Was ich damit meinte war, das Hater ein Thema interessant halten. Und über ne Band über die nicht geredet wird möchte keiner schreiben/drehen. Serien über kontroverse Bands bringen Einschaltquoten.
Wäre ja auch ne verdammt langweilige Welt, in der es nur Bücher, Filme und Musik gäbe, die ich mag. Dann würde ich wahrscheinlich sofort anfangen kritischer zu werden und anfangen die am wenigsten coolen Sachen zu haten.
 
Seh ich auchso. Wobei meine kleine Schwester TH Fan war und mich manchmal echt zur Weißglut getrieben hat^^

Diese ganze Diskussion führen wir ja auch nur wegen dem Spaß an derselben. Ist ja nicht so das das irgendwie Konstruktiv wäre ;)
Ich denke viele hier sind einfach froh das mal wieder ein Thread kam über den man sich so richtig schön auslassen kann, denn ansonsten ist hier ja in letzter Zeit leider nichtmehr viel los.
Schade eigl., auch das auf Cons nur noch so wenig WoD- Runden angeboten werden.
Vllt sollten wir das Spiel mal ein bisschen im Internet haten damit es wieder ins Gespräch kommt ;)

Ich ess jetzt erstmal schön selbstgemachte Spagetti Bolognese und schau mir "The L Word" an. In der Serie gibts wenigstens richtige Intrigen, wirklich BÖÖÖÖSE Menschen und Drama!
 
Wie sagte Serdar Somuncu so schön: Wenn ich auf Bill von Tokyo Hotel stehe, weis ich nicht ob ich schwul oder pädophil bin:D
 
1.jpg


:LOL:
 
An der latent homosexuellen Unterwandungstheorie könnte was dran sein :D aber ich denke, solche Hassbewegungen haben mit so genannten "hategroups" gemein, dass viele Menschen einfach gerne irgendwas hassen, vielleicht auch nur um Aggressionen rauszulassen. Hat natürlich auch immer damit zu tun, wie militant die Fans des gehassten Dings sind.
 
An der latent homosexuellen Unterwandungstheorie könnte was dran sein :D aber ich denke, solche Hassbewegungen haben mit so genannten "hategroups" gemein, dass viele Menschen einfach gerne irgendwas hassen, vielleicht auch nur um Aggressionen rauszulassen. Hat natürlich auch immer damit zu tun, wie militant die Fans des gehassten Dings sind.


Hey, irgend ein Feindbild braucht man... da hat der Tag gleich Struktur!


Abgesehen davon kann man sagen was man will: Frau Meyer hat mit ihren Romanen genau das und diejenigen erreicht die sie wollte: Die Gruppe der Herz-Schmerz-Kiddy-Konsumenten und Erwachsenen mit solchem Geschmack. Und sie hat einen riesen Haufen Kohle gemacht.

Marketing- und wirtschaftlichkeitstechnisch war Twilight definitiv ein voller Erfolg.
Auch wenn's mit Verlaub gesagt minderwertiger Dreck ist.

Aber alleine schon wegen der Tantiemen hätte ich das gerne selbst geschrieben. Okay, wenn auch unter einem Pseudonym...
 
Ich frag mich ja immer wie Marketing funktioniert...ich hab scheinbar was das angeht en unglaubliches Talent mit Scheuklappen durch die Welt zu stiefeln.:D
Twilight fiel mir erst auf, als lauter Girlys mit pinker Glitzerschrift auf schwarzen Shirts in die Schule kamen und da stand dann sowas wie "Team Edward" drauf.... ich hab mit den Schultern gezuckt und mir mein "Team Alucard" Shirt passend zum Trend selbst bedruckt...*hüstl* Da stand dann sowas drauf wie "Because vampires don't sparkle" or so..aber is ja auch egal....^^°

Aber jaaa...rein finanziell gesehen...da kann man die Frau nur beneiden. Ich muss aber auch sagen, dass sie wirklich den Zeitgeist getroffen hat! Eine eindimensionale Story für eine zunehmend eindimensionalisierte Welt.
Heute hat keiner mehr Angst vor bösen, blutsaugenden Wiedergängern, höchstens vor der geldsaugenden GEZ und dem nicht mehr Kapital spendenden Chef....und der globalen Erwärmung(jaaaa....wenn ich draußen die 20cm Schnee seh weiß ich wirklich, wer mein wahrer Feind ist!!ò__Ó "Nur" 20cm Schnee....im März... in Mitteleuropa. Die Welt ist echt ins Schwitzen gekommen....)

Das Menschliche bleibt zunehmend auf der Strecke, auch durchaus gefördert durch die Generation "Facebook" aka "Gespräch unter 2 Augen?? Also, so echt, ohne Webcam?!" und daraus ergeben sich letztlich unzählige ungelebte Wünsche und Träume.
Warum also nicht einen blassen Charakter zum "Anziehen" für die Leserschaft kreieren und den in einen "Plot" setzen, der so flach, ausgelutscht und vorhersehbar konstruiert ist, dass sich noch nichtmal jemand schämen muss sich das statt der eigenen grauen Altagsexistenz zu wünschen....

Hachja...
...
... ...
... ... ...
Ich frag mich ja...vor Mumien hat doch heutzutage auch keiner Angst mehr, aber sie sind noch lange nich so ausgelutscht wie der Vampir... ne Zombie-Lovestory gibts ja jetzt schon...
ICH MUSS MICH RANHALTEN!!! KOMMT MEINE MUMIEN!!!! LASST UNS GELDSCHEFFELN DURCH SINNLOSES KUPPELN!!!! <3
Und wenn das nix wird versuch ichs mit den Feen....
und danach mit den Feen-Vampir-Mumien-Mischlingen... die lass ich mir patentieren...

Ansonsten ist es halt wirklich kein Geheimnis dass sich GERADE Müll doch bestens verkauft. Weil all diejenigen, die sich darüber so ausgelassen empören (Das sind dann solche Leute wie ich, zumindest wie ich vor ein par Jahren) einfach endlos viel Werbung gratis machen, sodass auch wirklich JEDER, der der potentiellen Zielklientel angehört, über das "Schadwerk" informiert wird und es konsumieren kann. Ist doch ganz logisch....^^°

Wobei ich jeden verstehen kann, der überenthusiastische Fans anfaucht. Irgendwo hört der Spaß schon auf, ich meine, ich spring ja jetzt auch nicht durch die Welt und schmeiß jedem den Herr der Ringe/die Star Wars DVDs(natürlich nur 4,5,6!)/die VtM-Regelwerke an den Kopf... dann will ich auch bitte nicht dazu genötigt werden irgendwelchen Rotz zu lesen, der mich nicht interessiert und nach höflichem ablehnen auch noch angepöpelt werden...
/off Mitten-in-der-Nacht-Nonsense-Post-zur-persönlichen-Meinung
 
Erfolg und Geld sind aber auch nicht alles. Mag sein, dass sie sich damit 'ne goldene Nase verdient hat, dafür hat sie ein paar Millionen junger Leute mit völlig absurden Liebes- und Beziehungsvorstellungen geschlagen, die die Gesellschaft jetzt wieder mühsam ausbügeln muss :D

Aber gut, ein Mormone wäre ja auch fast Präsident der USA geworden..
 
Mag sein, dass sie sich damit 'ne goldene Nase verdient hat, dafür hat sie ein paar Millionen junger Leute mit völlig absurden Liebes- und Beziehungsvorstellungen geschlagen, die die Gesellschaft jetzt wieder mühsam ausbügeln muss :D

Das muss man nicht so eng sehen. Die Leser/innen, denen diese Geschichte tatsächlich zum Vorbild dient, die sind ohnehin meist jung, voller Hormone oder hoffnungslos verloren. Das wäre sie aber alle auch ohne das Buch gewesen. Twilight hat da Nährboden gefunden, aber keinen erschaffen. Und die anderen Leser/innen, die haben schon kapiert, dass es ein Märchen ist. Die träumen vielleicht mal davon, dass ihnen ein gutaussehender, glitzernder Jüngling die Türe einrennt, aber die glauben nicht ernsthaft daran, dass es passiert. :D
 
Naja, so schlecht finde ich die Twilight Filme nicht. Wobei ich die Bücher nicht kenne. Neu ist die Idee nicht, daß ein Mensch einen Vampir liebt. Aber neu ist relativ in heutigen Zeiten, gerade was Unterhaltung angeht. Ist halt anders als die mitunter Monsters-Everywhere-Dark-Gothic-Welt von Vampire TM, die bisweilen auf Monster, Power und Intrigen reduziert wird - wenn auch oft zu Unrecht. Mir persönlich wäre eine Mischwelt aus Twilight ("Es gibt so viel Schönes, wofür es sich zu leiden lohnt") und Old World of Darkness ("Der Untergang ist nicht aufzuhalten") am Liebsten, aber das ist Geschmackssache.

Im Endeffekt scheint mir der Film die klassischen Verhaltensmuster anzusprechen:
Der Mensch sehnt sich nach gewissen Dingen. Aber nicht alles, wonach er sich sehnt, wird ihm erfüllt. Noch spannungsgeladener wird das Ganze, wenn der Mensch (oder der Übernatürliche) einmal vom Objekt seiner Sehnsucht "gekostet" (*) hat. Dann ist die Sehnsucht einmal greifbar gewesen und der Wunsch, diese "Erfüllung" (*) und "Befriedigung" (*) noch einmal zu erleben, wird noch stärker und das eigene Denken entsprechend fokussiert. Der Mensch ist mehr oder weniger hin und her gerissen, wie bei Twilight eben.

(*) Zu den markierten Begriffen: Eigentlich nur bildlich bzw im übertragenen Sinne gemeint, aber bei Vampiren wird das Kosten von Blut doch wesentlich konkreter :cool:


EDIT: Wer will, kann in Bezug auf Sehnsucht die Formulierung "die klassischen Verhaltensmuster" durch "bestimmte Verhaltensmuster" ersetzen.
 
Geschmackssache: Bestimmt.
Aber für mich ist so eine "Mischung" einfach nicht vorstellbar. Natürlich kann es in der WoD auch Lovestories geben (schönes Beispiel: Redemption) aber ich finde da gehört dieser "Graf von Krolock"/"Coppolas Dracula"-Touch dazu -um mal bei Filmreferenzen zu bleiben.
Bei VtM ist für mich der persönliche Horror einfach essentieller Bestandteil des Settings. Und das bedeutet für mich, dass es niemals auch nur ansatzweise "echte" Happy-Ends geben sollte. Vampir liebt Mensch sollte also eig immer in Richtung Vampir tötet Mensch und hasst sich dafür/Vampir verwandelt Mensch und hasst sich dafür bzw. verliert das Interesse an Mensch/ Vampir hat keine echten Gefühle für den Menschen und nutzt ihn schamlos aus oder sowas rauslaufen. Vampir liebt Vampir... soll ja auch mal vorkommen... naja, sie haben die Ewigkeit... und ich erinnere mich da an eine kleine online Runde, bei der ein Ventrue-Prinz nach ein par hundert Jahren so sehr in seiner Paranoia aufgegangen ist, dass er alle, die ihm den Rücken gestärkt hätten -inklusive der Senechal und Ehefrau in Personalunion- exekutiert hat.
Das ist soooooo weit weg von Twilight, dass ich da einfach keinen Punkt sehe, an dem die beiden "Fandoms" kombinierbar sein könnten.
Wenigstens nicht in "My WoD".

Ich will da einfach den Horror für die Charaktere, schlicht und ergreifend weil Vampirsein scheiße ist. Hatte ja auch kaum jemand eine Wahl und nach 150Jahren+ spätestens verrottet dann das Innenleben zusehends. So alt wird kein Mensch, und ich denke, dass das etwas ist, was sich etwa sogut mit Twilight zusammenbringenlässt wie die Pluspole zweier Magneten: Vampire sind spätestens ab 150 keine Menschen mehr, sondern Monster, die sich dran erinnern, dass sie mal Menschen waren und dem, was sie verloren haben (Leben, Freunde, Welt, Haus, Erbe...) hinterher trauernoder sogar von Hass/Selbsthass zerfressen werden. Je mehr sie sich an ihre Menschlichkeit klammern, umso kaputter müssen sie werden.
Egal wie vorsichtig man es angeht, manchmal ist der Hunger halt so groß, dass der Blutspender auf der Strecke bleibt, oder man infiziert Opfer mit irgendwelchen Krankheiten. Wahlweise verfällt man auch mal in Raserei und tötet Menschen.
Und das macht einen kaputt, GERADE einen Neugeborenen. Und der wird irgendwann zum Ancillae...wenn er nich vorher auf der Strecke bleibt. Und als Ancillae werden auf seine Weisungen hin und wegen seinen entscheidungen auch andere Kainiten vernichtet werden. Und wenn ers dann auch noch zum Ahnen schafft....
mal ehrlich, in einer solchen, von Leid geprägten Existenz ist an sich kein Platz für glitzer-happy-super-dupi-Ends....
Das macht für mich auch einen großen Teil der Faszination aus.
Der Kampf zwischen Mensch und Bestie in einem Körper bis zum Exzess getrieben. Da geht es nicht mehr um ein par lächerliche Begierden, sondern um Selbsterhaltung, um den eigenen Verstand, für einen Gläubigen vielleicht um sein Seelenheil.

Deswegen sind meine bisherigen Chars clansunabhängig auch alle ziemlich durch mit der Welt, einerlei ob mans ihnen nun auf den ersten Blick anmerkt oder nicht. Ich spiele gern recht alte Figuren, und die kriegen dann auch mal en par Geistesstörungen und bis zu 10 Nachteilen, die meistens iwie im Charakter Niederschlag finden reingedrückt.
Beispiel wäre: Vampir, der mit 13 verwandelt wurde und deswegen nichts mehr verabscheut als Vamps, die Kinder quälen oder sie gar verwandeln. Hat aber den Nachteil "Beuteeinschränkung Kinder zwischen 7 und 12". Trotzdem redet der Vampir sich ein, er beschützt unschuldige Kinder... dass er schon Unmengen von denen in seinem Hunger getötet hat, wird so gut es geht wegrationalisiert.

Ich weiß nicht, dieses "Was ich rette geht zu Grunde"-Prinzip, wie es Krolock im Tanz der Vampire so schön schildert, gehört für mich einfach dazu, ebenso wie der Verlust von Reue, ansteigende Verbitterung, Selbsthass und diverse Formen von Machtgeilheit als letzte Möglichkeit seiner Existenz einen Sinn zu geben.

Im Endeffekt scheint mir der Film die klassischen Verhaltensmuster anzusprechen:

Also, DIE klassischen Verhaltensmuster gibt es schonmal nicht. Es ist EINE Möglichkeit. Und dazu eine menschliche Verhaltensweise.
Vampire sind aber keine Menschen mehr. ^^°

Ich seh da immer den Ahnen vor mir, der mit mir kleinem Neugeborenen an der Bar sitzt und mir nen Drink spendiert. WTF?!^^'''
Sowas von NICHT vampirisch, und schon garnicht ahnengerecht.

Also, nochmal die Kurzzusammenfassung: Twilight hat meiner Meinung nach absolut NICHTS mit Vampiren zu tun, weil es einfach den Aspekt "Entwicklung" vollkommen ignoriert ("statisch" bedeutet bei einem Vampir eben NICHT dass er immer ganz genauso wie bei seiner Verwandlung bleibt, sondern einfach, dass sein grundlegendes Denken und das damit verbundene Weltbild nicht mehr weiterentwickelt wird. Wäre ein Vampir wirklich ganz und gar statisch, könnte er ja auch z.B. gar nicht mehr die Regeln der Camarilla lernen/begreifen - und das wäre für jedes Kücken herzlich schlecht.) und sollte deswegen auf KEINEN FALL irgendwie mit der WoD in Kontext gesetzt werden, weil das effektiv unumstößlich zu einer Fehlinterpretation der Wesenheit beider Fandoms führt.
 
Hui, sehr lange Antwort...

Bei VtM ist für mich der persönliche Horror einfach essentieller Bestandteil des Settings. Und das bedeutet für mich, dass es niemals auch nur ansatzweise "echte" Happy-Ends geben sollte.
... ...
Ich weiß nicht, dieses "Was ich rette geht zu Grunde"-Prinzip, wie es Krolock im Tanz der Vampire so schön schildert, gehört für mich einfach dazu, ebenso wie der Verlust von Reue, ansteigende Verbitterung, Selbsthass und diverse Formen von Machtgeilheit als letzte Möglichkeit seiner Existenz einen Sinn zu geben.
Kann man machen, aber dann sehe ich die Gefahr des einseitigen Pathos ("Ich leide, also bin ich"). Der Untergang ist nicht aufzuhalten, Fatalismus überall und trotzdem (un)leben alle weiter. Auch ein Verhaltensmuster.

Vampir liebt Mensch ... ... Vampir liebt Vampir... soll ja auch mal vorkommen...
Warum auch nicht. Der Vampir behält ja die Psyche des Menschens, der er vorher war, auch wenn sich die Interessen und die Wahrnehmung verschiebt und verändert. Aber diese Veränderung betrifft ja schon den Menschen an sich: Kind -> Jugendlicher -> Erwachsener.
Der Mensch strebt nach Zuwendung (Geld, Macht, Bestätigung und/oder Zärtlichkeit, Geborgenheit usw), hat egoistische wie soziale Seiten, sucht nach Nähe und/oder Distanz. Warum soll er sich nicht einen Partner suchen, egal ob Mensch, Ghul oder Vampir ?
Und so wie Du negative Beispiele aufzählst (Vampir verliert Selbstbeherrschung im Blutrausch) kannst Du auch positive Beispiele konstruieren. die Psyche des Menschen läßt viel Spielraum...

Vampire sind spätestens ab 150 keine Menschen mehr, sondern Monster, die sich dran erinnern, dass sie mal Menschen waren und dem, was sie verloren haben (Leben, Freunde, Welt, Haus, Erbe...) hinterher trauernoder sogar von Hass/Selbsthass zerfressen werden. Je mehr sie sich an ihre Menschlichkeit klammern, umso kaputter müssen sie werden.
Warum ist das so vorgezeichnet ?
Gegenbeispiel: Ein Machtpolitiker, der jahrzehntelang nur den Kick bekam, wenn er erfolgreich war (und seine Gegner besiegte), wird der Spielchen überflüssig. Und entdeckt aufs Neue seine - vorübergehend zugeschüttete - Unbefangenheit wieder, fängt wieder an zu staunen und erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens. Evtl wird er Maler, spielt in einer Band oder macht eine Kneipe auf. Vielleicht auch alles zusammen ;-)

Ich seh da immer den Ahnen vor mir, der mit mir kleinem Neugeborenen an der Bar sitzt und mir nen Drink spendiert.
Na und ? Es soll auch schon Generäle gegeben haben, die einem Gefreiten den Drink spendiert haben. Als ob davon die Welt untergeht...

Also, DIE klassischen Verhaltensmuster gibt es schonmal nicht. Es ist EINE Möglichkeit.
Meine Rede ;-)

Nachtrag:
Ich will Dir Deine Einstellung nicht nehmen. Weder für Deine Rollenspiel Charaktere noch für Dich (?) selbst oder wie Du das reale Leben siehst. Nur gibt es eben auch andere Sichtweisen und die (menschliche) Psyche bzw Seele ist keine Einbahnstraße - meine Meinung.
 
Das ist allerdings eine sehr freie Interepretation, denn..

Warum auch nicht. Der Vampir behält ja die Psyche des Menschens, der er vorher war, auch wenn sich die Interessen und die Wahrnehmung verschiebt und verändert.

es wird an ziemlich vielen Ecken und Enden beschrieben, dass dem eben nicht so ist. Und es ist auch logisch, weil die Natur der Wesenheit sich verändert. Ich finde es immer befremdlich, wenn Vampire wie "Menschen als Blutjunkies" gespielt werden. Spätestens nach der von Mircalla angesprochenen, langen Zeit dürfte da in der Regel nicht mehr viel von menschlicher Psyche übrig sein.

Gegenbeispiel: Ein Machtpolitiker, der jahrzehntelang nur den Kick bekam, wenn er erfolgreich war (und seine Gegner besiegte), wird der Spielchen überflüssig. Und entdeckt aufs Neue seine - vorübergehend zugeschüttete - Unbefangenheit wieder, fängt wieder an zu staunen und erfreut sich an den kleinen Dingen des Lebens. Evtl wird er Maler, spielt in einer Band oder macht eine Kneipe auf. Vielleicht auch alles zusammen ;-)

Wie gesagt, zu nahe am Menschen dran. Mag sein, dass ein Vampir bei der ersten Übergangsphase noch neue Dinge entdeckt, danach wird es mager. Das ein Methusalem sich neu definiert und wieder beginnt, seine Existenz zu lieben halte ich auf lange Sicht für beinahe unmöglich. Der dürfte schon so ziemlich alle Phasen der Lebensgestaltung durch haben, mehrmals. Natürlich ist es tendenziell möglich, sowas würde ich ich in meiner Runde allerdings mit eher skeptischem Blick betrachten.

Ich will Dir Deine Einstellung nicht nehmen. Weder für Deine Rollenspiel Charaktere noch für Dich (?) selbst oder wie Du das reale Leben siehst. Nur gibt es eben auch andere Sichtweisen und die (menschliche) Psyche bzw Seele ist keine Einbahnstraße - meine Meinung.

Das Gleiche gilt für dich, du kannst das so sehen - aber wenn man die vampirische Veränderung und Natur nicht so frei bzw. anders (und meiner Meinung nach näher an den gegebenen Vorlagen) interpretiert, wird es schwer, so zu argumentieren.


Die Vermenschlichung von vampirischen Bedürfnissen wird bei Twilight ja sogar noch auf die Höhe getrieben, um mal wieder zum Ursprungsthema zurück zu kommen.
 
Naja, so schlecht finde ich die Twilight Filme nicht. Wobei ich die Bücher nicht kenne. Neu ist die Idee nicht, daß ein Mensch einen Vampir liebt.

Ganz ehrlich? Das ist meiner Meinung nach neben der potentiellen Unsterblichkeit von Vampiren die GRUNDIDEE und die Grundfaszination die das Thema Vampirismus spätestens seit Bram Stoker ausübt.
 
Ganz ehrlich? Das ist meiner Meinung nach neben der potentiellen Unsterblichkeit von Vampiren die GRUNDIDEE und die Grundfaszination die das Thema Vampirismus spätestens seit Bram Stoker ausübt.
Wobei es sich in der Grundgeschichte von Bram Stoker nicht so darstellt als würde zwischen Dracula und Minna eine spezifische Anziehung besteht.


Ansonsten sind die Vampire bei Twilight nicht so menschlich wie hier dargestellt.
Zumindest nachdem was ich aus der detaillierten Buchfassung sowie einigen der Filmen darüber weiß.

Zunächst ist es wohl bei Twilight nicht so das sich Vampire auf Beziehungen mit gewöhnlichen Sterblichen einlassen. Das heißt so wie ich es verstand existieren die Vampire neben den Menschen her. Sie halten sich versteckt und sie gehen keine längeren Bindungen zu Menschen ein oder halten sich länger an einem Ort auf. Das heißt der Klüngel um Cullens zieht wohl in recht kurzen Abständen von einer Stadt zu der nächsten. Die Volturi lassen es sich wohl in den Katakomben italienischer Städte mit Touristengruppen gut gehen. Darüber hinaus sind sie wohl eher statisch, weshalb die Cullens die Familienstruktur reenacten, sowie sich die jüngeren immer wieder die Schule geben.
Was den Beziehungskram angeht so war es gerade zu Beginn so das Edward nicht in Bella verliebt gewesen ist. Sondern das Bellas Blut auf ihn besonders attraktiv wirkt. Beim Erstkontakt der beiden duftet ihr Blut dabei wohl so appetitlich das ihm schlecht wird und ich würde annehmen das er die Nacht-Stalk Aktion zunächst abzog weil sie halt so phantastisch schmeckend aussieht.

Die Beziehung ist dann wohl auch nicht so einfach. Das heißt Edward kann Bella weniger schwer zum Vampir machen als das er es nun könnte wenn er ein V:tM Vamp wäre. Das heißt der wahrscheinliche Ausgang eines solchen Unterfangen wäre das Bella drauf geht. Was einer der Gründe ist wieso es bis zum vierten oder fünften Buch herausgezögert wird. Daneben glaubt zumindest Edward daran das mit dem Vampir-Dasein die menschliche Seele pleite geht, was er Bella nun auch nicht antun will. Es ist auch keine Option das er einfach so mit ihr zusammenlebt, was bei V:tM durchaus möglich wäre, einfach weil es passieren kann das sein Klüngel Bella auffrisst wenn diese sich mal wieder Selbstverletzt. Nu und Guhle gibt es bei Twilight auch keine, fällt als Option auch raus. Naja und letzten Endes tötet er sie dann auch schließlich bzw. macht sie zum Vampir.

Insofern sehe ich da weniger wo eine Beziehung in der WoD düsterer wäre als bei Twilight.
Wenn man mal davon absieht das bei Twilight einfach die Darreichungsform,... einen speziellen Geschmack anspricht.

Wobei ich pers. es nicht glaubwürdig finde wenn man nun behauptet das das Vampir-Sein scheiße sei.
Also innerhalb von 50 bis 100 Jahren, mitunter auch früher, sollte man sich doch mit seinem Vampir-Dasein angefreundet oder zumindest abgefunden haben.
Wenn ein Vampir 150 Jahre alt ist, ist er per se kein Monster, bzw. mehr emo als ein depri-Goth oder voller Selbsthass, sondern ein Vampir.
Rein bei der V:tM besteht auch kein Grund zur Annahme wieso ein Vampir nun beim trinken Menschen töten sollte. Nur weil er alt ist.
Wohingegen bei Twilight die Vampire in der Regel gar nicht von Menschen trinken können ohne diese zu töten.
Also, nochmal die Kurzzusammenfassung: Twilight hat meiner Meinung nach absolut NICHTS mit Vampiren zu tun, weil es einfach den Aspekt "Entwicklung" vollkommen ignoriert ("statisch" bedeutet bei einem Vampir eben NICHT dass er immer ganz genauso wie bei seiner Verwandlung bleibt, sondern einfach, dass sein grundlegendes Denken und das damit verbundene Weltbild nicht mehr weiterentwickelt wird.
Die Camarilla hat eine Struktur die ziemlich direkt aus dem Mittelalter übernommen wurde und rigide durch gedrückt wird.
Der Sabbat ist nur marginal besser mit seiner Struktur, wenn überhaupt.
Dann wären da die Anarchen, die aber eher als weitesgehend irrelevante Randerscheinung nebenher laufen die seitdem Dornenvertrag auch zu keiner Veränderung mehr führten.
Natürlich friert der Verstand eines Vampirs bei V:tM nicht ein. Aber dennoch sind die Vampire da in eher erzkonservativen, alten, starren Gesellschaftsstrukturen/-Hierarchien gefangen,..
 
Ansonsten sind die Vampire bei Twilight nicht so menschlich wie hier dargestellt.
Zumindest nachdem was ich aus der detaillierten Buchfassung sowie einigen der Filmen darüber weiß.

Das betonst du zwar jetzt zum wiederholten Male, ich sehe aber keine wirklichen Argumente bei dir dafür und bin auch etwas irritiert, dass es dir so wichtig ist, das an den Mann zu bringen.

Darüber hinaus sind sie wohl eher statisch, weshalb die Cullens die Familienstruktur reenacten, sowie sich die jüngeren immer wieder die Schule geben.

Das wäre schon der erste Punkt. Vampire, die eine Familie reenacten und in die Schule gehen. Kann ich mir nur bei sehr "speziellen" V:tM-Gruppen vorstellen.

Beim Erstkontakt der beiden duftet ihr Blut dabei wohl so appetitlich das ihm schlecht wird

no comment.

Insofern sehe ich da weniger wo eine Beziehung in der WoD düsterer wäre als bei Twilight.
Wenn man mal davon absieht das bei Twilight einfach die Darreichungsform,... einen speziellen Geschmack anspricht.

Eine V:tM-Runde, die ähnlich "düster" eine solche Story erspielt könnte ich persönlich nicht unbedingt ernst nehmen. Auch hier müsste es sich wohl, nach meiner Auffassung, um eine sehr spezielle Gruppe handeln. Das bleibt Jedem überlassen und wenn man Spaß daran hat: okay, die Norm ist es sicher nicht.

Wobei ich pers. es nicht glaubwürdig finde wenn man nun behauptet das das Vampir-Sein scheiße sei.
Also innerhalb von 50 bis 100 Jahren, mitunter auch früher, sollte man sich doch mit seinem Vampir-Dasein angefreundet oder zumindest abgefunden haben.

Sehr leicht gesagt. Es ist ja nicht nur die Sonne weg, sondern auch die meisten sterblichen Freuden, ganz zu schweigen von echten Gefühlen, Empfindungen und sozialen Strukturen, wie Freundschaft oder Liebe. Das wird immer wieder betont, unter anderem auch der geistige und soziale Verfall in einer schönen Spirale nach unten. Wenn man sich anguckt, wie die ältesten Vampire dargestellt sind fällt auch auf, warum. Die Vorstellung, sich an seinen Kräften zu berauschen halte ich für gerade mal maximal die ersten zwei Jahrhunderte für plausibel. Danach sollte selbst beim stumpfesten Geist irgendeine unerfüllbare Sehnsucht oder zumindest die Erkenntnis einsetzen, letztlich allein zu sein, Niemandem wirklich vertrauen zu können etc.

Wenn ein Vampir 150 Jahre alt ist, ist er per se kein Monster, bzw. mehr emo als ein depri-Goth oder voller Selbsthass, sondern ein Vampir.

Man muss meiner Meinung nach schon abgestumpft sein oder einen sehr schwierigen Zugang zu echten Gefühlen haben, wenn man die in Vampire thematisierten, schwer-traumatischen Entwicklungen und seelisch-psychischen Probleme mit "depri-Goth" gleichsetzt. Wenn man das so oberflächlich spielt, okay, muss man sich nicht wundern. Dann kann man auch Twilight spielen und sagen "da ist doch kein Unterschied".

Rein bei der V:tM besteht auch kein Grund zur Annahme wieso ein Vampir nun beim trinken Menschen töten sollte. Nur weil er alt ist.

Da spricht Einiges dafür. Verlust von Menschlichkeit bzw. gleich der Wechsel auf einen unmenschlichen Weg / Pfad wären eine Möglichkeit. Gesteigerter Blutdurst durch Durst Kains eine andere. Den tatsächlichen Wert von Leben als Ideal zu bewahren dürfte für so ziemlich jeden Vampir über längere Zeit schwierig werden, immer hin haben sie keinen Begriff mehr dafür. Spätestens nach hundert Jahren +/- sterben auch die letzten Verwandten und engen Beziehungen weg, spätestens nach der dritten tollen Liebschaft zur Sterblichen fällt auf, dass die auch nicht hält. Selbst die Vampire, die versuchen ihre sterblichen Nachkommen und Nachnachkommen zu unterstützen und zu behüten kommen wahrscheinlich irgendwann darauf, dass sie andere Sterbliche oder ihre Anvertrauten mehr als Figuren in einem Intrigenspiel benutzen. Schon für viele Menschen ist der Respekt vor dem Leben anderer nicht mehr gegeben, wenn noch dazu kommt, dass sie quasi Träger von etwas sind, das man unbedingt zum Überleben braucht, wird das ja noch schwerer.
 
Das betonst du zwar jetzt zum wiederholten Male, ich sehe aber keine wirklichen Argumente bei dir dafür und bin auch etwas irritiert, dass es dir so wichtig ist, das an den Mann zu bringen.
Nun ich stelle mich ungern als Experte auf einem Gebiet da wo die tatsächliche Expertise fehlt, indem Fall das direkte Studium der Originalbücher.
Das heißt wenn ich bezogen auf Twilight Unsinn erzähle, was ich nicht ausschließe, mag sich ein jeder der es ggf. ganz gelesen hat (oder die entsprechende Passage) berufen fühlen sich entsprechend mit korrigierenden Hinweisen einzuschalten.
Zumal mein Eindruck in der Diskussion hier ist das eigentlich niemand(?) hier die Twilight-Bücher tatsächlich gelesen hat.

Das wäre schon der erste Punkt. Vampire, die eine Familie reenacten und in die Schule gehen. Kann ich mir nur bei sehr "speziellen" V:tM-Gruppen vorstellen.
Einerseits ist es schwieriger weil sie des Tags nicht rauskönnen.
Anderseits sehr "speziell" ist relativ. Die Thematik wird bereits bei Interview mit einem Vampir aufgegriffen.
Hinsichtlich von V:tM haben die Giovanni das Familienthema am stärksten vereinnahmt. Wobei es wohl auch in den Clansbüchern Ventrue sowie Toreador thematisch angeschnitten wird.

Was den Hinweis zu Edwards Übelkeit angeht.
Das bezog sich wiederum darauf als das es bei MT's Darstellung so wirkte als hätte der Bella von Anfang an aus Verliebtheit nachgestellt.

Insofern sehe ich da weniger wo eine Beziehung in der WoD düsterer wäre als bei Twilight.
Wenn man mal davon absieht das bei Twilight einfach die Darreichungsform,... einen speziellen Geschmack anspricht.
Eine V:tM-Runde, die ähnlich "düster" eine solche Story erspielt könnte ich persönlich nicht unbedingt ernst nehmen. Auch hier müsste es sich wohl, nach meiner Auffassung, um eine sehr spezielle Gruppe handeln. Das bleibt Jedem überlassen und wenn man Spaß daran hat: okay, die Norm ist es sicher nicht.
Ich behaupte nicht das eine V:tM Runde ähnlich "düster" ist.
Ich behaupte das die WoD ähnlich "düster" wie Twilight ist. Wenn man bei Twilight die Darreichungsform ändert.
Das heißt den Kitsch und die Adjektive wegnimmt sowie die entsprechenden Horror-Aspekte deutlicher heraus arbeitet. [z.B. Wenn man das Raubtierhafte gezeigt hätte, anstelle zu versuchen es mit vielen starren Blicken und einem kitschigen Dialog darzustellen. Wenn man bei den verschiedenen Morden nicht zur nächsten Schmacht-Szene weggeblendet hätte.]

Ich habe noch keine Runde gesehen die so gespielt hätte wie Twilight auf mich wirkt.
Allenfalls sind mir Claudia/Renesmee-Charaktere negativ aufgefallen.

Was das ernst angeht.
Jemanden der mir seinen Kind-Charakter mit 10 Nachteilen und mehreren Geistestörungen als tiefgründig und anspruchsvoll verkaufen will kann ich nicht ernst nehmen. (Geschweige den wenn es dann heißt das so was tiefgründiger / dunkler sein soll als Twilight. Und da dann besser als Renesmee)

Es ist ja nicht nur die Sonne weg, sondern auch die meisten sterblichen Freuden, ganz zu schweigen von echten Gefühlen, Empfindungen und sozialen Strukturen, wie Freundschaft oder Liebe. Das wird immer wieder betont, unter anderem auch der geistige und soziale Verfall in einer schönen Spirale nach unten.
Die Familie, die Struktur verschwindet nicht von Heute auf Morgen und es gibt neue Bindungen, Beziehungen sowie soziale Strukturen. Es ist schließlich (in der Regel) nicht so das der Vampir nach der Erschaffung alleine gelassen wird. Er hat seinen Erzeuger als Bezugspunkt. Er hat je nach Clan ein lose vernetztes Netzwerk, ein solides Netzwerk bis hin zu einem fast beklemmenden Verband. Darüber hinaus ist er oftmals in die Gesellschaftstruktur der jeweiligen Sekte oder des Unabhängigen-Verband eingebunden. Die darüber hinaus noch entsprechende Zusammenkünfte veranstalten oder entsprechende Orte haben. Auch kann er sterbliche Verbündete suchen und in nicht seltenen Fällen sogar manipulieren. Er hat die Option über Guhle Gesellschaft dauerhafter zu erhalten. Letztlich kann er eigene Nachkommen zu schaffen.
Zumindest bei Maskerade ist der Vampir doch in den seltesten Fällen tatsächlich allein und bar einer sozialen Interaktion.

Hinsichtlich des Gefühlsleben sollte man sich in einer übersichtlichen Zeit damit arrangieren können. Ohne das man sich nun zwanghaft an den Kräften berauscht oder dergleichen. Wenn man davon ausgeht das die gewöhnlichen (positiven) Gefühle abstumpfen wäre eine Möglichkeit das sich die Wahrnehmung nach unten kalibriert. Das heißt das der Vampir mehr Wert auf die Details legt. Wobei rein mechanisch die Herausforderung besteht das zumindest Maskerade die Gefühlsabstumpfung nicht wirklich "reel" mechanisch abbildet.
Eine weitere Möglichkeit wäre das man entsprechend abstumpft, das heißt aus der menschlichen Perspektive soziopathisch wird. Ich persönlich halte es für Unwahrscheinlich das eine Person die seit Jahrzehnten der Gefühlswelt entfremdet ist, die in einer Parallel-Gesellschaft mit Gleichartigen lebt, die unterschiedliche andere Empfindungen entwickelt [Durch so etwas wie das Trinken, Blutbande, Präsenz, Gefühle wie der Gier, Rache und dergleichen] anfängt Sachen nachzutrauern an die sie sich kaum mehr erinnern kann. Die für sich genommen auch nicht unbedingt einen direkten Vorteil bieten.

Man muss meiner Meinung nach schon abgestumpft sein oder einen sehr schwierigen Zugang zu echten Gefühlen haben, wenn man die in Vampire thematisierten, schwer-traumatischen Entwicklungen und seelisch-psychischen Probleme mit "depri-Goth" gleichsetzt. Wenn man das so oberflächlich spielt, okay, muss man sich nicht wundern. Dann kann man auch Twilight spielen und sagen "da ist doch kein Unterschied".
Ich setze nicht die Thematisierung von schwer-traumatischen Entwicklungen und seelisch-psychischen Probleme mit depri-Goth gleich. Ich setze die 0815-Klischee-Kiste des "Anne Rice"-Jammern, diese "Oh jeder Vampir heult nach X Jahren rum und/oder ist Hasserfüllt"-Plattitüde auf das Depri-Goth Level.
Der Beitrag von MT auf den ich mich bezog schlägt imho in genau eben die "Depri-Goth" Sparte.

Das heißt bisher habe ich den Standpunkt das jeder Vampir nach X Jahren entweder wie Louis jammert oder aber Hasserfüllt ist noch nicht in einer akzeptablen Umsetzung gesehen. [Und glaube ein stückweit nicht daran das es das in akzeptabel gibt]
Rein bei der V:tM besteht auch kein Grund zur Annahme wieso ein Vampir nun beim trinken Menschen töten sollte. Nur weil er alt ist.
Da spricht Einiges dafür. Verlust von Menschlichkeit bzw. gleich der Wechsel auf einen unmenschlichen Weg / Pfad wären eine Möglichkeit. Gesteigerter Blutdurst durch Durst Kains eine andere.
Eigentlich ist der Verlust von Menschlichkeit einer der Gründe wieso man es nicht macht.
Man hat schließlich keinen Vorteil in dem man einen Mensch umbringt. Man muss die Leiche beseitigen, die Tat vertuschen, ganz pragmatisch gesehen, wieso sollte man den Aufwand betreiben? Es gibt ja keinen Drang oder eine Belohnung dafür wenn man nun einen Menschen umbringt.
Dann hat man auf Menschlichkeit ein Gewissen, das ziemlich lange die Tat als solche als falsch bewertet. Gerade wenn man auf Menschlichkeit ist besteht die Gefahr einer Entartung. Die einerseits dafür sorgt das das eigene Auftreten auffälliger wird und andererseits dafür sorgt das man die Kontrolle verliert.
Hinzukommt das das wechseln auf einen Pfad nicht trivial ist. Man braucht einen Lehrer, sollte dann einen Pfad finden der beiläufigen Mord gestattet und sollte dann noch den Pfadwechsel überleben ohne dem Tier anheim zu fallen oder vernichtet zu werden.
Der Durst der Ahnen/Kains bezieht sich doch auf die Sucht nach Vampirblut? Selbst wenn ein Charakter diesen Nachteil erhält, betrifft es nicht unbedingt die Menschen.
 
Okay, vorab mal eines: Es gibt keinen Grund giftig zu werden oder mich iwie als Person implizit anzugreifen, Sarastro.
Deutlicher hätte ich ja wohl kaum machen können, dass es sich nur um meine MEINUNG handelte, was ich da schrieb. Da gibts kein richtig und kein falsch. oO'''
Ihr müsst sie ja nicht teilen, aber man muss es auch nicht gleich nieder machen. Ein einfaches "Ich seh das anders weil..." trägt unglaublich zum Diskussionsklima bei.^^^^

Und von "depri-goth" (wie mich sowas langsam nervt...ja, ich bin halt ein kleines, depressives Gothic-Girl, die Welt ist schlecht zu mir....WTF?!oO Nur weil ich schwarz trage? Steht mir halt besser als pink...kann ich nix für... ._.) muss nun auch wirklich nich die Rede sein. Innenleben und Interaktion mit der Außenwelt sind zwei Paar Schuhe, ganz ab davon, dass ich es halt einfach wenig spannend finde, Familienverhältnisse zu simulieren oder sowas, wenn die Welt schon "World of DARKNESS" heißt, ich in meinem RL grade erst aus der Schule raus bin und mit dem Studieren angefangen hab und selbst ne Familie habe.
Ich sagte schonmal: Ist halt Geschmackssache.
Aber gleich alles als depressiv zu verschreien, nur weil man in einer Welt der Dunkelheit gerne einen etaws düstereren Ansatz wählt als innerhalb der eigenen Lebenswelt muss ja auch nicht sein, geschweigedenn über Charaktere abzugehen, über die man jetzt genau einen Satz gelesen hat und sich wieder so an dem Wort "Kind" aufzuhängen... (wobei der Begriff doch sowieso soziokulturell geprägt ist und man bei z.B. einem 13jährigen aus dem Jahr 1200 darüber streiten kann, wieviel Kind der nach unseren Maßstäben gewesen ist)

Es geht von meiner Warte aus eben nur um das, was mir am nachvollziehbarsten erscheint.
Ich seh das Hauptproblem einfach bei der persönlichen Definition des Begriffs "Statik" bezüglich des Charakters und meinetwegen darin, dass die Bezeichnung "Vampir" heutzutage recht schillernd ist. Wenn Statik der Meinung des Einen nach eben zum Family-Reenactment führt soll ers halt spielen, muss ich ja nicht machen.
Und wenn Statik meiner Meinung nach die Entwicklung zum Anachronismus unausweichlich macht, dann kann das ja so mit mir spielen wer will.

Was das Klammern an Erinnerungen angeht. Naja, ist das nicht ein Teufelskreis?
Hohe Menschlichkeit bedeutet, dass man auch noch nahe an seinem ehemals menschlichen Ich dran ist. Menschen klammern an Erinnerungen, seien es jetzt die an Tote oder eben die Kindheit, die sich manch einer immer mal wieder zurück wünscht. Ist nunmal auch häufig zu beobachten.
Ein Vampir der das tut, wird aber mit der Zeit feststellen, das alles, was ihn irgendwie erinnert verschwindet. Menschen sterben, Stadtbilder verändern sich, bekannte Häuser werden abgerissen, vertraute Plätze verbaut... Sollte das denn nicht irgendwo ein Gefühl von Verlorenheit erzeugen? Und da Kainiten nun halt eben keine Highlander sind -und die sind teils ja schon derb durchgedreht- sondern lebende Leichen sollte das auch nicht unbedingt mit ein bisschen Zuwendung einfach mal wegzustreicheln sein.
Ein Charakter, dem das nicht blüht, muss aus meiner Sicht doch schon sehr abgstumpft sein. Und Abstumpfung liegt für mich in VtM durchaus gefährlich nahe am inneren Tier, und wie wir alle wissen werden Kainiten, die dem Tier nachgeben als Monster angesehen, siehe Sabbat.

Was Lovestories angeht....naja, da bin ich an sich einfach generell nicht sooooo Freund von. Aber klar, der Mensch, welcher jetzt Vampir ist, hat bestimmt mal geliebt und andererseits hat "unsterbliche Liebe" für viele Menschen schon immer eine unglaubliche Faszination ausgeübt. Aber ich persönlich sehe das aus der Warte eines Vampirs eher als ein der "Vergangenheit nachjagen" an. Vampire sind nunmal tot. Wahre Liebe muss man sich als Vorteil kaufen, das zeigt doch eigentlich schon, was für einen Stellenwert soetwas innerhalb der WoD haben sollte. Es ist effektiv nicht die Regel.
Was Dracula angeht... jap, das Buch ist PURE Interpretationssache, immerhin ist es absichtlich einseitig verfasst, der Graf kommt doch gar nicht zu Wort, sondern eben nur die Jäger und "Opfer". Damit ist die Darstellung der Geschehnisse ausgesprochen Subjektiv.
Coppola hat in seiner Verfilmung nun eine Lovestory dazugepackt und ja, ich finde den Film großartig!! Dennoch würde ich behaupten, dass diese Anziehung, die dort für ihn von Mina ausgeht, sich ausschließlich aus den Erfahrungen seiner Lebzeiten ergibt. Er sieht in ihr nunmal Elisabetha. Das Reinkarnationsdenken wird ja auch mehr als deutlich. Dass "Neuverlieben" allerdings absolut nicht funktioniert (hat), beweist ja die Existenz der 3 Bräute mustergültig, sie werfen ihm ja sogar vor, er könne gar nicht lieben.
Und das würde ich ihnen so unterschreiben, allerdings dazu gerne das Skelet aus dem letzten Einhorn zitieren "Aber ich erinnere mich."

Für mich ist das einfach ein sehr bedeutsamer Punkt. Man erinnert sich an Liebe, Freude, Genuss, Geschmäcker, vermutlich auch Leid, Trauer (HAHA!!! DER Beweis!>D Ich spreche meinen Vamps echte Trauer ab, also kanns garnicht depri sein!>D *räusper) und Passion, aber wirklich empfinden tut man es als Untoter nicht mehr. Die einen leugnen es vor sich mehr (Toreador) als die anderen (Tzimisce), aber an sich ist es für mich Fakt. Ab davon, dass ich "Gewissen", "Menschlichkeit" und den Rest der Tugenden immer als recht wage, vielleicht sogar zynisch gesehen habe.
Ich meine, wie viel Gewissen kann den ein Toter haben, der sich von dem Blut (teils ja sogar noch Fleisch) der Lebenden seiner ehemals eigenen Spezies ernährt?
Und wie Menschlich kann sowas sein? Geschweigedenn wenn man beginnt sich vom Blut der eigenen Spezies zu ernähren (siehe den angesprochenen Durst der Ahnen/Methusale/Kains/wie auch immer) und die dann ev. aus Schutz vor Blutsbändern sowieso gleich mal Diableriert... Streng betrachtet ist das Kannibalismus (und faktisch wird der in den meisten Gesellschaften absolut nicht gerne gesehen...*hüstl*)
Das muss dem Ex-Menschen eigentlich auch irgendwo klar sein und ihn entsprechend berühren.

Einen ehemals sehr idealistischen Charakter muss sowas doch meines Erachtens nach vollkommen fertig machen.
Er kann sich zwar seine Menschlichkeit in Punkten in gewissem Maße erhalten aber würde dennoch gegen das, was er einmal gewesen ist absolut verstoßen.

Und Menschen töten.... naja, im Zweifelsfall fängts als Unfall an. Man ist seit ein par Jährchen Vampir und hat sich mit einem Sabbati geprügelt. Jetzt hat man zwar überlebt, liegt aber ziemlich Blutleer in irgendeiner Gasse. Dann kommt ein Teenie aus einer Disco vorbei, sieht einen und beugt sich über einen mit der Frage "Alles ok mit ihnen?".
Tja, und dann sieht man leider nurnoch die Pulsschlagader und beißt zu. Und weil man dabei dezent in die Hungerraserei ausbricht hat man auf einmal einen blutleeren Teenie im Arm. Ups, doof gelaufen, Punkt Menschlichkeit weg, dafür aber garantiert einen inneren Konflikt gewonnen.

Und was das mit niedriger Menschlichkeit=Mörder angeht: Macht VtM uns eigentlich nicht genau das am Beispiel des Sabbat häufig klar? Bzw wird das nicht generell gerne so ausgelegt und gespielt?
Soweit ich weiß, ist die Kriminalitätsrate in Sabbat-Städten doch selbst für WoD-Verhältnisse inflationär hoch und da die Sabbatis die Sterblichen mehr oder minder als Vieh betrachten, macht es halt Sinn sie auch genaus abzuschlachten bzw. sie bei dem Nährungsvorgang so zuzurichten, dass sie danach verenden.

Ab davon spricht für die Unmenschlichkeit eines Vampirs so manches, was mir als "Test" für potentielle Neuvampire geläufig ist.
Malks treiben potentielle Kinder erstmal vollständig in den Wahnsinn, Gangrel warten ab, ob der frisch Verwandelte sich auch alleine durchschlagen kann, wenn nicht lassen sie ihn zurück und er soll schauen wo er bleibt(so entstehen dann auch ne ganze Menge Caitiff), Lasombra stürzen mögliche Kinder erstmal ins Unglück, vernichten ihre Existenz und damit auch nicht selten ihren Verstand und Tzimiscen züchtigen, indem sie das Gesicht mal eben zu einer glatten Platte machen unfd Nosferaten verwandeln durchaus mal super attraktive Menschen, nur um sie fertig zu machen.
Allein dass man zu solchen DIngen in der Lage ist, dass man seine potentiellen Kinder so leiden lässt macht für mich deutlich, dass die mit der Welt doch alle nicht mehr so ganz bei Tasse sein können. oO'''

Und ich finde, das kann mein bei der Charaktererschaffung in einem passenden Setting durchaus berücksichtigen.
MUSS MAN ABER NICHT.
Ich spiel das aber lieber so.
Einfach, weil diese Welt für mich wirklich absolut hässlich ist(Nosferaten spiegeln das Wesen ihrer Umwelt in ihrem AUssehen wider, sowas steht in irgendeinem der Bücher, mien ich....), und das kann man auch zeigen, bevor man nach der Runde ins Bett geht und sich Morgens wieder mit dem tiefschürfenden Problem befasst, ob man jetzt lieber in der Mensa isst oder sich auf dem Heimweg was beim Burger King holt.

(So, und die unglaublich tiefgehende, psychologische Schiene lass ich jetzt weg, ich hab langsam en bissen Angst vor Mistgabeln und Fackeln vor meinem Fenster....o_O'' xD)

Edit: Ich kann sehr vieles, was Arlecchino geschrieben hat nachvollziehen und würde mich dem auch anschließen, auch und gerade in Sachen Verlust der Bekannten gesellschaftlichen Strukturen etc.
Natürlich bekommt man einen Erzeuger, der einen ev mal am Händchen nimmt und einen neue "Gruppe", aber man bekomt sie aufgezwungen. Das ist doch sehr relevant. Plötzlich werden Mutter, Vater, Großeltern, Geschwister und Freunde gegen einen Typen getauscht, der dir einfach mal die Beißer in den Hals rammt....da wär doch wohl kaum jemand ernsthaft erfreut drüber...und wirklich voll und ganz hinter dem neuen System wird man ja auch nicht mal eben spontan stehen...
 
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