Grinsekind
Antonin Philippe Tesnos
- Registriert
- 22. Juni 2005
- Beiträge
- 3.332
Es war nicht gerade leicht gewesen dem ganzen zu entrinnen, aber wieder einmal hatte er es geschafft. Und doch mochte er das Gefühl einen Hafen gefunden zu haben. Er mochte das Wissen, dass er jederzeit an einen Ort gehen und dort einfach abschalten konnte. Dort war es egal wer er war und trotzdem war er dort jemand. Jeder kannte ihn und trotzdem stand er unter keinem Druck. Es waren keine Fans, keine Speichellecker, keine Neider. Eine Gruppe von Menschen -die einen kannte man besser, die anderen nicht ganz so gut- die scheinbar völlig zwanglos zueinander standen. Früher hatte er gedacht, so etwas würde nicht funktionieren, doch jetzt war ihm klar, das es solche Komplexe doch gab. Natürlich gab es Gruppendynamik, Rollenverteilung, Reibung und Ärger. Aber das schien dem ganzen erst die eigentliche Würze zu geben. Es schien das ganze erst am Leben zu halten. Jetzt war Fabian klar, was manche Menschen und vielleicht sogar noch ein paar Kainskinder mit dem Wort Freundschaft verbanden. Er konnte nachvollziehen warum manche Personen sich völlig fallen lassen und einer anderen Person vertrauen konnten. Er verstand, warum manche alles opferten, damit andere gerettet wurden.
Und trotzdem ekelte ihn dieses Verhalten an. Vor allem an sich selbst. Er hasste sich für diese Zwiegespaltenheit, die er gerade durchmachte. Warscheinlich würde ihm bei besserer Geisteslage das Gespräch wieder einfallen, dass er mit seinem jetzigen Primogen und einer Gangrel geführt hatte. Das war sehr früh, nur wenige Tage nach seiner Ankunft gewesen. Oder sogar direkt nach seiner Ankunft? Aber wie gesagt, er erinnerte sich daran nicht. Stattdessen sah er sich selbst dabei zu, wie er langsam aber sicher unvorsichtig mit seinen Gefühlen und Gedanken umging. Früher war es ihm egal gewesen was andere über ihn dachten. Früher war es ihm egal gewesen wie es anderen Personen erging, was sie fühlten, was sie bewegte. Doch gerade jetzt, acht Jahre nachdem er tot war, schien er menschlicher zu werden, als er jemals zu Lebzeiten gewesen war. Und das regte den Ekel, das schürte den Hass. Er hatte früher gewusst wo er war, was er wollte und was nicht. Jetzt regte sich plötzlich dieses nicht genauer definierte Gefühl. Noch zwang er sich, nicht allzu genau darüber nach zu denken. Noch zwang er sich, Dani oder Olaf, oder jemand anderes aus diesem Kreis als Freund zu bezeichnen. Und doch wusste er, dass da irgendetwas war, was sich tief in ihm regte und was er bald nicht mehr unterdrücken konnte.
Bisher hatte er noch keine Möglichkeit gesehen als dem zu entfliehen. Sowohl psychisch als auch physisch. Letzteres war wesentlich einfacher, schließlich hatte er Erfahrung damit sich ins Nachtleben zu stürzen. Deshalb befand er sich gerade auch in einer Bar die er bei nächtlichen Wanderungen durch den Stieed gefunden hatte. Es war nichts außergewöhnliches. Man setzte sich, bestellte Getränke und sah sich die Leute an oder an die Wand und hatte einen Abend lang eine vernünftige Beschäftigung. Scheinbar wollte heute jedoch noch eine Band spielen. Irgendetwas lokales Unbekanntes, das wohl zwischen Singer-Songwriter-Pop und Folk lag. Fabian kümmerte das nicht, deswegen war er nicht hier. Er wollte nicht nur aus dem Kreis um Dani herauskommen, es gab noch viel profanere Gründe, warum er unterwegs war. Zwar verspürte er keinen dringenden Hunger, aber trotzdem wollte er heute ein wenig von dem roten Zeug schlürfen. Noch besser natürlich wenn es mit Alkohol versetzt war. Denn inzwischen war es ein wenig heikel geworden von Dani zu trinken. Nicht nur das sie -scheinbar geritten von einer plötzlichen Sturköpfigkeit- eine Art 'Beziehung' mit ihm führen wollte, ihm kam es auch so vor, als würde sie irgend etwas ahnen. Als würde sie instinktiv spüren, dass mit ihm etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Und auch das war etwas worüber Fabian sich keine Gedanken machen wollte und weswegen er hier war.
Er betrachtete die jungen Menschen um ihn herum, musterte kurz die Bühne, auf der immer noch kein Mitglied der Band zu sehen war und schwenkte dann zurück zu seinem noch vollen Glas Bier, das er seid einer Viertelstunde nicht angerührt hatte.
Er hatte nicht genau mitbekommen wie lange die Dame neben ihm schon hier war, ob sie vor oder nach ihm gekommen war, aber sie schien ohne Begleitung zu sein. Also fiel sein Blick auch auf sie. Ein kurzes Abtasten durch die Augen und dann sprach Fabian sie an.
"Hey, weißt du zufällig wann die Band anfängt? Ich bin eher zufällig hier, wollte nur was trinken gehen und wusste nicht, dass noch jemand auftritt."
Der circa 30 Jährige Mann in der braunen Cordhose und dem schwarzen Kaputzenpullover auf dem nur ein Emblem abgedruckt war lächelte freundlich und fuhr sich durch das schwarze Haar das etwas verstrubbelt war. Er sah nicht außergewöhnlich aus, er würde in der Masse verschwinden, allerdings kam man sich vor, als würde man ihn irgendwoher kennen, ganz so als hätte man eine Berühmtheit vor sich.
Und trotzdem ekelte ihn dieses Verhalten an. Vor allem an sich selbst. Er hasste sich für diese Zwiegespaltenheit, die er gerade durchmachte. Warscheinlich würde ihm bei besserer Geisteslage das Gespräch wieder einfallen, dass er mit seinem jetzigen Primogen und einer Gangrel geführt hatte. Das war sehr früh, nur wenige Tage nach seiner Ankunft gewesen. Oder sogar direkt nach seiner Ankunft? Aber wie gesagt, er erinnerte sich daran nicht. Stattdessen sah er sich selbst dabei zu, wie er langsam aber sicher unvorsichtig mit seinen Gefühlen und Gedanken umging. Früher war es ihm egal gewesen was andere über ihn dachten. Früher war es ihm egal gewesen wie es anderen Personen erging, was sie fühlten, was sie bewegte. Doch gerade jetzt, acht Jahre nachdem er tot war, schien er menschlicher zu werden, als er jemals zu Lebzeiten gewesen war. Und das regte den Ekel, das schürte den Hass. Er hatte früher gewusst wo er war, was er wollte und was nicht. Jetzt regte sich plötzlich dieses nicht genauer definierte Gefühl. Noch zwang er sich, nicht allzu genau darüber nach zu denken. Noch zwang er sich, Dani oder Olaf, oder jemand anderes aus diesem Kreis als Freund zu bezeichnen. Und doch wusste er, dass da irgendetwas war, was sich tief in ihm regte und was er bald nicht mehr unterdrücken konnte.
Bisher hatte er noch keine Möglichkeit gesehen als dem zu entfliehen. Sowohl psychisch als auch physisch. Letzteres war wesentlich einfacher, schließlich hatte er Erfahrung damit sich ins Nachtleben zu stürzen. Deshalb befand er sich gerade auch in einer Bar die er bei nächtlichen Wanderungen durch den Stieed gefunden hatte. Es war nichts außergewöhnliches. Man setzte sich, bestellte Getränke und sah sich die Leute an oder an die Wand und hatte einen Abend lang eine vernünftige Beschäftigung. Scheinbar wollte heute jedoch noch eine Band spielen. Irgendetwas lokales Unbekanntes, das wohl zwischen Singer-Songwriter-Pop und Folk lag. Fabian kümmerte das nicht, deswegen war er nicht hier. Er wollte nicht nur aus dem Kreis um Dani herauskommen, es gab noch viel profanere Gründe, warum er unterwegs war. Zwar verspürte er keinen dringenden Hunger, aber trotzdem wollte er heute ein wenig von dem roten Zeug schlürfen. Noch besser natürlich wenn es mit Alkohol versetzt war. Denn inzwischen war es ein wenig heikel geworden von Dani zu trinken. Nicht nur das sie -scheinbar geritten von einer plötzlichen Sturköpfigkeit- eine Art 'Beziehung' mit ihm führen wollte, ihm kam es auch so vor, als würde sie irgend etwas ahnen. Als würde sie instinktiv spüren, dass mit ihm etwas ganz gewaltig nicht stimmte. Und auch das war etwas worüber Fabian sich keine Gedanken machen wollte und weswegen er hier war.
Er betrachtete die jungen Menschen um ihn herum, musterte kurz die Bühne, auf der immer noch kein Mitglied der Band zu sehen war und schwenkte dann zurück zu seinem noch vollen Glas Bier, das er seid einer Viertelstunde nicht angerührt hatte.
Er hatte nicht genau mitbekommen wie lange die Dame neben ihm schon hier war, ob sie vor oder nach ihm gekommen war, aber sie schien ohne Begleitung zu sein. Also fiel sein Blick auch auf sie. Ein kurzes Abtasten durch die Augen und dann sprach Fabian sie an.
"Hey, weißt du zufällig wann die Band anfängt? Ich bin eher zufällig hier, wollte nur was trinken gehen und wusste nicht, dass noch jemand auftritt."
Der circa 30 Jährige Mann in der braunen Cordhose und dem schwarzen Kaputzenpullover auf dem nur ein Emblem abgedruckt war lächelte freundlich und fuhr sich durch das schwarze Haar das etwas verstrubbelt war. Er sah nicht außergewöhnlich aus, er würde in der Masse verschwinden, allerdings kam man sich vor, als würde man ihn irgendwoher kennen, ganz so als hätte man eine Berühmtheit vor sich.