torgum
Wiedergänger
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- 2. Dezember 2005
- Beiträge
- 103
Da das Thema gerade im DSA-Forum aufkam, möchte ich das hier mal aufgreifen.
Grundsätzlich gibt's denk ich zwei Richtungen, in die dieser Begriff (diese Einstellung zum Spiel) laufen kann. Die Grenzen mögen da auch fließend sein.
1. Richtung Der Versuch, Fantasy und Realismus irgendwie unter einen Hut zu bringen. Dazu gehören Strömungen, die Verletzungen und Erholungszeiträume genau ausrechnen, kurz die versuchen, einen Spielercharaktere noch immer als normelen Menschen zu sehen eben mit Fähigkeiten, die ihn zwar ein wenig hervortreten lassen aber eben nicht absolut. Dazu gehört auch eine Form von Hintergrundrealismus. Ich weiß nicht, ob aus dem Versuch, sich zu orientieren oder warum, aber dem Hintergrund massive Realitätsbeschränkungen aufzuerlegen.
2. Die zweite Form, die genannt wurde ist die schwerer zu greifen. Ist es eine Form von realistischen Entwicklungen? Ursache- und Wirkungsdenken? der Versuch, alles erklärbar zu machen?
Wie gesagt... das sind irgendwie auch nur zwei Eckpunkte des ganze Denken und ich überleg seit zwei Tagen auf diesen Punkten herum und suche nach den Gründen für ihr Vorhandensein in einem Fantasysystem.
Ein Grund könnte der Versuch sein, alles erklärbar und damit auch für Spieler erreichbar zu machen.
Ein anderer Grund die Orientierung für spieler und Spielleiter.
Das Aufzeigen von Grenzen? Vielleicht auch Beschränkung der Person, die die Geschichte erzählt und hier kommen wir auf den Kern der Sache.
Jegliche Form von Hintergrundrealismus ist doch letztlich nichts anderes als eine Schranke für den Spielleiter. Der Spieler erfährt ja seine Schranken durch das jeweilige Regelsystem (ob das nun gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage). Frage ich einfach mal weiter. Warum muss man eigentlich einen Spielleiter beschränken? Will er das selbst, um (und wieder sind wir etwas weiter oben im Text) orientierung für sich zu haben? Das könnte glatt noch ok sein. Oder ist es einfach vielmehr (und den Eindruck habe ich massiv bei einigen Spielern) ein Werkzeug des Mißtrauens. Eine scheinbar aus der Spielwelt kommende Einschränkung, um dem Spielleiter die vielbeschworene Willkür zu unterbinden? Aber warum? Braucht man so etwas denn wirklich? Wenn ich mir teilweise regelfragen anschaue, dann ist das in den meisten Fällen doch eher ein "darf der das?" oder "Welche Möglichkeiten haben ich, den Spielleiter hier zu besiegen?" genau.. zu besiegen. Diese Sicht von Beschränkungen im Spiel sind doch im grunde nur ein Ausdruck des eigenen siegeswillens, so als gäbe es im Spiel etwas für einen selbst zu gewinnen. Ich kenn diesen Drang von mir selbst, auch wenn ich nur in den seltensten Fällen Spieler bin und dieses "Loslassen" und "Vertrauen" ist in der Tat schwer umzusetzen. Aber im Grunde, wenn jeder ehrlich ist, bräuchte man diese ganzen beschränkungen doch nicht, denn der Spielleiter hat doch im Grunde nicht das interesse, die Spieler irgendwie in die Pfanne zu hauen, sondern mit ihnen zusammen eine stimmungsvolle Geschichte zu erzählen. So jedenfalls sollte es sein und spätestens dann brauche ich auch keine Frage nach "Regenerationsrate" einer Orkpopultion oder den krampfhaften Versuch zu erklären, warum ein NSC bestimmte Informationen hat. Klar kann man sich immer etwas aus den Fingern saugen, aber warum? GLobaler Sieg des Spielers? Absolute Erklärbarkeit der Welt?
Das muss doch in einem Fantasyspiel nicht sein. Es geht nicht um's gewinnen... Vielleicht sollte sich das der eine oder andere nochmal durch den kopf gehen lassen. Und jetzt habe ich mal genug reflektiert.
Torgum - Spielleiter seit 15 Jahren und Vertrauensperson
Grundsätzlich gibt's denk ich zwei Richtungen, in die dieser Begriff (diese Einstellung zum Spiel) laufen kann. Die Grenzen mögen da auch fließend sein.
1. Richtung Der Versuch, Fantasy und Realismus irgendwie unter einen Hut zu bringen. Dazu gehören Strömungen, die Verletzungen und Erholungszeiträume genau ausrechnen, kurz die versuchen, einen Spielercharaktere noch immer als normelen Menschen zu sehen eben mit Fähigkeiten, die ihn zwar ein wenig hervortreten lassen aber eben nicht absolut. Dazu gehört auch eine Form von Hintergrundrealismus. Ich weiß nicht, ob aus dem Versuch, sich zu orientieren oder warum, aber dem Hintergrund massive Realitätsbeschränkungen aufzuerlegen.
2. Die zweite Form, die genannt wurde ist die schwerer zu greifen. Ist es eine Form von realistischen Entwicklungen? Ursache- und Wirkungsdenken? der Versuch, alles erklärbar zu machen?
Wie gesagt... das sind irgendwie auch nur zwei Eckpunkte des ganze Denken und ich überleg seit zwei Tagen auf diesen Punkten herum und suche nach den Gründen für ihr Vorhandensein in einem Fantasysystem.
Ein Grund könnte der Versuch sein, alles erklärbar und damit auch für Spieler erreichbar zu machen.
Ein anderer Grund die Orientierung für spieler und Spielleiter.
Das Aufzeigen von Grenzen? Vielleicht auch Beschränkung der Person, die die Geschichte erzählt und hier kommen wir auf den Kern der Sache.
Jegliche Form von Hintergrundrealismus ist doch letztlich nichts anderes als eine Schranke für den Spielleiter. Der Spieler erfährt ja seine Schranken durch das jeweilige Regelsystem (ob das nun gut oder schlecht ist, ist eine andere Frage). Frage ich einfach mal weiter. Warum muss man eigentlich einen Spielleiter beschränken? Will er das selbst, um (und wieder sind wir etwas weiter oben im Text) orientierung für sich zu haben? Das könnte glatt noch ok sein. Oder ist es einfach vielmehr (und den Eindruck habe ich massiv bei einigen Spielern) ein Werkzeug des Mißtrauens. Eine scheinbar aus der Spielwelt kommende Einschränkung, um dem Spielleiter die vielbeschworene Willkür zu unterbinden? Aber warum? Braucht man so etwas denn wirklich? Wenn ich mir teilweise regelfragen anschaue, dann ist das in den meisten Fällen doch eher ein "darf der das?" oder "Welche Möglichkeiten haben ich, den Spielleiter hier zu besiegen?" genau.. zu besiegen. Diese Sicht von Beschränkungen im Spiel sind doch im grunde nur ein Ausdruck des eigenen siegeswillens, so als gäbe es im Spiel etwas für einen selbst zu gewinnen. Ich kenn diesen Drang von mir selbst, auch wenn ich nur in den seltensten Fällen Spieler bin und dieses "Loslassen" und "Vertrauen" ist in der Tat schwer umzusetzen. Aber im Grunde, wenn jeder ehrlich ist, bräuchte man diese ganzen beschränkungen doch nicht, denn der Spielleiter hat doch im Grunde nicht das interesse, die Spieler irgendwie in die Pfanne zu hauen, sondern mit ihnen zusammen eine stimmungsvolle Geschichte zu erzählen. So jedenfalls sollte es sein und spätestens dann brauche ich auch keine Frage nach "Regenerationsrate" einer Orkpopultion oder den krampfhaften Versuch zu erklären, warum ein NSC bestimmte Informationen hat. Klar kann man sich immer etwas aus den Fingern saugen, aber warum? GLobaler Sieg des Spielers? Absolute Erklärbarkeit der Welt?
Das muss doch in einem Fantasyspiel nicht sein. Es geht nicht um's gewinnen... Vielleicht sollte sich das der eine oder andere nochmal durch den kopf gehen lassen. Und jetzt habe ich mal genug reflektiert.
Torgum - Spielleiter seit 15 Jahren und Vertrauensperson