Salomé
stupid fucking rope
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- 15. Juli 2003
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Nicht mehr ohne dich [Vampire]
Nicht mehr ohne dich
„Nein, sie kommt nicht in dieses Haus!“ Tirza bebte vor Wut, ihre Augen sprühten nahezu vor Zorn.
Blassblaue Augen, wie ein fliessendes Bächlein auf das die Sonne scheint, aber nun hatten sich diese Augen in einen reissenden Strom verwandelt, der alles fortriss, was ihr Vater ihr an Fassung und Durchsetzungsvermögen entgegenbringen wollte.
„Wenn du sie ins Haus holst werde ich gehen!“ „Tirza, versteh mich doch. Deine Mutter ist seit 5 Jahren...“ „Halt den Mund“, kreischte sie hysterisch los, die Hände in den Haaren verkrallt, das Gesicht zu einer reinsten Schreckensmaske verzerrt.
„Tirza hör auf damit. Ich will darüber nichts mehr hören, Babette wird...“, er brach jäh ab, als Tirzas Fingernägel sich in seine Wange gruben.
„Raus, raus, RAUS!“ Mit jedem dieser Worte wurde er lauter, bis er seine Tochter schliesslich anbrüllte. Seine Hand zuckte einen Moment, als wollte er die Hand gegen sie erheben. ~Ruhig Blut, Dan! Du hast sie als Kind nie geschlagen, du kannst es jetzt erst recht nicht tun, sie ist erwachsen!~
Er stopfte die Hände, wütend auf sich selbst, in die Hosentaschen. Er liebte dieses Kind einfach zu sehr, um ihr Grenzen stecken zu können. Das hatte schon Mariam einst festgestellt, als sie noch gelebt hatte...
Tirza wirbelte herum, schnappte sich ihre Jacke von der Garderobe und war schon halb aus der Tür.
„Wo willst du hin?“ Verdammt, seine Wange brannte, seine Augen brannten, sein Herz brannte, stand in Flammen.
Wie hatten sie sich nur so streiten können?
Tirza warf ihm einen Blick über die Schulter zu und auch ihre Augen brannten, vor Tränen, Leidenschaft und Entschlossenheit. Oh, wie er diesen Anblick kannte - von ihrer Mutter - doch Tirza hatte ihn perfektioniert.
„Warte, Tirza, ich...“ Doch die Tür fiel bereits hinter ihr zu.
Babette lag neben ihm, ihren Kopf auf seiner Brust gebettet, er den Arm um sie geschlungen. Aber sie schien trotz der körperlichen Nähe weit weg von ihm und seine Umarmung wirkte nachlässig.
„Was ist los, Dan? Trauerst du immer noch deiner trotzigen Tochter nach?“
„Hör auf Babette. Es ist für Tirza nicht leicht... und ich mach mir Sorgen. Sie ist schon seit 2 Wochen weg und niemand ihrer Freunde hat sie gesehen oder was von ihr gehört und...“ „...und sie ist ein Trotzkopf“, fiel Babette ihm ins Wort. „Und du jammerst ihr viel zu viel nach, Dan“
Er drückte sie von sich weg und drehte ihr den Rücken zu.
„Merkst du nicht, wie sie uns auseinander treibt? Seit 2 Wochen scheinst du mich zu ignorieren.“ Er schwieg, schloss die Augen und wie jedes Mal, seitdem Tirza gegangen war, tauchte sie vor seinem inneren Auge auf. Ihr Gesicht von Trotz und Leidenschaft gezeichnet, in einer stummen Liebeserklärung an ihren Vater.
„Lass uns morgen darüber reden. Ich bin müde...“ raunte er leise. Er war abgekämpft; erschöpft, nicht körperlich, aber seine Seele hatte an Energie verloren, an Lebenslust.
Babette sprang auf und lief aus dem Schlafzimmer. „Sie ist kein Kind mehr, Dan. Lass endlich los!“
Er hörte, wie sie in der Küche mit dem Geschirr zu klappern begann. Wahrscheinlich wusch sie ab, wie so oft, wenn sie wütend war.
Dan aber döste langsam ein und in seinem Traum empfing ihn Tirza mit offenen Armen. Ein versöhnlicher Traum, der ihn mit einem zufriedenen Lächeln auf den Rücken rollen liess.
Ein Poltern riss ihn aus dem Schlaf, der Messerblock stürzte dumpf auf den Boden und klirrend war das Geräusch der Messerklingen auf den Küchenfliesen zu hören.
„Babette?“ murmelte er schlaftrunken. Statt einer Antwort rumorte es gedämpft in der Küche.
Kopfschüttelnd über so viel – wohlbekannte - Sturheit sank Dan wieder zurück in Morpheus Umarmung.
„Es tut mir so leid... wirklich. Ich liebe dich!“ Glühend heisse Lippen pressten sich auf seine und er genoss den Kuss einen Moment, ehe er sie wegdrücken wollte. „Babette...“ „Nein“, gab die Stimme zurück. Liebevoll, umschmeichelnd, warm und mehr als vertraut.
Der Schlaf fiel ruckartig von ihm ab und Dan erkannte, warum dieser Kuss so etwas besonderes in ihm hatte auslösen können: Wer sich so liebevoll an seinen Körper schmiegte, war nicht Babette, sondern Tirza.
In diesem Moment schien alles so klar und fassbar, was er jahrelang nicht hatte wahrhaben wollen. Wenn sie je wieder gehen würde, seine Arme verlassen, wenn er auch nur einen einzigen Atemzug lang ihre Nähe missen müsst, würde er den Verstand verlieren. Er liebte sie, aus tiefster Seele. Und sie liebte ihn, wie er nun endlich begriffen hatte. Nicht wie Vater und Tochter... anders. Einmalig!
Als er sie auf das Bett niedersinken liess waren alle Vorwürfe vergessen, der Streit, die Frage wo sie so lange untergekommen war, jeder Gedanke an Babette, alle die Zweifel an der Richtigkeit seiner Gefühle, selbst das Blut, dass ihre porzellanfarbene Haut besudelte war nebensächlich.
Sie, das war alles was noch für ihn zählte!
26.1.2004, A.I.M.
Nicht mehr ohne dich
„Nein, sie kommt nicht in dieses Haus!“ Tirza bebte vor Wut, ihre Augen sprühten nahezu vor Zorn.
Blassblaue Augen, wie ein fliessendes Bächlein auf das die Sonne scheint, aber nun hatten sich diese Augen in einen reissenden Strom verwandelt, der alles fortriss, was ihr Vater ihr an Fassung und Durchsetzungsvermögen entgegenbringen wollte.
„Wenn du sie ins Haus holst werde ich gehen!“ „Tirza, versteh mich doch. Deine Mutter ist seit 5 Jahren...“ „Halt den Mund“, kreischte sie hysterisch los, die Hände in den Haaren verkrallt, das Gesicht zu einer reinsten Schreckensmaske verzerrt.
„Tirza hör auf damit. Ich will darüber nichts mehr hören, Babette wird...“, er brach jäh ab, als Tirzas Fingernägel sich in seine Wange gruben.
„Raus, raus, RAUS!“ Mit jedem dieser Worte wurde er lauter, bis er seine Tochter schliesslich anbrüllte. Seine Hand zuckte einen Moment, als wollte er die Hand gegen sie erheben. ~Ruhig Blut, Dan! Du hast sie als Kind nie geschlagen, du kannst es jetzt erst recht nicht tun, sie ist erwachsen!~
Er stopfte die Hände, wütend auf sich selbst, in die Hosentaschen. Er liebte dieses Kind einfach zu sehr, um ihr Grenzen stecken zu können. Das hatte schon Mariam einst festgestellt, als sie noch gelebt hatte...
Tirza wirbelte herum, schnappte sich ihre Jacke von der Garderobe und war schon halb aus der Tür.
„Wo willst du hin?“ Verdammt, seine Wange brannte, seine Augen brannten, sein Herz brannte, stand in Flammen.
Wie hatten sie sich nur so streiten können?
Tirza warf ihm einen Blick über die Schulter zu und auch ihre Augen brannten, vor Tränen, Leidenschaft und Entschlossenheit. Oh, wie er diesen Anblick kannte - von ihrer Mutter - doch Tirza hatte ihn perfektioniert.
„Warte, Tirza, ich...“ Doch die Tür fiel bereits hinter ihr zu.
Babette lag neben ihm, ihren Kopf auf seiner Brust gebettet, er den Arm um sie geschlungen. Aber sie schien trotz der körperlichen Nähe weit weg von ihm und seine Umarmung wirkte nachlässig.
„Was ist los, Dan? Trauerst du immer noch deiner trotzigen Tochter nach?“
„Hör auf Babette. Es ist für Tirza nicht leicht... und ich mach mir Sorgen. Sie ist schon seit 2 Wochen weg und niemand ihrer Freunde hat sie gesehen oder was von ihr gehört und...“ „...und sie ist ein Trotzkopf“, fiel Babette ihm ins Wort. „Und du jammerst ihr viel zu viel nach, Dan“
Er drückte sie von sich weg und drehte ihr den Rücken zu.
„Merkst du nicht, wie sie uns auseinander treibt? Seit 2 Wochen scheinst du mich zu ignorieren.“ Er schwieg, schloss die Augen und wie jedes Mal, seitdem Tirza gegangen war, tauchte sie vor seinem inneren Auge auf. Ihr Gesicht von Trotz und Leidenschaft gezeichnet, in einer stummen Liebeserklärung an ihren Vater.
„Lass uns morgen darüber reden. Ich bin müde...“ raunte er leise. Er war abgekämpft; erschöpft, nicht körperlich, aber seine Seele hatte an Energie verloren, an Lebenslust.
Babette sprang auf und lief aus dem Schlafzimmer. „Sie ist kein Kind mehr, Dan. Lass endlich los!“
Er hörte, wie sie in der Küche mit dem Geschirr zu klappern begann. Wahrscheinlich wusch sie ab, wie so oft, wenn sie wütend war.
Dan aber döste langsam ein und in seinem Traum empfing ihn Tirza mit offenen Armen. Ein versöhnlicher Traum, der ihn mit einem zufriedenen Lächeln auf den Rücken rollen liess.
Ein Poltern riss ihn aus dem Schlaf, der Messerblock stürzte dumpf auf den Boden und klirrend war das Geräusch der Messerklingen auf den Küchenfliesen zu hören.
„Babette?“ murmelte er schlaftrunken. Statt einer Antwort rumorte es gedämpft in der Küche.
Kopfschüttelnd über so viel – wohlbekannte - Sturheit sank Dan wieder zurück in Morpheus Umarmung.
„Es tut mir so leid... wirklich. Ich liebe dich!“ Glühend heisse Lippen pressten sich auf seine und er genoss den Kuss einen Moment, ehe er sie wegdrücken wollte. „Babette...“ „Nein“, gab die Stimme zurück. Liebevoll, umschmeichelnd, warm und mehr als vertraut.
Der Schlaf fiel ruckartig von ihm ab und Dan erkannte, warum dieser Kuss so etwas besonderes in ihm hatte auslösen können: Wer sich so liebevoll an seinen Körper schmiegte, war nicht Babette, sondern Tirza.
In diesem Moment schien alles so klar und fassbar, was er jahrelang nicht hatte wahrhaben wollen. Wenn sie je wieder gehen würde, seine Arme verlassen, wenn er auch nur einen einzigen Atemzug lang ihre Nähe missen müsst, würde er den Verstand verlieren. Er liebte sie, aus tiefster Seele. Und sie liebte ihn, wie er nun endlich begriffen hatte. Nicht wie Vater und Tochter... anders. Einmalig!
Als er sie auf das Bett niedersinken liess waren alle Vorwürfe vergessen, der Streit, die Frage wo sie so lange untergekommen war, jeder Gedanke an Babette, alle die Zweifel an der Richtigkeit seiner Gefühle, selbst das Blut, dass ihre porzellanfarbene Haut besudelte war nebensächlich.
Sie, das war alles was noch für ihn zählte!
26.1.2004, A.I.M.