Das Kamaluq-Vademecum — Ein Werkstattbericht

Zuletzt aktualisiert: 1. November 2021 by Katharina Wagner

Frisch erschienen: Das Kamaluq-Vademecum. Lest in einem Werkstattbericht von DSA-Redakteur Johannes, was das Buch alles mit sich bringt!




Illustration: Katharina Niko




Aventurien verfügt über eine außerordentlich vielseitige Sagen- und Mythenwelt, die auch Gegenstand dieses Büchleins ist. Mit der Vademecum-Reihe verfolgen wir zwei Ziele: Einerseits bietet jedes Vademecum Einblicke in die Vorstellungen und Überzeugungen aventurischer Glaubensgemeinschaften in einer Tiefe und Immersion, wie sie in breiter aufgestellten Publikationen kaum zu erreichen sind. Andererseits haben die Bände den Anspruch, nützliche Hintergrundinformationen und passende Texte zu liefern, die direkt am Spieltisch einem Angehörigen des jeweiligen Glaubens in den Mund gelegt werden können und so ein atmosphärisches Rollenspiel unterstützen.



Soweit erstmal nichts Neues. Mit diesem Vademecum, das du nun in Händen hältst, gehen wir jedoch zum ersten Mal einen ganz neuen Weg und verlassen den Horizont des Zwölfgötterglaubens, wie er einst im Silem-Horas-Edikt dargelegt wurde. Kamaluq ist der oberste der Großen Nipakau – eines Konzeptes, das im Animismus der Stammeskulturen von Waldmenschen und Utulus in Meridiana und auf den Waldinseln wohl dem am nächsten kommt, was anderen Kulturen als „Gottheiten“ gilt.



Die Herausforderung​


Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Tatsache dar, dass bei Utulus und Waldmenschen schriftliche Aufzeichnungen ungebräuchlich sind. Wir haben uns daher dazu entschieden, innerweltlich zwei horasische Völkerkundler zur Feder greifen und ein Werk zusammenstellen zu lassen, das die rein mündlich überlieferten Legenden der südaventurischen Stämme, Tayas geheißen, in Form einer Textsammlung der aventurischen Öffentlichkeit zugänglich macht. Dottora Yalsinia ya Tarcallo sollte nicht nur der treuen Leserschaft des Aventurischen Boten ein Begriff sein, sondern wird auch ausführlich in der Regionalspielhilfe Die Dampfenden Dschungel vorgestellt. Der Hesindegeweihte Hexander von Ponziani hatte sein aventurisches Bühnendebüt im Zusatzmaterial zur Havena-Stadtspielhilfe und war eine prominente Meisterperson im Abenteuer Krallenspuren.



Zu großen Teilen besteht das von diesen beiden interessierten Forschern zusammengestellte Vademecum aus Zitaten von Lagerfeuergeschichten, welche die Gelehrten bei verschiedenen Stämmen gesammelt, niedergeschrieben und übersetzt haben (und die damit die animistische Sichtweise einnehmen), ergänzt durch Kommentare, die einen Bezug zur gesamtaventurischen Kosmologie herstellen.



Die Vielseitigkeit der meridianischen Stammesgemeinschaften hat den Autoren des Büchleins viele Freiheiten gelassen, ihrer Phantasie freien Lauf zu lassen, denn es ist nur zu erwarten, dass sich die Vorstellungen der verschiedenen Stämme von der Welt um sie herum deutlich voneinander unterscheiden. Bei der Zusammenstellung haben wir uns darum bemüht, möglichst viele Stämme zu Wort kommen zu lassen und dabei ihre individuellen Merkmale in Szene zu setzen. So klingt in den Tayas der Napewanha deutlich ihre lebensbejahende Sicht an, die Erzählungen der unheimlichen Keke-Wanaq greifen ihre besondere Beziehung zu den Kreaturen der Spinnenberge auf, die von vielen anderen Waldmenschen als „verlorener Stamm“ angesehenen Yakosh-Dey wiederum setzen sich in ihren Geschichten klar in Perspektive zu den Eindringlingen aus dem Norden in „ihren Wald“.




Illustration: Katharina Niko




Die Inhalte​


Jedes Kapitel widmet sich dabei verschiedenen Aspekten der Lebensrealität in den Dampfenden Dschungeln, von der Schöpfungsgeschichte über die Gesetzmäßigkeiten hinter den Tabus der Stämme bis hin zur Bedeutung und Funktion des Hochschamanen Kamaluqs, des Tonko-Tapam. Auch dem Sonnenkult der Utulustämme auf den Waldinseln um den Großen Nipakau Obaran ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Doch auch Gemeinschaften abseits der eigentlichen Dschungelstämme erhalten ihren eigenen Raum in Kamaluqs Vademecum, darunter die frisch (wieder-)gegründeten Shuritakha der Echsensümpfe, die Tocamuyaq auf ihren Wohnflößen auf dem Ozean oder die eigentümlichen Tapo-Tikaute in ihrer verborgenen Stadt unter dem Regengebirge.



Am Ende des Vademecums darf natürlich auch das gewohnte Kapitel mit Anregungen zur Ausgestaltung von Schamanen Kamaluqs und Obarans nicht fehlen! Dafür haben wir uns – wie bereits in den Dampfenden Dschungeln – um einen Standpunkt seitens der Stammeskulturen selbst bemüht und die Gemeinsamkeiten und Synergien mit anderen Kulturen des Kontinents stärker in den Fokus genommen als Unterschiede und mögliche Konflikte. In der Gesellschaft der Waldmenschen und Utulus erfüllen die Schamanen letztlich eine wichtige soziale, verbindende Funktion, die sich hervorragend auf ihre Stellung als Bestandteil einer Heldengruppe übertragen lässt.



Wir wünschen viel Spaß beim Eintauchen in die animistische Mythologie der Dampfenden Dschungel!



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