Löwenclub Rollenspiel als Soziales Medium

Dies Thema ist aus dem ehemalien Löwnclub veröffentlicht worden.

Ace_van_Acer

Zombie Schauspieler
Registriert
14. September 2004
Beiträge
9.116
Wie hoch verbindet Rollenspiel uns mit der gesellschaft? Wie Hoch ist der Faktor "Soziales" in einem Durchschnittlichen Rollenspiel. Eint uns das Hobby? Oder spaltet es uns teilweise in zwei Lager (Die D&D und DSA Kriege zum beisspiel)

Ist Rollenspiel wirklich so Sozial wie alle Denken? Zwar spielen wir es mit anderen Menschen, doch ist dieser Kreis nicht äusserst beschränkt? Bleiben die Gruppen nicht viel mehr unter sich und lässt sich über das Normale Pen&Paper Kontakt zu Leuten finden die mit Rollenspiel nicht viel am Hut haben?
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Ich denke, dass "das Soziale" wirklich auf die einzelnen Gruppen beschränkt ist und vielleicht bei Cons oder durch das Internet minimal erweitert wird.

Interessant finde ich hier eher die Faktoren "Zusammenarbeit" und "Problemlösung" innerhalb der Gruppe. Hier werden ganz klar Strategien erprobt, die auch im "wahren Leben" beispielsweise in der Arbeitswelt nützlich sein können.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Interessant finde ich hier eher die Faktoren "Zusammenarbeit" und "Problemlösung" innerhalb der Gruppe. Hier werden ganz klar Strategien erprobt, die auch im "wahren Leben" beispielsweise in der Arbeitswelt nützlich sein können.
Interessanter Punkt, zu dem ich an dieser Stelle gerne ein Zitat einwerfen möchte:
Fantasy Roleplaying Games require participants to enact individual or team roles, often within a science-fiction or fantasy scenario. These roleplay activities focus on skills and concepts related to such topics as leadership, teamwork, and planning. Debriefing after the roleplay draws parallels between the fictional fantasy and workplace reality. www.thiagi.com
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Ich denke, dass "das Soziale" wirklich auf die einzelnen Gruppen beschränkt ist und vielleicht bei Cons oder durch das Internet minimal erweitert wird.

Oh, da hab ich aber ganz anderes erlebt... mein "Bekanntenkreis" hat sich innerhalb von einem Jahr per Cons und Internet von 40 auf über 400 Leuten erweitert, und damit meine ich nur die Leute, mit denen ich ständig Kontakt hatte. Ich bin ziemlich viel rumgekommen in Deutschland und Rollenspiel war in einer neuen Gegend immer der Aufhänger, um schnell neue Leute kennenzulernen und meist ist mein Bekanntenkreis dort bald größer als der mancher Alteingesessenen. Im Lauf der Jahre hat sich da auch viel wieder ausgesiebt, aber die zwei Dutzend alten Freunde, die mir erhalten geblieben sind sind wirklich enge Freunde und auch viele von den anderen freuen sich, wenn man sich dann doch mal wieder trifft. Ich muß auch immer wieder feststellen, daß viele "normalsozialisierte" Menschen völlig baff sind von der Herzlichkeit und Vertrautheit, mit der "wir Rollenspieler" miteinander umgehen.

Ich denke, das Rollenspiel ist tatsächlich auch ein Sammelbecken für sozial gehandicapte Menschen, die auch hier eher zögerlich Anschluß finden und eventuell den Eindruck erwecken, dass Rollenspieler untereinander auch nicht allzuviel und allzuenge Kontakte pflegen - aber für diese Leute ist es meist schon ein enormer Fortschritt, überhaupt IRGENDWO IRGENDWIE Anschluss zu finden. Von daher sehe ich im Rolllenspiel zumindest ein Potential als soziales Medium, das ich aus keinem anderen Umfeld kenne. Insbesondere da man bei Rollenspielern auch meist auf eine erhöhte Toleranz für ungewöhnliche Persönlichkeiten und Verhaltensweisen trifft, die nicht nur besagten sozial gehandicapten Menschen eine Chance geben, sondern auch allen anderen die Möglichkeit, sich selbst deutlich offener zu entfalten, als das in anderen Umfeldern möglich ist.

Davon unberührt bleiben natürlich die unvermeidlichen ideologischen Grabenbrüche und Glaubenskriege, die es in jeder Szene gibt doch muß ich feststellen daß auch hier meist gilt, daß man sich von Angesicht zu Angesicht dann doch irgendwie arrangiert.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Wie hoch verbindet Rollenspiel uns mit der gesellschaft? Wie Hoch ist der Faktor "Soziales" in einem Durchschnittlichen Rollenspiel. Eint uns das Hobby?

Wie ist SOZIAL hier zu verstehen??? Weber und seine soziologischen Konsorten lasse ich mal außer vor und nehme meine sozialpädagogische Alltagsdefinition von "sozial" (als Einstellung).
Ich erlebe Rollenspieler oft (Ausnahmen bestätigen die Regel) als sehr "sozial" eingestellte-teilweise sogar sozial engagierte Menschen. Sie sind anderen gegenüber äußerst aufgeschlossen und respektieren daher auch die verschiedensten Einstellungen usw.

Dem "Sammelbecken für sozial gehandicapte Menschen" würde ich so nicht zustimmen wollen, so bezeichnet sich die Szene zu oft selbst, aus welchen Gründen auch immer?! Rollenspiel ist ein Nischenhobby und wird weniger am Arbeitsplatz diskuiert als Angeln, Fussball oder Schach. Andererseits habe ich die Erfahrung gemacht, dass es vielen einfach nur zu peinlich ist darüber zu reden, weil es eben so ein Nischenhobby ist.

Sozial im Rollenspiel ist eine andere Sache, da erlebe ich meine Spieler (und auch mich) manchmal schon richtig asozial (Mord, Erpressung, Folter etc.). Auf der Handlungsebene ist das Verhalten dann aber in dem Sinne sozial, dass sogar Spieler, die mit dem Verhalten ihrer Figur ständig die Gruppe sprengen wollen (beabsichtigt oder unbeabsichtigt) sehr sehr lange toleriert werden...

Ob uns das Hobby eint?!
Durch die Einrichtung dieses Unterforums habe ich seit langem mal wieder das Gefühl dass JA
:respekt:
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Innerhalb von Spielrunden sehe ich schon starke soziale Ausprägungen, schließlich wird das laufende Spielerlebnis nicht nur durch Regeln, sondern auch durch Verhandeln am Tisch gebildet. Man spielt nicht nebeneinander her, sondern schon stark miteinander.
In anderen Gruppenbeschäftigungen kann das natürlich ebenso im Vordergrund stehen, fürs Spiel sehe ich aber hier schon einen Sonderstatus. Es gibt zwar einzelne Gesellschaftsspiele, die ähnlich stark in dieser Richtung ausgeprägt sind, aber für den Gesellschaftsspielbereich in seiner Gesamtheit sehe ich das nicht.


Glgnfz sprach auch kurz die trainierenden Faktoren im Rollenspiel an, die man auch im "wahren Leben" einsetzen kann. Diese sehe ich aber wiederum eher in der Problemlösung und weniger im Sozialverhalten. Zwar bietet das Rollenspiel ein Höchstmaß an Spielfreiheit, die durch fantastische Thematiken nochmals erweitert wird, aber so scheint mir, stehen hier trainierende Gedankenspiele im Vordergrund. Diese allerdings in einem sehr freien Raum, der wiederum einen erhöhten "Schwierigkeitsgrad" mit sich bringt.
Gedankenspiele sind für mich jede Form der Problemlösung, auch im Alltag, so dass man dafür schon von kognitivem Training sprechen kann. Für soziales Training fehlt es meines Erachtens aber an "realen" Situationen.


Das Rollenspieler eher unter sich bleiben ist zudem ein Phänomen, das ich in der Soziologie begründet sehen. Soziale Gruppen legen sich einfach ein internes Vokabular oder einen Habitus zu, der sie definiert. Das resultiert sicher aus der Spezialisierung in eine Denkweise oder Vorliebe.
Andererseits sehe ich da aber auch eine Form der Abgrenzung. Gut ist das glaube ich für die Kulturschaffung obwohl dieser Punkt ja eigentlich soziale Bindungen verhindert.
Ich meine Huizinga ging in seinem homo ludens darauf ein, aber ich kann mich grad nicht recht entsinnen.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Dieses Thema fragte ja nach Rollenspielen als "Soziales Medium", nicht nach dem Sozialverhalten von Rollenspielern.

Als Medium wird in Rollenspielen eine Fülle an Inhalten transportiert - passiv geschildert und aktiv verwendet.

Als Rollenspieler ist man natürlich in seinen sonstigen sozialen Kontakten, ganz elementar als Teil der Bevölkerung unseres Landes, auch ständig von anderen sozialen Medien betroffen.

Das fließt ins Rollenspiel mit ein. - Nicht einmal bewußt. Das geht auch ganz automatisch, ganz unbewußt, und ohne daß es einem selbst überhaupt klar wird, daß man da etwas anders macht, als ohne diese "rollenspiel-externen" sozialen Medien.

Ein Beispiel, welches mir das erst in letzter Zeit wieder offenbart hat: Ich suche gerade nach einer Fantasy-Kampagne, die überschaubare Länge hat, und die ich für mein Lieblingsregelwerk verwenden kann. Da fiel mir beim Durchstöbern meiner Regale etwas in die Hände, was nach einem geeigneten Kandidaten aussah. - Problem: Das alles spielt in einem Fantasy-Arabien mit lauter recht strenggläubigen Leuten, Fanatikern, usw. - und das sind noch die NORMALEN Leute dort. - Für mich ist nach dem allgegenwärtigen Aufführen der Moslems der Welt als menschenverachtende Blutsäuferbande ganz krass die Lust, diese an sich recht schöne Kampagne zu spielen, gesunken.

Da kann der Kampagnen-Autor, ein Deutscher, ja nichts dafür - zumal diese Kampagne noch zu Zeiten geschrieben wurde, als man mit Islam-Anhängern nicht mordende Fanatiker verbunden hat, sondern eher noch harmloseren Tausend-und-eine-Nacht-Phantasien anhängen konnte.

Die REALE Wirkung des via Massenmedien tagesaktuell zu mir getragenen "Sozialverhaltens" moslemischer Mordprediger hat hier auch einen direkten Einfluß auf meine aktuelle Befindlichkeit bezüglich Rollenspielthemen. Ich bin nicht mehr so leicht für "arabische Phantasien" zu gewinnen, als noch vor den Brutalitäten der letzten Jahre. - Da meine Auswahl bzw. Akzeptanz für bestimmte Kampagnenthemen nun anders ist, kommuniziere ich (eher indirekt als explizit auf den Tisch gelegt) meine geänderten Themenpräferenzen auch an meine Mitspieler.

So gesehen ist Rollenspiel ganz klar ein soziales Medium.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Auch ich habe meine Konsequenzen aus dem Verhalten der amerikanischen Rollenspieler zum Thema Nahost in der Gamma World Mailinglist gezogen. Man sollte hier an dieser Stelle nicht politisch werden. *genussvoll am Cognacschwenker schnuppernd*
Das Rollenspiel eine soziale Tätigkeit ist, ist sehr naheliegend. In vielen meiner früheren Runden gab es Experimente die man in der Retroperspektive vielleicht gelassen hätte.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Oh ja! Das kenne ich! In meinem Leib- und Magenforum (Knights & Knaves Alehouse) dreht sich mir immer letzterer um, sobald politische Themen angeschniitten werden - sei es Waffenregulierung oder die wirtschaftliche Lage der USA oder gar die Position der USA in der Weltpolitik! Da will ich schon einen Cognacschwenker über den großen Teich werfen.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Ich denke, dass das beschriebene Problem mit politischen (oder philosophischen oder glaubenstechnischen) Fragen in Foren ein allgemeines des Internet Zeitalters ist. Ich denke nicht, das Rollenspieler da schlimmer sind alles andere Menschen.
Es macht einfach einen riesen Unterschied, ob man sein Gegenüber während einer Diskussion sieht und auch seine Körpersprache lesen kann oder ob es nur aneinander gereihte Buchstaben sind. Hier fällt es einfach iel zu leicht irgendetwas unüberlegtes zu schreiben, man kann sich schön hinter der eigenen Anonymität verstecken und es gibt in Wahrheit kaum adequate Mittel um Unruhestiftern Einhalt zu gebieten.
In unserem eigenen Forum hat mich das vor nicht allzulanger Zeit zur Weißglut gebracht und ziemlich seltsame Gedanken bewirkt ("Mensch macht doch euren Scheiß alleine" oder "Das war`s den Mist muss ich mir nicht sagen lassen, das Forum wird dicht gemacht"). Ist natürlich alles Blödsinn, aber es hat mich schon beeindruckt, wie sehr mich das geschriebene Wort auf die Palme gebracht hat...und ich bin eigentlich ein recht ruhiger und kontrollierter Charakter.
Aber aus genau diesem Grunde möchte ich mich nochmal für dieses Unterforum bedanken. Hier macht es wirklich Spaß zu posten und sich auszutauschen. Ich glaube ich mag die Ledersessel und Cognacschwenker. Da fällt mir ein, gibt es hier eigentlich auch Whiskey?
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Da fällt mir ein, gibt es hier eigentlich auch Whiskey?

Ühm... nicht mehr... :alco::alc::suff: - die Smilies und ich waren schneller...

Aber ansonsten kann ich Torg nur zustimmen. Es kommt immer wieder zu missverständnissen, wenn man nur das geschriebene Wort hat, und ich behaupte mal, das liegt sogar an unserer sozialen Kompetenz: menschen sind für eine verbale UND nonverbale kommunikation ausgelegt, sobald einer der beiden komponenten fehlt sind wir ein wenig hilflos...
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Es kommt immer wieder zu missverständnissen, wenn man nur das geschriebene Wort hat, und ich behaupte mal, das liegt sogar an unserer sozialen Kompetenz: menschen sind für eine verbale UND nonverbale kommunikation ausgelegt, sobald einer der beiden komponenten fehlt sind wir ein wenig hilflos...

Wenn ich mir das im Rollenspielbereich ansehe (und nochmal zum Thema zurückkehre) denke ich das Rollenspieler ein Mindestmaß an Sozialkompetenz haben müssen, da sie in der Gruppe spielen (und weniger als Ego-Zocker)...

Und um nochmal auf die "Sozialen Medien" zurückzukommen:
"Social Media (auch Soziale Medien) ist ein Schlagwort mit dem Webdienste und Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen beschrieben werden. Als Kommunikationsmittel wird dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Populäre Medien sind dabei Internetforen, Mailinglisten, Weblogs, Podcasting, Vlogs, Wikis und Social-Bookmarking-Dienste.

Social Media unterscheiden sich primär dadurch von den traditionellen Medien, als dass sie auf Interaktion beruhen. Es besteht kein Gefälle mehr zwischen Sender und Rezipienten. Die Benutzer erstellen gemeinsam ihre eigenen Inhalte (benutzergenerierte Inhalte oder User Generated Content)."

Quelle: Social Media ? Wikipedia

Wobei ich mir nicht sicher bin ob Benutzerbild von Ace_van_Acer seine Frage so spezifisch meinte?!#Ich denke es ging eher um "soziale" Auswirkungen oder "soziales Verhalten" von Rollenspielern...
(wobie gerade der Begriff "sozial" umgangssprachlich und wissenschaftlich die unterschiedlichsten Bedeutungen haben kann...)

Daher schließe ich mich eher Teddy und Torg an:
Ein ProSit auf den Löwenclub!!
:suff:

Und es wird gelingen...
:D
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Wobei ich mir nicht sicher bin ob Benutzerbild von Ace_van_Acer seine Frage so spezifisch meinte?!#Ich denke es ging eher um "soziale" Auswirkungen oder "soziales Verhalten" von Rollenspielern...
Na, DIESES Thema wurde und wird ja immer wieder rauf- und runter-"diskutiert". Und mit zu erwartenden Ergebnissen.

Viel interessante finde ich tatsächlich das Titel-Thema, nämlich, ob es sich beim Rollenspiel um ein soziales Medium handelt, bzw. wie man Rollenspiel als soziales Medium nutzen kann.

Das ist mal ein neuer Blickwinkel. - Aber wenn hier im Thread nur das Sozialverhalten von Rollenspielern in der 1001. Auflage diskutiert werden soll, dann bitteschön. - Schade um diese schöne und vergebene Chance mal Neuland zu betreten.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Viel interessante finde ich tatsächlich das Titel-Thema, nämlich, ob es sich beim Rollenspiel um ein soziales Medium handelt, bzw. wie man Rollenspiel als soziales Medium nutzen kann.

Dann stellt sich auch die Frage was übermittelt wird oder ob überhaupt etwas vermittlelt werden kann und soll. Aus persönlicher Erfahrung habe ich das Spiel häufig genutzt um das Verhalten der Spieler in 'Was wäre wenn' zu erarbeiten, bzw deren Umgang mit der Situation. Dabei wurde häufig reflektiert und weitere Diskussionen eröffnet. Allerdings würde ich heute dies Medium Rollenspiel wesentlich eingeschränkter nutzen. Während ich von meinen Spielern keine Beschwerden gehört habe, so waren doch einige Szenen moralisch zweifelhaft und hätte zu Problemen führen können.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Und um nochmal auf die "Sozialen Medien" zurückzukommen:
"Social Media (auch Soziale Medien) ist ein Schlagwort mit dem Webdienste und Plattformen zum gegenseitigen Austausch von Meinungen, Eindrücken und Erfahrungen beschrieben werden. Als Kommunikationsmittel wird dabei Text, Bild, Audio oder Video verwendet. Populäre Medien sind dabei Internetforen, Mailinglisten, Weblogs, Podcasting, Vlogs, Wikis und Social-Bookmarking-Dienste.

Social Media unterscheiden sich primär dadurch von den traditionellen Medien, als dass sie auf Interaktion beruhen. Es besteht kein Gefälle mehr zwischen Sender und Rezipienten. Die Benutzer erstellen gemeinsam ihre eigenen Inhalte (benutzergenerierte Inhalte oder User Generated Content)."
Quelle: Social Media ? Wikipedia

Stellt sich die Frage, in wie weit RPG diese Kriterien erfüllt? In diesem Sinne wären ja im Prinzip die Autoren die "Sender" und die Spieler die "Empfänger". Insofern das das Spiel (also das kommunikationsziel) nur durch die Beteiligung und Adaption der Spielenden entsteht und die Autoren keine Bestimmungsgewalt über die Verwendung und den Verlauf Ihres Spiels haben könnte man die Frage mit "ja" beantworten - echte Interaktion zwischen Autoren und Spielern findet aber eher wenig statt.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Der 'Sender' könnte auch der Spielleiter und die 'Empfänger' die Spieler sein.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Das ist aber ganz konventionelle Kommunikation...
Die findet ja auch bei allen anderen sozialen Medien statt.

Interessant ist für mich dieser Punkt: "Es besteht kein Gefälle mehr zwischen Sender und Rezipienten. Die Benutzer erstellen gemeinsam ihre eigenen Inhalte (benutzergenerierte Inhalte oder User Generated Content)."

Das trifft SEHR GUT das, was während einer Spielrunde und - ebenfalls wichtig - über viele Spielrunden derselben Spielergruppe hinweg passiert.

Es ist ja nicht so, daß der Spielleiter eindimensional die Inhalte des Autors vorträgt und die Spieler diese nur entgegennehmen und Schluß. - In einer Rollenspielrunde geht es hier, sowohl was Inhaltserzeugung als auch -verarbeitung angeht, in ALLE Richtungen beinahe gleichzeitig. Alle Mitspielenden nehmen - trotz unterschiedlicher Rollen (Spieler und Spielleiter) - gleichberechtigt am Erschaffen und Austauschen von Informationen, von Inhalten teil.

Spielrunden, wo diese Gleichberechtigung nicht gegeben ist, sind "gestört" und gelten als Problemspielrunden.
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

Es ist ja nicht so, daß der Spielleiter eindimensional die Inhalte des Autors vorträgt und die Spieler diese nur entgegennehmen und Schluß. - In einer Rollenspielrunde geht es hier, sowohl was Inhaltserzeugung als auch -verarbeitung angeht, in ALLE Richtungen beinahe gleichzeitig. Alle Mitspielenden nehmen - trotz unterschiedlicher Rollen (Spieler und Spielleiter) - gleichberechtigt am Erschaffen und Austauschen von Informationen, von Inhalten teil.

Spielrunden, wo diese Gleichberechtigung nicht gegeben ist, sind "gestört" und gelten als Problemspielrunden.

Politisch korrekter wäre die Aussage, dass deren Kommunikation gestört wäre ;)

Ansonsten stimme ich dir 100% zu und muss sagen, dass dieser Gedanke ein interssanter ist...

Was die Kommunikation anbelangt:
Ich denke schon, dass die mittlerweile auch zwischen Autoren und Spielern stattfindet,
erstens ist die Szene derzeit relativ klein und "man kennt sich" und für viele Systeme werden Conkampagnen entworfen, deren gespielte Abenteuer Einfluss auf die Spielwelt haben können (z.B. Alverianer-Runden bei DSA, die Midgard ConKampagen, die RPGA-Sachen bei D&D und für SR ist sowas auch schon wieder in der Planung...).


@Zornhau: Hatte die Themenfrage nur noch mal aufgebracht, da mir auffiel, dass du das Thema von anderer Seite angehst (und somit evtl. ein neues Thema konstituierst...). Aber wie oben schon geschrieben, eine Diskussion in diese Richtung finde ich interessant (und auch innovtiv (ergo besser als das Aufkochen alter ...(siehe Post Nr. 13))).
 
AW: Rollenspiel als Soziales Medium

@Zornhau: Hatte die Themenfrage nur noch mal aufgebracht, da mir auffiel, dass du das Thema von anderer Seite angehst (und somit evtl. ein neues Thema konstituierst...). Aber wie oben schon geschrieben, eine Diskussion in diese Richtung finde ich interessant (und auch innovtiv (ergo besser als das Aufkochen alter ...(siehe Post Nr. 13))).
Wenn das ein neues Thema ist, dann könnte man den Thread ja auch teilen.

Mich hat halt sofort der Thread-Titel angesprochen, jedoch habe ich keine Lust am gazillionsten Aufguß von "Des Rollenspielers Sozialverhalten" im Karussell mitzufahren.
 
Zurück
Oben Unten