Rollenspielkunst?

Ace_van_Acer

Zombie Schauspieler
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Ich finde Rollenspiele langweilig. Warum? Ich habe alles gesehen - ob Epische Schlacht, als Bauer meinen Hof verteidigt, von der Steinzeit bis in den Weltraum habe ich alles durch. Dunkles Rollenspiel, Heldenrollenspiel, Sandboxing, Aufbausimulation, Stimmungsspiel, Hack&Slay etc.

Es waren viele gute Geschichten, viele Spannende Geschichten, doch es war keine Kunst, soetwas zu tun

Es stellt keine Herausforderung da eine Spannende Kampagne zu leiten - dazu brauche ich keine Rollenspieltheorie, sondern lediglich eine der uns bekannten Literaischen Geschichten die ich an das jeweilige Setting anpasse. Und irgendwann, fühlte ich mich ausgebrannt.

Doch dann, stelle ich etwas sehr sehr wichtiges fest.

Eine Gute Geschichte, ist eine gute Geschichte - Handwerklich Solide, aber keine Kunst. Ein Buch, nur weil es eine Gute und Spannende Geschichte beinhaltet ist keine Kunst. Ein schöner Stil ist keine Kunst, sowenig wie die Ledercouch auf der ich gerade sitze, die in Handarbeit nach einem Vorbild in größerer Stückzahl gefertigt wurde, keine Kunst ist, auch wenn sie unheimlich bequem, Handwerklich sehr Präzise ist und auch noch gut aussieht.

Irgendwann verschob sich mein Bild - Rollenspiele ist für mich nicht mehr lediglich ein Spiel, Rollenspiel ist für mich eher eine Form der Kleinkunst.

Ich intressiere mich nicht mehr für die Simple Geschichte - Irgendwer hat ein mal gesagt das die Literatur nur 20 Variationen einer Grundgeschichte kennt, und ich denke dieser jemand hatte Recht. Meine Erfahrungen auf dem Rollenspielsektor ließen mich sogar soweit gehen um zu sagen das den meißten nichteinmal 10 Grundgeschichten einfallen, geschweige den, das sie diese in ihren Rollenspiele bearbeiten.
Ich intressiere mich mehr für die Dinge, die während dem Rollenspiel bearbeitet werden - Die Geschichte neben der Geschichte.

Ich will Meister die ihre Erzählweise mit Details anreichern, ich will die Spieler Interpretieren sehen, warum etwas so ist, oder warum genau dieser Ort dafür gewählt worden ist. Ich will kein Ziel vor die Nase gesetzt bekommen, ich will keinen Auftraggeber, ich will das meine Spieler wissen was sie zu tun haben weil sie aufgepasst haben was passiert ist - oder jedenfalls genau das denken.

Allerdings stehe ich noch weit am Anfang und daher kommt hier meine Frage:

Was muss getan werden um Rollenspiel als Kunst anzusehen ohne das es aufhört Rollenspiel zu sein?
 
AW: Rollenspielkunst?

naja, punkt eins. fang bei dir an. wenn dein RPG für dich mehr als ein rakentenwerfer ist, ist das schonmal ne ganze menge. ob (viele) andere das wollen halte ich für zweifelhaft.

punkt zwei. was hindert dich möglicherweise daran die kunstform (... und die kunst ist hier wie so oft ein sehr dehnbarer begriff ...) die du dir wünscht umzusetzen?
 
AW: Rollenspielkunst?

Du hast wirklich jede mögliche Geschichte gespielt? Du hast die gültige Struktur hinter jeden auch nur annähernd guten Story vollkommen begriffen? Du bist zweifelsfrei in der Lage ein gutes Bucht von einem künstlerischem Werk zu unterscheiden und erwartest von uns hier dich noch weiter zu erleuchten??


Sorry, aber ich finde einfach in diesem Post schwingt so unglaublich viel Arroganz mit, dass ich mich trotz einem echtem Versuch nicht mal in der Lage sehe mit deinem Problem zu beschäftigen.

Doch nur eine echte Anmerkung: Gibt es eine EINZIGE Stilrichtung egal ob es um Gemälde, Geschichten, Skulpturen, Gedichte, Musik usw. geht in der man die Frage "wie mache ich aus meinem gutem Handwerkzeugs echte Kunst?" wirklich beantworten kann?
Wohl kaum.
Wenn du doch eine Antwort findest gilt diese exakt genauso für Rollenspiel.
Nebenbei kannst du dann mit der Antwort auch noch unglaublich reich und berühmt werden.
 
AW: Rollenspielkunst?

naja, punkt eins. fang bei dir an. wenn dein RPG für dich mehr als ein rakentenwerfer ist, ist das schonmal ne ganze menge. ob (viele) andere das wollen halte ich für zweifelhaft.

punkt zwei. was hindert dich möglicherweise daran die kunstform (... und die kunst ist hier wie so oft ein sehr dehnbarer begriff ...) die du dir wünscht umzusetzen?

Du würdest dich wundern wieviele Rollenspieler das bereits ähnlich sehen aus meinem Bekanntenkreis, natürlich beginne ich bei mir, aber wie dir vieleicht schon aufgefallen ist :) ist Rollenspiel nichts was man wirklich alleine machen kann - Jedenfalls nicht so das es wirklich Spaß macht.

Die Definition :) - Darum wollte ich ebenso Leute suchen die einen neuen Weg einschlagen wollen und es eventuell ebenso sehen wie ich (Das ist ja kein gedanken den ich Spontan bekommen habe, sondern einer der mich seid längerem beschäftigt.) oder mir einen völlig anderen Blick geben wie man Kunst ebenso definieren kann.

Aber es sollte nicht in diesem Thread darum gehen wie Ace für sich das Rollenspiel Intressanter gestalten kann - sondern was muss getan werden das Rollenspiel wirklich als Kunstform anerkannt wird.
 
AW: Rollenspielkunst?

Du hast wirklich jede mögliche Geschichte gespielt? Du hast die gültige Struktur hinter jeden auch nur annähernd guten Story vollkommen begriffen? Du bist zweifelsfrei in der Lage ein gutes Bucht von einem künstlerischem Werk zu unterscheiden und erwartest von uns hier dich noch weiter zu erleuchten??

Du nicht,..? Fahre mal in dich und sieh hinein. Ich spiele jetzt seid knapp 8 Jahren und für mich ist "alles" schonmal dagewesen. Ich erinner mich an viele Abenteuer wo ich mir dann dachte - Das war Irgendwie genau so wie vor 2 Jahren in Earthdawn. Natürlich, die Geschichte ansich Variert, sowie die Charakter und Typen sich varieren, aber der Kern bleibt gleich.
Und nein, ich nehme mich nicht heraus zu entscheiden was Kunst ist und was nicht :) Ich Plappere aber Leuten nach die es wissen :) Und genau deswgeen Poste ich es hier hinein - um deine Meinung dazu zu erfahren wie du es siehst.

Sorry, aber ich finde einfach in diesem Post schwingt so unglaublich viel Arroganz mit, dass ich mich trotz einem echtem Versuch nicht mal in der Lage sehe mit deinem Problem zu beschäftigen.


Naja, ich wollte zuerst behaupten das ich den heiligen gral der Rollenspielkunst erfunden hätte,.. dann hättest du mir das vieleicht unterstellen können. Aber wäre ich wirklich Arrogant würde ich ja wohl kaum in einem Forum wie diesem nach Hilfe fragen.

Doch nur eine echte Anmerkung: Gibt es eine EINZIGE Stilrichtung egal ob es um Gemälde, Geschichten, Skulpturen, Gedichte, Musik usw. geht in der man die Frage "wie mache ich aus meinem gutem Handwerkzeugs echte Kunst?" wirklich beantworten kann?
Wohl kaum.
Wenn du doch eine Antwort findest gilt diese exakt genauso für Rollenspiel.
Nebenbei kannst du dann mit der Antwort auch noch unglaublich reich und berühmt werden.

Nebenbei gefragt, wieviele Thread´s gibt es in Vampire der sich darum dreht wie jemand anderes etwas auslegt und ganz einfach damit zu beantworten wäre "Tu das was dir Spaß macht"? Und doch wird es ewig lang diskutiert und meinung dazu geäussert?

Es intressiert mich nicht wie ich es sehe, den das weiß ich bereits. Mich Intressiert die Meinungen von Leuten die sich auch für die Frage Intressieren "Was ist Kunst im Rollenspiel"
Warum geht das hier nicht?
 
AW: Rollenspielkunst?

bei sich selbst anfangen kann ja auch heissen sich die richtigen menschen zu suchen.

ich kann ja schon was mit dem anfangen was du dir als spiel wünscht, würde aber nicht mit der "kunstform" mitgehen. auch nicht mit kleinkunst oder so, weil ich RPG dafür zu unpersönlich finde (kurz gesagt). wenn du leute hast mit denen du erfolgreich dein wunschspiel hinbekommst sehe ich keinen sinn darin das (neu) zu labeln.

falls irgendwann realitätsflüchtende spieler mit omnipotenten charakteren in schwarz-weiss welten und settings ein anakronismus sind, dann sag bescheid.
 
AW: Rollenspielkunst?

Ich kenn Low Life von Savage Worlds nicht, aber vielleicht ist das die Lösung deines Problems. :nixwissen:
 
AW: Rollenspielkunst?

Was muss getan werden um Rollenspiel als Kunst anzusehen ohne das es aufhört Rollenspiel zu sein?
Eine Frage mit sovielen Variablen ist schwer zu beantworten.
Meine Antwort ist diese:
Es muss nichts getan werden. Es muss etwas gehabt werden: Das Glück gute Mitspieler zu haben und den Drang gute Geschichten immer mit dem bisschen Extra zu erzählen.
Und dann wird es, vielleicht, auf vielen verschiedenen Ebenen, mit vielen verschiedenen Leuten, Kunst.
 
AW: Rollenspielkunst?

ICh würde sagen, es reicht, sich jemanden zu suchen, der sich das eigene Rollenspielen anschaut und das dann als kunst bezeichnet. So funktioniert es mit allem anderen doch auch. ;)
 
AW: Rollenspielkunst?

Was muss getan werden um Rollenspiel als Kunst anzusehen ohne das es aufhört Rollenspiel zu sein?
Da bräuchte man als erstes eine neue/erweiterte Definition von Kunst. Ich gehe davon aus, dass es Dir nicht darum geht, bestimmte Rollenspielbücher als Kunst zu deklarieren, sondern das Spiel, das da in Deinem Wohnzimmer stattfindet. An dem gibt es folgendes Problem: Es hat keine Reichweite, die irgendwie über die Beteiligten hinausgeht und damit kann es keinerlei größere Relevanz entwickeln, was ausschließt, dass es "Kunst" ist. These: Kein (mögliches) Publikum, keine Kunst, denn Kunst entsteht eigentlich erst in der Wechselwirkung zwischen Künstlern und Publikum.

Deswegen wird dies erstmal nicht geschehen:
... das Rollenspiel [wird] wirklich als Kunstform anerkannt ...

Das hilft Dir jetzt aber nicht weiter, weil es nicht das ist, woran Du gedacht hast. Ich vermute einfach mal, dass es Dir darum geht, eine dem Kunstgenuss ähnliche Befriedigung aus dem Spiel zu ziehen, und das ist durchaus möglich. Man muss sich eben nur klar werden, dass man eben nicht einfach nur "einen Dungeon ausräumen geht".
 
AW: Rollenspielkunst?

An dem gibt es folgendes Problem: Es hat keine Reichweite, die irgendwie über die Beteiligten hinausgeht und damit kann es keinerlei größere Relevanz entwickeln, was ausschließt, dass es "Kunst" ist. These: Kein (mögliches) Publikum, keine Kunst, denn Kunst entsteht eigentlich erst in der Wechselwirkung zwischen Künstlern und Publikum.
Darum:
ICh würde sagen, es reicht, sich jemanden zu suchen, der sich das eigene Rollenspielen anschaut und das dann als kunst bezeichnet. So funktioniert es mit allem anderen doch auch. ;)
Das dann beliebig wiederholen.
 
AW: Rollenspielkunst?

schon scheisse wenn man eine zielvorstellung mit einem begriff ausdrücken will, der nicht nur schwammig, sondern enorm vorbelastet ist...
 
AW: Rollenspielkunst?

Wenn sich der Künstler nicht auf der Stelle verteidigt, wird er einen gnadenlosen Verriss über sich ergehen lassen müssen, der seine junge Karriere ad hoc beendet.

Sie wurden gewarnt ...
 
AW: Rollenspielkunst?

Teehee.
vllt hat Leronoth nicht gerallt, dass dein Komentar nicht zum Thema sondern explizit an ihn gerichtet war.
Konnte man nämlich so verstehen. ;)
 
AW: Rollenspielkunst?

Rollenspielen kann IMHO schon jetzt als Kunst (nach dem gegenwärtigen Kunstbegriff) verstanden werden.
Ich denke, dass man sogar 'offizielle' Anerkennung erhalten könnte.

Ich will nicht sagen, dass jedes Rollenspielen Kunst sein muss, und jeder Rollenspieler ein Künstler. Zur Qualität von Kunst gehört zumeist der Anspruch eine Aussage zu meist gesellschaftlich relevanten Themen treffen zu wollen und ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit. Doch ebenso wie Kinder, die einfach nur mit Freude an der Farbe Bilder malen, dem Malen nicht grundsätzlich den künstlerischen Anspruch abnehmen, so reicht es meiner Ansicht nach festzustellen, ob es auch unter Rollenspielern oder Rollenspielautoren solche gibt, die mit ihrem Schaffen eine solche Aussage treffen wollen oder einen Kommentar zur 'Welt' abgeben wollen und damit ernsthaft eine 'Kunstform' betreiben auch wenn die meisten Rollenspieler einfach nur Spass am Spielen haben.

Aber der 'Kommentar zur Welt' kann schon einfach darin liegen etwas Schaffen zu wollen, das diese Welt etwas schöner oder wertvoller macht. Kunst um der Kunst willen ist auch eine veritable Möglichkeit.

Meine Antwort auf deine Frage:
Was muss getan werden um Rollenspiel als Kunst anzusehen ohne das es aufhört Rollenspiel zu sein?
Ein Konzept finden.
Eine reflektierte Stellungnahme zu dem 'WARUM?' des Spielens.
Ein Bestimmen der Gedanken hinter dem Handeln.
Ein Sich-Verdeutlichen des Anspruchs, den man an sich selbst, an seine Mitspieler und an das Spielen hat.
 
AW: Rollenspielkunst?

Ich kenn Low Life von Savage Worlds nicht, aber vielleicht ist das die Lösung deines Problems. :nixwissen:

Das Problem, für das Low Life die Lösung ist, möchte ich nicht sehen.
Ich geh mich jetzt mal in der Ecke zusammenrollen.

@topic: Ts, Rollenspiel als Kunst. Ein Regelwerk kann ich ganz, ganz vielleicht als Kunststück wahrnehmen (nicht das ich schon einmal eines gesehen hätte, bei dem das gilt, und normalerweise ist es mehr lieber, je mehr es sich als das begreift, was es ist - als Spiel). Aber niemals die gespielte Sitzung. Zu flüchtig, zu unvorhersehbar. Dadurch die Teilnahme der Spieler ist es unmöglich, weiter als bis zu einem gewissen Punkt das Geschehen mit Bedeutung aufzuladen, ohne dass es aufhört Rollenspiel zu sein und anfängt, Geschichtenerzählen zu sein.
Rollenspiel IST trivial. Und wird es immer bleiben.

Und seid wann sind gesellschaftliche Relevanz und Ernsthaftigkeit Voraussetzung für Kunst? Oscar Wilde würde da, denke ich, widersprechen.
 
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