Cthulhu 1920 [Biete] Cthulhu Investigationsabenteuer

Ralmnjir

Halbgott
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13. Januar 2014
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Verehrte Freunde der gewürfelten Unterhaltung,

ich selbst leite für mein Leben gern Rollenspielrunden. Jetzt habe ich angefangen, einige meiner Abenteuer zu verschriftlichen. Die will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Ich träume davon, irgendwann selbst Autor zu werden. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn ihr mir dazu ein Feedback geben könntet.
Ansonsten wünsche ich euch noch viel Spaß beim Lesen und einen spannenden Rollenspielabend! =)
 

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Vielen Danke für das Abenteur.

Wie gewünscht hier ein kurzes Feedback über meinen persönlichen Eindruck.

Ersteindruck
Wow - Schade, dass ich keine Rollenspielrunde habe, die Cthulu spielt.
Das war der erste Gedanke, der mir bei der Lektüre des Abenteurs durch den Kopf schoss.

Nicht-linearer Aufbau und alternative Handlungsstränge gehören zu den wichtigsten Qualitätsmerkmalen, die ein Abenteur aufweisen muss, dass ich selbst sowohl gerne spiele als auch gerne leite.

Naja, vielleicht findet sich ja auf der ein oder anderen Con noch eine Möglichkeit das Abenteuer anzubieten.
Ich denke zumindest ernsthaft darüber nach.

Offene Fragen und Lücken
Gründlichkeit und Detailgrad, mit denen Du das Abenteuer ausgearbeitet hast, lassen nur wenige Wünsche offen.
Die wenigen offenen Fragen und Lücken, die mir beim Lesen aufgefallen sind, habe ich Dir im Folgenden kurz zusammengefasst.

Spieler Fragen
Zunächst zu einigen Fragen, die die Spieler bereits im Verlauf des Abenteuers stellen könnten und die somit einen Einfluss auf den Verlauf der Geschichte haben könnten.

Die Ramingtons
Obwohl sie Auftraggeber und Opfer zu gleich sind, erfahren wir nur sehr wenig über die Familie die Ramingtons, die Aufhänger für das Abenteuer ist.

Als Spielleiter wissen wir, dass es vor allem die im Haus verstreuten Hinweise sind, die die Spieler auf die richtige Fährte führen werden.
Die Spieler hingegen können das nicht wissen und werden daher im Gespräch vermutlich zunächst die ein oder andere Frage klären wollen, bevor sie sich daran machen das Haus auf den Kopf zu stellen.

Im Folgenden eine Reihe typischer Fragen, die die Spieler stellen können:

* Ist die Familie besonders wohlhabend?

Bei einem Immobilienhändler zwar durchaus denkbar.
Falls nicht könnten bereits an dieser Stelle erste Zweifel an der Entführungs-Geschichte geweckt werden.

* Wie hoch war die Lösegeldforderung?

Auch hier wäre es möglich weitere Zweifel an einer Entführung zu wecken.
Etwa durch Nachfrage bei der Polizei könnte sich bestätigen, dass die Forderung in einem für in professionellem Stil durchgeführte Entführungen eher ungewöhnlichen Rahmen liegt.

* Gibt es Feinde?

Insbesondere Konkurrenten auf dem Immobilienmarkt und unzufriedene Kunden könnten hier in Frage kommen.

* Kam es in den Tagen vor Marias Verschwinden im Umfeld der Familie zu besonderen oder gar ungewöhnlichen Ereignissen?

* Wer befand sich zum Zeitpunkt von Marias Verschwindens im Haus?

Vermutlich keiner! Immerhin scheint Maria ihre kleine Romanze vor der Familie geheim gehalten zu haben.
Warum konnte Maria sich so sicher sein, dass kein anderes Mitglied der Familie zu Hause ist, wenn sie ihren Besucher empfängt?

* Wo befanden sich die Mitglieder der Familie zum Zeitpunkt von Marias Verschwinden?

Marias Mutter, deren Namen wir, wenn ihn nicht doch übersehen habe, nicht kennen, scheint sich auf einem mehrtägigen Besuch bei ihrer Mutter zu befinden.
Aber wo waren Josh und Michael Remington am Tag der Entführung?

* Warum hat Maria keinem in der Familie von Brian erzählt?

Nach der Lektüre von Marias Tagebuch werden sich die Spieler bei den anderen Familienmitgliedern über Brian erkundigen wollen.
Wie reagieren Josh und Michael Ramington auf die überraschende Information über Marias geheime Romanze?

Maria Ramington
Wer ist Maria Ramington?
Außer einem Photo und den wenigen Hinweisen, die wir zwischen den Zeilen lesen müssen, erfahren wir nur recht wenig über die Person, die Aufhänger für das Abenteuer ist.

Im Folgenden eine Reihe typischer Fragen, die die Spieler stellen können:

* Was für ein Typ Mensch ist Maria?

Die Spieler werden sicher versuchen wollen sich ein Bild von der verschwundenen Maria zu machen.
Eventuell werden sie sich dabei nicht nur auf das Bild verlassen wollen, dass die Familie von ihr zeichnet, sondern sich auch bei Komilitonen und Bekannten von Maria erkundigen.

* Hatte Maria Freundinnen oder Bekannte?

Enge Vertraute und Bekannte können ein wichtiger Ermittlungsansatz sein.
Auch wenn sie ihre Romanze vor der Familie geheim hält, könnte sie ihrer besten Freundin durchaus etwas davon erzählt haben.
Nach allem, was wir über Maria wissen, scheint sie zwar eher Aussenseiterin als Partykönigin zu sein, aber hat sie wirklich gar keine Freunde?
Nicht Mal aus Kindertagen?

* Hat sich Maria in den Tagen vor ihrem Verschwinden in irgendeiner Art ungewöhnlich verhalten?

Dem Tagebuch nach zu urteilen schein Maria sehr aufgeregt, ist keinem in der Familie eine Veränderung an ihr aufgefallen?

* Wie genau sah ihr Tagesablauf am Tag des Verschwindens aus?

Michael Ramington
* Warum will er, selbst wenn es um das Verschwinden seiner Schwester geht, weder jemanden in sein sein Zimmer lassen, noch mit jemandem sprechen?

Die Spur der Polizei
In der "Spur der Polizei" berichtet der "Candy Man" von zwei Auffälligkeiten.
  • vor 8 Wochen: eine Anzeige des "Betteljunge Christoph"
  • vor 4 Wochen: eine Vermisstenanzeige der McClydes für die 18-jährige Kellnerin "Nancy McClyde"
Hier ist es durchaus denkbar, dass die Spieler sich zunächst auf die vermeintlich frischere Spur "Nancy McClyde" stürzen werden.
Zu Nachforschungen in Sachen "Nancy McClyde" finden sich keine Angaben im Abenteuer.

Spielleiter Fragen
Einige Fragen, die die Spieler zwar zum entsprechenden Zeitpunkt noch nicht stellen können, die aber für ein im Rückblick stimmiges Bild durchaus von Bedeutung sein können, habe ich Dir in diesem Abschnitt zusammen gefasst.

Brian Larkin
* Warum hat Brian Larkin die Tonscherbe an Dr. Curtis Mathieson gegeben?

Immerhin ist das risikant - wenn er sich nicht einen großen Nutzen davon versprochen hat, wird er es vermutlich nicht gemacht haben.

* Warum hat sich Brian die ganze Arbeit gemacht, eine Entführung zu inszenieren?

Hätte er das Treffen mit Maria nicht auch an einem abgelegenen, stillen und selbstverständlich "besonders romantischen" Ort arrangieren können, an dem es sehr viel leichter ist, sie zu verschleppen?
Ging es darum den wahren Grund für ihre Entführung vor den ermittelnden Behörden zu verschleiern, die bei dem weiteren Verschwinden einer Person aufmerksam werden könnten? Oder hatte Maria sich geweigert, sich an einem anderen Ort, als ihrem gewohnten Umfeld mit ihm zu treffen? In diesem Fall könnte sie das durchaus in ihrem Tagebuch notiert haben.

* Warum hat Brian Larkin eine Notiz verfasst, aus der hervorgeht, dass "Maria zur Zeit der Lösegeldübergabe tot sein wird."?

Hatte er Angst das zu vergessen? Wohl eher nicht!
Sicher, den Spielern soll auf möglichst eindrückliche Weise klar gemacht werden, dass es: a) keinen Sinn macht darauf zu hoffen, Maria könne nach erfolgter Übergabe des Lösegelds in die Freiheit entlassen werden b) es allerhöchste Zeit sofort zu handeln ist.
Eine für meinen Geschmack angenehmere Verpackung könnte z.B. in einem mit handschriftlichen Notizen versehenen historischen Dokument bestehen, in dem eine Anleitung zu einem Opferritual nebst Skizze hierfür besonders günstiger Sternenkonstellationen gegeben wird.
Befindet sich kein Astronom, o.ä. in der Gruppe, könnte Brian die nötigen Berechnungen bereits per Hand vorgenommen haben und das Datum handschriftlich vermerkt haben.

Schriftsatz und Layout
Wie in jüngster Zeit für Publikationen im Bereich Rollenspiel üblich, hast Du einen sehr aufwändig gestalteten Hintergrund verwendet.
Für den Druck hätte ich, auch wenn es aktuell nicht in Mode zu sein scheint, einer tintensparenderen Version den Vorzug gegeben.

Selbstverständlich betrifft das nicht die Handouts.

Stichwort Druck - Das gesamte Abentuer besteht ausschließlich aus linken Seiten.
Hier hätte ich mir linke und rechte Seite im Wechsel gewünscht.

Blocksatz empfinde ich persönlich angenehmer zu lesen und hätte ihm daher den Vorzug gegeben.
Falls Du den Flattersatz beibehalten möchtest, solltest Du zumindest dafür Sorge tragen, Absätze optisch deutlicher von einander zu trennen. Etwa durch Erhöhung des Einzugs.

Unschön aufgefallen ist mir der Versatz von Zeilen in linker und rechter Spalte auf einer Vielzahl von Seiten.
Insbesondere bei zweispaltigem Schriftsatz solltest Du darauf achten mit einem festen Raster zu arbeiten.
Format -> Seite -> Registerhaltigkeit und Format -> Absatz -> Registerhaltigkeit in Open- / Libreoffice.
Klassische DTP-Programme sollten eine entsprechende Option bereits von Hause aus mitbringen.

Lizensierung
Die im Dokument angegebene Lizenz CC-BY-NC-NC gibt es nicht.
Vermutlich hattest Du CC-BY-NC-ND im Auge und Dich beim letzen Buchstaben vertippt.
Insbesondere das "ND" no derivatives (falls es sich um den von mir vermuteten Vertipper handelt) ist extrem schmerzhaft, da er jede Form der Überarbeitung unmöglich macht.
Vielleicht gibst Du Dir ja einen Ruck und denkst darüber noch einmal nach.

Handwerkliches
Neben zahllhlosen orthographischen und grammatikalischen Fehlern, sind mir eine Reihe weiterer Auffälligkeiten ins Auge gesprungen, zu denen ich Dir im Sinne des gewünschten Feedbacks gerne kurz Rückmeldung geben möchte.

Um den Arbeitsaufwand in für mich erträglichen Grenzen zu halten, habe ich mich dabei zunächst auf die ersten drei Seiten des Abenteuers beschränkt.
Falls Du noch immer hier im Forum aktiv bist, und Dir die Rückmeldung etwas genutzt hat, bin ich gerne bereit auch weitere Seiten näher in Augenschein zu nehmen.

Wegen der vielen Anmerkungen bitte nicht enttäuscht oder verärgert sein, oder Dich gar vom Schreiben entmutigen lassen.
Bei allen im Folgenden genannten Punkten handelt es sich lediglich um handwerkliche Aspekte, die sich im Laufe der Zeit sehr einfach erlernen lassen.
Was sehr viel schwerer zu erlernende künstlerische Aspekte wie Komposition und Kreativität betrifft, ziehe ich respektvoll den Hut und versichere Dir, so hätte ich das selbst nie hin bekommen.

Wortschöpfungen
Bei der Lektüre sind mir wiederholt Wörter aufgefallen, die ich bisher weder so gesehen habe, noch im Duden finden konnte.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier eine kurze Liste der Worte, die mir beim Lesen aufgefallen sind.
Alle samt keine "echten" Fehler, denn Sprache ist lebendig und über ihre Gestalt bestimmen wir alle durch ihre Verwendung mit.

Den Begriff "Lösegeldbrief" würde ich durch durch die gängigere Bezeichnung "Lösegeldforderung" ersetzen.

Anstelle von "Finderbelohnung" ist die Bezeichnung "Finderlohn" üblich.
An der betreffenden Stelle - es geht schließlich um ein Entführungsopfer und nicht um eine liegen gelassene Handtasche, oder ähnliches - würde ich an dieser stelle stattdessen lediglich von einer "Belohnung" sprechen.

Anders als beim Begriff "abschreiben" ist der Vorgang des Duplizierens eines Werkes bereits implizit im Begriff "kopieren" vorhanden. Die Bezeichnung "abkopieren" würde ich daher durch "kopieren" ersetzen.

Die Wortschöpfung "Abendbrotessen" würde ich kurz und knapp durch das Wort "Abendessen" ersetzen.


Seite 1
Direkt im Untertitel heißt es "... in Arkham der zwanziger Jahre", "... im Arkham der zwanziger Jahre" sollte es hier heißen.

"Das Inhaltsverzeichnis ist auf der letzten Seite" könnte man durch "... findet sich auf der letzten Seite ..." oder so ähnlich ersetzen.

Maria ist "... eines ..." nicht "... eis von Opfern".

Seite 2
Das "das" in "....die dunkle Ahnung, das ..." wird mit zwei "s" geschrieben, nicht mit einem.

Stilistisch besser als die Formulierung "... dass mehr hinter der Entführung steckt, als es aussieht" wäre m.E. etwas in der Art "... , als es den Anschein erweckt."

Umgangssprachlich würde auch ich die Formulierung ".... müssen die Spieler nicht einmal die Regeln ... kennen" nutzen, in schriftlicher Form aber versuchen sie zu vermeiden.

Stilistisch besser als "... befindet sich eine Liste für musiklische Anregungen" würde mir etwas in der Art "... befindet sich eine Liste mit Anregungen zur musikalischen Untermalung" gefallen.

Das "eins" in "... eins bis zwei Szenen ..." sollte zumindest "... eine bis zwei Szenen ..." lauten. Eventuell könnte man die Angabe auch auf "... bis zu zwei Szenen" zusammen schrumpfen.

"... wird der Minotaurus mit seinen Dienern intervenieren." nicht mit "... seinen Diener ..."

Das "Mal" in "... bieten manches mal ..." wird groß geschrieben.

Ein weiterer Fehler steckt in "... er rahmt die Geschichte ein und und verleiht Ausblick und Kontigenz." Selbst das Wort "Kontingenz" kenne ich nur in anderem Zusammenhang. Kann es sein, dass Du das Wort "Kontinuität" gesucht hast?

Seite 3
In "... eine von vielen Figuren, die beliebig in das Brett geschoben worden." stecken gleich zwei Fehler. ".... über das Brett geschoben wurden." sollte es dort heißen.

Ein semantischer Fehler steckt in "Die schweigsamen, schwarzen Türme, die langen Schatten der Gassen ...". Gassen selbst werfen keine Schatten. Diese Aufgabe würde ich den Türmen überlassen und stattdessen "Die schweigsamen Gassen, die langen Schatten der schwarzen Türme." schreiben.

Bei "Automobile sind noch eine etwas Besonderes" hat sich ein "eine" eingeschlichen, das dort nichts zu suchen hat.

Der Angabe "Konjuktur" fehlt ein führendes "Hoch" - "... einer globalen Hochkunjunktur ..." sollte es dort heißen.

Josh Ramingtons Stimme in ".... aufgelöst, verzweifelt und hilfsuchend ..." sollte "hilfesuchend" sein.

Ein weiterer Fehler steckt in "Bei Fragen, was passiert es, sagt er nur, es geht um seine Tochter". Hier dürfte es darum gehen, was "... passiert ist ...".
Indirekte Rede ohne Nebensatz wird mit Konjunktiv gebildet. Zwei Reparaturmöglichkeiten stehen Dir an dieser Stelle offen.
  • mit Nebensatz: "... sagt er nur, dass es um seine Tochter geht."
  • ohne Nebensatz: "... sagt er nur, es ginge um seine Tochter."
Im Satz "Zwischen den Aufzählen der Untersuchungsfehler und die Anrufung des Sohnes des Herren, ..." scheint so viel durcheinander geraten zu sein, dass ich mich nicht an einen Reparaturversuch gewagt habe, da mir nicht ganz klar war, worum genau es dabei geht.

Fazit
Trotz kleinerer technischer und handwerklicher Mängel ein durch und durch gelungenes Abenteuer, dass ich jederzeit gerne spielen und leiten würde.

Meiner persönlichen Ansicht nach ist Kunst da um getan zu werden und nicht um konsumiert zu werden.
Wer malt, der ist ein Künstler, ganz egal was am Ende dabei heraus kommt.

In diesem Sinne:

Höre auf zu TRÄUMEN ein Autor zu sein, Du BIST bereits einer!
 
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