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Male Gaze ist zur Zeit ein aktuelles Thema im Bereich der Computerspiele. Vorhanden ist das Thema natürlich schon länger, es bekam aber durch ein sehr erfolgreiches Kickstarter-Projekt von Anita Sarkeesian neuen Anstoß.
http://www.kickstarter.com/projects/566429325/tropes-vs-women-in-video-games
Im Grunde geht es aber um die gesamte mediale Darstellung von Frauen. Somit natürlich auch im Rollenspiel.
Male gaze ist wörtlich das Anstarren (von Frauen) durch Männer. Daraus hat sich in den von Männern dominierten Computerspielen (vor allem den großen AAA-Titeln) eine Rollendarstellung etabliert, die wenn man sie kritisch betrachtet als ähm - die man auch kritisch betrachten kann, wollt ich sagen.
Die Krönung gibts im aktuellen Hitman Absolution-Trailer:
Die Theorie hinter dem Male Gaze ist, dass wenn man jemanden anstarrt, man sein Verhalten ändert. Wenn ich also jemanden von oben bis unten kritisch mustere, dann wird ihm unwohl werden, er wird (vielleicht) "unterwürfig" reagieren, während der Anstarrer dominant ist. Somit ist Anstarren potenziell Macht ausüben.
Macht ausüben ist natürlich generell verwerflich. Im theoretisch-feministischen Sinne erst recht.
In der medialen Darstellung werden Frauen oft auf mit ihren attraktiven/körperlichen/erotischen/sexuell interessanten Vorzügen abgebildet. Im feministischen Sinne: reduziert.
Damit will ich nicht dagen, dass Männer das nicht auch so sehen können, aber ich muss hier ja auch Hooks zum Diskutieren mitliefern.
Wir Jungs sind uns sicher einig, dass Brüste und Hintern toll sind. Dass sie positiv assoziiert werden und man wenig Schlechtes daran finden kann. Doch wie sieht der Kontext aus?
Meiner Meinung werden Frauen medial als eine Mischung aus der femme fragile, also der zerbrechlichen, zarten, beschützenswerten Frau und der femme fatale, also dem attraktiven, verführerischen, überlegenen Vamp, dargestellt.
Durch Klamotte und Bewaffnung wird das ganze optisch und phantastisch auf die Spitze getrieben.
Neu ist das nicht.
Bereits die Serailbilder des 18. Jahrhunderts oder die Odalisken des 19. Jahrhunderts zeigen Frauen in "unmöglicher" Unterwäsche und "unmöglichen" Posen.
Auch auditiv wird das Konzept umgesetzt. Ein "I" (ich) in einem Dancestück klingt oft wie ein orgasmischer weiblicher Schrei. Lara Croft stöhnt bei jedem Move brünftig als wäre sie beim Damentennis.
Eine interessante Frage wäre jetzt, ob die Damen beim Damentennis stöhnen, um einem Rollenbild (uns Jungs) gerecht zu werden, oder ob das einfach natürlich ist.
Aber kommen wir vom Glatteis lieber zum Rollenspiel.
Wir hatten die Tage eine phantastische zweite Folge A!A! in your face zum Thema Crossgender-playing. Ein prominenter A!ktionist sagte dabei
Ich spiele sehr oft weibliche Charaktere. Charakterinspiration ist für mich meist ein Bild. Ein für mich ansprechendes Bild einer Frau ist dabei vorwiegend eine attraktive Frau.
Im Rollenspiel bekomme ich dann noch den Bonus gut eine starke Frau spielen zu können, weil männliche und weibliche Charaktere von der körperlichen Leistungsfähigkeit her gleichgestellt sind. Das gefällt mir.
Vielleicht spielt auch noch ein wenig der T*ttenbonus rein. Ich denke ich spiele meine weiblichen Charaktere nicht zu billig. Aber dennoch nutze ich schamlos jeden Vorteil, den ein weiblicher Charakter im Zusammenspiel mit anderen rollenspielerischen Stereotypen erreichen kann.
Zu meiner Ehrenrettung - okay, das ist hoffnungslos - möchte ich ergänzen, dass ich bei meinem Spiel mit meinen Charakteren weniger die Macht zur Dominanz vertreten sehe, also die Macht zu beschützen. Also alles mir erdenklich mögliche zu tun, um innerhalb des mir eigenen Wettbewerbsgedankens, meinen Charakter vor den bösen Phantasien des SL und anderer Spieler zu beschützen.
Ausgangspunkt für dieses Thema hier ist folgendes Zitat aus dem Thema zur Rezension "Wege des Entdeckers" (DSA)
Ich steh drauf.
Wie steht ihr dazu?
http://www.kickstarter.com/projects/566429325/tropes-vs-women-in-video-games
Im Grunde geht es aber um die gesamte mediale Darstellung von Frauen. Somit natürlich auch im Rollenspiel.
Male gaze ist wörtlich das Anstarren (von Frauen) durch Männer. Daraus hat sich in den von Männern dominierten Computerspielen (vor allem den großen AAA-Titeln) eine Rollendarstellung etabliert, die wenn man sie kritisch betrachtet als ähm - die man auch kritisch betrachten kann, wollt ich sagen.
Die Krönung gibts im aktuellen Hitman Absolution-Trailer:
Die Theorie hinter dem Male Gaze ist, dass wenn man jemanden anstarrt, man sein Verhalten ändert. Wenn ich also jemanden von oben bis unten kritisch mustere, dann wird ihm unwohl werden, er wird (vielleicht) "unterwürfig" reagieren, während der Anstarrer dominant ist. Somit ist Anstarren potenziell Macht ausüben.
Macht ausüben ist natürlich generell verwerflich. Im theoretisch-feministischen Sinne erst recht.
In der medialen Darstellung werden Frauen oft auf mit ihren attraktiven/körperlichen/erotischen/sexuell interessanten Vorzügen abgebildet. Im feministischen Sinne: reduziert.
Damit will ich nicht dagen, dass Männer das nicht auch so sehen können, aber ich muss hier ja auch Hooks zum Diskutieren mitliefern.
Wir Jungs sind uns sicher einig, dass Brüste und Hintern toll sind. Dass sie positiv assoziiert werden und man wenig Schlechtes daran finden kann. Doch wie sieht der Kontext aus?
Meiner Meinung werden Frauen medial als eine Mischung aus der femme fragile, also der zerbrechlichen, zarten, beschützenswerten Frau und der femme fatale, also dem attraktiven, verführerischen, überlegenen Vamp, dargestellt.
Durch Klamotte und Bewaffnung wird das ganze optisch und phantastisch auf die Spitze getrieben.
Neu ist das nicht.
Bereits die Serailbilder des 18. Jahrhunderts oder die Odalisken des 19. Jahrhunderts zeigen Frauen in "unmöglicher" Unterwäsche und "unmöglichen" Posen.
Auch auditiv wird das Konzept umgesetzt. Ein "I" (ich) in einem Dancestück klingt oft wie ein orgasmischer weiblicher Schrei. Lara Croft stöhnt bei jedem Move brünftig als wäre sie beim Damentennis.
Eine interessante Frage wäre jetzt, ob die Damen beim Damentennis stöhnen, um einem Rollenbild (uns Jungs) gerecht zu werden, oder ob das einfach natürlich ist.
Aber kommen wir vom Glatteis lieber zum Rollenspiel.
Wir hatten die Tage eine phantastische zweite Folge A!A! in your face zum Thema Crossgender-playing. Ein prominenter A!ktionist sagte dabei
Das ist wie ich finde was Wahres dran.Das schöne am Frauen spielen ist doch, dass ich sie anziehen kann, wie ich will.
Ich spiele sehr oft weibliche Charaktere. Charakterinspiration ist für mich meist ein Bild. Ein für mich ansprechendes Bild einer Frau ist dabei vorwiegend eine attraktive Frau.
Im Rollenspiel bekomme ich dann noch den Bonus gut eine starke Frau spielen zu können, weil männliche und weibliche Charaktere von der körperlichen Leistungsfähigkeit her gleichgestellt sind. Das gefällt mir.
Vielleicht spielt auch noch ein wenig der T*ttenbonus rein. Ich denke ich spiele meine weiblichen Charaktere nicht zu billig. Aber dennoch nutze ich schamlos jeden Vorteil, den ein weiblicher Charakter im Zusammenspiel mit anderen rollenspielerischen Stereotypen erreichen kann.
Zu meiner Ehrenrettung - okay, das ist hoffnungslos - möchte ich ergänzen, dass ich bei meinem Spiel mit meinen Charakteren weniger die Macht zur Dominanz vertreten sehe, also die Macht zu beschützen. Also alles mir erdenklich mögliche zu tun, um innerhalb des mir eigenen Wettbewerbsgedankens, meinen Charakter vor den bösen Phantasien des SL und anderer Spieler zu beschützen.
Ausgangspunkt für dieses Thema hier ist folgendes Zitat aus dem Thema zur Rezension "Wege des Entdeckers" (DSA)
Elfe = fragile, Badass-Pose = fatale. Da haben wir es wieder.Wieder einmal muss ich mit Erschrecken feststellen, dass das Artwork einer drallen Elfe in Badass-Pose bereits ausreicht, um mich zu animieren, ein Buch zu erwerben. Dabei spiele ich DSA überhaupt nicht.
Ich steh drauf.
Wie steht ihr dazu?