Amerikanische Rollenspiel-Wettkämpfe...

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Es stimmt schon, ob man daran Spaß hat oder nicht.. ist eine Frage des Geschmacks. Aber nach deinem ersten Beitrag dachte ich, dir würde es um etwas anderes gehen. Ich sehe ansonsten nicht was gegen solche Turniere spricht. (Auch wenn ich mir nicht vorstellen, dass ich an an sowas Gefallen finden könnte.
Was ich vielleicht noch cool fände, wäre so etwas Videospielmäßiges.
Also ein D&D-Dungeon, vollbepackt mit Monstern und Fallen, und einem Ziel, das es zu erreichen gilt (hau den dunklen Magier um). Da könnten mehrere Teams/Gruppen auf Zeit gegeinander antreten. Das wäre aber eher schon ein Brettspiel, als ein Rollenspiel. Aber ein Abenteuer, mitsamt sozialer Interaktion, das stelle ich mir im Wettbewerb sehr schwierig vor, auch weil natürlich jeder Spielleiter anders leitet und somit auch keine absolute Chancengleichheit herrscht.
 
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Aber ein Abenteuer, mitsamt sozialer Interaktion, das stelle ich mir im Wettbewerb sehr schwierig vor, auch weil natürlich jeder Spielleiter anders leitet und somit auch keine absolute Chancengleichheit herrscht.

Naja. Wenn du so rangehst, kannst du dich auch fragen ob du beim Fussball absolute Chancengleichheit hast, wenn doch nicht jeder Schiri so pfeift wie ein anderer.

Ich kann mir schon gut vorstellen, dass man bei einem Abenteuer das Erreichen der verschiedenen Ziele vergleichen kann. Natürlich ist da auch ein wenig Glück bei (schließlich haben wir es mit Würfeln zu tun); aber warum sollte das Spiel in seiner Gesamtheit nicht vergleichbar sein? Jede Form des Wettbewerbs hat ein paar Faktoren, die nicht vorhersehbar sind.

Selbst in der Interaktion kann man ja bewerten. Ein SL macht doch nichts anderes, wenn er entscheidet "das ist plausibel und überzeugend" und "das ist unglaubwürdig und der NSC gibt nicht nach". Also bewerten lässt sich alles und damit kann man auch einen solchen Wettbewerb stattfinden lassen. Es sei denn du zweifelst an der Unvoreingenommenheit der Spielleiter. Aber so ein bestimmtes Mindestmaß an Vertrauen zum SL muss man beim Rollenspiel halt schon mitbringen.
 
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Aber ein Abenteuer, mitsamt sozialer Interaktion, das stelle ich mir im Wettbewerb sehr schwierig vor, auch weil natürlich jeder Spielleiter anders leitet und somit auch keine absolute Chancengleichheit herrscht.
Das ist natürlich schwierig. - Daher waren die ersten Tournament Scenarios auch sehr kampflastige Teile, bei denen man den Erfolgsgrad leicht anhand der bewältigten "Räume" ablesen konnte. Bonuspunkte gabe es für manche angebotene "Nebenquest".

Beim einzigen Rollenspiel-Turnier, an welchem ich als Spielleiter neben ca. zehn anderen Spielleitern mitgemacht hatte, gab es einen Bewertungsbogen mit Punkten für das Lösen von sozial ausgerichteten Problemstellungen, aber auch für sehr weiche Kriterien wie "Gute Ideen", "Gutes Rollenspiel" (Oje!), usw.

Und das war ein DSA-Rollenspiel-Turnier.

Nebenbei: Auch die SPIELLEITER werden bei solchen Turnieren BEWERTET. Und zwar per Bewertungsbogen von den jeweiligen Spielern der Runde. - Da gibt es dann auch manche interessante Erkenntnis, was für Leute denn so alles bei einem DSA-Turnier hohe Bewertungen bekommen haben. Mich hat der Erstplazierte wirklich gewundert.

Turnier-Abenteuer sind ja weniger ein Spiel GEGENEINANDER, als ein Spiel MITEINANDER, aber unter Beachtung SELBST die Höchstpunktzahl erreichen zu wollen.

Spielt man nämlich nicht schnellstens kooperativ und bringt man nicht sofort ALLE Mitspieler zum GEMEINSAMEN Vorgehen im Versuch die Aufgaben des Szenarios zu schlagen, dann VERLIEREN ALLE. - Alle verlieren, wenn es der Gruppe überhaupt nicht gelingt z.B. die eigentliche Kernaufgabe des Szenarios zu lösen. Alle verlieren, weil auch das Gruppenzusammenspiel in die weichen Bewertungen einfließt.

Es ist SINNLOS ein Wettkampf-Szenario mit persönlichen Allüren, mit Taschenlampenfallenlassen oder Einkaufstouren anzugehen. Wer mit derselben Einstellung an ein Wettkampf-Szenario herangeht, die er vielleicht in der häuslichen Runde im Wohnzimmer unter Freunden an den Tag legen kann, der landet weit abgeschlagen auf den hintersten Plätzen.

Wettkampf bietet manchen Typen an Rollenspielern, die ihre persönliche FERTIGKEIT, ihre souveräne Beherrschung von Regeln und Setting, gerne öffentlich präsentieren und durch den Sieg auch anerkennen lassen wollen, eine Möglichkeit ihre Art an Spaß mit Rollenspielen zu haben.

Dieses Beispiel zeigt noch eine andere Wirkung von Rollenspiel-Wettkämpfen: "In August, despite extreme physical sickness, Malori journeyed to Melbourne with some friends and took first prize in a major roleplaying tournament. Despite her depression, this was her second major prize within a year, and it seemed to mark a psychological breakthrough. In her own mind, Malori rates the therapeutic effects of her roleplaying equally with the support of her husband and the insights provided by one particular counsellor as being instrumental in her recovery so far." (Steht im Artikel recht weit unten - der GESAMTE Artikel ist jedoch ohnehin hochinteressant.)
 
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Naja. Wenn du so rangehst, kannst du dich auch fragen ob du beim Fussball absolute Chancengleichheit hast, wenn doch nicht jeder Schiri so pfeift wie ein anderer.
Das Problem ist aber, dass man hier gleich mehrere Schiris hat, die allesamt andere Kriterien haben, was zu beispiel:
"Gute Ideen", "Gutes Rollenspiel"
angeht.

Wettkampf bietet manchen Typen an Rollenspielern, die ihre persönliche FERTIGKEIT, ihre souveräne Beherrschung von Regeln und Setting, gerne öffentlich präsentieren und durch den Sieg auch anerkennen lassen wollen, eine Möglichkeit ihre Art an Spaß mit Rollenspielen zu haben.
Das sehe ich ein, wenn es um ein reines D&D-Metzel-Spiel geht, aber bei einem Abenteuer, wo Einfalsreichtum (das über strategischem Denken im Kampf geht) und soziale Kompetenz gefragt ist, bezweifele ich, ob man so etwas objektiv bewerten kann.

Dieses Beispiel zeigt noch eine andere Wirkung von Rollenspiel-Wettkämpfen: "In August, despite extreme physical sickness, Malori journeyed to Melbourne with some friends and took first prize in a major roleplaying tournament. Despite her depression, this was her second major prize within a year, and it seemed to mark a psychological breakthrough. In her own mind, Malori rates the therapeutic effects of her roleplaying equally with the support of her husband and the insights provided by one particular counsellor as being instrumental in her recovery so far."
Ja, gut, aber das wohl doch mehr mit dem Erfolgserlebnis zu tun, als mit der Tatsache, dass es ein ROLLENSPIEL Wettbewerb war. Vielleicht hätte auch der Gewinn eines Pokerturniers sie aus der Depression gerissen. ;)
 
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Das Problem ist aber, dass man hier gleich mehrere Schiris hat, die allesamt andere Kriterien haben, was zu beispiel:

angeht.


Das sehe ich ein, wenn es um ein reines D&D-Metzel-Spiel geht, aber bei einem Abenteuer, wo Einfalsreichtum (das über strategischem Denken im Kampf geht) und soziale Kompetenz gefragt ist, bezweifele ich, ob man so etwas objektiv bewerten kann.

Bei unserem Turnier gab es mehrere SL, die jeweils einen bestimmten Abschnitt in einer Burg geleitet haben und jeder eine gewisse Anzahl Punkte zu vergeben hatten.

Also trifft der Vergleich mit den verschiedenen mehreren Schiris durchaus zu.

Auch im Sinne sozialen Verhalten, Einfallsreichtum und Kompetenz.

Aber sicherlich, ein mathematisch aufgebautes System und Abenteuer ist da natürlich von Vorteil! ;)


H
 
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Das Problem ist aber, dass man hier gleich mehrere Schiris hat, die allesamt andere Kriterien haben, was zu beispiel:

Ein Fussballschiri hat 2 Linienrichter, die unterstützend tätig sind. Ein SL hat die gesamte Spielergruppe. Wo ist das Problem?
 
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Ein Fussballschiri hat 2 Linienrichter, die unterstützend tätig sind. Ein SL hat die gesamte Spielergruppe. Wo ist das Problem?

Und sei dir sicher wenn dir Schiri die Aufgabe hätte "Gutes Spiel" und "Gute Ideen" im Fußball zu bewerten würde das seine Position ganz sicher nicht weniger umstritten machen...
 
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Dass Schiri sein und SL sein nicht 100% identisch ist, sollte ja wohl klar sein. Die Analogie sollte man nicht überspannen. Ich habe lediglich argumentiert, dass die Bewertung verschiedener Rollenspielrunden in einer Wettbewerbssituation umsetzbar ist.
 
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Ein Fussballschiri hat 2 Linienrichter, die unterstützend tätig sind. Ein SL hat die gesamte Spielergruppe. Wo ist das Problem?
Verstehe ich jezt nicht. Inwiefern kann/soll die Gruppe (die ja bewertet wird) den Spielleiter denn in seiner Bewertung unterstützen?
 
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Ich habe lediglich argumentiert, dass die Bewertung verschiedener Rollenspielrunden in einer Wettbewerbssituation umsetzbar ist
Klar, ist das machbar, aber zum Teil sehr subjektiv, so wie bei einem Kurzgeschichtenwettbewerb.
 
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Verstehe ich jezt nicht. Inwiefern kann/soll die Gruppe (die ja bewertet wird) den Spielleiter denn in seiner Bewertung unterstützen?

Man kann an den Reaktionen der Mitspieler bzw. deren Aufmerksamkeit sehr gut ablesen wie gut ein Spieler seine Rolle spielt oder wie einfallsreich und clever ein Plan von ihm war. Als Zweitmeinung zur eigenen Einschätzung ist das immens hilfreich, wenn man diese Dinge bewerten möchte.
 
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Umsetzbar ist alles - nur wie gut ist die Frage - und wie genau die Bewertbarkeit im Vergleich zum Ergebnisraum ist. Sprich: Schiris haben sicherlich einen gewissen Einfluss auf den Ausgang eines Spieles - aber 10 Schiris werden innerhalb des Ergebnisraumes von 10 Fußballspielen vermutlich ziemlich dicht zusammen liegen - zumal die Kriterien greifbar sind. 10 SL mit 10 Abenteuern eher weniger - und die Spieler mit den Linienrichtern zu vergleichen ist ja nun der absolute Humbug deiner Analogie.

Punktum: Die Analogie macht wenig bis keinen Sinn.
 
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Man kann an den Reaktionen der Mitspieler bzw. deren Aufmerksamkeit sehr gut ablesen wie gut ein Spieler seine Rolle spielt oder wie einfallsreich und clever ein Plan von ihm war. Als Zweitmeinung zur eigenen Einschätzung ist das immens hilfreich, wenn man diese Dinge bewerten möchte.
Das ist richtig ja. Erfordert aber schon einiges an Erfahrung und Absprachen seitens der SL. Ich bezweifle auch nicht, dass es nicht funktionieren kann, aber ich stelle es mir schwierig vor, so etwas wirklich fair zu bewerten. Also für mich wäre das nichts.
 
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Nachtrag: Außerdem könnte ich mir auch vorstellen, dass auch persönliche Sympathien und Antipathien seitens des SLs bei solchen Bewertungen einfließen können. (Das Mädel mit dem tiefen Auschnitt und den Rehaugen hatte wirklich sehr gute Einfälle ... sogar gleich zwei davon ... ;) ). Aber das nur am Rande.
 
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Da sind wir denke ich einer Meinung. (Nachtrag: Ausser beim Nachtrag. :ROFLMAO: )
 
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Also in dem Fall der Rehaugen-Braut, wäre ich parteiisch. :D :dancing:
 
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Das Problem, dass Grasi ausgangs ansprach ist ja, dass ja nicht ein SL eine Gruppe bewertet, sondern viele SL jeweils ihre Gruppe und wenn es dann noch sog. weiche Kriterien sind...

Bei unserem Turnier gab es mehrere SL, die jeweils einen bestimmten Abschnitt in einer Burg geleitet haben und jeder eine gewisse Anzahl Punkte zu vergeben hatten.
Da war das ganz gut gelöst, Burg Bernstein war übrigens die Vorlage. Ich hab erst was von der Wiederholung mitbekommen, die dann nicht geklappt hat, fand das aber auch nicht so prall. Weil eben von den vielen Facetten des Rollenspiels nur wenige in harte, objektive Kriterien fließen können.

Bei der RPGA (insofern könnte der deutsche Polyhydron eine weitere deutschsprachige Referenz sein) wurden ja interessanterweise nicht nur Spieler bewertet, sondern Spieler wie SL konnten wie SC Stufen aufsteigen... Was man auch immer davon halten mag.
 
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