AW: archontenproblem
Boah.. Jungs.. das ist nicht "Bruder sein, sonst Schädel rein!" was da gespielt wird. Da wird quasi jeder ne kurze Beleidigung runterschlucken und auf einen Moment warten, in der er ganz ohne Gefahr von Statusverlust, von persönlicher Sicherheit und soweit wie möglich mit minimalem Ressourcenverlust, sein Gegenüber ausradieren kann.
Hey, die haben JahrHUNDERTE Zeit.
Wenn ein Archont in die Stadt kommt, dann hat er sich beim Prinzen vorzustellen, sonst ist er nicht anerkannt und genießt schlichtweg ausschließlich die Autorität, die er durch seine persönliche Macht durchsetzen kann. Erst wenn er in der Domäne anerkannt ist, kann er sich auf seine politische Macht berufen.
Also wird ein Archont sich entweder anmelden, runterschlucken was da runterzuschlucken ist und dann tun was da zu tun ist, oder er bereitet das ganze vor und versichert sich bereits vor seiner Ankunft der Unterstützung des Prinzen (oder in Ermangelung eines solchen des Erstgeborenenrates), oder er kommt unerkannt in die Stadt und lässt sich dann besser nicht erwischen. Wenn er nicht erwischt wird, alles Sahne, dann tut er unerkannt was unerkannt zu tun ist.
Wenn er erwischt wird, wird ihm niemand helfen. Auf die politische Autorität der Camarilla kann er sich nicht berufen, er hat die Traditionen gebrochen und der Justikar wird sich nicht hinter ihn stellen, wenn er schon so unfähig ist, sich erwischen zu lassen.
Und nie, aber auch wirklich nie sollte man vergessen, dass man ZEIT hat sich darüber Gedanken zu machen, mit wem man Bündnisse eingehen kann und Gefallen eintauscht. Ein Ahn mag sehr wohl die Gelegenheit nutzen den Archonten zu decken, weil er sich Hoffnungen auf eine spätere Gelegenheit macht, Erstgeborener zu werden. Ein Erstgeborener mag den Archonten unterstützen, weil er sich dadurch ein stärkeres Einflussvermögen verspricht, oder einfach später einmal einen Gefallen von jemandem, der quasi überall herumkommt und Reihenweise Gefallen einsammeln kann.
Es ist schließlich nicht nur der Archont der Gefallen haben will, sondern es sind ALLE. Und wirklich JEDER hat ne Eigenmotivation... darunter fällt auch schnell mal etwas das LANGFRISTIG geplant wird und für das man schon sehr früh anfängt Gefallen anzuhäufen.
Zu dem Szenario:
Der Archont könnte, da kein Prinz in der Stadt ist um ihn anzuerkennen, verfügen, dass er die höchste Autorität an Ort und Stelle ist (und sich dabei gleich mal ein paar Feinde machen) und einen neuen Prinzen wählen lassen. Alternativ dazu könnte er auch mehrere Primogen beeinflussen, beispielsweise in dem er ihnen politische Unterstützung anbietet oder ihnen klar macht, dass sie kein wirklich schweres Kaliber in der Stadt haben wollen, es also lieber schnell unter der Hand regeln.
Er könnte, falls ihn das Verhalten der Charaktere so sehr gestört hat, dass er sie gestraft sehen will, dem zukünftigen Prinzen der Stadt den Gefallen abringen, die Jagdreviere der Charaktere in einen gut bewachten Vorort zu verlegen, wo ein Maskeradebruch (den man ihnen später vorwerfen kann) wahrscheinlich wird. Oder er kann den Gefallen einfordern unter dem zukünftigen Prinzen den Charakteren keine Nachkommenschaft zu erlauben. Oder er könnte schlichtweg fordern, dass sobald ein neuer Prinz ausgerufen wird, eine Blutjagd auf die Charaktere ausgerufen wird...
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denn egal ob es rechtens war, den diletantischen Prinzenvorgänger zu töten oder nicht...
sie haben einen Prinzen getötet. Vielleicht wird der Ahn der die Blutjagd ausgerufen hat, ja sogar die Spielercharaktere als Bauernopfer hinstellen, um seine neue politische Position zu konsolidieren.
Nochmal: Das ist Politik, nicht "Bruder sein, sonst Schädel rein!"