[28.04.2008] Anruf beim Primogen

Aragorn

Ferdinand von Rothschild
Registriert
7. September 2008
Beiträge
722
Ferdinand wachte auf.
Nachdem er festgestellt hatte, dass Evelina und Henry in der Suite anwesend waren, konnte er beruhigt mit seiner Morgen- oder besser gesagt Abendtoilette beginnen.
Ungewohnte Umgebung war ihm ein Gräuel, doch er begann sich langsam an die Suite zu gewöhnen.
Eine Plastikkarte als Schlüssel und kein richtiges Schloss, das war jedoch eine unsägliche Plage. Es gab moderne „Errungenschaften“, an die er sich wohl nie gewöhnen würde, am allerwenigsten an fehlende Schlüssellöcher.
Und es war enervierend, wenn man nicht all seinen Gewohnheiten nachgehen konnte.

Er ließ sich wie üblich von Evelina und Henry berichten, was sie tagsüber gemacht hatten. Sie hatten sich darum gekümmert, dass die Werke des Toreador an seine Kunden verschickt worden waren, und dann hatten sie sich Finsterburg angeschaut.

„Ganz in der Nähe des Hotels ist ein nobles Villenviertel. Und es gibt hier auch einen See, mit Burg.“

Schließlich sprach der Malkavianer:

„Ich bin mir noch nicht sicher wie lange wir hier bleiben. Vielleicht wird es gar nicht nötig sein, sonderlich lange zu bleiben.
Vielleicht wird es Herrn Cortés nach der Bestrafung gestattet sein, die Domäne zu verlassen, und vielleicht hätte er Interesse mit uns nach Oxford zu kommen. Ich denke, dort wäre er besser aufgehoben als hier. Dort wäre er sicherer, und wir auch. Wir sollten abwarten ob eine solche Option machbar ist.“

„Mit Herrn Cortés nach Oxford? Das würde mir gefallen, Vater. Diese Domäne hier ist so – seltsam. Und die Ventrue von Oxford werden ihn sicher nicht so hassen wie die Ventrue von Finstertal.“

„Vielleicht ließe sich gar verhindern, dass die Ventrue von Oxford überhaupt von seiner Vergangenheit erfahren. Doch all das ist noch Zukunftsmusik.“

Er stand auf.

„Ich werde nun den Primogen anrufen.“

Ferdinand griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer, die er sich notiert hatte.
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

*Duuut.... Duuut.... Duuut.... Duu - Klick*
"Guten Tag. Sie sind verbunden mit der Bibliothek Finsterburg. Sie rufen leider ausserhalb der Öffnungszeiten an. Diese sind Montags bis Freitag von 10 bis 17 Uhr. Bitte rufen Sie innerhalb der Geschäftszeiten wieder an oder hinterlassen Sie eine Nachricht mit ihrer Telefonnummer, wir rufen sie gerne zurück. *Piep*"

Der Anrufbeantworter machte Klick und die Band stellte auf Aufnahme. Das harmonisch oszillierende Kratzen war typisch für ein so alten Modell. Papa Justify stand in völliger Dunkelheit daneben - aber woher sollte Ferdinand das wissen?
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

Auch das noch, ein Anrufbeantworter.
Bibliothek Finsterburg?
Ferdinand war sich sicher, dass er sich nicht verwählt hatte. Finsterburg stimmte, denn Romero hatte erwähnt, dass der Primogen dort bis zu seinem Verschwinden gewohnt hatte.
Konnte auch gut sein, dass die Ansage auf dem Anrufbeantworter eine Tarnung war um unliebsame Anrufer abzuwimmeln, aber möglicherweise wohnte der Primogen tatsächlich in einer Bibliothek? Möglich war vieles, und wenn Ferdinand den Namen Romero erwähnte war damit, falls es sich doch nicht um die korrekte Nummer handelte, die Maskerade nicht gebrochen, und falls es die richtige Nummer war wusste der Primogen, dass nicht irgendein unbedarfter Sterblicher anrief.
Ferdinand verabscheute es auf einen Anrufbeantworter zu sprechen, denn es war einfach ein seltsames Gefühl einer Person etwas zu sagen, die noch nicht jetzt das Gesagte hörte sondern erst später. Umso unangenehmer wenn man diese Person noch gar nicht kannte.
Und so klang die Stimme des Malkavianers etwas verdrießlich und noch steifer als für gewöhnlich.

„Guten Abend, hier spricht Ferdinand von Rothschild. Ich erhielt diese Telefonnummer von Herrn Romero, und eigentlich wollte ich mit Herrn Nox sprechen. Möglicherweise erhielt ich eine falsche Telefonnummer oder habe mich verwählt, dann können Sie meinen Anruf ignorieren.“

Ferdinand zögerte. Er gab nicht gern seine eigene Telefonnummer preis, wenn er gar nicht sicher wusste ob er richtig verbunden war, aber was blieb ihm anderes übrig? Aber es war ja nur die Nummer des Hotels. Er fing also an seine Nummer auf das Band zu sprechen.

Da fiel ihm ein, dass er die Nummer gar nicht von Romero erhalten hatte sondern von Frau O´Niell und ärgerte sich aufgrund seiner Verärgerung über den Anrufbeantworter eine falsche Angabe gemacht zu haben.
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

Nach der vierten Stelle klickte es erneut in der Leitung.

"Guten Tag, Herr Rothschild.", antwortete eine Stimme kurz darauf. "Was kann ich für Sie tun?"

Die Verwunderung lag in Ferdinands Stimme, auch wenn er sich bemühte sie herunterzuschlucken. Und damit trat der Malkavianer in eine sicherlich lange Reihe von Kainskindern, welche es ähnlich ging als sie das erste Mal diese Nummer wählte.
Papa Justify stellte sich nicht vor. Aber woher sollte er wissen, dass es Papa Justify war?
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

Ein wenig verwirrend.
Und wen hatte er da jetzt eigentlich am Apparat? Es könnte Nox sein, aber es könnte genauso gut ein Ghul von ihm sein oder jemand ganz anders.
Aber immerhin – kein Anrufbeantworter mehr. Und so war augenblicklich jeder Hauch von Verärgerung fort, Ferdinands Stimme klang nun im Gegenteil erfreut, auch wenn aus seinen Worten eine gewisse Vorsicht sprach, die durchaus vonnöten war in dieser Situation.

„Wie schön, nicht mehr zu einer Maschine sprechen zu müssen.
Ihre Frage kann ich jedoch erst beantworten wenn ich weiß mit wem ich spreche. Habe ich die Ehre mit Herrn Nox?"
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

Verwirrend - Ja, das war es. Amüsierend - Bis ins Mark.

"Die Antwort auf diese Frage entzieht sich jeglicher Relevanz.
Bin ich es, so beantworte ich die Frage mit 'Ja'. Möchte ich Sie glauben lassen, ich sei es, so ist sie ebenfalls 'Ja'. Der Unterschied ist lediglich ein bescheidener, aber wirklich ehrenhafter: Sie haben es versucht.

Also 'Ja' ich bin Justify Nox - was auch immer das bedeutet."
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

„Guten Abend, Herr Nox.
Nun – am Telefon allzu viel preiszugeben habe ich ohnehin nicht vor.
Ich bin seit vorgestern in der Stadt, ich gehöre zur Familie. Wie lange ich bleiben werde weiß ich noch nicht, das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es würde mich freuen, wenn ich Sie besuchen dürfte um mich persönlich vorzustellen. Man könnte dann auch offener reden als am Telefon.
Heute habe ich um 22 Uhr einen Termin in der Kunstakademie, um mich vorzustellen, ansonsten ist bei mir noch nichts verplant.“
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

Das hatte er auswendig gelernt. Er hatte es sich jedes Mal selbst vorgesagt als er zum Telefon griff und jetzt brach es aus ihm heraus. Redundante Informationen. Er hatte wirklich nicht viel am Telefon preiszugeben.

"Kommen sie anschließend zu mir. Benutzen sie den Seiteneingang der Bibliothek Finsterburg in der Finsterburger Altstadt!"
 
AW: [28.04.2008] Anruf beim Primogen

Der Primogen wohnte also tatsächlich in einer Bibliothek? Es musste schön sein, von so vielen Büchern umgeben zu sein. Ferdinand würde allerdings einen gewissen Komfort vermissen.

„In Ordnung, ich werde dann dort erscheinen.“



Out of Character
Habe den entsprechenden Thread schon mal angefangen, ich denke, das kann man ruhig parallel zur Vorstellung bei der Seneschall laufen lassen. http://www.blutschwerter.de/f503-la...-erster-besuch-beim-primogen.html#post1191561
 
Zurück
Oben Unten