Das letzte Sakrament (SPOILER!)

Zornhau

Freßt NAPALM!
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Wie spielt Ihr das letzte Sakrament der Angelitischen Kirche für die Engel aus: die Läuterung der Engel?

Schickt ihr überhaupt Spielercharakter-Engel zur Läuterung?

Habt ihr schon ganze Scharen auf einmal läutern lassen? Warum?

Und wie? Wird ein Engel im Heimathimmel geläutert, oder kann ein Engel überall "bei Bedarf" dieses letzte Sakrament erfahren?

Wie haben Eure Spieler/Eure Spielercharakter-Engel die Abordnung zur Läuterung aufgenommen? Oder haben sie vorher einen "Plan B" gehabt und waren bei ihrer eigenen Läuterung "verhindert"? ;)
 
Bei mir ist noch kein Spieler-Charakter zur Läuterung geschickt worden.

In meiner Kampagne [1] glauben sie in weiten Teilen noch der offiziellen Seite und halten die Läuterung für eine große Belohnung, die aber erst am Ende ihrer Zeit auf Erden steht (von der sie noch weit entfernt sind).

Bei Einführungsrunden halte ich das Thema meist für unangebracht (sprich, die Läuterung wird als letztes Mysterium zwar erwähnt, aber zu Beginn stehen bei mir andere "Sollbruchstellen" zwischen Kirchendogma und Engelerleben im Vordergrund).

Was ich bei anderen SLs schon erlebt habe:

* Con-Runde: der SC der Spielerin, die zum ersten Mal Engel spielte, wurde geläutert. Er war im Kampf so schwer verletzt worden, dass sich die "Reparatur" wohl nicht mehr lohnte. Der SL hatte es genau auf diese Szene angelegt und erzählte es als "Schlussszene" entsprechend drastisch.

* Kampagne einer anderen SL, erzählt bekommen: dort war das Kampagnenkonzept "vier SCs, der Michaelit ist SLC", und alle paar Abenteuer gab es aus irgendeinem Grund einen neuen (opfert sich für die Schar, wird versetzt, ...). Einer wurde auch geläutert: es gab eine große Zeremonie mit der ganzen Schar, und in einem tollen Wunder (viel SFX) ging der Engel in den Himmel ein (löste sich im göttlichen Feuer auf). War aber, wie gesagt, ein SLC.


Meine Meinung: eine Läuterung ist sehr final. Sie kann als Abstraktum oder als reale Bedrohung über den Köpfen der SCs stehen. Da ich den SC jedoch als geistiges Eigentum des Spielers ansehe, würde ich eine Läuterungsszene im Spiel immer als Angebot formulieren, sprich, einen Ausweg lassen, falls der Spieler das seinem SC nicht antun möchte.

Für NSCs ist das natürlich eine tolle Möglichkeit, etwas von der Gemeinheit der Welt an die Spieler zu tragen.
 
Nochmals Spoiler!

Mir selber fehlt es bisher an einer längeren Engelkampagne, in der das unterzubringen wäre. Ich sehe die Läuterung nicht als Tabu zum Ausspielen an. Ich denke das Ausspielen/Erzählen könnte durchaus der Verdienst dafür sein, dass die Engel sicher schon einige Zweifel an der Kirch hegten und bestimmt schon Hinweise genug in Richtung ihrer Herkunft/vorsintflutlicher Technologie und des wahren Klerus gesammelt haben.
 
Skar schrieb:
Nochmals Spoiler!
Ich sehe die Läuterung nicht als Tabu zum Ausspielen an.
Ich denke das Ausspielen/Erzählen könnte durchaus der Verdienst dafür sein, dass die Engel sicher schon einige Zweifel an der Kirch hegten und bestimmt schon Hinweise genug in Richtung ihrer Herkunft/vorsintflutlicher Technologie und des wahren Klerus gesammelt haben.

Ja super, und als Krönung ist hinterher der SC tot. Aber man kann sich auf die Schulter klopfen und auf seinen Steinhügel schreiben: "Er hatte es gewusst. Vorher."


... Ich denke mal, du meintest "Läuterung für NSCs", oder?
 
Nein, schon für SCs.

Gehst du denn davon aus, das jeder Engel, der den Klerus zumindest teilweise durchschaut hat, irgendwie davonkommt? Das würde der Spielwelt (dem Hintergrund) wohl kaum gerecht werden. Ist wie ein gutes Buch/Film, der nicht mit einem Happy End endet.

Wie gesagt sollte sowas am Ende einer längeren Engelkampagne stehen. Aber ansonsten ist es für mich kein Tabu.
 
Skar schrieb:
Nein, schon für SCs.

Gehst du denn davon aus, das jeder Engel, der den Klerus zumindest teilweise durchschaut hat, irgendwie davonkommt?

Das würde der Spielwelt (dem Hintergrund) wohl kaum gerecht werden.

Nö, natürlich nicht. Aber im Zweifel trifft es alle aufsässigen Engel außer den SCs. Die haben ihre Chance, davon zu kommen. Schließlich sind es die Helden der Geschichte.

Skar schrieb:
Ist wie ein gutes Buch/Film, der nicht mit einem Happy End endet.

Wie gesagt sollte sowas am Ende einer längeren Engelkampagne stehen. Aber ansonsten ist es für mich kein Tabu.

Für mich ist es ein Tabu, das ohne Zustimmung des Spielers zu machen.

Ich finde, eine große Stärke des Arkana-Systems ist, dass die Interpretation der Karten häufig bei den Spielern liegt. Daraus kann sich ein Spielmodell ergeben, bei der die Mitspielenden (egal ob SL oder Spieler) jeweils nur bis an einen imaginären Rand eines nicht-eigenen Spielelements (z.B. ein SC oder NSC) erzählen; die Beschreibung ist ein Angebot, und der Gegenüber kann darauf eingehen oder was anderes daraus machen.

Einfaches Beispiel: "Der Pfeil fliegt genau auf Saphariel zu." Der Spieler von Saphariel entscheidet nun selbst, ob er getroffen wird oder nicht, und wenn ja, wo und wie schlimm. Dazu kann er eine eigene Karte ziehen oder die von mir gezogene weiterspinnen.

Dieses Prinzip wende ich auch auf der Makro-Ebene an: einschneidende Ereignisse lassen dem Spieler immer die Möglichkeit, seinen Charakter da "mit einem blauen Auge" wieder rauszuholen bzw. so weiter zu entwickeln, wie es ihm (und nicht mir, der SL) gefällt.

Und wenn er nunmal ein anderes Ende (ob Happy oder nicht) möchte, dann würde ich das respektieren.

Aber wie gesagt, das ist mein persönlicher Stil. Andere Menschen, andere Spielweisen, andere Spaßfaktoren :)
 
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