Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Skar

Dr. Spiele
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Ich habe jetzt wiederholt gehört, dass Novice Rank-Charaktere zu schwach seien.

Mit meinem Spielerlebnis kann ich das nicht bestätigen. Das Wundsystem ist zwar nicht das tiefste (Angeschlagen --> -1 --> -2 --> -3 --> Kampfunfähig --> schwere Auswirkungen bis tot) und gerade der Angeschlagen-Status wiegt als erste "Wund"stufe recht schwer, da man im angeschlagenen Zustand nicht agieren kann.
(Da muss dann erst ein Bennie ausgegeben werden oder ein Spirit-Wurf geschafft werden.)

Aber in meiner Runde fegen die SCs durch die Szenen, als wenn es kein morgen gibt.
Und im Gegensatz kam sogar aus Spielermund die Vermutung man würde zu schnell zu mächtig werden.
 
AW: Novice Rank-Charaktere zu schwach?

Die Kritik kommt wahrscheinlich von Leuten die es nur gelesen aber nicht gespielt haben.

Im Spiel merkt man dass der Wild Die den Charakter ziemlich aufwertet. Und bei einem guten Spirit-Wurf (Success und Raise - Die Chance darauf ist allein schon mit dem Wild-Die mehr als 13%) kann man ja gleich in der naechsten Aktion schon wieder normal handeln.
 
AW: Novice Rank-Charaktere zu schwach?

Wild DIE Bennies und drei Wundstufen, machen auch Novice Charaktere schon ziemlich kompetent, auch wenn da nach oben noch Platz ist. Natürlich ist es aber dennoch möglich einen inkompetenten Charakter zu bauen, etwa in dem man einen "Jack of all Trades" über die Skills und nicht über das gleichnamige Edge bastelt. ;)
 
AW: Novice Rank-Charaktere zu schwach?

Naja. Es geht bei "schwach" wohl eher darum, dass man auf Novice bestimmte Charakterkonzepte nicht überzeugend basteln kann.
Wenn ich mir einen gestandenen Helden als Char überlege und das dann auf Novice nachkonstruiere, muss ich an den Punktevorgaben scheitern.
Natürlich sind sie in Relation zu Extras nicht schwach, aber was rauskommt ist dann trotzdem eher Luke Skywalker zu Beginn von "A New Hope" oder Frodo mit 33 als Indiana Jones oder gar Doc Savage.
Typen mit Bartwuchs sind mit 0 XP beinahe unglaubwürdig. ;)

Deshalb ist es mitunter ratsam wirklich auf Seasoned oder gar Veteran zu starten.
 
AW: Novice Rank-Charaktere zu schwach?

Ich habe jetzt wiederholt gehört, dass Novice Rank-Charaktere zu schwach seien.
Das habe ICH höchsten SEHR VEREINZELT gehört/gelesen. - In der eigentlichen Spielerfahrung im Vergleich mit D&D 1st Level Charaktere oder anderen Anfängerstufen in stufenorientierten Regelsystemen hält dieser Eindruck aber nicht stand.
Mit meinem Spielerlebnis kann ich das nicht bestätigen.
...
Aber in meiner Runde fegen die SCs durch die Szenen, als wenn es kein morgen gibt.
Eben. - Wie schon geschrieben kommen bei mir Novice-Rank Anfänger-SCs mit aus D&D 3.5 konvertierten Szenarien für Level 4 noch gut klar. - Aber eben nach oben hin, wo bei D&D ein magischer Schrankkoffer voller Gegenstände vorausgesetzt wird und wo die Zauber und Feats bei D&D schon sehr heftig werden, bleibt das SW-Kompetenzniveau auch auf Legendary Rank hinter D&D 18+ Level Charakteren zurück. Hier ist eine Conversion von höherstufig ausgelegten D&D-Szenarien doch recht arbeitsintensiv, weil man diese oftmals "downgraden" muß.

Und im Gegensatz kam sogar aus Spielermund die Vermutung man würde zu schnell zu mächtig werden.
Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Man wird nicht zu schnell ZU mächtig, aber auch nicht ZU langsam. - Ich habe zwar anfangs etwas Verwunderung bei manchen D&D-gewohnten Spielern erlebt, wenn sie erleben, wie auch schon ihre Novice Rank SC-Wild-Cards durch Extras durchmarschieren. Aber daß auch eine Lusche von Extra trotzdem mal eine Erhöhung beim Angriff und/oder massiv viel Schaden würfeln kann, sorgt schon dafür, daß die SCs nicht unverwundbar sind und daß ein Kampf NIE ein klar kalkulierbares Risiko darstellt.

Die Kritik kommt wahrscheinlich von Leuten die es nur gelesen aber nicht gespielt haben.
Nein. Sie kommt (auch) von Leuten, die sehr wohl SW gespielt haben, die aber IHR Charakterkonzept nicht auf Novice-Rank verwirklicht gesehen haben. (Meiner Wahrnehmung nach: Eine Frage des GEWÜNSCHTEN Kompetenzniveaus, die durch Start auf höheren Ranks leicht zu lösen ist.)

Im Spiel merkt man dass der Wild Die den Charakter ziemlich aufwertet.
Das ist etwas, was man der "Papierform" der SW-Regeln nicht sogleich ansieht (außer man rechnet sich die Wahrscheinlichkeiten aus - aber wer tut das schon...).

Natürlich ist es aber dennoch möglich einen inkompetenten Charakter zu bauen, etwa in dem man einen "Jack of all Trades" über die Skills und nicht über das gleichnamige Edge bastelt. ;)
Man kann bei einem freien (Skill-)Kaufsystem sehr leicht total überlebensunfähige Charaktere basteln: 15 Skill-Punkte => 15 verschiedene Knowledge <unwesentliche Details wie Zahnstocherkunde, Stacheldrahtherstellung, Apfelschälen, ... einfügen> nehmen und fertig ist der Wild Card, der als Kugelfang dient.

Man kann aber auch Anfängerfehler machen, wie z.B. eben Fighting, Notice oder (gerade bei Deadlands:Reloaded) Guts vergessen zu nehmen.

Daher sollte man bei der Charaktererschaffung seinen Spielleiter fragen, was an Skills in diesem Setting besonders wichtig ist. Z.B. in den meisten Horror-Settings eben Guts, was bei einem normalen Fantasy-Setting eher untergeordnete Bedeutung hat (und oft per Hausregel durch einen Spirit-Wurf ersetzt wird). Das gilt auch für Edges und Hindrances. - Die Auswahl der zulässigen und der üblichen oder empfohlenen Eigenschaften von typischen Charakteren eines Settings gehört mit zur Settinganpassungsarbeit, die man vor dem Spiel eines Settings mit Savage Worlds immer machen sollte (eigentlich MUSS, wenn es wirklich gut laufen soll).

Naja. Es geht bei "schwach" wohl eher darum, dass man auf Novice bestimmte Charakterkonzepte nicht überzeugend basteln kann.
Das ist auch mein Eindruck - gerade von dem, was Saint of Killers in des Hofrats Forum über seinen Tour of Darkness Charakter so berichtet hat.

Wenn ich mir einen gestandenen Helden als Char überlege und das dann auf Novice nachkonstruiere, muss ich an den Punktevorgaben scheitern.
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Indiana Jones oder gar Doc Savage.
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Deshalb ist es mitunter ratsam wirklich auf Seasoned oder gar Veteran zu starten.
Wir haben ein Cross-Over-Szenario aus Die Mumie und Indiana Jones, mit den Charakteren aus Die Mumie im Kompetenzniveau von Teil 1 (die Fortsetzung war wirklich schlecht und existiert für mich nicht), und natürlich mit Indy auf der Basis des "Hidden Shrine of Tamoachan" aufgezogen, bei dem die Charaktere alle mitten im Heroic Rank gestartet sind. Das liegt einfach daran, daß Indy & Co. halt SEHR KOMPETENT sind und wir keine "Vom Tellerwäscher zum Overlord of heroic Dishwashers"-Entwicklungsgeschichte machen wollten, sondern gleich in die Vollen gehen wollten.

Den "Big Damn' Heroes"-Ansatz, den es ja auch im Serenity-Rollenspiel gibt, den kann man mit der Abstufung der Start-XP bzw. des Start-Ranks locker umsetzen.

Wer ein Charakterkonzept hat, daß einen erfahreneren und kompetenteren Charakter beschreibt, der wird sich aber sowohl in Savage Worlds als auch in D20 oder GURPS oder sonstwo schwertun, wenn er diesen als "Low Level"-Anfänger-Charakter zu erschaffen versucht.

Novice-Rank ist Anfänger-Stufe. Zwar durchaus kompetente Anfänger, aber immer noch ANFÄNGER. - Somit sind ja auch die entsprechenden Seasoned oder Veteran Rank Edges noch nicht zugänglich, es sind nur Novice Powers erlaubt, etc. - Ein Novice ist ein Anfänger.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Da ich derjenige war auf den sich Skar da bezieht (glaube ich zumindest):

- Es ist mir WURST ob der GM die Gruppe auf einem höheren Level anfangen lassen kann. Das kann ich in jedem Rollenspiel. Mir geht's um die Charaktererstellung wie sie im Buch steht. Und da gehen sie davon aus das man Novice spielt.

- Man hat 15 Punkte. Bei einem Rollenspiel fühlt es sich immer falsch an nur einen Punkt auf einen Skill zu legen. Für Berufsfähigkeiten peile ich also einen W8 an. Dabei ist mir egal wie meine echten Chancen dank dem Wilddie sind - ich will das sich die Charaktererschaffung richtig anfühlt. Und da ist ein W8 in den wichtigen, W6 in den sekundären und W4 in den "Hobby"fähigkeiten einfach nicht zu bezahlen, ganz besonders nicht wenn man noch knowledge skills braucht.

- Mit den 6(? bin mir grad nicht mehr sicher) Attributspunkten kommt man keine drei Meter weit. W4 ist Volldepp, das unterste vom untersten. Ich will keinen Charakter mit einem W4 in IRGENDWAS. Ich kann mir also alle Attribute auf 6 legen und bin dann noch immer nicht gut in IRGENDWAS. Ganz zu schweigen davon das dann Fähigkeiten NOCH teurer werden.

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Wie gesagt, ich gehe davon aus das SW schon irgendwie funktioniert (bzw. es hat immer funktioniert wenn wir es gespielt haben), aber die Charaktererschaffung ist deprimierend für Spieler weil sie ultrarestriktiv ist. Gerade für Pulp wäre es mir lieber mehr Fähigkeiten zumindest ansatzweise lernen zu können - und dafür das Spezialisieren halt teurer zu machen.

"Feel" ist eben wichtig bei einem Rollenspiel.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Also ich hab mich bei der ersten Charerschaffung nicht mehr deprimierend gefühlt als bei einem anderen System.

Mir gefiel es gut, und ich denke man kann den Char recht gut ausbauen. Schliesslich ist er nur etwas besser als eine Durchschnittssalami.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Ja, da fühlt der Saint_of_Killers schon irgendwie komisch Dinge :D ABER!!! :prof:Man soll die Gefühle anderer Menschen respektieren!!! :prof: :D
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Also ich habe mich anfangs doch eher wie Saint of Killers gefühlt.
Klick hat es erst gemacht, als mir bewußt wurde, dass man mit Novice halt tatsächlich halbe Kinder spielt. Wenn man aber überlegt, wo/ wann die meisten Epen ansetzen macht dieses Charakterlevel Sinn.
Außerdem vereinfacht es die Charaktererschaffung, weil man nicht mit zu vielen Optionen in einem neuen System überfordert ist.

Der Ansatz "Ich habe ein Konzept für einen Pulphelden, jetzt mache ich daraus einen Novice-Charakter" geht halt gar nicht auf.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Aber es spricht ja nichts dagegen auch eine Kampagne als Hero zu beginnen. ;)
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Also ich habe mich anfangs doch eher wie Saint of Killers gefühlt.
Die Frage ist, welches Kompetenzniveau Du für Deine Charaktere in welchem Setting(!) ERWARTET hast.

Es ist IMMER eine Setting-Frage, wie kompetent ein Start-Charakter sein soll/muß, damit er in das Setting paßt.

Savage Worlds ist für Pulp-Action ausgelegt. Aber längst nicht jedes Savage Worlds Setting ist ein rein auf die Pulp-Romane der 20er/30er-Jahre bezogenes Setting.

In Necessary Evil sind die Novice Rank Superschurken eben deshalb (settingspezifische Begründung = Plausibilisierung) "nur" mindere Super-Charaktere, weil nur diese weniger auffälligen Talente bei den Säuberungsaktionen der V'Sori (noch) nicht eingefangen und "behandelt" wurden.

In Deadlands:Reloaded ist ein Novice Rank Charakter genau das, was man von einem NORMALEN Western-Charakter erwarten würde. Je länger er sich im WEIRD West herumtreibt, desto kompetenter wird er und desto mehr kann er mit der "Weirdness" dieses Settings umgehen. Wer gleich kompetenter anfangen will, für den gibt es das Edge "Veteran of the Weird West", mit welchem der Charakter einen ganzen Rank (4 Level-Ups) bekommt - für einen Preis.

Wie schon oben erwähnt: In einem Indiana Jones oder ähnlichen Setting mit HOHEM Kompetenzniveau der Charaktere, ist ein Start auf Heroic Rank SETTINGSPEZIFISCH empfohlen.

In Necropolis spielt man (meist - siehe dortige Edges) "grüne" Rekruten, die ihre Grundausbildung und das Aussieben der Ordensritter hinter sich haben, aber noch nicht ihre erste Feuertaufe. Da paßt es schon ziemlich gut, daß die Charaktere anfangs auch noch keinen Zugang zu den Seasoned oder Veteran Edges haben, weil sie so in den wüsten Kämpfen noch den Schiß des Unerfahrenen verspüren können. Nach ein paar Szenarien sind die SPIELER und die Charaktere gemeinsam "abgehärtet" und haben sich dann die entsprechenden Edges auch VERDIENT.

Wenn man DIESES Gefühl haben will, also sich die Kompetenz nicht einfach hinzuschreiben, sondern sie sich zu ERSPIELEN, dann ist ein Start auf Novice Rank jederzeit akzeptabel.

Klick hat es erst gemacht, als mir bewußt wurde, dass man mit Novice halt tatsächlich halbe Kinder spielt.
"Halbe Kinder"? - Das ist solch ein Unfug, daß da was ganz anderes "Klick" gemacht haben muß.

Halbe oder ganze Kinder spielt man mit der entsprechenden Hindrance. ODER das Setting bzw. in meiner konkreten Spielerfahrung das Szenario gibt vor, daß ALLE SCs eh schon Kinder sind (Erwachsene NSCs haben dort dann höhere Spielwerte - Rank ist für NSCs eh nicht anzuwenden).

Wenn man aber überlegt, wo/ wann die meisten Epen ansetzen macht dieses Charakterlevel Sinn.
Die Epen behandeln EPISCHE Kompetenzniveaus. - Das entspricht bei Savage Worlds Legendary Rank (eventuell schon Heroic Rank). - Bei D&D heißt so etwas sehr treffend "Epic Level".

Aber es spricht ja nichts dagegen auch eine Kampagne als Hero zu beginnen. ;)
Man kann mit Savage Worlds NATÜRLICH episches Rollenspiel betreiben, doch ist ein Novice Rank Charakter - obschon deutlich kompetenter als der Durchschnittsbürger - eben anfangs nur ein ANFÄNGER-HELD. (Man wird ja auch nicht einen 1st Level D&D-Charakter in ein Epic-Level-Szenario schicken wollen.)

Explizit auf episches Rollenspiel ausgelegte Savage Settings wie "Shaintar - Immortal Legends" (ein Lizenzprodukt von Sean Patrick Fannon) lassen die Charaktere gleich höher einsteigen und ERWARTEN, daß die SCs einfach bei höherem Rank anfangen und sich noch höher (WEIT in den Legendary Rank Bereich, der hier mit vielen neuen Legendary Edges auch entsprechend satt unterfüttert ist) entwickeln.

Außerdem vereinfacht es die Charaktererschaffung, weil man nicht mit zu vielen Optionen in einem neuen System überfordert ist.
Das ist immer ein Punkt. - Mehr Auswahl stellt in sich auch schon eine Form von mehr Komplexität dar. Das merkt man schon bei Savage Settings, die es den Spielern erlauben für ihren SC trotz Novice Rank anfangs EIN Seasoned Edge auszuwählen (z.B. 50 Fathoms). Da - so mein Eindruck - brauchen manche Spieler einfach länger als in anderen Settings. PotSM erlaubt ja anfangs OHNE RANK-Beschränkung (außer Legendary Rank Edges) Edges zu wählen, also mit Heroic Rank Edges anzufangen. Das stellt gleich eine wesentlich größere Palette an Edges zur Verfügung, zwischen denen man für seinen Novice Rank Charakter abwägen muß.

Der Ansatz "Ich habe ein Konzept für einen Pulphelden, jetzt mache ich daraus einen Novice-Charakter" geht halt gar nicht auf.
Das KANN auch nicht das passende Konzept sein. - Wie sieht denn dazu das Setting aus? - Nehme ich Two-Fisted-Archäologie nach Indy-Vorbild, dann sagen mir die settingspezifischen Anpassungen, daß Charaktere hier wesentlich kompetenter sein müssen, als die Normalbürger, weshalb zu den Settingregeln gehört, daß sie auf Heroic Rank anfangen, daß sie bei Incapacitated nur bewußtlos werden, aber NICHT Körperteile verlieren können, daß sie mit mehr Bennies starten und für Cliffhanger-Szenen die Cliffhanger-Bennies aus dem Pulp-Toolkit bekommen, usw.

Ein "Charakter-Konzept" OHNE Setting, also im NICHTS, das KANN ja nirgendwo passen.

Wenn man mit einem Charakter-Konzept des unbesiegbaren, stets perfekt schießenden Gunslingers in DL:R anfangen möchte, dann hat man einen Heroic Rank Charakter mit jeder Menge Edges. - Das geht. - Spielerisch FAIR ist es aber nur, wenn sich die anderen Spieler über den Wunsch gleich mit einem Western-Supermann zu starten nicht ärgern und das nicht unpassend finden.

Die Ranks dienen zur GROBABSCHÄTZUNG der Kompetenzniveaus der Charaktere. - Ein Savage Setting macht Annahmen (oft genug sehr explizit!) darüber, auf welchem Kompetenzniveau die dortigen Charaktertypen einsteigen sollen/können. Bei EIGENEN Savage Settings gehört diese Festlegung zu den Aufgaben desjenigen, der die "Settingerschließung" vornimmt.

Wenn nach einer solchen Festlegung ein Spieler einen Wunsch nach einem Heroic oder Legendary Rank Charakter hat, den er gleich von Anfang an spielen will, die Setting-Konzeption aber einen Einstieg auf deutlich niedrigerem Kompetenzniveau vorsieht (z.B. bei Zombie Run oder Tour of Darkness), dann ist die Frage, was schwerer wiegt: das Setting-Konzept für ALLE SCs in der Runde, oder das einzelne Charakter-Konzept, des Spielers, dem das Setting-Konzept und damit auch der Setting-Fluff egal ist?
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

In Necessary Evil sind die Novice Rank Superschurken eben deshalb (settingspezifische Begründung = Plausibilisierung) "nur" mindere Super-Charaktere, weil nur diese weniger auffälligen Talente bei den Säuberungsaktionen der V'Sori (noch) nicht eingefangen und "behandelt" wurden.

Gerade bei Necessary Evil waren meine Spieler enttäuscht. Die Prämisse spricht ja nicht von "weniger auffälligen Talenten", sondern von Superschurken, die man spielt.
Abgesehen davon, dass die von manchen Spielern gewünschten Doctor-Doom-Konzepte wirklich ein wenig over the top waren, lassen sich Superschurken, die eine Vorgeschichte haben - und sowas macht ja Schurken aus - mit 0 XP meiner Meinung nach tatsächlich kaum basteln.
Das zweite Problem war die Diskrepanz zwischen beschriebener Superstärke (man vergleiche den Tank-Archetyp) und der tatsächlich in der Spielmechanik umsetzbaren. Aber das tut in dieser Diskussion wohl nichts zur Sache. Autos Werfen spielt es halt nicht wirklich, bzw. ist das schon das extremste was man sich erwarten kann.

"Halbe Kinder"? - Das ist solch ein Unfug, daß da was ganz anderes "Klick" gemacht haben muß.

Halbe oder ganze Kinder spielt man mit der entsprechenden Hindrance. ODER das Setting bzw. in meiner konkreten Spielerfahrung das Szenario gibt vor, daß ALLE SCs eh schon Kinder sind (Erwachsene NSCs haben dort dann höhere Spielwerte - Rank ist für NSCs eh nicht anzuwenden).

Ich habe deshalb von halben Kindern gesprochen, weil die 'echten' Kinder ja selbstverständlicherweise mit dem entsprechenden Nachteil ausgestattet werden. Wenn du dir die die Hindrance-Berschreibung durchliest, ist das für 8-12jährige ausgelegt. 14jährige können also schon als normale Novice-Charaktere gelten.
Und wenn ich mir beispielsweise Grundwehrdiener 'in Echt' anschaue, das sind das für mich halbe Kinder und liessen sich auch gut als Novice-Charaktere umsetzen.
Unser 50-Fathom-Mage mit "Elderly"-Hindrance hat anfangs meine Suspension of Disbelieve doch belastet. Inzwischen sind aber alle Charaktere an der Grenze zu Heroic.

Die Epen behandeln EPISCHE Kompetenzniveaus. - Das entspricht bei Savage Worlds Legendary Rank (eventuell schon Heroic Rank). - Bei D&D heißt so etwas sehr treffend "Epic Level".

Da hätte ich mich klarer ausdrücken können. Eigentlich habe ich Jospeh Campbells Konzept von der Hero's Journey abgezielt.
Da geht es eben darum, dass die Helden als Luschen - Novices - von zu Hause ausziehen. Deshalb empfinde ich eben Luke Skywalker und Frodo am Anfang ihrer Reise als typische Beispiele für Novices. Und dass Star Wars und der Herr der Ringe etwas episches haben, wird wohl auch keiner bestreiten.

Und immer locker bleiben. ;)
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Da ich derjenige war auf den sich Skar da bezieht (glaube ich zumindest):
Du und Lord Verminaard. :)

Was die Kompetenz der Novice-SCs angeht, komm ich mit den Äußerungen hier nicht klar. Ich fange mit SW ja auch gerade erst an und kenne daher die höheren Ränge nur theoretisch. Aus der Praxis zeigte sich mir aber das Bild, dass die Charaktere recht stark waren. Eine dreifache Übermacht aus Extras und Veteranen-Extras + 1 erfahrenen WildCard sind kein Problem für die Gruppe.

Ich halte es da eher wie xorn. Zitat aus einem anderen Thema:
xorn schrieb:
Ich fand Novice Charaktere bei unseren ersten Testspielen erschreckend stark. Der WildDie holt da einiges wieder raus und verwandelt einen harmlos erscheinenden d4 in eine verlässliche Fertigkeit.
Luschig erscheinen die Anfänger höchstens nur wenn sich negative Modifikatoren aufsummieren. Dann lassen speziell Anfänger stark nach.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

- Mit den 6(? bin mir grad nicht mehr sicher) Attributspunkten kommt man keine drei Meter weit. W4 ist Volldepp, das unterste vom untersten. Ich will keinen Charakter mit einem W4 in IRGENDWAS.

Es sind sogar nur 5.
Wenn du einen Charakter mit aussergewöhnlichen Attributen spielen willst, nimmst du halt die Steigerungen, die du durch die Hindrances bekommst.

Charaktere definieren sich bei SW primär durch Edges, dann kommt lange nichts und dann kommen die Attribute.
Da musste ich auch erstmal umdenken.

@allgemeine Situation:
Die Startcharaktere beginnen als NOVICE.
Später gibts dann z.b. VETERANS.
Ich mein, da merk ich doch schon am Namen des Ranks, was ich "brauche" oder "bekomme".
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Edges... ja, das ist so eine Sache.

Wir haben gestern PotSM gespielt, mit mir als SL, darum ein paar Sichtungen aus erster Hand:

Es ist schier unmöglich einen Charakter zu generieren der in seiner gewählten Profession gut ist und nebenbei noch kämpfen kann. Ausnahme ist, in bizarrer Skillzusammenlegung, der Schiffskanonier der sich den W10 mal locker leisten konnte und damit beides abdeckte.

Für die Edges braucht man meistens grotesk hohe Anforderungen - einen Boating Wert von W8 für den Captain zu nehmen war nicht mehr drin. Der hat seine Punkte gebraucht um ein paar Command Edges zu bekommen.

Traurigerweise zeichnet sich hier das Fachidiotenproblem ab: Spiele die so zickig mit den Startpunkten sind produzieren halt Meister ihres Faches - keiner gibt die 4 Punkte aus um alle Creolendialekte zu können wenn er die Punkte so dringend braucht um sein Grundkonzept bereits hinzukriegen.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Es ist schier unmöglich einen Charakter zu generieren der in seiner gewählten Profession gut ist und nebenbei noch kämpfen kann.
Was verstehst Du unter "gut" in seiner gewählten Profession. Für Novice Rank Charaktere ist ein d8 (und der Wild Die) schon ziemlich kompetent. Da bleibt IMMER noch genug übrig, um Fighting und Shooting zumindest auf d6 zu nehmen. Und das ist ja auch mit dem Wild Die zusammen eine gute Befähigung für einen Anfänger.

Für die Edges braucht man meistens grotesk hohe Anforderungen - einen Boating Wert von W8 für den Captain zu nehmen war nicht mehr drin. Der hat seine Punkte gebraucht um ein paar Command Edges zu bekommen.
"Grotesk hohe" Werte? - Und nicht genug SKILL-Punkte um Boating auf d8 als Captain zu wählen?

Ich wäre SEHR neugierig auf die Charakterwerte dieses Captains. Könntest Du die Werte bitte hier posten?

Ich habe den Eindruck, daß bei der Charaktererschaffung irgendetwas in Eurer Runde nicht stimmt. Zu hohes erwartetes Kompetenz-Niveau. Zu starke Attribut- und Skill-Denke (also kein d8 Boating hinzubekommen, da frage ich mich, was der Captain dann NOCH und ALLES gelernt haben mag).

Daher wäre ein hier geposteter Spielwerte-Block sehr hilfreich, um dem von Euch wahrgenommenen Problem auf den Grund zu gehen.

Denn, offengestanden, ich hatte solche Probleme, wie die von Dir geschilderten, bei der Charaktererschaffung in den letzten vier Jahren SW-Spielens NOCH NIE. - Vielleicht liegt das daran, daß ich bei Erschaffung eines Novice (= Anfänger!) Rank Charakters nur ein ANFÄNGER-Charakterkonzept habe und nicht das eines hochgradig erfahrenen, kompetenten Veteranen.

Mich würden, da ihr ja augenscheinlich die Abbildung Eurer Charakterkonzepte in Spielwerte nicht zufriedenstellend findet, neben den Spielwerten auch die ursprünglichen Konzepte interessieren.

Ich würde dieser geradezu einmaligen Unzufriedenheitsproblematik wirklich gerne mal auf den Grund gehen.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Ok, ich versuche das mal aus dem Kopf am Beispiel des geplanten Kapitäns durchzuexerzieren:

Die grundsätzliche Idee des Spielers war ein unehrenhaft entlassener Englischer Leutnant, ein Aufschneider mit großer Klappe der aber Anführen kann.

Die Attribute legte der Spieler auf W4 in Strength und Toughness, W8 in Spirit und Agility und einem W6 in Smarts.

Bei den Fähigkeiten wurden erlernt: Fighting auf W6 (2), Shooting auf W6 (2), Taunt auf einem W6 (2), Intimidate auf einem W6 (2), Swimming auf einem W4 (1) (der Charakter wollte schwimmen können), Knowledge Battle auf W4 (1), Notice auf W6 (2), Guts auf nem W4(1) und natürlich Boating auf einem W4 (1) - macht alle 15 Punkte. Der spieler wollte gerne noch Persuade haben und evtl. den einen oder anderen Punkt in Streetwise. Und zwei Sprachen hätte er auch noch gerne gesprochen, aber mit den obigen, ziemlich mickrigen Werten, war der Punktekoffer schon leer.

Und keine der Fähigkeiten halte ich für jemanden der kommandieren will für unangemessen.

Bei den Nachteilen kamen dann Arrogance, Wanted (Minor) und Quirk hinzu. (womit die Punkte ausgereitzt waren)

Bei den Edges war URSPRÜNGLICH Command dabei, dazu Strong Willed (wegen dem sozialen Thema des Charakters) und Ambidextrous (wegen niedriger Stärke sollte der Charakter zwei Pistolen tragen - darum wurde Command auch schnell zu gunsten von Two fisted gekippt). Für ein Schiff war da kein Platz mehr.

Die Wünsche des Spielers waren beileibe nicht Indiana Jones - das Konzept steht da oben.

Was den Spieler am meisten geärgert hat, war keine Hintergrundfähigkeiten nehmen zu können ohne das Machtniveau seines Charakters massiv hinter das der anderen Spieler zu kippen. Creole sprechen ist zwar nett, aber wird NIEMALS so oft eine Rolle spielen wie Fighting oder Shooting.

Pirates gibt so ein Charakterkonzept sogar VOR, scheint aber offenkundig Schiffsoffiziere vor Augen zu haben die NUR ihr gewähltes Gebiet beherrschen.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Saint_of_Killers schrieb:
Die Wünsche des Spielers waren beileibe nicht Indiana Jones - das Konzept steht da oben.
Aber ein völliger Anfänger ist das doch auch nicht mehr. Da solltet ihr eventuell dann doch auf Seasond anfangen.

Saint_of_Killers schrieb:
Creole sprechen ist zwar nett, aber wird NIEMALS so oft eine Rolle spielen wie Fighting oder Shooting.
Also ich habe den Sprachenteil von PotSM noch nicht gelesen, aber eigendlich (also nach SW) würde dieses creolisch, wenn es nicht im Schnitt jede 2te Sitzung gerpobt werden würde unter das Common knowledge Prinzip fallen, etwas unwichtiges, was aber zum Hintergrund des Charakters gehört...

EDIT: Sprachen werden in PotSM wie folgt geregelt: Ein Charakter kann die hälfte des SmartsDie Anzahl an Sprachen sprechen bzw. lernen also in deinem Beispiel 3.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

Die grundsätzliche Idee des Spielers war ein unehrenhaft entlassener Englischer Leutnant, ein Aufschneider mit großer Klappe der aber Anführen kann.
Sah das Konzept vor, daß der Charakter ein ANFÄNGER-Charakter sein soll? - Genauer, sah das Konzept vor, daß der Charakter NICHT als Hansdampf-in-allen-Gassen und auch nicht als Admiral Hornblower anfangen wird, sondern als jemand, der eben noch NICHT viel harte Kampf- oder sonstige Lebenserfahrung gesammelt haben kann?

Das Konzept paßt bestens auf einen Novice Rank Anfänger-Charakter.

Nur passen die unten stehenden Wünsche nach einer Fülle an Skills und hohen Spielwerten nicht zum ANFÄNGER in "Anfänger-Charakter".

Die Attribute legte der Spieler auf W4 in Strength und Toughness, W8 in Spirit und Agility und einem W6 in Smarts.
Mit "Toughness" ist 2+Vigor/2 gemeint. Du meinst hier bestimmt das Attribut Vigor (was bei d4 eine Toughness von 4 ergäbe - eine Toughness, bei der man sich das Kämpfen eh sehr gründlich überlegen sollte).

Warum hat der Charakter, der ja KAPITÄN werden will/sein soll nicht SMARTS als höchstes Attribut? Das ist tatsächlich neben dem PFLICHT-Skill für diesen Job, Boating, die einzige Eigenschaft, die ein Kapitän wirklich BRAUCHEN wird.

Vor allem, wenn man das Captain Edge haben will, was als Voraussetzung das Command Edge (mit Voraussetzung Smarts d6) hat.

Bei den Fähigkeiten wurden erlernt: Fighting auf W6 (2), Shooting auf W6 (2), Taunt auf einem W6 (2), Intimidate auf einem W6 (2), Swimming auf einem W4 (1) (der Charakter wollte schwimmen können), Knowledge Battle auf W4 (1), Notice auf W6 (2), Guts auf nem W4(1) und natürlich Boating auf einem W4 (1) - macht alle 15 Punkte. Der spieler wollte gerne noch Persuade haben und evtl. den einen oder anderen Punkt in Streetwise. Und zwei Sprachen hätte er auch noch gerne gesprochen, aber mit den obigen, ziemlich mickrigen Werten, war der Punktekoffer schon leer.
Total verzettelt. - Ein Wunsch nach dem Hansdampf-in-allen-Gassen, und sehr Skill-versessen erschaffen.

Ein Kapitän BRAUCHT hohes Boating! - Ein Kapitän braucht NICHT Fighting oder Shooting auf mehr als d4, wenn er ein ANFÄNGER ist.

Wozu Taunt UND Intimidate?

Ein Kapitän, der sich im zwielichtigen Milieu herumtreibt, BRAUCHT Streetwise und Notice(!) (und daher auch hohen Smarts-Wert - aber auch für Common Knowledge-Würfe; wer zu blöde ist viel von seiner Umgebung mitzubekommen, der wird als Kapitän nicht alt).

Persuasion wäre weit nützlicher als zwei kampfrelevante Laberfähigkeiten (Taunt und Intimidation) - der Charakter kommt mir vom Konzept her eher wie ein Taunt-Charakter als wie der Große Einschüchterer (tm) vor.

Meine - schon vor Deinem Post angestellten Überlegungen für einen Kapitän:

Agility d6, Smarts d8, Spirit d6, Strength d4 Vigor d6 (Toughness 5)

Boating d8 (4), Notice d6 (2), Fighting d4 (1) (Parry 4), Shooting d4 (1), Persuasion d4 (1), Streetwise d6 (2), Intimidation d4 (1), (Noch 3 Punkte frei für sonstige Skills)

Edges: Command (Free Edge), Captain (Background Edge) (Noch ein Edge oder eine Attributserhöhung frei - bei Attribut: Agility - dann käme Boating auch nur (3) und es wäre noch ein Skill-Point frei)

Und keine der Fähigkeiten halte ich für jemanden der kommandieren will für unangemessen.
Nicht für jemanden, der kommandieren will. Aber Knowledge(Battle) d4 - Wozu? Marine-Regularien sind Common Knowledge für ihn. Will er denn wirklich Schlachten führen als UNERFAHRENER Anfänger?

Der "Aufschneider mit großer Klappe" paßt mir irgendwie nicht zu einem "gutsy Shooter&Fencer" - und das ist er nach den obigen Werten. - Was er hingegen wirklich NICHT ist: einer der Ahnung von Bootsführung (Boating) hat und jemand, der Leute KOMMANDIEREN kann (kein Command Edge!).

Meines Erachtens hat der Spieler EIN KONZEPT hingeschrieben, aber EINEN ANDEREN CHARAKTER gebaut!

Bei den Nachteilen kamen dann Arrogance, Wanted (Minor) und Quirk hinzu. (womit die Punkte ausgereitzt waren)
Die sind ja OK (wobei das Wanted? Warum? Von wem? - Bestimmt nicht für die unehrenhafte Entlassung! Also für was anderes.).

Bei den Edges war URSPRÜNGLICH Command dabei,
Und hätte NIE herausfallen dürfen, wenn er jemanden erschaffen will, der KOMMANDIEREN können soll!

dazu Strong Willed (wegen dem sozialen Thema des Charakters) und Ambidextrous (wegen niedriger Stärke sollte der Charakter zwei Pistolen tragen - darum wurde Command auch schnell zu gunsten von Two fisted gekippt).

Für ein Schiff war da kein Platz mehr.
Klar. Wenn er statt eines "Leutnant, ein Aufschneider mit großer Klappe der aber Anführen kann" einen Two-Gun-Shooter mit Guts und Fighting und hoher Agility erschaffen hat.

Der Kapitän von "Der rote Korsar" hat auch hohe Agility und kann kommandieren, aber er ist KEIN Anfänger-Charakter.

Was Dein Spieler erschaffen hat, wäre BESTENFALLS ein sehr ungesunder (Vigor d4!) NAH- und FERN-Kämpfer! Aber KEIN KAPITÄN!

Die Wünsche des Spielers waren beileibe nicht Indiana Jones - das Konzept steht da oben.
Tja, die "Papierform" der Wünsche waren ein kommando-geeigneter Marineoffizier wie der junge Hornblower (der noch VIEL zu lernen hatte) - nur eben in Unehren entlassen.

Was er erschaffen hat, ist ein schwächlicher, unfitter, hoch-agiler Fechter und Schütze. Jedoch KEINEN KOMMANDANTEN. Boating d4! Meine Güte! Dem gibt man höchstens das Kommando über eine Barkasse, die Schweinehälften an Bord bringen soll!

Da ging die Umsetzung des Charakterkonzeptes NICHT WEGEN DES REGELSYSTEMS, sondern wegen des "Einkaufswahns" des Spielers daneben. - Die Auswahl der Skills hatte nur WENIG mit einem Fokus aufs Charakter-Konzept zu tun.

War Deinem Spieler denn nicht klar, daß er hier einen ANFÄNGER-Charakter erschaffen soll?

Es ist zwar nicht Indiana Jones (der ist Heroic Rank mindestens), aber wenn dieser Charakter ein Two-Gun-Kid, ein Fecht-Akrobat, ein in allen Gassen gewandter, überzeugender und willenstarker Kommandant, ein Kapitän mit solider Kenntnis in Bootsführung sein sollte, dann müßte der Charakter eigentlich ZWEI Anfänger-Charakter-Konzepte GLEICHZEITIG umsetzen, oder eben als Veteran Rank anfangen.

Mir scheint, Dein Spieler wollte auf einem anderen Macht-Niveau anfangen, als es Savage Worlds für Novice Rank Charaktere vorsieht. - Diese SOLLEN ja noch WACHSEN und sich ENTWICKELN können. Und zwar im Spiel, nicht vorher schon als fast perfekte Ober-Chefs daherkommen. - Dein Spieler wollte aber den "Gunslinger" UND Fechter UND Face-Man UND Kapitän UND Akrobaten. Daher paßte sein Wunsch nach HOHER Start-Kompetenz und das, was Savage Worlds als "Raum zum Wachsen" für einen NOVICE Rank Anfänger vorsieht, nicht zusammen.

Was den Spieler am meisten geärgert hat, war keine Hintergrundfähigkeiten nehmen zu können ohne das Machtniveau seines Charakters massiv hinter das der anderen Spieler zu kippen.
Was heißt "ohne das Machtniveau seines Charakters massiv hinter das der anderen" kippen zu lassen?

Mißt er denn das "Machtniveau" nur am Fighting und Shooting? (Spielt er eventuell sonst nur D&D?) - In unserer Fantasy-Kampagne hat die Priesterin Fighting d4 auf LEGENDARY Rank. D4 Fighting hatte sie bereits bei Charaktererschaffung und NIE verbessert. Sie ist mit ihrem Persuasion, Charisma und ihren Connections der mit Abstand mächtigste SC der gesamten Gruppe.

Ist denn nicht klar, was einen Kapitän auszeichnet? Er kann ANDERE kämpfen, schießen, segeln, basteln, oder das Deck schrubben lassen, weil er WEISS, WAS zu tun ist. Er muß nicht alles SELBST tun können - vor allem nicht seinen Scharfschützen, seinen Master-Gunner, seinen Schiffszimmermann, seinen Ausguck etc. in allen ihren Experten-Fähigkeiten einholen oder gar ausstechen können.

Creole sprechen ist zwar nett, aber wird NIEMALS so oft eine Rolle spielen wie Fighting oder Shooting.
Stimmt. - Ebenso wie Gambling oder Knowledge (Höfische Mode). - In einem Setting, wo es im Kern darum geht sich ständig fechtend, schießend, segelnd und aus allen Rohren ballernd an den Kragen zu gehen - und der Setting-Fluff zu PotSM läßt daran ja KEINEN ZWEIFEL - ist natürlich Shooting und Fighting WICHTIGER als so manche anderen Skills.

Solche unterschiedlichen Nützlichkeiten je nach Setting gibt es immer wieder. So ist in Evernight Riding absolut unnütz, während es in Deadlands sehr unpraktisch ist, wenn einer nicht Reiten kann. Boating braucht in RunePunk KEINER, während es in PotSM und 50F sogar noch wichtiger als Shooting und Fighting ist (jeweils das Minimum von Shooting und Boating ist, was auf hoher See zählt!).

Wer einen ganzen Strauß an Fremdsprachen-Skills lernt in einem Setting, wo die Sprache der Kanonen universell verstanden wird, der ist bei PotSM irgendwie nicht gut aufgehoben. - Die Sprachen sind (wie auch andere Fertigkeiten wie Investigation z.B.) "nice to have", wenn man bei der Umsetzung des Charakterkonzepts noch ein paar Skill-Punkte übrig hat (siehe mein Beispiel oben).

Pirates gibt so ein Charakterkonzept sogar VOR, scheint aber offenkundig Schiffsoffiziere vor Augen zu haben die NUR ihr gewähltes Gebiet beherrschen.
Nicht NUR, aber MINDESTENS!

Ist der Unterschied nicht klar?

Wie kann jemand die Rolle des Kommandanten an Bord erfüllen, wenn er NICHT Kommandieren kann und auch kaum mehr Ahnung von Bootsführung als der Schiffsjunge hat? - NICHT!

Wenn das Konzept gewesen wäre, daß der Leutnant eine NIETE an Kommandant und ein Nichtsblicker in puncto Bootsführung sein soll, sich dafür aber ständig in Hafenkneipen mit Leuten Beleidigungsduelle, Degenduelle oder Schießereien geliefert hat, DANN hätte der erschaffene Charakter wenigstens auf das Konzept gepaßt.
 
AW: Novice-Rank-Charaktere zu schwach?

etwas unwichtiges

EDIT: Sprachen werden in PotSM wie folgt geregelt: Ein Charakter kann die hälfte des SmartsDie Anzahl an Sprachen sprechen bzw. lernen also in deinem Beispiel 3.
Eben. - Wie ich sagte: zum Charakter-Konzept gehören die IM SETTING für DIESES Konzept WICHTIGEN Dinge.

Sprachen sind in PotSM "nice-to-have", kein "must-have". Boating hingegen für einen Schiffsführer schon!
 
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