[30.04.2008]Es ist soweit...

Mitra

Titan
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01:45 Uhr
Christine öffnete die Tür zum großen Hinterzimmer des Cafes und ging mit gemächlichen Schritten zu dem riesigen Plasma Bildschirm am anderen Ende des Raumes. Die Organisation der Übertragung war eine der letzten Aufgaben der sie sich stellen musste bevor sie endlich zu Ernest nach England reisen konnte. Er hatte Cat den Laufpass gegeben und sich für sie seinen treuesten Ghul entschieden. Zumindest glaubte sie das.
Zuvor galt es aber diesem kleinen perversen Schauspiel ein Forum zu bieten, daher schaltete sie den Flachbildschirm ein und überprüfte routiniert die Qualität der Übertragung. Alles fuinktionierte Perfekt, was allerdings auch kein Wunder war. Die Ausstattung galt als das Beste was derzeit für Geld zu bekommen war. Genaugenommen war die Qualität sogar dermaßen ausgezeichnet, das sie mehr bot als die Realität. Das Bild war gestochen scharf und bot die Möglichkeit einige Großaufnahmen einzuspielen, was aufgrund der Tatsache, das Buchet vier Kameras hatte aufstellen lassen nicht unwahrscheinlich war.
Die Tremere Ghulin war neugierig wer sich alles würde hierher verirren. Die Teilnahme an der Veranstaltung war klar befohlen und kaum ein Kainit würde es wagen sich dieses Schauspiel entgehen zu lassen. Nicht nur weil der Prinz einige äußerst unangenehme Strafen für Drückeberger in Aussicht gestellt hatte, der Clan der Ventrue würde für unverholenes Desinteresse wenig Verständnis aufbringen.
So sympatisch Alexander Stahl auch sein mochte, niemand der noch bei klarem Verstand war würde sich einen Vampir wie ihn unnötig zum Feind machen.
 
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Evelina betrat in gedrückter Stimmung das Café.
Sie schaute sich verwirrt um, es war noch niemand da. Noch nicht einmal Christine? Nun, zumindest war sie nicht zu sehen. Wo wurde denn der Film überhaupt gezeigt, vielleicht gab es hier ein Hinterzimmer wo das möglich war.
Evelina suchte nach einem solchen Zimmer und fand es schließlich. Sie sah, dass schon jemand drin war, Christine.

„Guten Abend“, begrüßte sie die Ghulin und trat hinein.

„Ich bin Evelina von Rothschild, ich komme quasi in Vertretung meines Vaters, Ferdinand von Rothschild, er ist aus triftigem Grund verhindert, Herr Romero weiß Bescheid. Wäre es in Ordnung wenn ich die Bestrafung abfilme, dann kann mein Vater sie sie im Nachhinein noch sehen.“

Evelina hatte für diesen Zweck extra eine kleine digitale Videokamera gekauft und nahm diese nun aus ihrer Handtasche.
Doch würde sie es überhaupt ertragen können sich diesen Film bis zu Ende anzuschauen? Nun, sie hatte zur Sicherheit eine dunkle Sonnenbrille mitgekommen und Ohrstöpsel.
Sie wusste nicht was Miguel erwartete, aber sicher war es schlimm. Sie hatte ihm gesagt, dass sie da sein würde, und sicher würde ihm das helfen.
Und dann konnte Ferdinand die Bestrafung in der Tat noch im Nachhinein sehen. Die Domänenführung würde es hoffentlich positiv sehen, dass Evelina sich darum bemühte.
 
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Christine hob abwehrend die Hände. Dies war ihre letzte Nacht in Finstertal, sie würde den Teufel tun und sich jetzt noch Schwierigkeiten aufhalsen. Trotzdem erstaunte es sie das ein Ghul ausgerechnet seinen Weg hierher fand. Quasi in die Höhle des Löwen, oder besser der Ventrue. Wo sonst sollten sie sich sammeln als an einer elitären Örtlichkeit wie dem berühmten Cafe de Trois.

"Das kann ich Ihnen nicht sagen! Ich weiß nicht einmal ob Ghule bei einer derartigen Vorstellung überhaupt gern gesehen sind. Immerhin ist es eine Angelegenheit für die Herren allein!? Mein Auftrag lautete die Übertragung sicher zu stellen und bei Bedarf die anwesenden Kainiten zu verköstigen. Alles weitere werden Sie fürchte ich, mit den Anwesenden selbst klären müssen."

Sie deutete auf die Kamera und verzog unsicher das Gesicht. Was auch immer mit dem Herren dieser Dame geschehen war, entweder legte er keinen sonderlich großen Wert auf ihr Schicksal oder er dachte nicht gut genug nach.
Aber halt, von Rothschild ... der war doch Malkavianer, ...das erklärte natürlich alles.

"Das würde ich vielleicht besser lassen. Ich weiß nicht ob die Sicherstellung von Beweismaterialien der Maskerade entspricht? Verstehen Sie mich nicht falsch. Wir sind Ghule es hat nicht wenige von uns schon für geringere Vergehen niedergestreckt.
 
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Vergehen? Evelina war verwundert. Sie hätte nicht gedacht, dass ihr jemand das Filmen oder ihre Anwesendheit krumm nehmen könnte.

„Beweismaterialien? Ich dachte mir einfach nur es sei gut, wenn mein Vater die Bestrafung noch nachträglich sehen kann. Aber dann lasse ich das Filmen wohl besser sein.“

Evelina steckte die Kamera wieder weg.

„Und wenn die bald hier anwesenden Kainskinder meine Anwesenheit stört, dann gehe ich eben wieder.“

Sie hätte Romero fragen sollen. Aber da hatte sie noch gar nicht daran gedacht sich eventuell selbst den Film anzuschauen.
Ihr Vater wäre wohl nicht so begeistert, wenn er wüßte, dass sie sich hier offenbar gerade ganz arglos in Gefahr gebracht hatte. Schon allein die Tatsache, dass sie ganz allein hierher gekommen war...
Vielleicht sollte sie besser wieder gehen? Aber nun war sie einmal hier. Nun wartete sie einfach mal ab wer sonst noch kam. Das war doch ein Elysium, konnte man da tatsächlich einfach einen Ghul ´niederstrecken´?

"Oder vielleicht sollte ich sicherheitshalber bei Herrn Romero nachfragen..."

Evelina nahm ihr Handy hervor und versuchte den Sekretär zu erreichen.
 
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"In der Akademie wird die Bestrafung ebenfalls übertragen, ich fürchte sie haben sich einen sehr schlechten Zeitpunkt ausgesuicht ihn anzurufen. In knapp zehn Minuten beginnt das Spektakel und Buchets Anordnungen waren eindeutig. Alles muss problemlos über die Bühne gehen."

Christine zuckte mit den Schultern und machte sich daran die Tonübertragung einzustellen. Alles sollte zwar gut Verständlich sein, durfte aber auch nicht zu laut werden. Neugierig sah sie zu der fremden Ghul hinüber.

"Mich wundert das Sie ein derart gutes Verhältnis zu Herrn Romero haben. Üblicherweise betrachtet uns der Gute eher mit einer gesunden Abscheu. In seinen Augen gibt es nur zwei Ghule die es wert sind beachtet zu werden. Die eine untersteht direkt dem Lord des Clan Tremere, der andere räumt unsereins aus dem Weg wenn der zuständige Herr zu Staub zerfallen ist! Das er weitere Ausnahmen macht ist mir neu, aber es freut mich zu hören. Etwas derartiges gibt uns anderen so etwas wie Hoffnung!"
 
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Gesunde Abscheu? Es war doch nichts Positives andere Ghule mit Abscheu zu betrachten.
Evelina erinnerte sich nur ungern an ihr letztes Gespräch mit Romero, wo er sie so herablassend belehrt hatte.
Da würde sie sich nun erst recht unbeliebt machen, wenn sie ihn jetzt störte. Sie legte auf noch bevor jemand ans Telefon ging.

„Herr Romero geht ohnehin nicht ans Telefon. Wahrscheinlich ist er zu beschäftigt."

Jetzt war Evelina einmal hier, jetzt würde sie einfach abwarten was kam.

Was Christine ansonsten über Romero sagte – Evelina war angewidert, ließ sich dies jedoch nicht anmerken.
Sie konnte eigentlich nicht behaupten, dass sie ein gutes Verhältnis zu Romero hatte, aber das musste sie Christine ja jetzt nicht auf die Nase binden.
Denn wer weiß ob das nicht ein „Test“ war. Wusste sie denn wessen Ghul diese Frau war und ob das nicht vielleicht ein Trick war um ihr eine negative Äußerung über den Sekretär zu entlocken und ihm dies dann brühwarm zu erzählen?
Dieses Risiko wollte Evelina lieber nicht eingehen. Und wenn Christine kein falsches Spiel spielte, auch dann war es besser zu schweigen...um ihre Hoffnung nicht zu enttäuschen.

Und es gab hier einen Ghul, der „verwaiste“ Ghule tötete?

„Ist das hier in dieser Domäne so üblich, dass Ghule ähm entsorgt werden, wenn ihr Herr vernichtet ist? Ein Ghul kann dann nicht von einem anderen Kainskind desselben Clans übernommen werden? So ist das jedenfalls in Oxford üblich.“

Wenn ihr Vater das wüsste…er hatte doch gedacht Julian könnte Evelina übernehmen falls Ferdinand vernichtet wurde. In Oxford wäre das ohne weiteres möglich gewesen.
 
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Die Zwillingsschwestern hatten beschlossen heute nicht im Doppelpack aufzutreten. Ob es wohl lustig werden würde, weil einige Kiera und anderen nur die Regentin kannten?

Jedenfalls machte sich Kiera kurz vor 2 auf den Weg zum Cafe, um sich dort diese Farce anzu sehen die sich Bestrafung nannte, während ihre Schwester zu Jacht ging, sie wollte irgendwie mit der Obrigkeit in Kontakt treten und das würde die Regentin wesentlich besser können als ihre Schwester.

Neugierig sah sie sich um, als sie das Elysium betrat. Waren schon andere da und wo mußte sie hin? Immerhin war sie noch nie hier gewesen. Hoffentlich würde sie nicht die einzige sein. Dann würde auffallen, wenn ihr die Sache nicht gefiel.
 
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"Ist es das, wie ungewöhnlich? Ich für meinen Teil möchte nicht mehr leben wenn Ernest irgendwann nicht mehr sein sollte. Was macht es für einen Sinn, sich in die Versklavung durch einen Fremden zu begeben, wenn die eigentliche Liebe längst verstorben ist? Und wer entscheidet über das Schicksal eines ihm fremden Wesens?"

Chrsitine verscheuchte derartige Gedanken aus ihrem Bewußtsein.
Wahrscheinlich hatte man der Kleinen irgendwelche Geschichten erzählt, damit sie niocht zu viele Fragen stellte. Als ob sich jemals ein Kaint einen fremden Ghul aufdrücken lassen würde. Die Erwählung eines Ghuls war zumindest in ihren Augen stets ein sehr persönlicher Akt den man nicht leichtfertig befehlen konnte.
Wie auch immer sollte die Kainiten in Oxford tun was sie wollten.
Ohne einen weiteren Kommentar beendete Christine ihre Kontrolle und ging zurück in den vorderen Bereich des Cafes.
 
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Kiera sah, dass jemand aus einem der hinteren Räume kam und ging nun auf die Frau zu.

"Guten Abend, ich komme wegen der ... äh ... Veranstaltung", sagte sie etwas unsicher, da sie Christine nicht kannte. "Bin ich die erste oder habe ich den falschen Eingang erwischt?"

Nach 2 oder 3 Nächten in der Stadt konnte keiner wirklich erwarten, dass sie alles kannte zumal die letzten Nächte sehr arbeitsreich gewesen waren. Es würde auch ein wenig kalter Rauch in der Luft liegen, denn aus den Haaren hatte die Hexe diesen natürlich nicht heraus bekommen.
 
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"Guten Abend, wie schön Sie zu sehen! Sie sind auf jeden Fall früh genug, Miss McKinney! Ich hatte erwartet das sie der Übertagung im Gildenhaus beiwohnen?"

Christine war der Ghul eines Tremere und natürlich grob informiert. Freundlich und mit einem sichtlichen Anflug von Untergebenheit deutete sie auf die Tür hinter sich.

"Alles ist vorbereitet! Gehen Sie nur hinein!"
 
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"Ich fürchte das Gildenhaus wird heute Nacht ziemlich verwaist sein, so wie ich das sehe, wird sich dort keiner aufhalten", sagte Kiera. "Ich danke ihnen jedenfalls für ihre Mühe, das ist wirklich ein sehr ansprechendes Etablissement."

Zwar mochte Christine informiert sein, Caitlin und ihr hatte man nicht alle Guhle vorgestellt, so wußte sie dieses nicht.

"Ich denke auch Frau von Greiff wird der Veranstaltung eher hier beiwohnen?!"
 
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Und Evelina, wollte sie noch leben, falls ihr Vater vernichtet wurde? Ja!
Natürlich liebte sie ihn, und natürlich würde sie ihn schrecklich vermissen, aber sie wusste auch ganz genau er wollte auf jeden Fall, dass sie weiterlebte. Schon allein deswegen wollte sie es auch.
Und bei Julian wäre sie doch nicht versklavt.
Wenn Ferdinand zwar vernichtet aber ein Geist war, dann wäre er doch schrecklich unglücklich, wenn sie tot wäre. Außer sie wäre dann auch ein Geist und könnte dann weiter bei ihm sein. Aber konnte man sich da so sicher sein, dass sie dann ebenfalls zum Geist wurde?
Aber an eine mögliche Vernichtung ihres Vaters wollte sie lieber gar nicht denken. Wie gut, dass er überlebt hatte.

Evelina sinnierte also eine kleine Weile vor sich hin und trat dann ein paar Schritte aus dem Konferenzraum heraus, stand etwas unschlüssig herum und blickte umher. Da sah sie wie Christine mit einem Neuankömmling sprach.
 
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"Das kann ich nicht sagen. Ich nahm wie gesagt an das sich der Clan Tremere im Gildenhaus zusammensetzt? Vielleicht wird Frau von Greif sich auch im El Privilegio einfinden, genaue Informationen habe ich abger wie gesagt nicht."

Christine verbeugte sich wie es der Regentin des Hauses Tremere gebührte und zog sich demütig zurück.Ihr Bereich war die Theke, nicht dieser schreckliche Vorführungsraum. Die Ghul hatte nicht die geringste Lust sich die Bestrafung des armen Tropf mitanzusehen.
 
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Ob Kiera Lust hatte sich das anzusehen oder nicht, danach fragte hier keiner, wenn es nach ihr gegangen wäre, wäre sie nicht hier und vielleicht hätte sie sich sogar zu drücken versucht, wenn Miguel sie nicht darum gebeten hätte und es notwendig war, es anzusehen um ihm gegebenenfalls besser helfen zu können.

"Danke für die Auskunft und bringen sie mir bitte die Getränkekarte?" fragte sie. Es war schließlich unhöflich in einem Cafe nichts zu trinken, besonders wenn es für ihre Art hergerichtet war.
"Oder warten sie, wenn sie mit Rotwein mischen könnten, kann ich auf die Karte verzichten."

Dann ging sie durch die angezeigte Tür und lächelte die dort anwesende Frau an.

"Guten Abend."
 
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Evelina ging wieder zurück in den Vorführraum. Sicher würde jene Frau auch gleich hierher kommen? Tatsächlich.

„Guten Abend“, erwiderte Evelina den Gruß.

"Ich bin Evelina von Rothschild, die Tochter und Ghulin von Ferdinand von Rothschild, ich weiß nicht ob er Ihnen ein Begriff ist. Jedenfalls, er kann heute nicht anwesend sein. Ich dachte es sei kein Problem wenn ich hierher komme und mir die Bestrafung ansehe, aber ich erfuhr gerade ich muss wieder gehen, wenn Kainskinder an meiner Anwesenheit Anstoß nehmen. Würde es Sie stören, wenn ich hierbleibe?“

Die Ghulin wirkte nicht so als wäre sie gerne hier, aber irgendwas schien sie hierher getrieben zu haben, und sie schien zu hoffen, dass sie bleiben konnte.
 
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Kieras Lächeln verwandelte sich in ein Schmunzeln.

"Ich bin der Meinung, jeder sollte das Recht haben, dazu sein, wo er sein möchte, Miss von Rothschild", sagte sie dann. "Ich bin Kiera McKinney-Semkat, allerdings würde ich es mir an ihrer Stelle nicht antun, was unsereins in dem Zusammenhang tut ist meistens nicht gerade appetitlich, aber die Herren der Domänen legen nunmal Wert darauf, daß die Einwohner sich das anschauen."

Sie wußte natürlich, wer Evelina war, doch sie würde nicht anfangen über Miguel zu sprechen und das hier war auch nicht der richtige Ort dafür.
 
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Evelinas Miene erhellte sich als sie hörte wen sie da vor sich hatte.

„Sehr erfreut."

Miss? Hatte Miguel Kiera denn nicht gesagt, dass Evelina verheiratet war? Aber sie wollte Kiera jetzt nicht korrigieren.

"Nun ja, als Ghul unterliegt man eben noch mehr als niedrigrangige Kainskinder einigen Einschränkungen und muss sich an Anweisungen halten…
Eine gewisse Person teilte mir mit Sie seien vertrauenswürdig…vielleicht können Sie sich denken, wen ich meine. Es würde mich freuen, wenn wir uns mal näher unterhalten würden. Hier und jetzt ist jedoch weder der rechte Ort und die rechte Zeit dafür. Vielleicht im Anschluss.“

Evelina holte eine ihrer Visitenkarten hervor und gab sie Kiera.

„Ihre Nummer habe ich leider nicht."

Sie wollte so gern Miguel nah sein und ihm beistehen.

„Das Zuschauen wird sicher nicht einfach, und ich bin mir nicht sicher ob ich es ertrage bis zum Schluss zu bleiben. Die Bestrafung am eigenen Leibe zu erleben ist natürlich noch um ein Vielfaches schlimmer.“

Mit dem letzten Satz war schon fast zuviel gesagt. Hier hatten die Wände möglicherweise Ohren. Hier Sympathie für Miguel zu bekunden mochte gefährlich sein.
 
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Wenn Miguel es gesagt hatte, dann war es bei Kiera nicht angekommen oder sie konnte sich nicht vorstellen, dass man die Frau eines anderen Mannes begehrte. Sie selbst war selber seid ewigen Zeiten verheiratet und wäre nie auf die Idee gekommen, sich auf einen anderen Mann einzulassen und auch bei Rashid endet der Flirt bei einem harmlosen Kuß, doch das mußte ja nicht bei jedem so sein, das wußte sie natürlich. Wenige hielten es so lange mit ein und dem selben Partner aus.

"Ohja, ich weiß und meine Telefonnummer, einen Moment", sagte sie und zog dann eine der reich mit goldverzierten Karten aus ihrer Brieftasche, die sie auch für ihre Magiershow benutzten. "Hier, die oberen Nummer gehört meinem Mann, die untere mir, wenn keiner dran geht, dann sprechen sie ruhig auf Band, einer von uns hörte das auf jeden Fall ab und ich melde mich dann schon.

Ich habe mir was zu trinken bestellt, bestimmt gibt es auch was ohne Zusatz. Über alles andere können wir dann später oder morgen sprechen. Vielleicht geht es dann auch ihrem Vater wieder besser."

Nun, sie war bestimmt nicht traurig, dass dieser nicht hier war, was sie von ihm in der Halle des Hotels gesehen hatte, ließ ihn nicht gerade sympathisch erscheinen. Sie stand nicht gerade auf steife, aufgeblassene Typen, die sich wegen einem Adelstitel für was bessere hielten. Ihren eigenen führte sie schon lange nicht mehr und ihre Schwester ließ sich auch nicht mit Lady anreden, obwohl dies für eine Regentin bestimmt angemessen wäre. Aber jedem das seine und die Tochter schien ja nicht so steif zu sein.

"Ich kenne noch nicht so sehr viele Leute hier in der Stadt, aber wir sind auch noch nicht viel länger hier wie sie. Allerdings glaube ich langweilig wird es hier bestimmt nicht."
 
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Nein, Evelina konnte man im Gegensatz zu Ferdinand und Henry nicht als steif bezeichnen, und in all den Jahren hatte deren Steifheit nicht auf Evelina abgefärbt.
Von ihrer Spontaneität und ihrem Temperament her passte sie besser zu Miguel.

Sie besah sich die Visitenkarte.

„Danke. Das ist eine wirklich schöne Visitenkarte…
Morgen…da ist doch die Hochzeit, sicher werden auch Sie hingehen? Dort jedenfalls ist die Anwesenheit von Ghulen ausdrücklich nicht gestattet, Vater hatte extra gefragt, dann kann ich also nicht mit. Morgen ist es also mit einem Treffen eher schlecht, vielleicht klappt es heute noch…
Falls ich mir den Film nicht zu Ende anschaue oder ich ihn gar nicht ansehen kann weil jemand kommt der mich hier nicht haben möchte, dann setze ich mich noch in den normalen Cafébereich. Dort werde ich mich wohl aufhalten dürfen.
Ja, ich hoffe auch Vater geht es bald wieder besser."

Und morgen war er hoffentlich wieder wach.
Doch wenn Ferdinand erstmal wach war, würde er seiner Tochter dann erlauben, sich allein mit Kiera zu treffen? Es wäre Evelina arg peinlich, wenn sie dann einen „Aufpasser“ mit dabei hatte. Dann konnte man sich doch gar nicht vertraulich unterhalten…
Von daher hoffte sie sehr, dass noch heute ein Treffen möglich war.

„Nein, von Langeweile kann in dieser Domäne wirklich nicht die Rede sein, bei all den Gefahren.“

Wenn Christine mit dem Getränk für Kiera käme würde Evelina sich auch etwas bestellen, einen Kaffee.
 
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"Warten wir es einfach ab, mich stört es jedenfalls nicht und wir werden sehen, reden kann man später irgendwo anders", sagte Kiera und wartete ab, wer denn noch kommen würde und ob überhaupt einer außer ihnen hierher kam. Vermutlich würde sich alles, was Rang und Namen hatte sowieso zur direkten Teilnahme an der Bestrafung auf der Jacht treffen, doch das wäre so ziemlich das letzte gewesen, was sie wollte.

Diese Stadt war verflucht, ganz eindeutig.

"Man muß schließlich nicht alles an die grosse Glocke hängen.

Was die Hochzeit angeht, ich denke schon, dass ich hingehen werde, alleine um einen Überblick über die hier wohnenden Einwohner zu erhalten.
 
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