Verlage/Händler Mehr deutsche Rollenspiele?

Idee!, das komplette Rollenspiel auf Kartenbasis, ist zwar inzwischen schon etwas älter, aber auch ur-deutsch.
Ähm, so "ur-deutsch" wie EVERWAY, meinst Du?

Idee! entstand inspiriert aus den Engel-Arkana-Karten, welche wiederum eine settingspezifische Variante der generischen Everway Fortune-Karten sind. (Zusätzlich verwendet Everway auch noch die sogenannten Vision-Karten.)

Und damit ist "das komplette Rollenspiel auf Kartenbasis" etwas, was direkt von Wizards of the Coast aus dem Jahre 1995 stammt.

Ziemlich das Gegenteil von "ur-deutsch" finde ich.
 
Stimmt. Und sowohl Engel wie auch Idee! sind halt KOPIEN von Everway, somit nichts, wo irgendeine echte "Neuerung aus deutschen Landen" eingeflossen ist. Engel-Arkana sind einfach Everway-Fortune-Karten mit dem Herrn der Fliegen als Usurpator-Karte. Idee ist einfach Everway auf generisch(er) gemacht.

Was hingegen deutsch und tatsächlich eine Neuerung darstellt, das ist blut_und_glas' "Beutelschneider"-System.
 
Ich hab aber auch oft Deja-Vus, wenn ich deutsche Rollenspiele lese.

Davon ab, werfe mal FunkyColts in den Ring. Das war ganz nett. Könnt ihr aber nicht mehr kennen, ist schon älter als 1 Woche.
 
Natürlich. Funky Colts und die anderen Rollenspiele aus dem Projekt Kopfkino sind durchaus immer noch ein Begriff. Besonders innovativ waren diese zwar alle nicht, hatten aber eines gemein, was vielen der bekannteren deutschen Rollenspiele abgeht: CHARME.
 
Was macht Innovation im Rollenspiel aus? Geht's primär um Regeln? Das Setting? Charme kapiere ich, das lässt sich bloß schwer erzwingen. Das hat man oder halt nicht, und streiten darüber is auch schwer. Innovation hingegen lässt sich bestimmt leichter an konkreten Beispielen belegen. Was macht denn die italienischen SW Produkte so innovativ? Und die französische RP Kultur?
 
Was hingegen deutsch und tatsächlich eine Neuerung darstellt, das ist blut_und_glas' "Beutelschneider"-System.
Das ist ja auch schön und gut, aber nichts, was ich will. Avantgardistische Regeln sind das eine. Potenzial mag vorhanden sein. Aber ist es genutzt?

Ich hab das Problem ich will die Heartbreaker nicht spielen. Sie sprechen mich nicht an. Sie gehören für mich in Hausrunden und nicht mehr. Natürlich kann man damit tollen Spaß haben, vergessen wir dabei bitte aber auch nicht, dass Rollenspiel ein soziales Erlebnis ist. Setting und Regeln müssen nicht zwangsweise den Spielspaß ausmachen.

Versteht mich nicht falsch, es ist gut, dass so etwas gemacht wird. Aber das vorhandene Potenzial wird erst voll genutzt, wenn es so umgesetzt wird, dass es ansprechend ist. Und zwar so ansprechend, dass ich gerne bereit bin dafür aus dem Stand Geld auszugeben.
Nicht wiel ich den Entwickler kenne, nicht weil ich Rollenspiele sammle, nicht weil ich einen Zwang fühle, neuartige Sachen auszuprobieren. Sondern eben weil es mich wirklich anspricht und mir "kauf mich" ins Ohr säuselt.
 
Nya, aber was macht das Produkt denn so innovativ?

Ich hab wenig Erfahrung mit französischen Rollenspielen, kenne mich aber ein wenig mit anderen französischen Unterhaltungsprodukten aus, seien es nun Brettspiele, PC Spiele, Filme oder Konfliktsimulation. In allen Fällen würde ich den französischen Entwicklern des öfteren Risikobereitschaft und Charme attestieren. Wie innovativ die Produkte tatsächlich sind vermag ich nicht zu sagen. Sie sind in jedem Fall gerne anders. Damit einher geht aber auch das Verständnis dafür, dass die meisten Produkte dieser Art wieder in der Versenkung verschwinden werden. Der französische Markt hat nicht die Bodenständigkeit des deutschen Marktes. Und auch wenn die deutsche Kundentreue hier vielleicht als hinderlich wahrgenommen wird, um Neues zu etablieren, darf man dabei nicht vergessen, dass es genau diese Treue ist, die einem über Jahre hinweg Sicherheit und Erfolg bescheren kann, wenn man den Fuß erstmal in der Tür hat. (In Frankreich ist das leichter. Dafür werfen die einen aber auch schneller für was Neues wieder raus.)

Insofern ist das Schlaueste vermutlich tatsächlich, die Innovation anderer hier zu etablieren, statt selbst zu versuchen, innovativ zu sein. Deutschland ist nicht bekannt für Innovation. Nur für Qualität und Leistung.
 
Insofern ist das Schlaueste vermutlich tatsächlich, die Innovation anderer hier zu etablieren, statt selbst zu versuchen, innovativ zu sein. Deutschland ist nicht bekannt für Innovation. Nur für Qualität und Leistung.
Man könnte es aber auch einfach jetzt extra versuchen.
 
Tendenziell würde ich sagen, geht es im RPG eher um regelseitige Innovation. Settingseitig gibt es m.E. eigentlich nur noch Rekombination. Das ist in Literatur und Film ja nicht anders. Wobei sich gerade und oft durch neue Spielereien erst zeigt, wie robust die allerfrühesten Ansätze schon sind ;)
 
Tendenziell würde ich sagen, geht es im RPG eher um regelseitige Innovation. Settingseitig gibt es m.E. eigentlich nur noch Rekombination. Das ist in Literatur und Film ja nicht anders. Wobei sich gerade und oft durch neue Spielereien erst zeigt, wie robust die allerfrühesten Ansätze schon sind ;)
Ich seh sowas oft nur als Totschlagargument. ("Laaangweilig, gabs schon bei XYZ - kannst du natürlich nicht wissen, du n00b!")

Es geht doch oft um kleine Facetten einer Spielwelt, die das ganze Ding hervorheben. Also nur weil es lesbische Katzenamazonen schon bei Fairytail gab, muss damit nicht automatisch jede Storywelt um lesbische Katzenamazonen dröge sein.
 
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lesbische Katzenamazonen bei Fairytail
Wovon zum Geier sprichst du da? Ich bin bei Anime und Manga auf Stand und kann mir nicht vorstellen, wenn du meinst. Miriana höchstens? Oder war das nur dahergesagt?


@Halloween Jack : Ich würde zu der Risikobereitschaft auch einen starken und ästhetischen Designaspekt draufpacken, der hierzulande (mal von Degenesis abgesehen) einfach fehlt. Confrontation (und der RPG-Ableger Cadwallon) sei da von mir als Fanboy als erstes genannt, aber Malifaux (ebenfalls inzwischen mit RPG-Ableger) macht das ebenfalls sehr schick.
 
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ZB das hier: :)

cover_lg.jpg

 
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Das hat aber nüscht mit dem Manga Fairy Tail zu tun... :cautious: oller Furry, du...
 
Und im Detail sind häufig die Probleme. Bei Arcane Codex habe ich auch gedacht, daß es erstaunlich ist, wieviel man aus dem Fantasygenre noch rausholen kann. Hätten sie mal nicht das Kreischen der Weiber und das Ghulbordell in Goremound eingebaut.
 
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