Eine Kurze Runde im Königreich Kanday - Westküste
719 TZ
1. Halane, Golotha
Es ist ein trüber und verregneter Tag in der Hafenstenstadt Golotha in Rethem. Der Herbst ist da und der Winter lässt bestimmt nicht mehr lange auf sich warten. Auf der Flucht vor dem Wetter findet sich eine kleine Gruppe Reisender Vormittags in der Gaststätte „Zum weißen Hirsch“ zusammen. Es handelt sich um die folgenden Personen:
Der neugierige Bryan, dessen Wissbegier ihn in Zukunft des Öfteren in schwierige Lagen bringen wird. Ein freigelassener Leibeigener Bauer aus Imrium in Tharda.
Die fremdartige Udine, welche mit unserer Sprache noch hörbar zu kämpfen hat, sich aber nach besten Kräften anzupassen versucht. Sie versteht sich gut aufs Kochen, aber gibt oft Aussagen von sich, die der Obrigkeit oder dem Klerus missfallen. Sie ist eine entlaufene Sklavin eines Taelda-Stammes in Nord-West Hârn.
Zwei Frauen aus wilden Landen kennen sich bereits. Es handelt sich um die gelegentlich ziemlich emotionale Hilda, welche in ihrem heimischen Barbarenstamm wohl eine rechte hohe Position begleitet. Mit ihren roten Haaren ist sie ziemlich auffällig. Hildas Begleiterin und Leibwächterin Karyn ist ein gutmütige und bärenstarke Gesellin und hat eine Hautfarbe wie dunkle Baumrinde. Beide wurden als Frauen von Ihrem Pagaelin-Stamm verstoßen.
Die fünfte im Bund bin ich, Lerena. In meiner Heimat war ich Tierzüchterin, bis eine Hungersnot mich in auf der Suche nach Arbeit in die Ferne trieb. Allerdings habe ich meine Dorf Moleryn in Tharda verlassen ohne Erlaubnis meines Herren und bin somit eine entlaufene Leibeigene.
Udine versucht im Gasthaus an ein kostenloses Mahl zu kommen und bietet als Gegenleistung an für den Wirt und die Gäste zu kochen, da sie nicht viel Geld besitzt. Der Wirt lässt stimmt nach einigem Überreden tatsächlich zu und alle Anwesenden kommen in den Genuss eines recht guten Eintopfes. Ein paar Seeleute versuchen mit den anwesenden Frauen zu schäkern, sie blitzen aber eiskalt ab. So richtig kommen wir miteinander nicht ins Gespräch und einzeln verlassen wir das Gasthaus Richtung Hafen auf einen Hinweis vom Wirt hin, da anscheinend jeder der hier anwesenden Reisenden auf der Suche nach Arbeit ist.
Sobald der Regen aufhörte, beschlossen wir das Handelshaus am Hafen zu besuchen. Unserere Erkundungsabsichten wurde rasch und grob gestoppt, als uns eine Gruppe ruppiger von wenigstens einem halben Dutzend Seeleute mit Knüppeln zu Leib rückte. Wir hatten dem unvermittelten Angriff wenig entgegenzusetzen und gingen rasch zu Boden. Ich weiß immer noch nicht ganz, inwiefern man diesen ersten Tag als Omen für unsere weitere Reise deuten kann.
Als wir wieder zu uns kommen, befinden wir uns an Bord der „Seehexe“, einer Nivik unter dem Kommando von Klyrdal. Die meisten meiner Begleiter sind nur leicht verletzt, nur Hilda hat eine schwere Prellung an ihrem linken Arm erlitten. Man könnte positiv festhalten, dass unsere Arbeitssuche abgeschlossen ist, da wir bereits zum Arbeitsdienst auf See gezwungen sind. Immerhin lassen die Seeleute die Finger von uns Frauen, die Männer sind beschäftigt genug das Schiff auf Kurs zu halten. Als Passagier ist ein maskierter und berobter Mann mit an Bord der aber immer für sich allein sitzt und nicht viel spricht.
2. Halane, auf See
Wir befinden uns weiterhin an Bord der Seehexe und segeln einem ungewissen Zielort entgegen, zuerst den Thard Flussabwärts und schließlich an den Inseln vorbei die "Drei Schwestern" genannt werden nach Süden. Der Steuermann Bosun ist ein ruhiger Geselle, der nicht viel spricht und muss die Gewässer gut kennen, da wir an etlichen Schiffswracks vorbeisegeln die auf Riffe oder Untiefen aufgelaufen sind. Ganz anders der erste Maat Olwin, der selbst schon nach einem alten Fisch riecht, der seit Tagen auf einem Marktstand in der Sonne vor sich hinfault. Dazu kommt noch alter Schweiß und Mundgeruch. Von den beiden Matrosen Brak und Laen wird er „der ölige Olwin“ genannt, aber nur wenn er nicht in Hörweite ist. Er ist wohl schnell mit der Peitsche zur Hand wenn man nicht spurt oder zu langsam seinen Befehlen nachkommt. Die beiden zanken sich oft und lautstark; immerhin können ihre braunen Zähne nicht mit denen vom öligen Olwin mithalten.
Hilda ist mit ihrer Armwunde bei der Arbeit keine große Hilfe. Udine kocht aus frisch gefangenem Fisch ein essbares Mahl, das laut Kapitän sowieso besser wird wenn man es ordentlich salzt. Laut seiner Meinung wird jedes Essen schmackhafter mit viel Salz. Udine hat wohl noch nicht viel Erfahrung beim zubereiten von Fisch auf einem stampfenden und rollenden Schiff mit seiner begrenzten Küchenausstatung. Oder mit Salz. Danach schrubben wir das Deck, bessern Netze aus und flicken ein Ersatzsegel.
Während einer Ruhepause überlegen wir ob wir die Mannschaft überrumpeln können und das Schiff übernehmen, aber keine von uns kann Segeln oder navigieren. Den Steuermann zu zwingen ist auch zu unsicher, da wir nicht feststellen können wo er die "Seehexe" hinsteuern würde. Wir segeln zum Glück immer in Sichtweite der Küste im Osten, von Bord springen und an Land Schwimmen ist aber auch keine Überlegung wert, da keiner von uns schwimmen kann! Ausserdem wird Hilda sich mit Ihrem geprellten Arm sowieso nicht über Wasser halten und Karyn würde sie nicht an Bord zurücklassen. Auf die Angebote zum Würfeln von Laen und Brak gehen wir nicht ein, da sie nicht um Geld spielen wollen, sondern darum die Kleidung auszuziehen. Widerwärtige Kerle, die beiden.
An unserer Lage scheint sich zunächst wenig zu ändern, doch schon bald ereignet sich ein verhängnisvoller Zwischenfall. Unser berobter Mitreisender wird tot in seiner Hängematte unter Deck aufgefunden. Er ist offensichtlich einer Krankheit erlegen, sein ganzer Körper ist mit roten Flecken übersät. Entgegen aller Ratschläge und Bitten weigert sich der Kapitän, den Leichnam umgehend von Bord zu beförder. Offenbar glaubt er, dass sich auch mit dem Abliefern des Toten die vereinbarte Bezahlung für die Reisekosten einholen lassen wird. Unter der Mannschaft gibt es deswegen Gemurre, aber schließlich siegt die Gier über den gesunden Menschenverstand.
Wir sind dazu gezwungen, die Dinge zu beobachten und uns vom Toten bestmöglich fern zu halten.
3. Halane, auf See und Landgang
Wir landen im Lauf des Nachmittags an einem schmalen Steifen Moor an der Küste. Wir erhalten unsere Ausrüstung und Waffen zurück, da wir die fragliche Ehre haben, den Kapitän und einen Teil der Mannschaft an Land zu begleiten. Der Leichnam wird mitgenommen und bis auf den Steuermann begleitet die gesamte Mannschaft den Kapitän zur Straße die zwischen Selvos und Dunir am Tesienmoor entlangführt.
Abends gelangen wir in die Nähe des vereinbarten Treffpunktes. Wir übernachten mehr oder weniger bequem. An eine Flucht ist auch weiterhin nicht zu denken, da wir nie unbeoabachtet sind und Hilda bei einem Kampf sich nur eingeschränkt verteidigen könnte. Im Moor finden wir uns nicht zurecht und ich muss zugeben, da man uns einen Anteil an der Bezahlung versprochen hat, überlegen wir uns ob wir vielleicht vorübergehend bei der „Seehexe“ anheuern, ohne Zwang diesmal. Zumindest bis zum nächsten Hafen, damit wir nicht in dieser Wildnis ausgesetzt werden, in der wir nicht auskennen.
4. Halane, Straße nach Dunir
Es kommt zu einer unerwarteten Begegnung, als ein paar Händler mit Drei Wächtern sich nähern. Kapitän Bogen eröffnet die Feindseeligkeiten, als er in den Erklärungsversuchen der Händler, das sie nichts von einem vereinbarten Treffen wissen und nicht für einen Toten bezahlen, nur wilde Ausflüchte sieht und sich um seine vereinbarte Vergütung geprellt sieht. Wir zögern kurz, greifen allerdings bald in den Kampf mit ein. Als der Kampf vorüber ist, sind wir die siegreiche dritte Partei. Zwei Leibwachen der nun toten Händler entkommen als einzige, da wir Skrupel haben diese auszuschalten. Wir plündern die Leichen und ziehen sie neben die Straße ins Gebüsch. Die Packtiere sind leider davongerannt. Die Wachen sind nach Norden geflohen.
719 TZ
1. Halane, Golotha
Es ist ein trüber und verregneter Tag in der Hafenstenstadt Golotha in Rethem. Der Herbst ist da und der Winter lässt bestimmt nicht mehr lange auf sich warten. Auf der Flucht vor dem Wetter findet sich eine kleine Gruppe Reisender Vormittags in der Gaststätte „Zum weißen Hirsch“ zusammen. Es handelt sich um die folgenden Personen:
Der neugierige Bryan, dessen Wissbegier ihn in Zukunft des Öfteren in schwierige Lagen bringen wird. Ein freigelassener Leibeigener Bauer aus Imrium in Tharda.
Die fremdartige Udine, welche mit unserer Sprache noch hörbar zu kämpfen hat, sich aber nach besten Kräften anzupassen versucht. Sie versteht sich gut aufs Kochen, aber gibt oft Aussagen von sich, die der Obrigkeit oder dem Klerus missfallen. Sie ist eine entlaufene Sklavin eines Taelda-Stammes in Nord-West Hârn.
Zwei Frauen aus wilden Landen kennen sich bereits. Es handelt sich um die gelegentlich ziemlich emotionale Hilda, welche in ihrem heimischen Barbarenstamm wohl eine rechte hohe Position begleitet. Mit ihren roten Haaren ist sie ziemlich auffällig. Hildas Begleiterin und Leibwächterin Karyn ist ein gutmütige und bärenstarke Gesellin und hat eine Hautfarbe wie dunkle Baumrinde. Beide wurden als Frauen von Ihrem Pagaelin-Stamm verstoßen.
Die fünfte im Bund bin ich, Lerena. In meiner Heimat war ich Tierzüchterin, bis eine Hungersnot mich in auf der Suche nach Arbeit in die Ferne trieb. Allerdings habe ich meine Dorf Moleryn in Tharda verlassen ohne Erlaubnis meines Herren und bin somit eine entlaufene Leibeigene.
Udine versucht im Gasthaus an ein kostenloses Mahl zu kommen und bietet als Gegenleistung an für den Wirt und die Gäste zu kochen, da sie nicht viel Geld besitzt. Der Wirt lässt stimmt nach einigem Überreden tatsächlich zu und alle Anwesenden kommen in den Genuss eines recht guten Eintopfes. Ein paar Seeleute versuchen mit den anwesenden Frauen zu schäkern, sie blitzen aber eiskalt ab. So richtig kommen wir miteinander nicht ins Gespräch und einzeln verlassen wir das Gasthaus Richtung Hafen auf einen Hinweis vom Wirt hin, da anscheinend jeder der hier anwesenden Reisenden auf der Suche nach Arbeit ist.
Sobald der Regen aufhörte, beschlossen wir das Handelshaus am Hafen zu besuchen. Unserere Erkundungsabsichten wurde rasch und grob gestoppt, als uns eine Gruppe ruppiger von wenigstens einem halben Dutzend Seeleute mit Knüppeln zu Leib rückte. Wir hatten dem unvermittelten Angriff wenig entgegenzusetzen und gingen rasch zu Boden. Ich weiß immer noch nicht ganz, inwiefern man diesen ersten Tag als Omen für unsere weitere Reise deuten kann.
Als wir wieder zu uns kommen, befinden wir uns an Bord der „Seehexe“, einer Nivik unter dem Kommando von Klyrdal. Die meisten meiner Begleiter sind nur leicht verletzt, nur Hilda hat eine schwere Prellung an ihrem linken Arm erlitten. Man könnte positiv festhalten, dass unsere Arbeitssuche abgeschlossen ist, da wir bereits zum Arbeitsdienst auf See gezwungen sind. Immerhin lassen die Seeleute die Finger von uns Frauen, die Männer sind beschäftigt genug das Schiff auf Kurs zu halten. Als Passagier ist ein maskierter und berobter Mann mit an Bord der aber immer für sich allein sitzt und nicht viel spricht.
2. Halane, auf See
Wir befinden uns weiterhin an Bord der Seehexe und segeln einem ungewissen Zielort entgegen, zuerst den Thard Flussabwärts und schließlich an den Inseln vorbei die "Drei Schwestern" genannt werden nach Süden. Der Steuermann Bosun ist ein ruhiger Geselle, der nicht viel spricht und muss die Gewässer gut kennen, da wir an etlichen Schiffswracks vorbeisegeln die auf Riffe oder Untiefen aufgelaufen sind. Ganz anders der erste Maat Olwin, der selbst schon nach einem alten Fisch riecht, der seit Tagen auf einem Marktstand in der Sonne vor sich hinfault. Dazu kommt noch alter Schweiß und Mundgeruch. Von den beiden Matrosen Brak und Laen wird er „der ölige Olwin“ genannt, aber nur wenn er nicht in Hörweite ist. Er ist wohl schnell mit der Peitsche zur Hand wenn man nicht spurt oder zu langsam seinen Befehlen nachkommt. Die beiden zanken sich oft und lautstark; immerhin können ihre braunen Zähne nicht mit denen vom öligen Olwin mithalten.
Hilda ist mit ihrer Armwunde bei der Arbeit keine große Hilfe. Udine kocht aus frisch gefangenem Fisch ein essbares Mahl, das laut Kapitän sowieso besser wird wenn man es ordentlich salzt. Laut seiner Meinung wird jedes Essen schmackhafter mit viel Salz. Udine hat wohl noch nicht viel Erfahrung beim zubereiten von Fisch auf einem stampfenden und rollenden Schiff mit seiner begrenzten Küchenausstatung. Oder mit Salz. Danach schrubben wir das Deck, bessern Netze aus und flicken ein Ersatzsegel.
Während einer Ruhepause überlegen wir ob wir die Mannschaft überrumpeln können und das Schiff übernehmen, aber keine von uns kann Segeln oder navigieren. Den Steuermann zu zwingen ist auch zu unsicher, da wir nicht feststellen können wo er die "Seehexe" hinsteuern würde. Wir segeln zum Glück immer in Sichtweite der Küste im Osten, von Bord springen und an Land Schwimmen ist aber auch keine Überlegung wert, da keiner von uns schwimmen kann! Ausserdem wird Hilda sich mit Ihrem geprellten Arm sowieso nicht über Wasser halten und Karyn würde sie nicht an Bord zurücklassen. Auf die Angebote zum Würfeln von Laen und Brak gehen wir nicht ein, da sie nicht um Geld spielen wollen, sondern darum die Kleidung auszuziehen. Widerwärtige Kerle, die beiden.
An unserer Lage scheint sich zunächst wenig zu ändern, doch schon bald ereignet sich ein verhängnisvoller Zwischenfall. Unser berobter Mitreisender wird tot in seiner Hängematte unter Deck aufgefunden. Er ist offensichtlich einer Krankheit erlegen, sein ganzer Körper ist mit roten Flecken übersät. Entgegen aller Ratschläge und Bitten weigert sich der Kapitän, den Leichnam umgehend von Bord zu beförder. Offenbar glaubt er, dass sich auch mit dem Abliefern des Toten die vereinbarte Bezahlung für die Reisekosten einholen lassen wird. Unter der Mannschaft gibt es deswegen Gemurre, aber schließlich siegt die Gier über den gesunden Menschenverstand.
Wir sind dazu gezwungen, die Dinge zu beobachten und uns vom Toten bestmöglich fern zu halten.
3. Halane, auf See und Landgang
Wir landen im Lauf des Nachmittags an einem schmalen Steifen Moor an der Küste. Wir erhalten unsere Ausrüstung und Waffen zurück, da wir die fragliche Ehre haben, den Kapitän und einen Teil der Mannschaft an Land zu begleiten. Der Leichnam wird mitgenommen und bis auf den Steuermann begleitet die gesamte Mannschaft den Kapitän zur Straße die zwischen Selvos und Dunir am Tesienmoor entlangführt.
Abends gelangen wir in die Nähe des vereinbarten Treffpunktes. Wir übernachten mehr oder weniger bequem. An eine Flucht ist auch weiterhin nicht zu denken, da wir nie unbeoabachtet sind und Hilda bei einem Kampf sich nur eingeschränkt verteidigen könnte. Im Moor finden wir uns nicht zurecht und ich muss zugeben, da man uns einen Anteil an der Bezahlung versprochen hat, überlegen wir uns ob wir vielleicht vorübergehend bei der „Seehexe“ anheuern, ohne Zwang diesmal. Zumindest bis zum nächsten Hafen, damit wir nicht in dieser Wildnis ausgesetzt werden, in der wir nicht auskennen.
4. Halane, Straße nach Dunir
Es kommt zu einer unerwarteten Begegnung, als ein paar Händler mit Drei Wächtern sich nähern. Kapitän Bogen eröffnet die Feindseeligkeiten, als er in den Erklärungsversuchen der Händler, das sie nichts von einem vereinbarten Treffen wissen und nicht für einen Toten bezahlen, nur wilde Ausflüchte sieht und sich um seine vereinbarte Vergütung geprellt sieht. Wir zögern kurz, greifen allerdings bald in den Kampf mit ein. Als der Kampf vorüber ist, sind wir die siegreiche dritte Partei. Zwei Leibwachen der nun toten Händler entkommen als einzige, da wir Skrupel haben diese auszuschalten. Wir plündern die Leichen und ziehen sie neben die Straße ins Gebüsch. Die Packtiere sind leider davongerannt. Die Wachen sind nach Norden geflohen.