AW: Der Kaiser und seine Attentäter
@ Saint_of_Killers
Die von dir vorgebrachten Argumente kann man aber gegen jede andere Institution vorbringen.
Was, wenn der oberste kaiserliche Assassin durchdreht und sich gegen den Kaiser wendet? Dann haben wir das gleiche Problem.
Fakt ist: zumindest bis zum Scorpion-Coup waren die Skorpione die "Geheimpolizei" des Kaisers, und die Ikoma waren in zusammenarbeit mit diesen das "Vertuschungsinstrument" (nachzulesen in "Way of the Scorpion" und "Way of the Lion").
Natürlich könnte nun ein neuer Kaiser aufgrund des "Verrats" den, die Skorpione begangen haben, Misstrauen gegenüber diesem haben. Aber was sind die Alternativen?
Eine entsprechende Institution neu schaffen? Netzwerke aus Informanten und Spionen, trainierte Attentäter und Saboteure und dergleichen wächst nicht spontan aus dem Boden. So etwas in einer Kultur wie Rokugan zu etablieren dauert Jahrzehnte. Selbst wenn also der neue Kaiser isch was neues schaffen will benötigt er dafür viel Zeit, und höchstwahrscheinlich wird er selbst die Frühte seiner Arbeit gar nicht genießen können, sondern dies sozusagen für seinen Nachfolger ins Leben rufen.
Was macht er bis dahin? Hoffen, dass er eine Geheimpolizei nicht braucht?
Außerdem bleibt immer noch das von dir angesprochene Problem des "was passiert, wenn der Geheimpolizei-Chef den Kaiser verrät?"
Bei den Skorpionen wusste zwar niemand, was die so alles im Geheimen machten, aber jeder der anderen sechs Großen Clans hatte ein Auge auf die Skorpione geworfen, so dass der große Coup, den sie sich dann geleistet hatten, nicht wirklich erfolgreich war. Eine nur dem Kaiser bekannte "Geheimpolizei" hätte den Coup erfolgreicher dürchführen können, denn keiner Leute mit Misstrauen beobachten können, wenn er sie nicht kennt.
Der Skorpion-Clan ist eben aus diesen Gründen besser daür geeignet als irgendeine schnell gegründete Otomo-Shinobi-Schule oder was auch immer. Die Skorpione wissen, wie das Spiel funktioniert (wie man Leute unauffällig ausspioniert und notfalls aus dem Weg schafft) und sind trotzdem weit genug in der Öffentlichkeit, als das andere sie nicht beachten würden. Die klassische Frage des "wer überwacht die Überwacher" regelt sich dadurch also von selbst, was bei einer vollkommen geheimen, kaiserlichen Institution nicht gegeben wäre.