AW: Done right
Öh, das ist ein weites Feld, also entschuldige, wenn es im Folgenden etwas durcheinander geht.
Ich habe bisher 1st und 2nd Edition und D20 geleitet (zu 3rd Ed. bin ich noch nicht gekommen). Da ich erst einmal ne Weile nachdenken musste, bis mir eingefallen ist, welche Kampagne unter D20-Regeln lief, kann es so viel anders als "normales" L5R nicht gewesen sein.
Die Feats und (Prestige-) Klassen bei L5R-D20 sind ziemlich schlecht ausbalanciert und ich habe ziemlich viele Sachen umgeändert (irgendwo muss eine Backup-CD voller Feats etc. liegen). Außerdem ist Oriental Adventures als ein GRW schlicht und einfach grottenschlecht und für einen L5R-Fan eine Qual zu lesen. Natürlich gilt "unbalanciert" auch für L5R-d10. Mir hat aber D20 damals viel Spass gemacht, weil mMn D20 viel besser für "Bastler" geeignet ist als d10. Ihr könnt mich also ruhig als D20-Sympathisant betrachten.
Das Standardargument unter L5R-Spielern (und ich vermute auch bei vielen anderen D20-Adaptionen) ist, dass der "Flair" des Spieles bei D20 nicht so transportiert wird, wie beim Regelwerk, das speziell für das Setting geschaffen wurde. Da ist auch was dran und die naheliegendsten Beispiele sind Voidpunkte, die Ringe und vielleicht auch Ancestor-Feats.
Die D20-typische Charakterentwicklung mit Tendenzen zum "Optimizen" finde ich durchaus für L5R angemessen, da auch in der Storyline oft Supercharaktere im Mittelpunkt stehen. Es heißt oft, ein Samurai sollte nicht nur ein Krieger (oder was auch immer) sein, sondern gleichzeitig auch ein Diplomat, Künstler und am besten auch ein religiöser Mensch, aber ich sehe nicht, wie das bei d10 besser unterstützt wird.
Ich glaube, ein wesentlicher Grund für die weit verbreitete D20-Antipathie ist, dass viele L5R-Spieler sich gerne als Teil einer besonderen Gemeinschaft betrachten und da passt der Rückfall ins DnD-Spielen einfach nicht, da ist man plötzlich Spieler des weitverbreitetsten aller Rollenspiele.
Zusammenfassung: Ich finde D20 durchaus geeignet, um L5R zu spielen. Als nächstes will ich zwar 3rd Edition ausprobieren, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, danach wieder zu D20 zurückzukehren (dass D20 nicht mehr unterstützt wird, könnte mich möglicherweise davon abhalten).
blut_und_glas schrieb:
Geht das nicht auch anders? Wie konkret?
Void Use war für mich kein Feat mehr, sondern umsonst für alle Menschen. Das macht low level Charaktere auch etwas stärker, was gewollt ist, da mir das übliche Level 1-4 Charaktere können höchstens Goblins töten sowieso für L5R unangemessen scheint (wir haben glaube ich sowieso auf Level 3 begonnen). Zusätzliche Void Punkte habe ich dann als Class Features vergeben, also viele für Monks, wenige für Rogues etc. Dazu kamen dann neue Einsatzmöglichkeiten für Void Punkte und Feats, die eine Zahl an Void Punkte voraussetzten. Ancestor Feats habe ich etwas aufgemöbelt (viele waren recht schwach) und viele neue, interessante erschaffen (manche waren dann durchaus charakterprägend, z.B. habe ich einige erschaffen, die einen starken Vorteil brachten, aber gleichzeitig auch einen Nachteil).
Bei Shugenja habe ich auch einiges verändert, z.B. wieviele Spells man pro Tag wirken kann und wie der Element Focus funktioniert.
Puh, ich habe so viel verändert, ich kann mich nur noch an Bruchstücke erinnern.
Ich bin durchaus ein Fan davon die Regeln zu brechen, nicht während des Spielens, sondern wenn sich alle einig sind, dass bestimmte Charakterklassen etc. Mist sind, diese abzuändern.
Ähm, da ich vermutlich noch seitenweise unnützen Schrott schreiben kann, wäre es vielleicht hilfreich zu erfahren, was Ihr speziell als störend empfindet. Ich glaube man könnte durchaus was aus L5R-D20 machen, aber ich vermute es herrscht nicht so arg viel Interesse daran, insbesondere seitdem AEG es nicht mehr unterstützt.