Marvel Marvel ist schwul....!

Halloween Jack

aka Alpha Rivale Dick Justice
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Passt eigentlich eher in den Bereich Literatur, aber hier schauen vermulich mehr Menschen regelmäßig rein, und das ist eigentlich auch eine Nachricht, die überall funktioniert.

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"This summer, wedding bells will ring for Marvel Comics' first openly gay hero.
The New York-based publisher said Tuesday that Canadian character Jean-Paul Beaubier - also known as the super speedster Northstar - will marry his beau, Kyle Jinadu, in the pages of "Astonishing X-Men" No. 51, due out June 20.
Northstar revealed he was gay in the pages of "Alpha Flight" No. 106 in 1992. He was one of Marvel's first characters to do so. Since then, numerous comic book heroes and villains have been identified as gay, lesbian or transgender.
Marjorie Liu is writing the series. She says the decision to have the pair marry was fitting, noting that the relationship between Kyle and Northstar has grown in recent years.
The news comes as DC Comics is reportedly planning to have one of its own characters come out. According to BleedingCool.com, DC co-founder Dan DiDio told attendees at the Kapow Comic Convention in London on Sunday that an existing DC character who was previously straight will be introduced as "one of our most prominent gay characters."

Ich find's Bombe. Wollte das deswegen auch mitteilen.

Neugierig bin ich natürlich, welcher DC Held nun sein Outing haben wird. Mit Northstar hat Marvel ja einen relativ unbekannten Charakter gewählt damals, dennoch ist es ein mutiger Entschluss gewesen, der zumindest in den Comics eine kleine (schwule) Revolution ausgelöst hat. Wird DC das noch besser machen, und eine bekanntere Größe wählen? Können Batman und Robin endlich offen zusammen sein? Wir werden es erfahren....
 
Wobei das groß anzukündigen ja irgendwie schon wieder daneben ist. Ich hätts still und heimlich gemacht und dann von der Community tragen lassen.
 
In dem Fall find' ich das ziemlich okay. Stell' dir vor, man hätte das in der Tat still und heimlich gemacht und ausschließlich über die nerdige Community verbreitet. Das hätten die Naysayer doch unter Garantie als Anlass genommen, in Frage zu stellen, warum Marvel dazu nicht ganz offen steht. Dann lieber schön auf die Kacke hauen und es überall rausposaunen. Auf solch zeitgemäße Entscheidungen kann und darf man ruhig stolz sein. Und die Naysayer können jetzt soviel unken, wie sie lustig sind, ausser "Iiiih, schwul!" haben sie keinen Ansatzpunkt mehr. Den hat man ihnen nun bereits im Vorfeld genommen.

Ausserdem müssen Hochzeiten groß angekündigt werden. :D
 
Astonishing X-Men sind schwul? I'm astonished! - Paßt ja!

Bei DC gab es mit The Authority schon länger Gruppen mit offen schwuler Beziehung.

Was aber hier abgeht, das ist nichts anderes als auf die aktuell POPULÄRE Thematik "Gay Marriage" aufzuspringen und noch ein paar Dollar mehr rauszuschinden, weil man sich als offen "pro-gay" präsentiert und somit auch als "anti-fundamentalistisch-'christlich'". Das spricht das Zielpublikum der Comic-Nerds vermutlich positiv an, da diese ja mit Zensur an allen Ecken und Enden in ihrer Hobbyausübung bedroht sind, wenn sich die "religiöse" Rechte in den USA durchsetzt.

Für den US-Comic eine Revolution, aber in der alten Welt der franko-belgischen Comics kalter Milchkaffee und bei den Mangas der Japaner löst das nicht einmal ein müdes Höflichkeitslächeln aus.

Die eigentliche REVOLUTION ist ja eher die, daß Marvel als DISNEY-Unternehmen so etwas bringen DARF. Disney ist ja bekannt dafür die "alten, amerikanischen Werte" nie abgelegt zu haben.
 
Hatte ich doch erklärt: "Anything for as fast buck!" - War das nicht klar genug formuliert?
 
Hm, ist DC nicht etwas spät dran mit einem schwulen Charakter?
Schließlich ist Northstar schon seit einer ganzen Weile (seit 1992) schwul und es gibt auch weitere schwul, lesbische oder bisexuelle Charaktere.
(Wobei mir mit Pietro / Quicksilver nur ein weiterer homosexueller Char einfällt, wenn ich mich nu nicht irre)
 
Wer ist Northstar...?! Und DC zieht bestimmt mit einem Helden gleicher Bekanntheit nach. Angemeldet haben sie es ja schon.
 
Northstar, hm, let me google that for you.
Wobei ich es schon etwas peinlich fuer DC finde das sie erst jetzt, also so 10 Jahre spaeter, nachziehen wollen, und dafuer gleich auch noch einen bald ehemals heterosexuellen Superheld homosexuell machen.
 
Hatte ich doch erklärt: "Anything for as fast buck!" - War das nicht klar genug formuliert?

Nein, war es nicht. Ich weiß nicht, auf welcher Insel du lebst, Zornhau, aber man wird nicht automatisch von allen Seiten einfach mit Geld und Schulterklopfen überhäuft, wenn man sich für Homosexualität ausspricht. Schön wär's, Meister. Du ignorierst mit so einer eindimensionalen Pauschalisierung komplett das wirtschaftliche Risiko, das gerade in Amerika mit einer derart klaren, gesellschaftlichen Positionierung einhergeht, reduzierst den Mut, dieses Wagnis einzugehen und öffentlich Farbe zu bekennen, auf schnöde Geldmacherei und gibst dich damit höchstens ahnungsloser, als ich dich einschätze.

Davon abgesehen ist die Zielgruppe bereits "Teil der Revolution", wie du selber ja andeutest, und wird sich nur alleine deswegen nicht jedes Heftchen doppelt kaufen. Das öffentliche Outing ist auch nicht an die Zeilgruppe gerichtet. Für den 08/15 Comic-Nerd ist eine schwule Hochzeit gar nicht so undenkbar, dahingehend ist der rein finanzielle Erfolg also ohnehin erstmal überschaubar. Das soll ganz andere Menschen erreichen. Und wenn sich durch diesen Marketing-Gag tatsächlich auch neue Kunden gewinnen lassen, dann hat Marvel die Extrakohle auch verdient. Selbst wenn sich bei Marvel keiner auch bloß einen Funken Gedanken darüber gemacht hat, ob diese Entscheidung eventuell auch nach hinten losgehen könnte, sollen sie die Kohle haben. Ich lebe gerne in einer Welt, in der Aufgeschlossenheit belohnt wird. Alter, selbst wenn denen das Kontroverse vollkommen am Ärmel vorbei geht und es hier wirklich nur um Kohle geht, ist die Entscheidung, Homosexualität im Zuge dessen als etwas Normales darzustellen 'ne coole Nummer. True story.

Und letztendlich ist und bleibt es eine kleine amerikanische Revolution, die jede Unterstützung verdient. Statt rumzuhipstern, dass die anderen, cooleren Kinder bereits alle pro-gay waren, als Marvel noch am elitären Daumen genuckelt hat, solltest du deine prosaischen Qualitäten lieber dazu nutzen, die Gegner einer solchen Entscheidung in die Wüste zu schicken. Davon gibt's auch ohne den Luxusantagonismus der First World Society schon genug, das muss man wirklich nicht noch indirekt unterstützen.
 
Ich kann bei Marvel/Disney leider wirklich KEINE andere Motivation als den schnellen Dollar erkennen. Eine "moralische Agenda", eine "Botschaft der Toleranz", ein Sendungsbewußtsein für Gleichberechtigung, Gleichbehandlung, Gleichstellung sehe ich bei Marvel/Disney wirklich überhaupt NICHT.

Und was ich hier noch weniger als überhaupt nicht erkennen kann, das ist "Mut".

Mut?

Wieso "Mut"?

Von Marvel? Von Disney? - Mut?

Das EINZIGE, was ich bei dieser Konzern-KRAKE für glaubwürdige Motivation halte, ist eine Idee die aktuell gerade sowieso im Wahlkampf aufgekommene "Gay Marriage"-Thematik für MEHR PROFIT nutzen zu können. Wenn da nicht SEHR SEHR SEHR KONKRETE Business-Case-Berechnungen dahinter stecken, dann macht Marvel und erst recht Disney so etwas NICHT!

Sobald irgendein "Risiko" mit einer derartigen, politisch wahrgenommenen und in eine brisante Landschaft gestellten "Gay Marriage"-Darstellung in einem Comic verbunden ist, geht den Shareholdern der Arsch mit Grundeis. Und das kann sich KEIN CEO erlauben! KEINER!

Daher wäre für mich das WIRKLICH Interessante daran, was sich Marvel/Disney nun wirklich genau ausgerechnet haben. Auf welcher Basis sind sie in diese erst einmal reine Marketing-Maßnahme wohl eingestiegen? - Eine direkte politisch-moralische Agenda kann man ausschließen, aber eine eventuelle indirekte politische Agenda, sozusagen Wahlkampfhilfe gegen Gegenleistung, ist durchaus plausibel und üblich.

DAS ist das eigentlich Spannende daran.

Meine "Insel" ist wohl deutlich mehr in der ökonomischen Wirklichkeit verankert, als Deine.
 
Northstar, hm, let me google that for you.
Wobei ich es schon etwas peinlich fuer DC finde das sie erst jetzt, also so 10 Jahre spaeter, nachziehen wollen, und dafuer gleich auch noch einen bald ehemals heterosexuellen Superheld homosexuell machen.

Danke für das Tutorial ;) Was ich mit meiner Frage nach Northstar eigentlich ausdrücken wollte ist, dass Marvel einen Helden aus der dritten Reihe ausgesucht hat. Allein, und da muss ich Zornhau voll zustimmen, um die Auflage zu pushen. Das Marvel-Universum beieinflusst das null.

Und DC wird es genau so machen. Da entdeckt dann eine Green Arrow oder sonst wer plötzlich seine neigungen für Männer. Wieder kein Einfluss auf das DC-Universum. Für mich klingt das auch alles nach "Schwul ist gerade toll, da machen wir mit, aber bloß nicht zu viel".

Interessant wäre, wenn einer der Hauptcharaktere plötzlich schwul sein sollte (obwohl, Teylen, das wirklich stark an den Haaren herbeigezogen und aufgezwungen wäre). Z.b. Green Lantern oder Wonder Woman. Und beim aktuellen Batman in Court of Owls gibt es meiner Meinung nach auch schon einige zweideutige Anzeichen.
 
Und DC wird es genau so machen. Da entdeckt dann eine Green Arrow oder sonst wer plötzlich seine neigungen für Männer. Wieder kein Einfluss auf das DC-Universum. Für mich klingt das auch alles nach "Schwul ist gerade toll, da machen wir mit, aber bloß nicht zu viel".
Naja, aber bei Marvel entdeckt ja nun nicht gerade ein Held ploetzlich seine Neigung fuer Maenner.
Northstar ist schon ein Jahrzehnt lang schwul. Es gibt auch noch andere schwule Superhelden. Wie wohl Hector mit dem Northstar mal zusammen warf.

Das heisst die einzige Neuheit ist das sie nun heiraten. Nicht das er schwul waere.
Es ist nicht so das er wie Patty bei den Simpsons sein Coming Out mit der Heirat hat.
 
Hier gibt es ein wenig mehr Informationen als in dem im Eingangsbeitrag verlinkten Nachrichten-Beitrag: http://www.pinkisthenewblog.com/2012/05/marvel-comics-will-feature-its-first-same-sex-marriage/

Was ich mit meiner Frage nach Northstar eigentlich ausdrücken wollte ist, dass Marvel einen Helden aus der dritten Reihe ausgesucht hat.
...
Für mich klingt das auch alles nach "Schwul ist gerade toll, da machen wir mit, aber bloß nicht zu viel".
Eben. - Das Thema "Gay Marriage" ist gerade sehr aktuell, in allen US-Medien lang und breit vertreten.

Die Aussagen von Marvel-Vertretern, daß sie "schon lange Zeit" über das Thema nachgedacht hätten, sind reine Marketinglügen, denn natürlich greift man nur dann Themen auf, wenn diese wirklich, WIRKLICH in ausgesprochen starker öffentlicher Aufmerksamkeit sind, so daß man von dieser Aufmerksamkeit genau das "Mitnahmepotential" realisiert, was ja aktuell gerade beim Thema "Marvel macht Gay-Marriage" der Fall ist.

So bringt sich Marvel kreuz und quer in aller Munde. - Die religiösen Extremisten haben schon wieder ihren üblichen Schaum vor dem Maul. Die politische Linke fühlt sich in ihrem Kurs bestätigt. Die zahlungs- und kaufkräftigen schwulen Zielgruppen machen Sympathiekäufe bei Marvel. Die Geeks, Nerds und sonstige Außenseiter sowieso.

Und ALLE, ALLE, ALLE halten sich für ach so "tolerant", weil es ja in den tollen US of America! Fuck! Yeah! jetzt Comics mit Schwulenhochzeiten gibt. Mann, was ist US-Amerika doch für ein tolles Land! Mann, was sind wir Amerikaner doch für tolle, tolerante Leute! Fuck! Yeah!

Wie gesagt, Europa und Asien sind hier weit weniger spektakulär, weit weniger plakativ und weit weniger VERLOGEN mit Themen wie Homosexualität in Comics umgegangen und hier wie dort ist es einfach nichts Ungewöhnliches mehr, vor allem aber nichts, das eine solche Presseaufmerksamkeit wie jetzt bei Marvel erregt hätte.

Marvel/Disney spielt hier klar die US-Klaviatur des Marketings. Und das verdammt gut. Es wird sich lohnen. Es lohnt sich schon jetzt.

Nun kann man der Meinung sein, daß es doch EGAL ist, ob ein Thema wie "Gay Marriage" nun von einem Großkonzern vor dessen Marketingkarren gespannt wird, da ja immerhin doch ein paar aus moralisch-ethischer Sicht positive Seiteneffekte davon abfallen. - Aber tun sie das?

Wirklich?

Wird jetzt für die MEHRHEIT der Comic-Leser die Schwulenehe irgendwie "akzeptabler", wenn man irgendwelche kaum bekannten "Hinterbänklerhelden" miteinander verheiratet?

Wohl kaum.

Was ist also der GESELLSCHAFTLICHE Effekt eines solchen Comics?

Keiner.

Tatsächlich. NULL Wirkung. Niemand wird den Comic lesen und sich denken: "Oh, wie menschlich anrührend diese tolle gleichgeschlechtliche Liebesgeschichte samt offizieller Anerkennung im Marvel-Universum durch eine Schwulenhochzeit das doch ist. Jetzt habe ich keinerlei Vorurteile oder auch nur 'komische Empfindungen' beim Thema Schwulenhochzeit mehr!"

NULL Wirkung in gesellschaftlicher Hinsicht.

Hingegen SPÜRBARE Publicity für Marvel.

Und gerade Marvel gehört zu den großen Brocken, denen es sogar egal sein kann, ob sie von den religiösen Geiferern attackiert werden oder nicht, denn die attackieren Marvel sowieso, weil die Comics zu bunt sind, weil sie dort Götter (ganz übel, mehr als einen!) als Charaktere haben, weil dort die Frauen nicht vollverschleiert und züchtig bei Kindern, Küche und Kirche bleiben, sondern sich halbnackt mit Männern, Mutanten und sogar Göttern rumschlagen! Oder wie steht es bestimmt in einer der Southern Baptist Bibel-Nachempfindungen, die als zusammengeschluderte Übersetzungen sowieso von Grund auf kein Stück als religiöse Referenz christlichen Glaubens taugen:

Testament des Erzengels Marvael: Buch Xodus 22, 18: Thou shalt not suffer a Scarlet Witch to live! (aus den X-Men-Apokryphen der Southern Baptist Church of Genosha)

Marvel wird an diese Leute eh keine Comics (außer zum klassischen Bücherverbrennen, was ja in den USA in Christi Namen irgendwie als 'in Ordnung' gilt) verkaufen. - Somit verdirbt es sich Marvel eh mit KEINER Kundenzielgruppe.

Und die typischen Comicleser, sowie die - gerade ja aktuell durch den The Avengers auf Marvel positiv aufmerksam gewordenen - Noch-Nicht- oder Nicht-Mehr-Comicleser sehen sich selbst ja eh als eher tolerant, fortschrittlich und aufgeschlossen.

Damit ist seitens Marvel genau NULL RISIKO und somit auch KEIN MUT notwendig gewesen, um hier auf den Publicity-Zug schnell aufzuspringen und den schnellen Dollar zu machen.
 
Ich kann bei Marvel/Disney leider wirklich KEINE andere Motivation als den schnellen Dollar erkennen.

Du willst daraus eine Diskussion machen, in der Ethik und wirtschaftliches Interesse gegeneinander antreten und fühlst dich sicher damit, auf wirtschaftliches Interesse zu setzen, weil es höchst unwahrscheinlich ist, dass Marvel so ein Statement ausschließlich der moralischen Wertigkeit wegen macht. Damit quatscht du bereits an mir vorbei. Ich setze nicht auf Ethik. Ich setze auf Marketing. Ethik und wirtschaftliches Interesse wird hier gerade ausgezeichnet miteinander verbunden. Und das sieht man, wenn man die Augen aufmacht.

Es ist keinesfalls "ökonomische Wirklichkeit", den Schachzug, sich in der Öffentlichkeit eindeutig als Pro Gay zu outen, quasi nebenbei als wirtschaftlich risikoloses Unterfangen abzutun, in dem man dieser Aktion keine weitere Bedeutung beimisst und es dadurch - ob bewusst oder unbewusst - passiv so laufen lässt, als würden alleine aufgrund der Pro Gay Positionierung jetzt plötzlich mehr Menschen comic-affin werden und zur Zielgruppe mutieren, bloß, weil Marvel eine homosexuelle Eheschließung publiziert.

Die Angelegenheit verfolgt ganz sicher ein wirtschaftliches Interesse. In diesem Fall geht's aber nicht darum, "den schnellen Dollar zu machen". Den macht man damit überhaupt nicht. Die Zielgruppe zahlt wegen der schwulen Ehe nicht plötzlich mehr, und nicht-comic-affine Menschen werden deswegen nicht plötzlich zu Fanbois. Hier passiert gerade was ganz anderes.

Marvel positioniert sich gesellschaftlich, nicht wirtschaftlich. Das ist die kleine Revolution. Hier geht's nicht um "schnelle Dollar", hier geht's darum, die Zeichen der Zeit zu deuten und auf lange Sicht weiter wettbewerbsfähig zu sein. Und dahinter steckt natürlich auch wirtschaftliche Interesse. Das Spannende daran ist, dass Marvel dem amerikanischen Sektor abseits der comic-affinen Community zutraut, einem zwiespältigen Thema wie Homosexualität aufgeschlossen(er) gegenüber zu stehen. Sie würden nicht so auf die Kacke hauen, wenn dem nicht so wäre. Das ist der Knaller.

Das Marvel hier einfach auf den Obama-Zug aufspringt, halte ich für wahrscheinlich. Aber auch dahinter steckt mehr. Sie haben Northstar nicht schnell mal hopplahopp schwul gemacht. Der war schon 1993 schwul. Die haben einfach die Zeichen gedeutet und reissen neben dem wirtschaftlichen Aspekt ganz bewusst elitäre, zeitungemäße Mauern ein. Und spiegeln die Wirklichkeit wieder....was sie letztendlich immer irgendwie getan haben.

Anstatt sich dagegen zu stellen und die ganze Geschichte als einfache Profitgier abzuwerten, sollte man mithelfen und die Propaganda verbreiten, statt im Weg rumzustehen und Marvel/Disney ihre Kohle nicht zu gönnen. Lass sie doch daran verdienen, so what? Wenn damit ein Riese wie Marvel/Disney in der Öffentlichkeit eine Pro Gay Einstellung proklamiert, dann ist es das allemal wert.
 
Anstatt sich dagegen zu stellen und die ganze Geschichte als einfache Profitgier abzuwerten, sollte man mithelfen.
Du unterstellst mir hier eine GEGENPOSITION.

Woran machst Du denn in meinen Beiträgen fest, daß ich auch nur den Hauch einer Gegenposition vertrete?

Was ich jedoch keinesfalls als glaubwürdig erachte: Daß sich Marvel "gesellschaftlich" positionieren will. KEIN STÜCK!

Hier geht es um die Wirtschaftsinteressen des Disney-Konzerns. Da mag es sogar plausibel sein, daß Disney mit Marvels "Gay Marriage von Hinterbänklerhelden" einen Versuchsballon für das Aufgreifen dieses Themas in eigenen Produkten mit dem sichtbaren Disney-Etikett gestartet hat.

Und WARUM?

Weil es eben ein HEISSES Thema ist, an das man klar Verkäufe, aber mehr noch MARKENWERTIGKEIT durch AUFMERKSAMKEIT in der Bevölkerung anhängen kann. Und somit letztlich wieder nur das eine und einzige, was für Marvel und erst recht für Disney von Belang ist: GELD.

Welche gesellschaftliche Agenda soll denn bitteschön Marvel vorantreiben wollen? - Eben. - KEINE!

Und Dein Aufruf bei Marvels Marketing-Heumacher "mitzuhelfen" ist leider wirklich ausgesprochen daneben. Aber sowas von!

Wer nicht auf der Lohnliste von Marvel oder Disney steht, der kann eh nur dadurch "mithelfen", daß er Comics KAUFT. - Tolle "Hilfe"!
 
Was ich jedoch keinesfalls als glaubwürdig erachte: Daß sich Marvel "gesellschaftlich" positionieren will. KEIN STÜCK!

Das haben sie gerade getan, Zornhau. Und zwar nicht still und heimlich. Marvel/Disney ist jetzt erstmal Pro Gay. Das ist eine gesellschaftliche Positionierung. Ob du ihnen das glaubst oder nicht ist scheißegal.

Und Dein Aufruf bei Marvels Marketing-Heumacher "mitzuhelfen" ist leider wirklich ausgesprochen daneben. Aber sowas von!

Mir ist herzlich egal, ob Marvel Geld damit macht. Mir geht es hier um die Positionierung an sich. Das ein Riese wie Marvel/Disney Geld damit macht, sich für Homosexualität auszusprechen, ist es mir allemal wert. Hauptsache, sie tun es.

So engstirnig zu sein, die positive Wirkung einer solchen Positionierung auf die Gesellschaft zu ignorieren, weil man einem Konzernriesen das Geld nicht gönnt, das ist daneben.
 
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