa die Community für ihr Verhalten. Ich glaube, dass langsam ein shift stattfindet und das ganze Feindbild aus Feministinnen, Gender White Knights, Gedankenzensur und Videospielbashing immer akzeptabler wird. Es wird zwar am Rande erwähnt, dass es keinen Sinn macht ungewünschter Kritik einen Maulkorb anzuhängen oder es zu versuchen, aber so wirklich als Problem wird das Verhalten und die Reaktion an sich ja nicht begriffen. Die, die es als Problem begreifen, folgen ja nur einer Gender-Agenda, deswegen muss man das ja nicht ernst nehmen. Wie soll dann überhaupt ein Gespräch darüber stattfinden?
 
Ich versteh gerade nicht, worauf du damit hinaus willst. Kannst du das ausführen?

Die Tatsache, dass sich jemand angegriffen fühlt, wenn er angegriffen wird, hat nicht unbedingt einen Bezug dazu ob man schuldig ist. Eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung. Wenn ein Homosexueller schwul genannt wird, dann ist das erstmal ein Fakt. Wenn er aber weiß oder annimmt, dass diese Person eine negative Einstellung zu seiner sexuellen Präferenz hat, dann wird aus diesem Fakt eine Beleidigung. Genau so verhält es sich auch mit vielen Aufklärungsvideos zu Sexismus in Videospielen. Menschen fühlen sich angegriffen, weil sie der Ansicht sind, dass ihnen negative Gefühle und Schuldzuweisungen entgegen gebracht werden und reagieren auf diesen (angenommenen) Angriff mit Gegenangriffen.

Das Reddit einigermaßen repräsentativ für alle Internetnutzer ist ergibt sich schon daraus, dass es zu den 100 beliebtesten Websites gehört. Etwas also als "nur ein Problem von Imageboards" zu bezeichnen ist Unfug, weil Imageboards von verdammt vielen Internetnutzern gebraucht werden.


Wie soll dann überhaupt ein Gespräch darüber stattfinden?

Es gibt noch andere Informationsmöglichkeiten als todernste Aufklärungsviedeos, auch wenn diese durchaus ihre Berechtigung haben. Mit nem Teelöffel Zucker (oder Comedy) und einer entspannten Haltung schmeckt auch diese Medizin besser.
 
Die Tatsache, dass sich jemand angegriffen fühlt, wenn er angegriffen wird, hat nicht unbedingt einen Bezug dazu ob man schuldig ist. Eine Beleidigung bleibt eine Beleidigung. Wenn ein Homosexueller schwul genannt wird, dann ist das erstmal ein Fakt. Wenn er aber weiß oder annimmt, dass diese Person eine negative Einstellung zu seiner sexuellen Präferenz hat, dann wird aus diesem Fakt eine Beleidigung. Genau so verhält es sich auch mit vielen Aufklärungsvideos zu Sexismus in Videospielen. Menschen fühlen sich angegriffen, weil sie der Ansicht sind, dass ihnen negative Gefühle und Schuldzuweisungen entgegen gebracht werden und reagieren auf diesen (angenommenen) Angriff mit Gegenangriffen.

Das Reddit einigermaßen repräsentativ für alle Internetnutzer ist ergibt sich schon daraus, dass es zu den 100 beliebtesten Websites gehört. Etwas also als "nur ein Problem von Imageboards" zu bezeichnen ist Unfug, weil Imageboards von verdammt vielen Internetnutzern gebraucht werden.

Achso, verstehe. Ja, sehe ich genauso. Deswegen ist auch der Punkt:

Es gibt noch andere Informationsmöglichkeiten als todernste Aufklärungsviedeos, auch wenn diese durchaus ihre Berechtigung haben. Mit nem Teelöffel Zucker (oder Comedy) und einer entspannten Haltung schmeckt auch diese Medizin besser.

in meinen Augen wichtig. Ich kann allerdings verstehen, dass die Geisteshaltung und das Verhalten der Gruppe zu viel Wut auslöst, um humoristisch daran zu gehen. Natürlich ist es vielleicht der diplomatischere Weg. Aber dennoch reden für meinen Geschmack zu wenige Leute darüber, woher diese Reaktionen kommen. Die klassische Reaktion auf moralische Vorwürfe ist die eine Sache, aber die gerade gegen Frauen gerichteten Klischees und Stereotypen ploppen ja nicht bei Jedem gleich auf, der sich moralisch angegangen fühlt. Die sind im Vorfeld generiert und bei vielen offensichtlich ziemlich tief verwurzelt. Es ist eben nicht nur der Vorwurf an sich, der in eine womöglich sogar harmlose und faktenbezogene Analyse hereingelesen wird, sondern vor allem der Ursprung .. hier das Geschlecht des Ursprungs der Kritik. Und wenn man das betrachtet, ist es eigentlich schon fast nicht mehr relevant, ob Muskeln oder Titten mehr sexualisieren, denn so wirklich kann man dann nicht mehr wegdiskutieren, dass die Community und vielleicht auch die Industrie ein ziemlich tief liegendes Problem mit Geschlechterfragen hat.
 
Ich kann allerdings verstehen, dass die Geisteshaltung und das Verhalten der Gruppe zu viel Wut auslöst, um humoristisch daran zu gehen.

Wenn man auf verbitterte Leute mit Verbitterung reagiert ist das letzte was man erreicht eine Lösung des Problems. Klar ist sowas menschlich verständlich, aber zielführend ist es gewiss nicht.



Die klassische Reaktion auf moralische Vorwürfe ist die eine Sache, aber die gerade gegen Frauen gerichteten Klischees und Stereotypen ploppen ja nicht bei Jedem gleich auf, der sich moralisch angegangen fühlt. Die sind im Vorfeld generiert und bei vielen offensichtlich ziemlich tief verwurzelt.
Menschen reagieren auf Basis von Erfahrungen die sie vorher gemacht haben und das gilt auch für dich, denn der Kerl mit dem "loophole" hat gar keine so schlechten Argumente, auch wenn es nicht unbedingt guter Stil ist mit tatsächlichen Beleidigungen um sich zu werfen. Spiderwomens Hinterteil ist für sich genommen eben noch nicht frauenfeindlich und dazu zu ermahnen sexuell von sexistisch zu unterscheiden ist auch absolut nicht verkehrt. Das Potential auf Grund ihrer Kleidung als Wichsvorlage gesehen zu werden haben alle Superhelden und man muss nicht lange suchen um entsprechende Pornographie zu finden, auch und nicht zu einem geringen Anteil solche, die eben keine Frauen als Sexualpartner männlicher Helden beinhaltet.
 
Es geht gar nicht wirklich darum, dass der Kerl mit seinem Video recht hat. Es geht um die Interpretation der Signifkanz dieser Tatsache. Die Kommentare zu diesem Video allein geben guten Aufschluss darüber, wie das aufgenommen wird: als endlich erbrachter Beweis dafür, dass Feminismus eine Lüge ist und Niemand jemals irgendwas in diesem Zusammenhang ernst nehmen muss. Das klingt absolut lächerlich, ist es auch, aber genau das wird bewusst aus solchen Geschichten gezogen.

Wenn man sich diese ganze GamerGate-Geschichte anguckt, zeigt sich noch einmal mehr, dass deutlich mehr darüber diskutiert wird, wie White Knights das Hobby und Business mit ihrer political correctness zerstören (wtf?), als über die Reaktion der Masse selbst oder über die Tatsache, dass Misogynie einen großen Teil der industriellen Reception ausmacht, wenn es um solche "Skandale" geht. Die Mehrheit ist sich mittlerweile sowieso einig, dass es so etwas wie Misogynie nicht gibt, erst recht nicht im Video Spiel Business und das alles, wo dieses Label drauf ist, sowieso schonmal jegliche Glaubwürdigkeit verliert, genauso wie die beiden Frauen, die im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, weil sie einen Internetlynchmob gegen sich selbst konstruieren und inszenieren, um das Hobby und das Business kaputt zu machen.

Und genau das hat die Walze verursacht, die bei jedem Lüftchen im Glas einen voll ausgebreiteten Shirtstorm ausgelöst hat. Wir sind soweit, dass wir es schon satt sind, über das Thema zu reden. Dabei haben wir gerade erst angefangen. Und das kann nicht an Leuten liegen, die beim kleinsten Furz "feminazische Unterdrückung" schreien? Dieser ganze Diskurs ist so emotional aufgeladen, unter anderem deshalb, weil unglaublich viele Leute komplett ihren klaren Verstand verlieren, sobald sie ein weibliches Geschöpf sehen, das zwei Worte über Videospiele verliert, die ihnen nicht auf Anhieb passen. Lohnt es sich nicht deutlich mehr darüber zu reden, als darüber ob und wie oft der Damsel in Distress Trope jetzt schon neu aufgelegt wurde? Irgendwie tun wir das nicht, was vor allem deswegen schade ist, weil auch in den Diskussionen hier im Forum der Vorwurf es doch nur mit "Social Justice Warriors" zu tun zu haben, mit allen Implikationen, recht vehement vertreten wurde, soweit ich das habe lesen können. Da das das Hauptfeindbild der gesamten 4chan-GamerGate-Clique ist, ist die Diskursdynamik offensichtlich auch längst außerhalb der großen Boards angekommen.
 
Und jetzt versuchen wir es mal mit Einfühlsamkeit. Irgendwer muss damit Anfangen und die "Gegenseite" als rückständige Idioten zu betiteln ist genau so unklug, wie Leute als Feminazi oder white knight zu bezeichnen.
 
Sehe ich genauso. Das eigentliche Problem ist doch, dass die Problematik durch diesen Parteienkrieg völlig verwässert wird. Und ich muss kein "SJW" sein um zu erkennen, dass es nicht okay ist, Jemandem Todesdrohungen zu schicken, weil er ne andere Meinung über Videospiele hat oder mit Journalisten vom Kotaku schläft.

Mein persönliches Problem ist, dass so getan wird, als sei das nur eine sehr laute Minderheit und eigentlich doch gar kein Problem. So wie es sich für mich darstellt, kommt diese antagonistische Hetze relativ aus der Mitte der "Gamerschaft". Deswegen wäre es irgendwie wichtig, darüber zu reden, warum diese Mitte eine Einstellung hat, die andere Leute verteufelt, bedroht und in Feindbilder steckt.

Siehst du das anders, Sperrfeuer?
 
Wenn ein Arschloch sich wie ein Arschloch aufführt, kann man dem schon mal sagen, dass er/sie ein Arschloch ist. Das setzt natürlich voraus, dass man richtig damit liegt. Aber im spezifischen Fall mach ich mir da eigentlich keine Sorgen. Vergewaltigung anzudrohen ist immer arschloch-mäßig.
 
Ich weiß nicht ob sowas wirklich aus der Mitte kommt, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass jene Spieler die vorgeben mit meiner Mutter geschlafen zu haben meist nicht unbedingt die größte Reife haben, was durchaus mit ihrem Alter zu tun haben mag. Das bedeutet natürlich nicht, dass jene die nicht hetzen nicht auch emotional beteiligt sind. Außerdem entsteht Aggression nicht deshalb, weil Leute ein zu glückliches Leben führen und den Überschuss ihres Glücks irgendwie ausgleichen müssen. Die Veränderungen betreffen Männer und Frauen, aber Männer haben an größeren Problemen mit ihrer Identität zu knabbern, was zu Verunsicherung führt. Auch das ist ein Resultat ein und derselben Problematik und muss anerkannt und ernst genommen werden um zu einer Lösung zu gelangen.
 
Es fällt mir persönlich zwar schwer, zu versuchen Leute, die sich einer solchen Ideologie verschreiben ausschließlich als Opfer ihrer Umstände und ihrer eigenen Dämonen zu begreifen, im Prinzip ist das natürlich aber richtig. Symptomatisch wäre vielleicht vielen schon geholfen, wenn man es irgendwie schafft, die unterschwelligen, misogynen Tendenzen irgendwie aufzulösen. Wenn da nicht schon im Vorfeld eine ganze Menge an seltsamen Vorurteilen und Beißreflexen als Fundus angesammelt würde, wären die Reaktionen vielleicht auch nicht so krass.
 
Denk nochmal nen Schritt weiter und hör (verdammt nochmal) auf zu relativieren und zu verurteilen. Ein guter Anfang wäre es keine wertenden Begriffe mehr zu verwenden.
 
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