Eure Requiem-Hitliste

Bücherwurm

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Carabas hat im Klüngel-Thread ja seine Hitliste der Requiem-Bücher gemacht, ich greife diese Idee ganz frech auf und würde mich freuen noch mehr Meinungen zu lesen!

Coteries/Klüngel - 4+ (voll ausreichend)
Gerade die Bünde werden zwar deutlich plastischer und anschaulicher dargestellt, aber stellenweise hatte ich ein wenig den Eindruck, daß das Buch zumindest in Teilen aus Textet besteht, die aus Requiem gekürzt wurden.
Gerade für Anfänger sicher nützlich, aber keine absolute Notwendigkeit.

Nomads - 3 (befriedigend)
Ein Toolboxbuch, das auf ziemlich alles eingeht, was man so auf Reisen beachten kann, muß und sollte. Diese Aufgabe erfüllt es durchaus gut, aber irgendwie fehlte mir etwas der Pepp.

Bloodlines: The Hidden - 2- (noch gut)
Aha! Zeigt White Wolf also doch noch, was sie draufhaben. B:tH illustriert die Optionalität des neuen Spiels mehr als eindrücklich, kein Mensch will all diese Blutlinien wirklich gleichzeitig in seiner Chronik verwenden (eine leichte Schwäche des Buches, da die meisten wohl nur so 20% des Buches aktiv nutzen werden), aber trotzdem werden massenhaft schöne und sehr unterschiedliche Ideen geböten.

Lancea Sanctum - 2+ (voll gut)
Meiner Meinung nach noch etwas besser als B:tH, denn LS lotet wirklich so ziemlich alle Aspekte dieses Bundes in sehr verwendbarer Form aus, die man sich vorstellen kann. Hierbei erfährt man nicht nur viele spannende Dinge über den Bund, sondern kriegt auch noch reichlich Anregungen für eigene Permutationen des Bundes. Desweiteren ist das Buch auch grundsolide recherchiert und gut geschrieben.

Ghouls - 2 (gut)
Uiuiuiui, früher wäre dieses Buch wohl eindeutig ein "Black Dog"-Produkt geworden. Die Versklavung eines Menschen durch die Macht des Vitae ist beileibe kein Spass, was Ghouls auf verstörrende Art und Weise deutlich macht.
Es werden nicht nur Infos und Regeln für den Einsatz von Ghulen in einer Vampire-Chronik geboten, sondern auch Charaktererschaffungsregeln für Ghulcharaktere mit Ansätzen und Ideen für Geschichten (dicker Pluspunkt), sowie bizarrer Optionen (wie Ghulfamilien und Pflanzenghule) vorgestellt.

Bis dann, Bücherwurm
 
Die meisten Bücher sind auf English und können daher von mir nicht bewertet werden.
Aber ich finde das Klüngel eine 2-3 erhalten sollte
 
Okay, dann poste hier noch meine ausführlichere Meinung zu den Büchern und werde ganz brav deutsche Schulnoten verwenden. ;)

Coteries (voll befriedigen; 3+)
Das Buch hat mir gut gefallen, war allerdings an keiner Stelle wirklich herausragend. Gut war insbesondere die Beschreibung einiger Bünde (Lancea Sanctum, Carthians, Ordo Dracul), und die Ideen für weitere Charaktere (insbesondere die Black Widows der Daeva). Wirklich schade fand ich, dass der Kreis der Greisin eher langweiliger als interessanter rüber kam. Ohne dieses Manko hätte ich eine 2-3 vergeben.

Nomads (voll ausreichenden, 4+)
Ich kann mit dem Buch inhaltlich nix anfangen. Handwerklich in Ordnung, die Einführungsgeschichte hat mir gut gefallen, und das Abenteuer ist vorausblickend (man kann es als Verbindung zwischen New Orleans und Chicago verwenden). Das rettet das Buch vor der vier. Negativ aufgefallen ist mir, dass stellenweise Referenzen auf Maskerade-Disziplinen nicht enfernt wurden (bsp. Celerity noch mit Mehrfachhandlungen aufgeführt wird.) Da frage ich mich dann, war Nomads eine Neuentwicklung für Requiem oder lag noch ein Manuskript aus Maskerade rum?

Bloodlines: The Hidden (voll gut :); 2+)
Ich mag den Toolbox-Charakter des Buches, seine Ideen-Fundgrube (danach hatte ich mehr Ideen für eigene Blutlinien) und ein guter Querschnitt durch mögliche Clanschwächen. Absolute Highlights: Khaibit, und Architects of the Monolith. Einiziger Nachteile, da stimme ich Bookworm voll und ganz zu, man kann nie alles in eine Chronik packen, die wäre dann endlos überfrachtet. Trotzdem freue ich mich nächstes Jahr auf Bloodlines: The Legendary.

Lancea Sanctum (sehr gut bis gut; 1-2)
Dickes Buch mit vielen Ideen zum Lancea Sanctum. Ich finde den Bund herrlich krank. Pluspunkte: Besprechung der einzelnen Titel, neue Theban Sorcery Rituale (5 pro Stufe, also 25), Regelvorschläge für die Riten des Lancea Sanctums, eine coole Blutlinie (Ossites). Minuspunkte: auch hier wird es schwierig, wieder alle Elemente in eine Chronik einfließen zu lassen. Und es ist ein ziemlicher Wälzer (so dick wie das WoD Regelwerk).

Ghouls (gut; 2)
Solides Buch, viele kranke Ideen (ja, ich mußte auch sofort an Black Dog Publishing denken. Das Buch steht CB: Baali in nichts nach!) Die Ghulfamilien finde ich sehr cool. Und es ist Ideenfundgrube für den Storyteller (mein armer Ventrue-Spieler, der sucht sich gerade einen Ghul :D). Weshalb es keine Eins ist: Ghule sind in einer Requiem-Chronik nicht die Hauptdarsteller. Daher ist das Buch eher begrenzt nützlich.

Kommende Highlight, auf die ich hoffe:
City of the Damned: New Orleans, v.a. da meine Chronik inzwischen dorthin umgezogen ist
Ordo Dracul, soll ja sehr "crunchy" werden.

Nicht beurteilt: Rites of the Dragon, da noch nicht gelesen.
 
Mit den meisten Buchbewertungen dieses Threads stimme ich grundsätzlich überein, aber zwei Anmerkungen jucken mir doch in den Fingern:

Inwiefern sind mehr Ideen, als man benutzen kann, ein Nachteil? Skurrile Aussage, so was! In "Bloodlines: the Hidden" habe ich zu praktisch jeder vorgestellten Blutlinie sofort Chronikideen gehabt - mehr, als ich je spielen kann, aber das zeigt nur, was für ein Ausnahmebuch das ist. Eine glatte 1+.


@Carabas:
Die Aussage, "Ghouls" wäre nur begrenzt nutzbar, weil Ghoule nicht die Hauptdarsteller in "Requiem" sind, finde ich auch merkwürdig. Erstens kann jeder der möchte, Ghoule zu Hauptdarstellern einer Ghoul-Chronik machen, zweitens enthält das Buch nichts, was in einer Vampir-Chronik nicht auch brauchbar oder sogar als atmosphärisches Material nützlich wäre.
 
Warum man kann doch durch die WoD Regeln einen Menschen Spielen der zum Guhl geworden ist.
 
Rites of the Dragon verdient eine 2+ für das Lesevergnügen, dass es bereitet, aber nur eine 4- für die Nutzbarkeit im Spiel. Ein paar grundlagende Gedankengänge Draculas, die zur Gründung des Ordo führten, werden zwar nachvollziehbar, aber wirklich im Spiel umsetzen kann man herzlich wenig, wenn man nicht grade Vlad oder seine Eidbrüder auftreten lassen will.
 
Rulandor schrieb:
Inwiefern sind mehr Ideen, als man benutzen kann, ein Nachteil? Skurrile Aussage, so was!
Okay, um da etwas genauer zu sein: die Ideen sind großartig, nur kann man leider(!) nicht alle in ein und derselben Chronik unterbringen, ohne die Chronik zu überfrachten. Das ist kein Nachteil, aber das heißt auch, man muß sich gut überlegen, was man braucht und will.

Nachdem ich über die Jahre hinweg meistens an einer großen Kontinuität feile (zuletzt bei Dark Ages/Masquerade über ein Dutzend Chroniken und 800 Jahre Backstory...), heißt dass, das ich vieles einfach nicht nutzen werde.

Natürlich ist das insgesamt positiv.

Rulandor schrieb:
@Carabas:
Die Aussage, "Ghouls" wäre nur begrenzt nutzbar, weil Ghoule nicht die Hauptdarsteller in "Requiem" sind, finde ich auch merkwürdig. Erstens kann jeder der möchte, Ghoule zu Hauptdarstellern einer Ghoul-Chronik machen, zweitens enthält das Buch nichts, was in einer Vampir-Chronik nicht auch brauchbar oder sogar als atmosphärisches Material nützlich wäre.
Ja, jeder der möchte - ich möchte nicht. Hätte mir also gewünscht, dass soviele "kranke" Genialität in ein anderes Produkt geflossen wäre. Ich habe den Black Dog Label geliebt. Insbesondere da Ghule so abartig sind, dass das wohl nicht jeder spielen möchte.

Vieles kann man als Hintergrund benutzen, aber es ist eben "nur" Hintergrund. Wenn die Spieler keine Ghule haben (wie alle derzeitigen SCs meiner Chronik) , dann werde ich vieles nicht unterbringen können. Daher für mich nur begrenzt nutzbar.

Ich möchte festhalten, dass meine Bewertung des abschließenden Nutzens vollkommen subjektiv ist. ;)
 
Zu Rites of the Dragon: Das Buch sollte nicht als Regelwerk betrachtet werden, denn ein solches ist es in gar keinem Fall. Ich würde es wenn, dann als ein Handout für die Chronik nutzen. Klar, es sieht nicht 100%ig autentisch aus, aber macht schon was her und in einer Chronik, in der die SCs zB gegen den Ordo Dracul agieren müssen wäre es ein spannendes Ziel für ein Abenteuer eine Ausgabe dieses Werkes in den Besitz der SCs zu bringen (sprich: es zu klauen). Haben die Spieler das geschafft kann man ihnen als SL dann das tatsächliche Buch aushändigen.
Der Inhalt selber ist für die Spielplanung und durchführung ziemlich nutzlos, da sämtliche enthaltenen Informationen plus wohl noch einiges bestimmt im Quellenband zum Ordo abgedruckt sein werden.
 
Coteries/Klüngel - 3
Die Note hängt hier sehr stark davon ab, wie oft man Chars erstellen möchte. Für langjährige Chroniken ist die Nutzbarkeit extrem mies, so dass man eine 5 geben müsste, wenn man eh alle 2 Abende neue Chars und Gruppen entwirft ist es wohl sehr nützlich und verdient fast ne 2. Da ich zur ersten gruppe gehöre ist es für mich persönlich also eher die 4.

Nomads - 3-
Siehe Bücherwurm - da ist wenig weiteres hinzuzufügen.

Bloodlines: The Hidden - 3 bis 2
Jo, super Buch. Echt interessant und sehr viele coole Ideen. Leider kaum im Spiel zu verwerten und so wäre das ganze besser ein Kurzgeschichtenband geworden. Als Quelle für den ein oder anderen NPC eignet es sich durchaus gut, aber das Problem ist, dass viele Blutlinien nicht gruppentauglich sind, da immer dabei steht, dass sie alles TOTAAAAL heimlich machen oder wie z.B. die Träumer darauf angewiesen sind tagsüber ihre Disziplinen zu nutzen, was sie irgendwie aus einer Gruppe herauszieht.
Im Endeffekt die Erweiterung für "Coteries", da sich die meisten Blutlinien eher für eine Chronik eignen, in der ALLE Spieler derselben Blutlinie entstammen. Inhaltlich top, aber von der Verwertbarkeit einfach wie die Vorgänger einfach zu wenig spielbar.

Rites of the dragon - 4+
Nette Geschichte, flüssig zu lesen, aber irgendwie auch etwas lahm. Dracula kommt ziemlich uncool rüber, wie er sich sogar von der eigenen Tochter abrulen lässt. Einige Storystränge wirken arg konstruiert (wie er z.B. bei den anderen Orden die Diszis abfarmt) und der Nutzen für das Spiel ist extrem gering verglichen mit InGame Büchern wie Buch Nod. Man hat nichtmal Lust Dracula als NPC auftauchen zu lassen, weil er irgendwie farblos bleibt. Hier hätte DEUTLICH mehr Leidenschaft reingehört, so was im Stil des Films "Bram Stokers -Dracula" (oder eben der Romanvorlage, hehe).

Alles in allem waren die Publikationen bisher (habe Lancea und Ghouls leider noch nicht gelesen, verspreche mir aber viel davon) allesamt etwas mau und ein Kritikpunkt müssen sich alle gefallen lassen: Es ist ein Rollenspiel und ich möchte IM SPIEL verwertbares Material, nicht nette Geschichten und Ausschmückungen zum reinen lesen. Bin da auch gespannt auf das Städtebuch.

Gruß,
Ismael

PS:
Beinahe vergessen:

A hunger like fire - 2+
Der erste Roman aus dem Setting war in meinen Augen das bisher beste Produkt und brachte einem das neue Setting näher als die anderen Produkte. Die Betrachtung verschiedener, persönlicher Schicksale fand ich sehr plastisch rübergebracht und spannend.
 
Okay, nach dem es aufgebracht wurde, auch noch meine Noten zu den Romanen:

A Hunger Like Fire (Autor: Greg Stolze) (1+, Eins und besser)
Für mich ist das der Roman, an dem sich die Nachfolger messen dürfen. Er hat das Setting sehr plastisch gemacht, charakterisiert die Vampire und ihre Gesellschaft sehr gut und ist einfach herrlich verdreht. Am Ende fragte ich mich: wer ist skrupeloser? Solomon oder Persephone? Persephone rulez!!! :)
Eine Spielerin, der ich das Buch zu lesen gab, hat daraufhin die Runde verlassen, Vampire waren ihr zu düster.

Blood In, Blood Out (Autor: Lucien Soulban) (2, gut)
Im direkten Vergleich zu Hunger Like Fire kann der Roman leider nicht mithalten. Dennoch ist er gut. Er demonstriert auch sehr schön, dass die Korrelation Alter/Macht aufgehoben ist. Der Hauptdarsteller, Duce Carter, ist für mich allerdings eher ein Daeva als ein Mekhet.
 
Addendum:

City of the Damned: New Orleans (eins und besser, 1+)
Das Buch ist großartig und v.a. überraschend, wenn man meint, durch Anhang II aus den Grundregeln weiß man bereits alles. Weit gefehlt. Besonders gut gefallen hat mir: Aufteilung der Plots in drei Ebenen: Elder, Ancillae und Neonates, ausführliches Kapitel zum Thema Storytelling in New Orleans, die zahlreichen Randnotizen zu möglichen Plotentwicklungen, das die Motivationen der Charaktere sehr ausführlich dargestellt werden. Damit meine ich nicht seitenlange Hintergrundgeschichten, sondern handfeste Motivation für Handlungen in einer Chronik. Wer tickt wie warum.

Das Buch lege ich jedem ans Herz, der Plotideen braucht, NSCs klauen will oder auch eine komplette Stadt bzw. eher Gesellschaft als Hintergrund braucht.
 
A Hunger Like Fire (4-):
Es ist zwar schön, eine Geschichte im VtR zu lesen, aber von der Qualität des Romans (und als solcher wird er ja verkauft) war ich zutiefst enttäuscht. Der Stil ist einfach schauderhaft!
Wenn man es als zu Papier gebrachte Chronik betrachtet, gehts etwas besser, aber für mich bleibt die Tatsache bestehen, dass sich die Regelwerke besser lesen (besonders die netten kleinen Shortstories), als dieses ganze Buch.

BTW, wie geht es euch eigentlich mit der Tatsache, dass viele Infos zum gleichen Thema in verschiedene Büchern verstreut sind? Also z.B. Coteries, Bloodline...
Kennt ihr die Regelwerke so gut, dass ihr alles auf Anhieb findet, oder fehlt euch nicht auch eine Art Index, der das Gesamtwerk umfasst und beim schnellen Nachschlagen hilft?
 
Nachtrag:

A Marriage of Virtue and Viciousness (2, gut)
Der dritte Roman der Serie. Wieder von Greg Stolze, aber deutlich schwächer als sein erster Roman. Er verwebt nicht ganz so genial die Schicksale verschiedener Menschen und Vampire. Margery ist deutlich der interessanteste Charakter des Buches (Margery Brigman gehört zu der Ghulfamilie, die Solomon züchtet). Ihre Geschichte zieht sich als Nebenhandlung durch das Buch und ist am Ende nicht abgeschlossen.

Insgesamt erinnert mich Greg Stolzes Stil an eine Ansammlung von verschiedenen Episoden - ähnlich der Art, wie ich selber meine Requiem-Runden strukturiere.
 
Cheshire Cat schrieb:
BTW, wie geht es euch eigentlich mit der Tatsache, dass viele Infos zum gleichen Thema in verschiedene Büchern verstreut sind? Also z.B. Coteries, Bloodline...
Kennt ihr die Regelwerke so gut, dass ihr alles auf Anhieb findet, oder fehlt euch nicht auch eine Art Index, der das Gesamtwerk umfasst und beim schnellen Nachschlagen hilft?
Auf die Gefahr hin, off-topic zu gehen: ;)

Ich schreibe mir alles zusammen, was mir gefällt und schleppe einen dicken Leitz-Ordner mit mir rum, in dem alles wichtige steht. Inzwischen kaufe ich mir dafür sogar die pdfs. Regelwerke habe ich keine mehr dabei.
 
AW: Eure Requiem-Hitliste

A Hunger Like Fire (1, Sehr gut)
Greg Stolze zeigt was "Game Fiction" sein kann und scheint sich dabei auch schon recht gut in der Spielwelt auszukennen. Nicht nur unterhaltsam, sondern auch spannend & klug durchdacht.

Blood In, Blood Out (4, ausreichend)
Auch wenn ich Lucien Soulban als Entwickler und Rollenspielautor durchaus schätze (z. B. Orpheus und "Veil of Night"), so war ich doch von diesem Band mehr als enttäuscht.
Das Niveau des Erstlings kann er nicht halten, die ganze "Ghetto-Gangsta-Nigga"-Komponente ist mir als Mitteleuropäer nicht nur fremd, sondern wirkt auch schlichtweg aufgesetzt. Hinzu kommen noch Dutzenden von Widersprüchen mit den Regeln; bei Game Fiction meiner Meinung nach ein schlimmer Faux Pas.

A Marriage of Virtue and Viciousness (3, befriedigend)
Zwar bei weitem nicht so mitreißend und gut wie der erste Band, aber zumindest die Parallelnarration ist ansprechend gemacht und weiß zu interessieren. Durchaus mal einen Blick wert, aber sicher kein großer Wurf.

City of the Damned: New Orleans (3, befriedigend)
Lange verzögert und endlich erschienen, erweist sich New Orleans durchaus als interessanter Quellenband, der viele verschiedene Möglichkeiten bietet und illustriert. Etwas nervend sind die üblen Lektoratsfehler (insbesondere wenn bekannte Fehler aus Requiem einfach übernommen werden) und das Fehlen von Werten mancher Charaktere (wie zum Beispiel vom uralten Ahnen der Stadt), da hätte man noch mehr machen können.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Re: Eure Requiem-Hitliste

Cheshire Cat schrieb:
BTW, wie geht es euch eigentlich mit der Tatsache, dass viele Infos zum gleichen Thema in verschiedene Büchern verstreut sind? Also z.B. Coteries, Bloodline...

Naja, meist werden ja schon unterschiedliche Aspekte beleuchtet und gerade Klüngel ist ja eher eine Einführung der verschiedenen Bünde.

Cheshire Cat schrieb:
Kennt ihr die Regelwerke so gut, dass ihr alles auf Anhieb findet,

Ja, durch die modulare Natur ist das ganze ohnehin VIEL überschaubarer als z.B. VdM und wird es wohl auch bleiben.

Bis dann, Bücherwurm
 
AW: Eure Requiem-Hitliste

Ok, wollen wir mal sehen.

Ordo Dracul (1-, noch sehr gut)
Genialst. Dieses Buch kann ich jedem nur ans Herz legen. Während man bei den übrigen Bünden mit dem zugrundeliegenden Konzept noch gut mit der Umsetzung umgehen kann, wie es im Grundregelwerk dargestellt ist (fantischer Glauben, altes Machtsystem, Semi-Kommunismus und Blutkult), ist es bei der Ordo Dracul schon ein schwierigerer Schritt. Vor allem der Aspekt mit den Ley-Lines und Wyrm Nests verwirrt und es fordert doch schon einige arbeit sich da selbst ein Bild zu stricken, wie das von sich gehen kann.
Und nicht nur gerade in dem Punkt räumt der Band wunderbar auf. Vor allem wird alleine durch den Hintergrund des Bundes ein deutlicher Blick auf das Vampirische Sein gerichtet und verschafft einem einen schönen Einblick.

Auch hilft die Beschreibung des inneren Aufbaus des Bundes Spielern ungemein sich einen Blick zu verschaffen, was denn wirklich alles innerhalb der Drachen möglich ist, und dass auch die Drachen wieder des allgemeinen Erscheinungsbildes doch eine pragmatisch grausame Ansammlung ist, teilweise in ihrem Vorgehen noch grausamer als die Lancae Sancta.

Die neuen übernatürlichen Fähigkeiten nehmen zwar einen recht großen Teil ein, geben dem ganzen allerdings keinen negativen Beigrschmack. Es ist mehr wie eine Krabbelkiste und man findet für seinen Drachen immer etwas mit dem er sich beschäftigen kann und auch merkt, dass es unmöglich ist alles zu wissen und zu erreichen. Vor allem hilft das in der Hinsicht, da ja die Wyrm Nests nun etwas in Regeln gefasst wurden.
Einziger negativer Beigeschmack: Das Revival der Assamiten in den Azerkatil *schon die ganzen Fanboys seh*

Ghouls (2+, mehr als gut)
Ein Großteil wurde hierzu ja schon gesagt und da Ghule ja auch ihren Teil im Danse Macabre ist der Band mehr als Daseinsberechtigt. Vor allem die Innovationen der Ghoulfamilien und die ganzen Abhandlungen über verschiedene Ghularten und den Umgang der Clans/Bünde mit ihnen bringt sowohl Spielern als auch Spielleitern einiges an Infos und Inspiration.

Bloodlines 1: The Hidden (2 für Spielleiter, 3+ für Spieler)
Ja, die Geister scheiden sich vor allem bei diesem Buch. Die einen sagen nur Fanservice, die anderen behaupten es wäre ein mehr als nützliches Supplement. Ich steh irgendwo dazwischen, denn für mich ist es vor allem Inspiration. Klar, die Khaibit sind Fanboy-Futter und fallen damit insgesammt als der große Schwachpunkt auf. Die anderen hingegen sind vor allem wegen ihren Konzepten sehr interesannt. Zwar sind einige davon, wie die Nelapsi oder Nahualli weniger für Spieler geeignet und Bohagande würde ich als SC eh nie erlauben, aber insgesammt bietet der Band eh mehr Material für interesannte Antagonisten.
Positiv ist auch, dass eigentlich vor allem den Grundeigenschaften der Clans in den Blutlinien treu geblieben wird.
Meine persöhnlichen Favoritn sind dabei vor allem die Alucinor, Anvari und Architects of the Monolith.
Insgesammt beklage ich ja eh einen eklatanten Mangel an Ventrue-Blutlinien. Hoffentlich ändert sich das mit Invictus.

Lancae Sanctum (2, gut)
Das erste Buch zu den Bünden und zwar genauso interesannt wie auch teilweise nicht gnaz so fesselnd wie Ordo Dracul. Während man bei Ordo Dracul alleine aufgrund der ganzen Sichten und der schwierigen Thematik fast gezwungen ist alles zu lesen, erscheint Lancae Sanctum teilweise etwas mehr als Sammelsurium aus dem man seinen Bedarf herausgreift. Es zwingt einen von sich aus wesentlich weniger dazu weiterzulesen.
Für jemanden, der allerdings einen Charakter spielen will, der sich essentiell mit den Sanctified beschäftigt ist das Buch wohl unausweichlich. Vor allem der Bereich mit den verschiedenen Fraktionen innerhalb der Lancae ist wohl ein großer Pluspunkt, da man hier für fast jeden Geschmack etwas findet.
Zugegeben, für mich ist die LS einer der uninteresannteren Bünde, aber dennoch schneidet es im Vergleich zu Ordo dracul doch schlechter ab.

kaum betrachtet:
City of the Damned: New Orleans (vorerst 3)
Nomads (vorerst 3-)
Coteries (vorerst 3-)
 
AW: Eure Requiem-Hitliste

Bloodlines - The Hidden | 1+
Ich wüsste nicht, was man hätte noch besser machen können. Jede vorgestellte Blutlinie – und ich meine JEDE – hat "etwas", das mich sofort zu Charakter-, Chronik- oder Storyideen inspiriert hat, sei es direkt die Linie oder einfach die Vielfalt und Tiefe des WoD2-Settings betreffend. Vielleicht erstmalig seit ich WW-Material lese wurden zudem Vampir-Ideen entwickelt, auf die ich in 1.000 Jahren nicht gekommen wäre. Die Blutlinien des früheren Systems (und auch des Requiem GRW) wirken dem gegennüber reichlich blass und dröge. Ob als Chronik-Toolbox, als Ideenreservoir für Plots und Abenteuer oder schlicht als Lesevergnügen: Bloodlines The Hidden ist ein wahres Vergnügenn, und ich freue mich auf das nächste Bloodlines-Buch.

Lancea Sanctum | 2+
Das Grundbuch der Geheiligten ist unerlässlich, um Charaktere des Sanktums darzustellen. Was sich WW zu der Lancea Sancta ausgedacht hat, ist so varianten- und ideenreich, dass man den Schnitzer bei der vermutlich eilends vorgenommenen Namensännderung von Sabbat zu Lancea Sanctum (bzw. Lancea Sancta) leichten Herzens verzeihen kann. Einziges Manko: Für ein echtes Lancea Sanctum Grundbuch hätte ich mir noch ein Kapitel mit reinem Text aus dem Testament des Longinus gewünscht, um als Priester der Geheiligten etwas zum Vortragenn und ein längeres Beispiel für die Tonality des Testaments zu haben. Immerhin: Ein Glaubensbekenntnis-Text für Vampire ist drin.

Rites of the Dragon | 3-
Das am Hübschesten gestaltete Buch von WW ist zugleich das Nutzloseste. Oh, es liest sich toll, aber seine Anwendbarkeit und Relevanz für das Spiel tendiert (selbst für Mitglieder der Ordo Dracul) gegen Null. Erweitert um Lehren und Gedankengut der Ordo Dracul hätte dieses Manko beseitigt werden können, so ist es einfach nur eine reich bebilderte, schön zu lesende Dracul-Story.

Ghouls | 1
Als riesiger Fan des alten Ghouls - Fatal Addiction war ich auf das Requiem-Quellenbuch zu den Ghulen schwer gespannt. Wäre das alte Buch überhaupt noch zu übertreffen bei der Etablierung der vermutlich tragischsten und entsetzlichsten Gestalt der Welt der Dunkelheit? Die Antwort ist: JA! Wo das alte Ghouls die Abgründe dieser gefangenen Kreaturen nur angerissen hat, stürzt sich das neue Ghouls förmlich in die Niederungen der Psyche dieser gefangenen Schrecken zwischen Tag und Nacht. Von der stimmungsvollen Introstory über die Abhandlung der Psyche des Ghouls über Regeln und Tipps, wie man ein Vinculum ausspielt bis hin zu Ghoul-Familien in der Tradition der Präsentation der Blutlinien ist alles da, was diesen "Nebencharakter" jeder Vampirgeschichte zum düsteren Helden eigenständiger Erzählungen und zur fordernsten Rolle jeder Live-Chronik machen kann.

A Hunger Like Fire (Greg Stolze) | 1
Was ein Roman. Mehr als nur eine Geschichte aus der Welt der Dunkelheit, schafft es Greg Stolze, das Setting des Requiem-Systems wirklich zu etablieren, aus verschiedensten Perspektiven zu zeigen und die Welt der Kinder der Nacht auf eine Weise zu präsentieren und dem Leser nahe zu bringen, die WEIT über die Möglichkeiten eines GRW hinausgeht. Vor Lektüre dieses Buches war die NWoD und Requiem einfach nur ein (genial gutes) neues Spiel. Nach Lektüre des Buches ist für mich daraus eine eigenständige Welt geworden, die dringennd zum Unleben erweckt werden will. Scholze rocks!


AAS
 
AW: Eure Requiem-Hitliste

Pierrot schrieb:
Klar, die Khaibit sind Fanboy-Futter und fallen damit insgesammt als der große Schwachpunkt auf.

Ja, aber nur WEIL sie eben als Fanboy-Futter verwendet werden. Die Khaibit selbst sind ein wunderschönes Konzept, sowohl was ihre verlorenen Legenden angeht (die -HURRA- endlich mal gut recherchiert sind statt wie bei den Setiten nur Versatzstücke von christlich-griechischer Verfälschung des ägyptischen (kemetischen) Glaubens) als auch was ihr trauriges Erbe in heutiger Zeit angeht.

Dass sich jetzt in allen Ländern Assamiten- und Lasombra-Fans (jene spezielle Gruppe innerhalb der Maskerade-Spielerschaft) einen Khaibit aufstellen, der die alten Legenden kennt und mit seiner Obtenebration gegen die Schrecknisse der Nacht kämpft, ah well, ist Schade für dieses Linienkonzept.

Umgekehrt werden wir dadurch von einem Haufen Spieler verschont, die sich ohne Khaibit einen Mekhet aufgestellt hätten, ohne den Clan (oder das Requiem-Setting an sich) zu verstehen.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Khaibit mich auch sehr reizen, einzig die Aussicht, mich mit einem solchen in den betr. internationalen Khaibit-sind-düster-und-sooo-cool-Fanboykreis einzusortieren hat mich dann doch abgeschreckt.

Pierrot schrieb:
Insgesammt beklage ich ja eh einen eklatanten Mangel an Ventrue-Blutlinien. Hoffentlich ändert sich das mit Invictus.

Ich denke eher das ändert sich bei Bloodlines The Legendary.


AAS
 
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