AW: Giovanni-Chronik: Teil IV Nuova Malattia
Ja. Und er hat die GC sowohl zerstört als auch in den Olymp gehoben. Er ist grauenvoll schlecht und göttlich genial. Wenn du das gespielt hast weißt du wie Vampire eigentlich gedacht war.
Und das Giovanni böse Leute sind...
Grauenvoll schlecht ist der Teil deswegen weil du deine Charaktere eintüten kannst. Ja, die Ahnen sind völlig unbrauchbar dafür. Sie finden als NSC noch Einsatz, aber das ist eigentlich mehr um des "Aha" Effektes willens. Jeder andere Ahn kann hier locker einspringen. Dementsprechend ist das ein ÄUSSERST unbefriedigender Abschluss der Kampagne. Die Begründung dafür war "Yadah, Yadah, Ahnen als Charaktere sind doof". Bei den TC hat das keinen gestört... naja...
Nachdem man dann die Bisswunden die einem die Spieler zugefügt haben desinfiziert hat macht man sich an neue Charaktere. Wie auch schon im ersten Teil generiert man Menschen im Boston der 20er Jahre. Anything goes, aber man sollte sich etwas von Filmen wie der Pate II inspirieren lassen. Schäbige Hinterhöfe sind das Milieu der Charaktere. Söldner, Kommandos und Supersoldaten ruinieren hier das Flair. Schäbige Buchhalter, Hausfrauen, Kleinganoven, Polizisten, Privatdetektive, Taxifahrer, Gemüsehändler (Vito Corleone anyone?) vom unteren Ende der Hackordnung sind hier der Weg den man gehen sollte.
Tjaa... dann kann man als Spielleiter anfangen die Charaktere zu (es gibt kein anderes wort dafür) ficken. Sie werden von den Giovanni geguhlt. Man schickt jeden einzelnen von ihnen in die Hölle und zurück. Mehrfach. Ständig. Der Vorgesetzte ist ein sadistischer Psychopath (ein echter, nicht die fluffige Version die WW einem sonst vorsetzt) und die Spieler haben die Wahl 14jährige Nutten Koksabhängig zu machen oder selber draufzugehen. Nichts das man mit politically correct Fanatikern spielen sollte. Schnapps, Drogen, Sex, das volle Programm einer verdorbenen Welt tut sich einem hier auf und man kann entscheiden ob man mit dem Teufel tanzt oder versucht aus dieser Nr. wieder rauszukommen. Dazu kommt das Privatleben der Charaktere. Der Band setzt sich sehr extensiv damit auseinander was passiert wenn ein Guhl (Stärke + Tier) von seinen Kindern genervt wird. Oder was passiert wenn ein Verkehrsunfall passiert.
Jeder der zeigt das er ein Giovanni ist (= skrupelloses Stück Abfall) steigt in der Hierarchie auf und wird gezeugt... der Rest bleibt ein Guhl und wird von den anderen rumkommandiert. Auch hier: Nichts für schwache Nerven.
Getreu dem Motto: Jeder kriegt was er verdient, Dreht sich der Rest des Bandes um Aufstieg und Fall der Milliners und verknüpft damit den Charakteren. Und es geht sehr episch zu.
Der "Endgegner" den man hier umtritt weilt schon länger auf der Welt. Man könnte sagen: er ist so alt wie die Sintflut.
Einige lose Enden der Giovanni Chroniken werden aufgerollt, andere jedoch leider nicht.
Ich habe mir damals "House of Lies" als Finale gespielt und Nuova Malattia als Appendix angehängt.
Ich liebe den Band. Das einzige Vampirebuch das auf meinem Nachttisch liegt - dabei hasse ich das Spiel eigentlich mit Inbrunst. Aber wenn man dieses Szenario gut inszeniert, DANN hat man wirklich persönlichen Horror...