Marvel Marvel ist schwul....!

Also, nehmt mir das nicht übel, wenn ich das so sage, aber mir persönlich geht das eigentlich sonst wo vorbei, welcher virtuelle Charakter oder welche echte Person nun schwul, lesbisch oder hetero oder alles auf einmal ist. Ich habe alle drei Orientierungen in meinem Bekannten- und Freundeskreis vertreten und komme damit glänzend klar.

Prinzipiell ist es natürlich eine positive Erscheinung, dass so langsam die Enttabuisierung auch im US-amerikanischen Mainstream angekommen ist, gerade in einem Land wie den USA in dem es sowohl sehr sehr liberaldenkende Personen gibt, als auch eine etablierte, starke Konservative, die alles nicht-christliche, nicht-heterosexuelle, nicht-eheliche verteufelt und gerade bei einem so mainstream-orientierten Konzern wie Disney (oder einer seiner Tochterfirmen). Aber ernsthaft, Leute, Comics? Da finde ich persönlich das Auftreten eines lesbischen Charaktes wie Willow in der Fernsehserie Buffy ein markanteres Zeichen...
 
Sondern das es einfach als ganz normales Event hingenommen wird. Wie ein Band ueber ne Hochzeit zwischen Peter & Mary-Jane oder Richard & Susan.

Allein die Existenz dieses Threads zeigt doch, dass dies nicht der Fall ist.

Wir sind ALLE latent schwulenfeindlich, da wir eine (fiktive) schwule Hochzeit stärker wahrnehmen, als eine (fiktive) heterosexuelle Hochzeit.

AKZEPTIERT DAS!
 
Allein die Existenz dieses Threads zeigt doch, dass dies nicht der Fall ist.

Wir sind ALLE latent schwulenfeindlich, da wir eine (fiktive) schwule Hochzeit stärker wahrnehmen, als eine (fiktive) heterosexuelle Hochzeit.

AKZEPTIERT DAS!
Hä? Wieso?
Ich hab das Championsleague-Finale zwischen Bayern und Chelsea auch mehr wahrgenommen als die letzte Hundeschau in Castrop-Rauxel.
Nach deiner Logik deswegen, weil ich den FC Bayern hasse oder Chelsea oder Fußball oder die CL - am besten alles zusammen.

Und noch nichtmal umgekehrt wäre es irgendwie sinnvoll daraus einen Hass auf Hunde zu folgern.

Das eine ist halt ungewöhnlicher als das andere. Haben halt noch nicht so viele schwule Marvel-Helden geheiratet.
 
Das eine ist halt ungewöhnlicher als das andere. Haben halt noch nicht so viele schwule Marvel-Helden geheiratet.

ganz genau. stichwort heteronormativität. das eine ist das "normale" das andere ... das "andere". in punkto homophopie sorgt das dafür das andere verhaltensweisen als die normative entweder als fremd oder - noch schlimmer - nicht wahrgenommen wird. für alle die nicht in der normativen rolle leben ist das ein sehr unschöner effekt ihrer realität.
das normative wird hierbei immer von der angenommenen norm - also "uns*" - (re)produziert, also auch von den leuten die es "albern" finden wenn superhelden eine schwule hochzeit feiern "müssen", oder die ganz selbstverständlich davon ausgehen das ihr arbeitskolege mit seiner freundin zur weinachtsfeier erscheint (und sich wundern wenn dem nicht so ist) oder sich darüber aufregen wenn sich LGTB's schon wieder selber feiern müssen - anstatt wie sie selbst kein grosses fass aus ihrer sexualität zu machen ... .

das ganze macht uns vielleicht nicht undbedingt latent "schwulenfeindlich", aber latent homophob allemal - und ich nehme mich da nicht aus. aber kopf hoch, homophobie ist gelernt und kann ebenso umgelernt werden. das wird schon noch.


---
*und na klar, auch LGTB's können homophob sein.
 
ganz genau. stichwort heteronormativität. das eine ist das "normale" das andere ... das "andere". in punkto homophopie sorgt das dafür das andere verhaltensweisen als die normative entweder als fremd oder - noch schlimmer - nicht wahrgenommen wird. für alle die nicht in der normativen rolle leben ist das ein sehr unschöner effekt ihrer realität.
das normative wird hierbei immer von der angenommenen norm - also "uns*" - (re)produziert, also auch von den leuten die es "albern" finden wenn superhelden eine schwule hochzeit feiern "müssen", oder die ganz selbstverständlich davon ausgehen das ihr arbeitskolege mit seiner freundin zur weinachtsfeier erscheint (und sich wundern wenn dem nicht so ist) oder sich darüber aufregen wenn sich LGTB's schon wieder selber feiern müssen - anstatt wie sie selbst kein grosses fass aus ihrer sexualität zu machen ... .

das ganze macht uns vielleicht nicht undbedingt latent "schwulenfeindlich", aber latent homophob allemal - und ich nehme mich da nicht aus. aber kopf hoch, homophobie ist gelernt und kann ebenso umgelernt werden. das wird schon noch.


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*und na klar, auch LGTB's können homophob sein.
Das ist doch mal wirklich vollkommen albern oder?

Ja, weil ich von Weißen umgeben bin, fallen mir Schwarze auf.
Ja, weil ich von körperlich gesunden umgeben bin, fallen mir Menschen mit Behinderung auf.
Und ja - wenn das Hochzeitspaar aus zwei Typen besteht, fällt mir das auf.

Mir fallen auch attraktive Frauen auf. Oder cooles Songs. Oder gute Witze.
Bloß weil etwas von der Norm abweicht, ist darin doch absolut keine Wertung enthalten.

Und nein:
Es stört mich nicht nur, dass du mir damit Homophobie unterstellst - NEIN:
Ich finde den gesamten Ansatz widerlich.


Denn:
"Homosexualität ist voll in Ordnung, weil auch total standard und normal und garnicht anders?"

Nagut... aber Transsexuelle? Sind die vielleicht unnormal und anders - und deswegen schlecht?
Nein.
Wie ist es mit Leuten die auf BDSM stehen?
Sind die unnormal und anders und schlecht?
Was ist mit Leuten, die auf Tiere stehen?
Na komm schon... irgendwo muss es doch so anders und unnormal sein, dass es schlecht wird...

Solang man die Benennung von Abweichungen von der Norm mit Herabwürdigung oder Angst gleichsetzt, hört diese blöde Diskussion über "Was ist normal und was ist in Ordnung und wann wirds krank und pervers?" nie auf. Man verschiebt sie nur immer außerhalb der eigenen beschränkten Spießigkeit.

Ich bevorzuge nen anderen Ansatz:
Jeder soll machen, was er will, solang alle aktiv und passiv beteiligten willentlich und wissentlich* einverstanden sind.
Und ob das normal ist oder nicht ist mir scheißegal.

Auffallen, weils halt was ist, was man seltener sieht als anderes, wirds mir trotzdem weiterhin. Wenn ich zwei Kerle sehe, die verliebt Händchen halten, dann fällt mir das eben ganz besonders auf. Und ich freue mich für die zwei, wie für jedes andere glückliche Paar - vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil sies sicher nicht leichter haben.

Angst machen mir die beiden nicht. Dafür bin ich mit meiner eigenen Sexualität zu sehr im Reinen.



*diesen, für meine Aussage absolut wesentlichen, Begriff kann ich bei Bedarf noch gern erklären.
 
also... ich glaube Ioelet hat das "ungewöhnlich" jetzt weniger mit normativer Wertung als unter statistischen Aspekten gemeint...

EDIT:
Crossposting. Aber ja... ich hab das wohl gerade in kurz zusammengefasst :p
 
also... ich glaube Ioelet hat das "ungewöhnlich" jetzt weniger mit normativer Wertung als unter statistischen Aspekten gemeint...

EDIT:
Crossposting. Aber ja... ich hab das wohl gerade in kurz zusammengefasst :p
Keine Ahnung was "normative Wertung" anderes sein soll als ne statistische Besonderheit.

Ich hab "ungewöhnlich" noch nie als was beleidigendes angesehen - tendenziell sogar eher das Gegenteil.
 
Ja, das wollte ich klarstellen als Antwort auf ascasos Posting, in dem er Dir eine Wertung unterstellt hat. Deswegen habe ich ja auf Deine vermutlich statistische Verwendung des Wortes ungewöhnlich hingewiesen.

Ich weiß eh nicht, was es da groß zu diskutieren gibt. Mein Gott, die sind halt schwul, und?
Wir haben das Glück, in einer Generation groß geworden zu sein, in der das mittlerweile halbwegs akzeptiert wird. Für mich ist damit das Thema durch. Soll jeder glücklich werden, wie er will, so lange er damit niemanden verletzt/einschränkt/belästigt.
 
@Ioelet
sorry, war nicht auf dich bezogen. also nicht auf dich als einzelperson.

@normal:
diese normal geschichte ist natürlich tricky, und wie gesagt, ich mach das ja nicht gross anders. die situation das homophobie nicht nur eine latente geschichte ist, sondern oft genug konkret bedrohlich ist, macht das thema auch nicht gerade einfacher.
aber mal auf der simplen "normal" schienen bleibend. wenn man in einer gesellschaft lebt die permanent davon ausgeht das du und alle anderen "normal" sind, erfordert es zuweilen einen nicht geringen einsatz dich als du selbst zu zeigen. z.b. der punkt das sich leute outen "müssen" ist dafür ein ganz gutes beispiel - etwas das umgedreht undenkbar wär. ja klar, "müssen" sie ja nicht - es sei denn sie wollen eben nicht als heten angesehen werden, sondern als das was sie sind.
wieso muss es immer dem schwulen auffallen das die schulbücher seiner kinder komplett heteronormiert sind? (und wieso hast du möglicherweise gerade gesacht ob das nicht unlogisch ist das ein schwuler kinder hat? - so wie ich beim schreiben.)
also na klar ist schwul sein "ungewöhlich" in der wahrnemung, aber wer sorgt denn dafür das es so ist wenn nicht wir? wie gross muss denn der anteil an LGTBs werden um nicht mehr "anders" zu sein, und ist es nicht vielleicht auch nur einfacher für die mehrheit eine norm zu etablieren um sich nicht so genau mit den "anderen" zu beschäftigen und um unter "sich" zu bleiben?

okay, ich muss das auch nicht grösser machen als es für mich hier ist, aber aussagen wie: "ich hab nichts gegen schwule" und damit hat sich die sache, scheint mir etwas verürzt - was zugegeben aber auch am forum als platform liegen mag.
 
@Iolet
sorry, war nicht auf dich bezogen. also nicht auf dich als einzelperson.
IoElet - nur echt mit dem E in der Mitte.


@normal:
diese normal geschichte ist natürlich tricky, und wie gesagt, ich mach das ja nicht gross anders. die situation das homophobie nicht nur eine latente geschichte ist, sondern oft genug konkret bedrohlich ist, macht das thema auch nicht gerade einfacher.
aber mal auf der simplen "normal" schienen bleibend. wenn man in einer gesellschaft lebt die permanent davon ausgeht das du und alle anderen "normal" sind, erfordert es zuweilen einen nicht geringen einsatz dich als du selbst zu zeigen. z.b. der punkt das sich leute outen "müssen" ist dafür ein ganz gutes beispiel - etwas das umgedreht undenkbar wär. ja klar, "müssen" sie ja nicht - es sei denn sie wollen eben nicht als heten angesehen werden, sondern als das was sie sind.
wieso muss es immer dem schwulen auffallen das die schulbücher seiner kinder komplett heteronormiert sind? (und wieso hast du möglicherweise gerade gesacht ob das nicht unlogisch ist das ein schwuler kinder hat? - so wie ich beim schreiben.)
also na klar ist schwul sein "ungewöhlich" in der wahrnemung, aber wer sorgt denn dafür das es so ist wenn nicht wir? wie gross muss denn der anteil an LGTBs werden um nicht mehr "anders" zu sein, und ist es nicht vielleicht auch nur einfacher für die mehrheit eine norm zu etablieren um sich nicht so genau mit den "anderen" zu beschäftigen und um unter "sich" zu bleiben?
Dieses Problem ist aber eben eine Folge der Denkweise, die ich kritisiere - und ich behaupte, dass dieses Problem sich zwar vielleicht mit Schwulen lösen lässt, aber im Allgemeinen erhalten bleiben und sich nur verlagern wird.

Heute gilt man für andere Sachen als pervers, eklig oder sonstwas wie früher - oder auch mal vom romantisch-sexuellen ganz weg:
Man wird heute für bestimmte andere Andersartigkeiten verachtet oder gefürchtet als früher - aber man wirds.
Statt also immer neu umzudefinieren, was jetzt alles in die "ist ab jetzt normal und in Ordnung"-Liste aufgenommen werden darf/soll/muss, fände ich es wesentlich sinnvoller den Umgang mit Andersartigkeiten zu überdenken.

Vollkommen egal, ob ich sehe wie sich vor mir zwei Kerle küssen, ob ich jemanden sehe, der die Haare grün gefärbt hat oder der eine Hautfarbe hat, die ich so noch nie gesehen habe:
Nichts ist mMn verwerflich oder schlecht daran, wenn einem das auffällt, man sich vielleicht gar wundert.

Das Leben ist vielfältig. Es gibt viele Standards und viele Dinge, die davon abweichen.
Ein "aaaaaach, das ist doch alles ganz normal." stößt immer früher oder später an eine Grenze. Denn manche Dinge sind einfach subjektiv betrachtet extrem abgefahren.

Offen mit Unterschieden und Andersartigkeiten umzugehen finde ich da wesentlich sinnvoller als sie wegzureden, ihre Bedeutung klein zu reden oder ähnliches. Egal obs um Sexualität, Herkunft, Hobbies, etc. geht.
Es ist wie es ist.
Wenns ungewöhnlich ist, dann ist es eben ungewöhnlich.

Statt Leuten anzuerziehen, dass Homosexualität so normal ist, dass man das Mädchen in der Disco besser zuerst mal fragen sollte ob sie hetero ist - und man auf keinen Fall überrascht sein darf, wenn der Kumpel nen Kerl als Partner anschleppt - finde ich es wichtiger einen gewissen Grundrespekt und Grundverständnis dafür zu etablieren, dass Menschen verschieden sind... und trotzdem irgendwie gleich.

Statt "normal" zu erweitern und die Homosexuellen in den Begriff zu integrieren (während andere "unnormale" weiter draußen bleiben), sollte man sie mMn lieber "draußen" lassen... um klar zu machen, dass "ungewöhnliches" absolut nichts ist, wovor man Angst haben muss oder was man hassen muss.
"Normal" zu sein ist unwichtig. "Normal" entsteht durch die Summe der Teile. Das sollte mMn die Aussage sein und nicht "macht nix, dass du schwul bist - das sehen wir inzwischen als normal an. Und hauptsache du bist normal."



(sicherheitshalber: lieber "draußen" lassen... ich hoffe es ist klar, wie das gemeint ist. Nicht als Ausgrenzung, sondern als "Ungewöhnlich? Ja, kann sein. Ich hab auch noch andere ungewöhnliche Seiten. Ich spiel zum Beispiel RPGs.")
 
habs verbessert, soll nicht wieder vorkommen.

gute sachen die du da schreibst. geh ich gerne mit ... zumindest bis zur nächsten ecke, dann heist es für mich wieder qu(e)er denken.
vieles was mir durch den kopf geht ist dabei letztlich nur begriffsklauberei, aber da eben sprache deffiniert was dinge sind oder nicht sind ist das für mich dann doch nicht ganz unwichtig.
unterschiede finde ich wichtig und richtig. andersartigeit ist die andere art die somit wieder die gesellschaftliche norm bestätigt. finde ich als fremd deffinition schwer zu handhaben und in der tendenz verletzend.

ähnlich mit "ungewöhnlich". ich würde mir sehr wünschen das es gewohnheit ist keine (oder viel weniger) vorgefertige kathegorien zu menschen zu haben. all das sind in der tendenz urteile die wir uns machen weil es leider so wichtig ist zu wissen welchen status die andere person hat. und genau diese (vor)urteile beinhalten immer eine wertung die die diese person für uns individuell aber eben auch gesellschaftlich hat. all die kleinen einteilungen darin welche arbeit ein mensch ausübt, welches geschlecht, welche sexualität, welche herrkunft, welche bildung, welche ernährung, welche familie, welche hobbies, welche staatsangehörigkeit, welche weltanschauung, welche gruppenzugehörikeiten, welche freunde, wo und wie gewohnt wird, welche kleidung getragen wird ... etc. pp.. das sind immer alles ständig wirksame kathegorien die "wir" machen und mit werten füllen und denen wir einen staus verpassen. da sind wir echte experten drin ... . hier wünsche ich mir unterschiede, jedoch keine die mit einem unterschiedlichem status, einer deffinierenden norm oder ungerechten ressourcen einher gehen.
die idee von (un)gleichheit in diesen micro dimensionen gedacht finde ich immer etwas erschreckend (dagegen sind die ställe des augias nix), und ich glaube das es unmöglich ist eine form der gewalt abzubauen ohne nicht auch die anderen mit zu denken und ab zu bauen, wenn sich wirklich etwas ändern soll. denn wie sagte schon lauren hill so treffend: "everything is everything".

naja, darauf runtergebrochen sich zu wünschen das alle mit allen gut auskommen ohne sich dabei zu stressen finden sich hier vermutlich die meisten wieder, einzig in der analyse des zugrunde liegenden problems sehe ich einige unterschiedliche gedanken.
 
Statt Leuten anzuerziehen, dass Homosexualität so normal ist, dass man das Mädchen in der Disco besser zuerst mal fragen sollte ob sie hetero ist - und man auf keinen Fall überrascht sein darf, wenn der Kumpel nen Kerl als Partner anschleppt - finde ich es wichtiger einen gewissen Grundrespekt und Grundverständnis dafür zu etablieren, dass Menschen verschieden sind... und trotzdem irgendwie gleich.

Statt "normal" zu erweitern und die Homosexuellen in den Begriff zu integrieren (während andere "unnormale" weiter draußen bleiben), sollte man sie mMn lieber "draußen" lassen... um klar zu machen, dass "ungewöhnliches" absolut nichts ist, wovor man Angst haben muss oder was man hassen muss.
"Normal" zu sein ist unwichtig. "Normal" entsteht durch die Summe der Teile. Das sollte mMn die Aussage sein und nicht "macht nix, dass du schwul bist - das sehen wir inzwischen als normal an. Und hauptsache du bist normal."

Gefällt mir so gut, dass ich es noch mal rausquoten und unterstreichen möchte.
Gerade auch in meinen Augen wichtig bezüglich der immer stärker werdenden Individualisierungswünsche und -bestrebungen in unserer Gesellschaft, "anders" zu sein (und nein, ich glaube nicht, dass jemand schwul oder lesbisch wird/ist/entdeckt so zu sein, nur weil er sich von anderen abheben möchte. Aber ich denke, der Schritt von "ihh... ein Schwuler" zu "ihh... ein Gothik", "ihh... eine andere Randgruppe" ist nicht weit). Und gerade diese Grundtoleranz, die Ioe hier thematisiert empfinde ich als essentiell notwendig für eine gesunde Gesellschaft.

Wobei man aber auch alles übertreiben kann. Absoluten überliberalen Egalitismus, bei dem man sich gar keine persönliche Meinung mehr bildet, sondern absolut alles ohne zu hinterfragen akzeptiert finde ich dann schon wieder platt und gedankenlos. Man sollte sich schon noch die Mühe machen, eine eigene Meinung zu haben und zu vertreten. Dabei ist aber halt mal wichtig, dass "eine eigene Meinung haben" nicht dazu führen sollte, sie so zu vertreten, dass man damit die Selbstbestimmung anderer beschneidet.

Und nein, ich bin persönlich auch kein Vorzeige-Übermensch. Mir rutscht auch ab und an mal ein "schwul!" als Schimpfwort raus (das meine schwulen Freunde dann sehr schnell korrigieren), ich mache genau so meine Schwulenwitze (was nicht schlimm ist, weil ich über alle Gruppen Witze mache, ob es nun Blondinen, Männer, Frauen, Christen, Muslime, Atheisten, Ostfriesen, Österreicher, Berliner, Preußen, Hessen, Schwaben oder Ossis sind und über Bayern- und Frankenwitze kann ich genau so lachen). Aber das hat ja nichts mit fehlender Toleranz zu tun. Eher damit, dass für mich eben auch die Schwulen und Lesben zum Gessamtbild dazugehören und vielleicht rein statistisch seltener vorkommen, aber aus meiner Sicht der Gesellschaft schon lange (endlich) zur "Normalität" gehören, eben genau so wie Scheidungen, gesellschaftlich akzeptierter vorehelicher Sex oder freie Lebensgemeinschaften. Da hat sich halt mal in den letzten 60 Jahren zum Glück einiges in unserer Gesellschaft von der Toleranz und Aktzeptan zum Positiven hin getan.
 
Ich weiß eh nicht, was es da groß zu diskutieren gibt. Mein Gott, die sind halt schwul, und?
Wir haben das Glück, in einer Generation groß geworden zu sein, in der das mittlerweile halbwegs akzeptiert wird. Für mich ist damit das Thema durch.

Dem stehe ich zwiegespalten gegenüber. Auf persönlicher Ebene ist das Thema für mich rein vom Empfinden her ebenfalls durch. Global betrachtet ist das Thema erst dann wirklich durch, wenn Homosexualität vollkommen akzeptiert wird. Solange das nicht der Fall ist, kann es auch nicht falsch sein, hin und wieder darüber zu diskutieren. Und wenn's nur dabei hilft, sich selbst und die eigene Einstellung zu reflektieren. Auch das kann ja eigentlich nicht verkehrt sein.
 
Damit quatscht du bereits an mir vorbei. Ich setze nicht auf Ethik. Ich setze auf Marketing. Ethik und wirtschaftliches Interesse wird hier gerade ausgezeichnet miteinander verbunden
da bekomme ich fast wieder Lust zu streiten....

Ich gehe mal davon aus das NATÜRLICH, bi-sexuelle Helden kein Thema sind?
 
fünününü?

Sorry, aber meiner Meinung nach sind doch heteros, bi's und homos heutzutage quasi gleichberechtigt?
Wozu also die künstliche Unterscheidung?
 
Hey, so lange sie ihre Kinder selbst machen können sehe ich da kein Problem.
Alles andere ist ein Frage der Jugendämter...
 
Global betrachtet ist das Thema erst dann wirklich durch, wenn Homosexualität vollkommen akzeptiert wird.
Wenn jemand etwas tut, sich auf bestimmte Weise verhält, die deutlich abseits der Norm, also des ERWARTETEN der Mehrheit der Menschen ist, dann kann er mit gutem (Menschen-)Recht auf TOLERANZ hoffen. Denn solange sein Tun nicht andere Menschen schädigt, ist es auch bei aller Abweichung von der Norm zu tolerieren.

Tolerieren! - Das heißt, es zuzulassen, auch wenn man es für sich selbst nicht tun würde, es nicht einmal gut findet, sondern sogar explizit NICHT GUT findet, man aber diesen Mitmenschen SEIN Leben auf SEINE Weise leben lassen möchte. - Das ist Toleranz.

Wer hier "vollkommene Akzeptanz" erwartet, der greift MÄCHTIG DANEBEN!

Denn wenn MICH etwas wirklich stört, wenn ICH es für MICH und MEIN Leben wirklich überhaupt NICHT vorstellen kann so zu sein, dies zu tun, und wenn ich es auch keinem anderen WÜNSCHEN würde, dann kann ich es immer noch TOLERIEREN, aber ich kann es NICHT AKZEPTIEREN!

Und schon gar nicht "vollkommen"!

Solch eine FORDERUNG nach vollkommener Akzeptanz einer MINDERHEITEN-Position, einer extremen Norm-Abweichung, eines EXZENTRISCHEN Verhaltens ist geradezu eine Form von ERPRESSUNG der Mehrheit durch eine Minderheit!

Wer "vollkommene Akzeptanz" fordert, dem ist NICHT an Toleranz gelegen, sondern der möchte GEWINNEN! Er möchte SEINE Sicht allen anderen, und im Falle der Homosexualität der MEHRHEIT DER MENSCHHEIT aufzwingen!



Ich toleriere unterschiedliche sexuelle Ausrichtungen. Alle ANDEREN sexuellen Ausrichtungen als die MEINIGE, der Mehrheit, der Norm entsprechende, sind NICHTS FÜR MICH. Damit kann ICH nichts anfangen und ich würde weder einem Kind, noch einem Erwachsenen wünschen diese Ausrichtung zu haben.

Es gibt aber Menschen, die HABEN nun einmal diese anderen, abweichenden Ausrichtungen.

Und solange es Ausrichtungen sind, bei denen kein anderer Mensch zu Schaden kommt (also z.B. eben NICHT Pädophilie, deren Anhänger ja auch gerade massiv daran arbeiten eine "vollkommene Akzeptanz" in der Gesellschaft zu erhalten), solange also kein anderer Mensch zu Schaden kommt, kann ich das TOLERIEREN.

Ich MUSS ES NICHT MÖGEN!

Ich MUSS ES NICHT AKZEPTIEREN!

Ich muß es nur ERTRAGEN = Tolerieren.

Und solange man von mir NICHT FORDERT, daß ich es mögen, akzeptieren, gut finden oder gar - besonders widersinnig bei einer reinen Minderheitenposition - als "andere Art von Normalität" auffassen soll, solange kann ich mit Homosexuellen wirklich gut leben. Ich toleriere sie.

Aber sie SIND NICHT DIE NORM!

Und ich VERWEIGERE MICH jeglicher Form von FORDERUNG eine sexuelle Ausrichtung "vollkommen akzeptieren" zu müssen oder zu sollen, gegen die sich MEIN Innerstes einfach sträubt!

Denn solch eine Forderung versucht MEINE Gefühle in dieser Hinsicht als "minderwertig" abzuwerten. Unterstellungen wie der Globalvorwurf der "Homophobie" und solche UNFUG sind allesamt dazu gedacht diejenigen, die einfach eine NORMALE Sexualitätsausrichtung haben und sich andere eben NICHT für sich vorstellen können, HERABZUSETZEN.

Wer von Homophobie spricht, der unterstellt allen NORMAL ausgerichteten Leuten PSYCHISCH KRANK = Phobiker! zu sein!

Was ist das nur für eine VERACHTENSWERTE Art der "Argumentation"?

Das ist effektiv verbale GEWALT!

Ich habe MEINE Vorlieben und MEINE Ausrichtung und MEINE Gefühle!

Wie kommen nur die Forderer "vollkommener Akzeptanz" auf diese ARROGANTE Position, daß MEINE Gefühle WENIGER WERT seien, als die von Homosexuellen?

ICH toleriere Homosexuelle. - Aber wenn ich solche Threads wie diesen lese, dann habe ich den Eindruck, daß in der anderen Richtung KEINE TOLERANZ für MEINE der Mehrheit der Menschheit, der Norm entsprechende Ausrichtung besteht!

Und das finde ich wirklich beschämend!

Wer Toleranz für sich beansprucht, wer Akzeptanz fordert, wer vollkommene Akzeptanz einfordert, der sollte erst einmal VOLLKOMMEN AKZEPTIEREN, daß die Menschheit HETEROSEXUELL ausgerichtet ist. Nur Ausnahmen, eine MINDERHEIT, weist andere Ausrichtungen auf.

Das ist ein FAKT. Da braucht man auch nicht einmal Akzeptanz einzufordern, sondern das ist einfach eine Tatsache.

Und wie bei JEDER Minderheit, so haben auch die Homosexuellen einen in unserer westlichen Gesellschaft sozial verankerten moralischen Anspruch auf TOLERANZ ihrer Andersartigkeit, ihrer anderen Ausrichtung, ihre anderen Art ihr Leben zu gestalten.

Diesen Toleranz-Anspruch teilen sie mit allen Minderheiten egal nach welcher Eigenschaft hier die Minderheit von der Mehrheit unterschieden wird. Brillenträger, Veganer, Buddhisten, Homosexuelle - alles Minderheiten. ALLE mit Anspruch auf Toleranz!

Aber so wenig wie ein Buddhist von mir als Christen erwarten kann, daß ich seine spirituelle Ausrichtung "vollkommen akzeptiere", so wenig wie ein Veganer von mir als Mischkostesser erwarten kann, daß ich seine ernährungsbezogene Ausrichtung "vollkommen akzeptiere", so wenig kann auch ein Homosexueller von mir erwarten, daß ich seine sexuelle Ausrichtung "vollkommen akzeptiere".

Als Christ, Mischkostesser, Heterosexueller bin ich in Europa der Mehrheit zugehörig, voll in der Norm. - Und mich nun ZWINGEN zu wollen die MINDERHEITSPOSITION anzunehmen, das ist einfach eine FRECHHEIT.

Toleranz heißt das ERTRAGEN ( tollere, tollo, sustuli, sublatum - aufheben, auf sich nehmen, ertragen) anderer Positionen.

Akzeptanz heißt das ANNEHMEN (accipere, accipio, accepi, acceptum — annehmen) anderer Positionen.

Wenn jemand von einem Heterosexuellen FORDERT, daß er die Position von Homosexuellen "vollständig akzeptieren" solle, dann fordert er ihn auf SEINE EIGENE POSITION AUFZUGEBEN und zum Homosexuellen zu werden! - DAS heißt vollständige Akzeptanz!

Ist jetzt vielleicht klar geworden, warum ich diese Forderung nach "vollständiger Akzeptanz" für eine FRECHHEIT und ein UNTERDRÜCKEN der Mehrheitsposition durch die Minderheit halte?


Ich habe mir das Entgleisen dieses Threads wirklich lange angeschaut, ohne einen Beitrag zum ganzen Offtopic-Thema zu verfassen.

Aber jetzt ist mit MEINER TOLERANZ für den hier verzapften, UNTERDRÜCKENDEN SCHWACHSINN endgültig SCHLUSS!

Ich konnte es nicht mehr ertragen als Heterosexueller von irgendwelchen "Gutmenschen" unter DRUCK gesetzt zu werden, doch meine eigene Position vollständig aufzugeben, nicht nur Toleranz auszuüben, sondern mich vollständiger AKZEPTANZ zu unterwerfen!

Mal an alle, die hier mit "Homophobie"-Generalbeleidigungen und Geisteskrankheitsvorwürfen um sich geworfen haben, mal an alle, denen das SELBSTVERSTÄNDLICHE TOLERIEREN von extremen Abweichungen sexueller Ausrichtungen gegenüber der Norm, der Mehrheit der Heterosexuellen, noch nicht genug ist, sondern die auch noch "vollkommene Akzeptanz" einzufordern die Frechheit besaßen:

Sagt mal, TICKT IHR NOCH GANZ SAUBER?


Schaut Euch doch mal an, was IHR da an sprachlicher GEWALTANWENDUNG aufbietet!
Schaut Euch doch mal an, was IHR da normalen, toleranten Menschen an Beleidigungen und frechen Forderungen an den Kopf werft!

WER gibt EUCH das Recht Euch hier auf solch eine brutale Weise über die Meinungen, die Gefühle, die Empfindungen anderer Menschen zu stellen und diese so MIES zu behandeln?


MICH regt das jedenfalls maßlos auf!

Und zwar, weil ihr mit einer derartigen AGGRESSIVITÄT auftretet, die andere Positionen genauso VERÄCHTLICH behandelt, wie dies andere Extremisten, die eben NICHT tolerant sind!, es auch immer mit anderen Meinungen zu tun pflegen!


Ich habe in meinem Verwandtenkreis Homosexuelle, in meinen Spielrunden, in meinen Trainingsgruppen, in der Arbeit, in meinen Lieblingskneipen. - Aber ICH betrachte diese Leute NICHT "als Homosexuelle", weil mir schlichtweg ihre sexuelle Ausrichtung NICHT WICHTIG genug ist, daß ich darüber VERGESSE, daß sie in erster Linie MENSCHEN, meine MITMENSCHEN, meine Verwandten, Freunde, Trainingskumpels, Kollegen, usw. sind!

Mich nervt es einfach, daß, sobald irgendwo das Thema Homosexualität in noch so randständiger Bedeutung auftaucht, manche Gutmenschen sofort aufkreuzen und mit Globalbeschuldigungen, Globalvorwürfen wider alle anders als Homosexuell orientierten um sich werfen!


Was ich eingangs, als es noch um Marvel und die Schwulenhochzeit zweier Comicfiguren ging, schrieb, war, daß solche Themen wie Homosexualität und dergleichen in europäischen Comics einfach schon lange SELBSTVERSTÄNDLICH sind. - Selbstverständlich, so daß man sie genau wie Veganer, Buddhisten oder Brillenträger einfach tolerieren kann, selbst wenn man sich nicht selbst mit deren Positionen identifizieren kann.

Und nun zeigt sich, daß ich FALSCH lag!

Dachte ich, der ich in den 70ern mit schwulen Mitschülern und dergleichen aufwuchs, daß es nur darauf ankäme, daß alle Menschen ihre Mitmenschen RESPEKTIEREN und sie so leben lassen, wie sie es sich wünschen. Dachte ich, daß wir hier in Europa wenigstens darin gegenüber den religiös-fundamentalistisch-geifernden US-Evangelikalen-Hetzern eine fortschrittlichere Sicht hätten. Dachte ich, das ist doch alles KEIN THEMA mehr, wo wir einen schwulen Außenminister, einen schwulen Berliner-OB, schwule Fernsehmoderatoren usw. hatten und haben und diese auch STÄNDIG in den Medien präsent sind.

Aber das reicht manchen "Homosexualitäts-Jihadkämpfern" offensichtlich nicht.

Toleranz ist Euch nicht genug! Ihr wollt GEHIRNWÄSCHE, Ihr wollt die Heteros "umdrehen", ihr schürt FEINDBILDER!

Ihr seid KEIN STÜCK BESSER als die religiös-fundamentalistischen Geiferer der US-Evangelikalen! Eure Methoden sind EXAKT DIESELBEN: Intoleranz, keinerlei Respekt für andere Ansichten, keinerlei Respekt für die Sicht der MEHRHEIT, die nicht eure Sicht teilt, und dann sprachlich brutale Vorwürfe, Angriffe, Herabsetzendes, Beschuldigendes, Beleidigendes.

Das ist UNTERSTE SCHUBLADE!

Ich habe mich getäuscht. - Europa ist NICHT weiter als die USA. Hier ist die Menge an ihre Mitmenschen NICHT respektierenden Gutmenschen, denen JEDES MITTEL recht ist, IHRE Meinung anderen AUFZUZWINGEN, offensichtlich gleich groß, wie drüben.

Tja.

Ich glaube, ich habe heute etwas gelernt.

Es ist einfach NICHT sinnvoll jemanden zu Tolerieren, bis er einen zu beleidigen und zu nötigen beginnt, seine Sicht zu übernehmen.

Danke für diese Lektion in mitmenschlicher Enttäuschung. Das wäre wirklich nicht nötig gewesen. Aber Hauptsache, IHR haltet Euch weiterhin für "Die Guten (tm)".

Ich geh jetzt erstmal Kotzen, denn mir ist von diesem Thread wirklich schlecht geworden.
 
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