AW: Lace & Steel
Mein Herr, wenn Ihr der gefürchtete Sendbote des Kardinals seid, dann bin ich beruhigt. - Denn dann werden die Pläne Eures Herren wohl niemals von Erfolg gekrönt sein.
Lace & Steel ist ein System, dass sich auf die Abbildung zentraler Elemente des Mantel & Degen Genres im Rollenspiel konzentriert. Romanzen, Fechtkämpfe, Pulverdampf, Musketiere, Piraten, Selbstüberschätzung, Klettereinlagen, scharfe Klingen und spitze Zungen. Die Umsetzung ist dabei in meinen Augen sehr gut gelungen, vor allem weil den "wichtigen" Elementen (beispielsweise schnellen Wortwechseln, während sich die Körbe der Waffen ineinander verhakt haben) jede nötige Aufmerksamkeit zu Teil wird, während die eher "unwichtigen" schnell und schmerzlos abgehandelt werden.
Mittelmarch, die Welt von Lace & Steel, ist wie zu erwarten nach europäischem Vorbild gestaltet. Dabei bleibt Mittelmarch im Geiste sehr nah an dieser Vorlage, wartet aber gleichzeitig mit einer ganzen Reihe kosmetischer Abweichungen auf, die diese Welt dann doch etwas Unbekanntem machen, und dafür sorgen, dass es etwas zu entdecken gibt. Zu diesen oberflächlichen Unterschieden gehören auch die Fantasy Anleihen von Lace & Steel. Diese geben der Welt augenfällige phantastische Elemente, ohne zu grossen grundlegenden Änderungen zu führen. Dabei sind diese Elemente weniger der üblichen Fantasy entlehnt, sondern Volkssagen und klassischer Mythologie. So tummeln sich in Mittelmarch auch keine Elfen, Zwerge und Orks, sondern Brückentrolle und Satyren, während Magie weniger mit dem Schleudern von Feuerbällen und mehr mit dem Pakt eines Dr. Faust gemein hat.
(Faszinierend übrigens, dass hier sofort der Vergleich zu 7th Sea gezogen wird.)
mfG
rmn