Serie Big Bang Theory

Ioelet schrieb:
Und mir ist bewusst wie bekloppt das einerseits wirkt und wie spaßig es andererseits ist.
viele hier tun sicher Vergleichbares und mir ist ja auch bewusst, daß ANDERE es für bekloppt und seltsam halten, trotzdem bezeichne ich mich nicht als bekloppt oder seltsam.

ich kenne diese selbstironische Schiene von Nerds und gerade Insider Gags sind auch immer mal wieder lustig, aber ich würde die nie benutzen, um mich vor "normalen" zu rechtfertigen.
Sarkasmus benutze ich dabei aber schon des Öfteren, aber dahinter steckt ja auch eine andere Intention.

Sheldon schrieb:
Bei Sheldon ist das ja mehr aus Überzeugung heraus - da hat man das Gefühl, der will garnicht anders sein.
Leonard hingegen verbreitet da voll dieses
"Man kann nicht gleichzeitig intelligent sein und mit Menschen reden ohne wie ein Spinner zu wirken"-Klischee.
Exakt. Das meinte ich mit Selbstmitleids-Leonard. Ich glaube auch, der hasst sich selbst und will gar nicht "seltsam" sein. Der steht auch nie richtig für seine Überzeugung ein.
Wie gesagt: Sheldon ist der Held.
 
Weder mit der Schl... Penny, die im Grunde nix hat als Arroganz und Vorurteile ("iiihh, Geeks"), noch Selbstmitleids-Leonard möchte ich in meiner Nähe haben.

Also ich wäre lieber mit der IT Crowd, der Big Bang Theory und den Gamers auf Ewig in einem Haus eingesperrt, als mit EINEM Barney Stinson auf dem selben Planeten zu leben.
 
Ich finde weder Penny noch Leonard unsympathisch. Leonard willste halt manchmal eine reindrücken, weil er wirklich zu schlau scheint, um so doof zu sein. Andererseits kann er da nichts dafür, weil er sich halt nur an ein Drehbuch hält, welches die Serie künstlich verlängert, solange es gut läuft. Deswegen wirkt Leonard auch so unrealistisch: Eigentlich ist er schon ziemlich echt und wird uns auch so verkauft, aber niemand bleibt so resistent gegenüber derartig vielen, aberwitzigen Situationen. Es sei denn, es ist eine Sheldon Kunstfigur, die kann das ewig machen. Ist ja auch nicht echt. Deswegen stört das bei Leonard manchmal so. Und bei Penny auch. (Die ist ja auch seit hundert Jahren in der Klicke, kommt aber immer noch aus dem Mußtopf, sobald es nerdig wird. Albern. Wer so lange dabei ist, bleibt und passt sich an, oder geht.) "Echte" Figuren werden immer unrealistischer, je länger eine Serie andauernd, in der sie immer die gleiche Rolle zu spielen haben.
 
Achj, Penny kriegt doch nur Schlagworte mit(Ich lache jedesmal wieder wenn sie auf Sheldons Ratespiel wer er sei mit "Bist Du Star Trek?" antwortet) und die interessieren sie halt meistens nicht. Die Jungs sind nett zu Penny (im Fall von Wollowitz nett in Form von aufdringlich), sie kann Pizza und chinesisches Essen bei ihnen schnorren genau wie Downloadzeit, sie reparieren ihren Laptop wenn sie wieder Cola drüber gekippt hat und sie kann sich bei Leonard ausheulen wenn mal wieder einer ihrer Besamer gemein zu ihr war.
 
Ich find die Serie super und auch Leonard und Penny sympathisch. Leonard auch gerade, weil er normal sein möchte und Penny verkörpert die typische Klischee-Tusse auf eine sehr urige Art.

Die einzige Person, die mich in der Serie so richtig nervt, ist Amy, die wirklich nur als weiblicher Sheldon fungieren soll und dabei irgendwie nicht so schön arrogant rüberkommt.
 
Das TOLLE an Amy ist, dass sie NICHT genau so wie Sheldon ist, aber KOMPATIBEL zu ihm. Sprich: Verrückt genug um seine Nerdigkeit als vollkommen normal zu betrachten, aber EIGENSTÄNDIG.

Sheldon wirkt aus zwei Gründen arrogant:
  • Weil er sich einen Dreck drum kümmert was andere Leute (bzw. der Großteil der Leute) von ihm denken
  • Weil er weiß, dass er in den für ihn wichtigen Bereichen einfach BESSER ist als der Großteil der Leute - Fachpersonal eingeschlossen.
Amy hingegen hat zwar auch diese wissenschaftliche Perfektion, die Sheldon auszueichnet, genau so wie seinen Drang, erfolgreich zu sein, aber sie ist im Grunde genommen sehr sehr bedürftig nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung - etwas, was bei Sheldon deutlich weniger ausgeprägt ist.

Die zwei ergänzen sich schön - deswegen klappts bei ihnen ja auch. (Und JA, es IST natürlich nur fiktiv. Trotzdem...)

EDIT:
omfg... ich schreib schon wie Zornhau... ich muss was ändern! :eek:
;)
 
Zu der Diskussion, ob es Leute wie Sheldon real geben kann.
(Ich hatte dazu schon was gepostet, aber irgendwie muss das im digitalen Oblivion gelandet sein.)

Laut englischer Wikipedia decken sich Sheldons Charakterzüge sehr gut mit dem Krankheitsbild des Asperger Syndroms. Auch wenn das von den Machern nicht so geplant war.
Achtung! Ich schalte mal den Selbstironischen Madpoet Modus aus, ich versuche absichtlich nahe am Volksmund zu formulieren.

Ja das ist mir auch schon aufgefallen. Ich habe mit Menschen mit verschieden Autistischen Zügen, Frühkindlichen Autismus nach Kanner und dem Asperger Syndrom zu tun. Und was Sheldon an den Tag legt könnten theoretisch zumindest Autistische Züge sein. Das ist jedoch noch lange kein Asperger oder "Echter" (Frühkindlicher-) Autismus. Leichte Autistische Züge kann theoretisch jeder haben ohne um mal den Volksmund sprechen zu lassen "Behindert" zu gelten.
So ein paar Eigenschaften von Sheldon wie die Unfähigkeit Emotionen zu deuten oder spontan auf diese ein zu gehen oder das übersteigerte Strukturierung Bedürfnis kann man schon als eine gewisse "Autistische Neigung" sehen.
Was ich besonders interessant finde ist das Menschen Asperger teilweise ähnlich vorgehen wie Sheldon oder man sie auf eine ähnliche weise unterrichtet. So zum Beispiel lehren Menschen mit Autistischen Zügen die Anzeichen für Emotionen bei ihren Gegenüber "Auswendig" (Teils an hand von Fotos mit Emotional geprägten Gesichtern) und gehen dann teilweise genau so vor Sheldon und Kombinieren die Anzeichen die sie erkennen.
Ebenfalls ist auch das "Einstudieren" von Sozialen Verhaltensweisen schon fast Typisch.
(Ich schreibe hier von Minderen Ausprägungen die erfolgreich ein Miteinander mit andern Menschen Organisieren können)
Ich denke aber nicht das Dr. Sheldon eine leichte Aspergerform hat. Autistische Züge wahrscheinlich schon, aber das hat nicht viel zu sagen, macht kein Anerkanntes Krankheitsbild.


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Die Darstellung von Sheldon finde ich aber nicht schlimm. Wenn er von den Machern der Serie aus Asperger haben sollte, dann hätten sie es auch in den Vordergrund stellen sollen. Der Charakter ist ja nicht wirklich negativ belegt, und eigentlich auch der coolste der Truppe.
Wer er ein Mensch mit einer Autistischen Störung währe er eigentlich noch Positiver belegt weil er ja ein recht glückliches Leben mit einem kleinen aber engen Freundeskreis führt.
Er stellt so ziemlich das dar was man sich als Begleiter an Sozialisation und Eigenständigkeit für Menschen mit Autistischen Anzeichen wünschen würde.
Natürlich haben im Gegensatz zu dem gängigen Vorurteil nur die aller wenigsten Autisten auch eine Hoch oder zumindest eine Inselbegabung (Zumindest nur sehr, sehr selten auch eine aus der sie Vorteile ziehen würden. Kennen lehren durfte ich nur einen Menschen der Ausgeprägten Frühkindlichen Autismus nach Karnner zeigte und gleichzeitig ein Hochbegabung für Zahlen hatte. Er konnte Wurzeln von Zahlen schneller ziehen als viele Menschen überhaupt einen Taschenrechner bedienen können und legte gleichzeitig Akrobatisches Geschick eines Profiturners an den Tag, war jedoch unfähig ohne Hilfestellung selbstständig einen Toilettengang zu machen)

Ich empfehle zu dem Thema auch den Film "Snow Cake" mit Sigourney Weaver die eindrucksvoll beweist wie gut sie mit einfühlsamen Rollen umgehen kann und Alan Rickman der einfach einer der Besten Charakterdarsteller unserer Zeit ist.

Sigourney Weavers Darstellung einer Asperger Autistin ist dabei beeindruckend und so nah und glaubwürdig wie man es eben mit als nicht Asperger nur sein kann.



So ,,, Madpoet Modus wieder an!
OINK
 
Wenn er von den Machern der Serie aus Asperger haben sollte, dann hätten sie es auch in den Vordergrund stellen sollen.

Das war nicht geplant, die haben Sheldon einfach so frei nach Schnauze gebastelt, und dann kamen Dritte und haben was hineininterpretiert.

Der Charakter ist ja nicht wirklich negativ belegt, und eigentlich auch der coolste der Truppe.

Wolowitz ist der Coolste der Truppe.
 
Und ja, vermutlich wird Sheldon eine Art von Sex haben. Die Aussagen das "solche Leute" in der Realität keinen Sex oder eine funktionierende Beziehung haben sollten finde ich tatsächlich etwas fragwürdig und heikel.
Es gibt auch aexuelle Menschen, wohl mehr, also so Leute wie wir sind, vermuten würden. ;)

Nichts desto trotz sieht man sich solche Personen auf der Mattscheibe gerne an, weil man da das Fremdschämen unterhaltsamer ist, weil man da drüber lachen kann ohne die realen Probleme im Leben durchleben zu müssen. Und weil sie - wenn man nicht selbst betroffen ist - verdammt unterhaltsam sind ;)
Ist das wirklich der Fokus der Serie gewesen? Das war nie mein Punkt.
Im Grunde geht es doch um den Nerd in jeden von uns - OK, in manchen steckt er mehr. ;) Man kann sich und andere in einigen Situationen und Verhaltensweisen finden und darüber lachen. Oder man versteht einfach alles, was da so dahinter steckt - und das alles zu wissen, ist schon nerdig genug. ;) Ursprünglich war ein großer Reiz der Serie ha gerade, dass das Nertum auf die Realität trifft - auch wenn das alles deutlich überzeichnet ist, hat dieses Aufeinanderprallen der Realitäten viel mit der Realität zu tun... Sprich: Eigentlich halt die Serie mit einer gewissen Selbstironie zu tun.

Ich fand die Wissenschaftsmetaphern immer lustig oder die Insidergags.
Eben. Die haben abder deutlich abgenommen.

Aber im Grunde gehts nur darum, den Zuschauen weiter einzutrichtern, wie man "normal" zu sein hat und das man darüber lachen soll, wenn sich erwachsene Menschen für Comics interessieren.
Bravo.
Geht es darum wirklich? Vielleicht geht der Fokus langsam dahin, aber ursprünglich geht es doch eher um eine übertriebenen Refelxion und Selbstironie.

Nerds wissen in der Regel ganz genau wie nerdig sie sind.
Ich liebe meinen nerdigen Seiten, ob ich deshalb wirklichweiß, wie nerdig ich tatsächlich bin, ist so eine Sache - als Jugendlicher hätte ich mich trotz meiner Marotten nie als "nerdig" angesehen. An sonsten gibt es aber auch genug Nerds, die nicht wissen, wie nerdig sie sind - oder vielleicht nur merken, dass sie anders sind.

Amy hingegen hat zwar auch diese wissenschaftliche Perfektion, die Sheldon auszueichnet, genau so wie seinen Drang, erfolgreich zu sein, aber sie ist im Grunde genommen sehr sehr bedürftig nach Aufmerksamkeit und Wertschätzung - etwas, was bei Sheldon deutlich weniger ausgeprägt ist.
Naja, trotzdem wirkt sie nur wie ein Abziehbild von Sheldon und ist dabei in keiner Weise lustig, aber vielleicht sehe ich das so, weil ich diese Fremdschämnummer nicht so drauf habe. Gerade Amy ist doch das beste Beispiel für ein "Ich will wie die anderen sein und scheitere dabei kläglich und mache daher die unmöglichsten Dinge, über die sich "Normalos" auf meine Kosten amüsieren können."-Typ.

Die letzte Folge "Die Antilope im Curry" war ein neuer Tiefpunkt im Abfallen der Serien... war klar, dass Amy eine wichtige Rolle in der Folhe spielte...
 
Jamin schrieb:
Geht es darum wirklich? Vielleicht geht der Fokus langsam dahin, aber ursprünglich geht es doch eher um eine übertriebenen Refelxion und Selbstironie.
Wie gesagt, sie wollten beides bedienen. Ein Freund guckt die Serie z.b. mit seiner Frau. Die finden die Serie beide lustig aber aus anderen Gründen. Die Frau ist soweit weg vom Nerdtum wie es nur irgendwie geht.

Natürlich weiß auch ich,wie nerdig ich bin. Das weiß ich aber nur, weil es überall Menschen gibt, die behaupten vorzulegen, was normal zu sein ist. Penny ist so eine Figur in der Serie. Gäbs keine Pennys gäbs nur Nerds und logischerweise keine Selbstironie darüber.
Diese Selbstironie ist doch eine Art Verharmlosung um zu sagen "guckt, wir sind doch gar nicht so verrückt, wir finden das doch auch so annormal wie ihr. Lasst uns bitte mitspielen".

Ich finde Sheldon sogar wesentlich glaubwürdiger als Amy. Ich sehe auch keinen Grund, warum Sheldon unbedingt sex haben müsste.
Ich muss die Serie echt mal wieder weitergucken.
 
Man kann sich über Pennys klischeehaftes "Normalseinwollen" jedenfalls genauso amüsieren, wie über die Nerdigkeit ihrer Klicke. Der Unterschied in der Betrachtungsweise des Zuschauers liegt hier wohl vor allem darin, wen man nun tatsächlich wegen der Position in der Gesellschaft bemitleidet. Öl ins Feuer gegossen wird in beide Richtungen ganz gut.
 
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