AW: [8.5.2008] Immer noch Verbündete
Enio war bei Silvas Frage immer noch nicht ganz bei der Sache und reagierte zunächst so gut wie gar nicht. Er wandte langsam, als wenn er versuchen würde etwas unsichtbares zu beobachten, den Kopf und sah für ein paar weitere Sekunden in die Richtung aus der er das unheimliche Gewisper gehört hatte oder vielmehr wohin es verschwunden war. Seine gesamte Körperhaltung verriet eine ernstzunehmende Anspannung und man konnte sich nicht sicher sein ob der Blutsauger gleich kampflustig vorspringen würde und zum Angriff blies. Vielleicht würde sich Silva ja sogar von dieser Anspannung anstecken lassen obwohl sie überhaupt nicht wußte was den Verdammten eigentlich geritten hatte sich so zu verhalten. Es dauerte noch weitere 2 Sekunden ehe Enio sich wieder sichtlich entspannte. Etwas Merkwürdiges folgte… Enio atmete hörbar einmal ein und wieder aus als ob er sich eine Last wegatmen würde. Vielleicht war das der Garou ja noch garnicht so bewußt aufgefallen, daß Enio eigentlich sehr selten atmetet und schon gar nicht auf diese sehr menschliche Art und Weise.
Immer noch in die Dunkelheit starrend schüttelte Enio den Kopf. Das war so Lächerlich! Was bitte sollte er den gehört haben und wer zur Hölle sollte ihn beobachten? Irgendwie war das ganze fast schon ein bißchen peinlich. Aber dennoch… Enio neigte mitlerweile nicht mehr dazu solche Dinge als Humbug abzutun. Vielleicht hatte es tatsächlich nichts zu bedeuten gehabt und der Italiener war nur einer blöden Täuschung aufgesessen aber wenn man eines in dieser Stadt lernte, dann die Tatsache, daß wenn irgendetwas völlig abstruses, kaum vorstellbares, unsagbar böses und nerviges passierte… dann ganz sicher in Finstertal. „Hmm… nein eigentlich nicht.“ Enio sprach immer noch sehr leise. „Keine Ahnung.Du hast nichts gehört oder? Also mir war so als…
Ach was weiß ich! Warscheinlich werd ich hier noch bekloppt. Wird schon nix gewesen sein.“ Man konnte sich es ja mal einreden. Ob er so glaubwürdig und überzeugend klang wie er vorgehabt hatte war allerdings zu bezweifeln. Ungewöhnlich! Seither hatte der Turiner auf Silva sicherlich nicht den Eindruck gemacht als ob er einen Sprung in der Schüssel hätte und sich Geräusche einbildete oder sich Wahnvostellungen hingab. Jedenfalls gelang es dem Brujah-Ahn tatsächlich wieder etwas sachlicher und geschäftsmäßiger zu werden. „Wer wem etwas schuldig ist werden wir sehen, wenn wir hier mit heiler Haut heraus kommen und die vernichtet haben, die das Schild Apokalypse vor sich hertragen.“ Das für einen Garou das Wort Apokalypse irgendeine tiefere Bedeutung haben könnte als für jedermann spielte für Enio bei seiner Wortwahl natürlich keine Rolle und war nur irrwitziger Zufall. Letztendlich wollte Enio diplomatisch darauf hinweisen, daß ihm die Worte der Schattenlord so nicht ganz passten und er sich nicht in der Situation sah ihr etwas schuldig zu sein.
„Seis drum… wegen mir kannst du auch gerne mehr Zeit mit Ziege verbringen und ich habe nicht den dringenden Wunsch sein Scharfrichter zu spielen oder erhebe Besitzansprüche auf den Drecksack. Wenn wir soweit sind, daß es uns gelingen sollte Ziege ein für alle mal zu vernichten, sodaß er nie wieder zurück kommt… lasse ich dir gerne den Vortritt und du kannst von mir aus den Teil übernehmen, der Ziege in die Hölle schickt. Das er dort ankommen wird bezweifle ich keinesfalls. Aber… zur Zeit ist er in sicherer Gewahrsahm und an einem Ort, den du oder jemand von euch überhaupt nicht betreten kann und dort wird er vorerst auch nicht herausgebracht. Er hat mir einfach einmal zu oft beweisen, daß er mit allen Wassern gewaschen ist und eine extrem nervtötende Art hat, ständig zu verschwinden und genau dann wieder aufzutauchen, wenn du es am wenigstens erwartest und gebrauchen kannst. Also wirst du dich diesbezüglich gedulden müssen.“ Der endgültige Ton in der Stimme des Brujah sollte Sparrow davon überzeugen, daß Enio in dieser Sache keinen Spielraum für Verhandlungen lies.
Also vorerst weiter mit den konstruktiven Dingen und vor allem mit der Offenheit… die manchmal sehr erschreckend sein konnte. „Unser größtes Bestreben im Moment… und mit uns meine ich die Untoten dieser Stadt, ist es ein Ritual beziehungsweise ein Pergament auf dem dieses beschrieben ist zu finden, daß wir in den alten Ruinen vermutet hatten und das dort nach aller Warscheinlichkeit auch war und uns gestern vor unserer Nase weggeschnappt wurde. Dieses Pergament könnte durchaus von den verschollenen Tänzer oder Stark selbst gestohlen worden sein. Das könnte zumindest auch ein Grund sein warum sie in der Versenkung verschwunden sind. Die Zeit spielt für Zacharii und warum sollten seine Diener uns angreifen oder anderweitig eine Fährte zu sich legen, wenn es ihnen doch reicht einfach nur abzuwarten bis ihr Herr zur vollen Macht erblüht ist, während sie das vor ujns verstecken was sein Untergang bedeuten könnte? Aber das ist nur eine Möglichkeit. Ich muß eingestehen, daß es in unseren Reihen ebenfalls einige gibt, die ich kaum kenne und noch mehr denen ich nicht über den Weg traue. Daher kann einer von uns genauso gut für tè Zloduch arbeiten. Macht die Sache nicht einfacher nicht wahr?!“