[27.04.2008]Nichts wie weg?

Dragoner

Hannah Kelly - Brujah
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29. Oktober 2008
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Ein Blick auf die Uhr verriet Hannah, dass es inzwischen fast 21 Uhr war. Sie war in der letzten Nacht noch mit dem Taxi in das Nobelhotel El Privilegio zurück gefahren und hatte über den Tag hinweg ihre Kleidung vom hauseigenen Service zur Reinigung abholen lassen und zusätzliche Massnahmen getroffen, dass ihr Zimmer sicher für den Tag war. Danach hatte sie es sich gemütlich gemacht, ihr Mobiltelefon laden lassen und noch ein wenig die Akte durchgesehen, die der Ghul des Prinzen, Toni Romero, ihr gegeben hatte. Nachdem sie nun am frühen Abend während der Abenddämmerung erwacht war, hatte die Brujah sich einen ausgiebigen Aufenthalt unter der Dusche gegönnt. Sie mochte zwar den Nobenschuppen nicht besonders, war aber fest entschlossen, ihren Aufenthalt dennoch so angenehm wie möglich zu gestalten und zu geniessen. Es würde kurz genug sein. Außerdem waren diese Massagestrahlen faszinierend... selbst für ihren toten Körper, der soetwas wie Verspannungen eigentlich nicht mehr kannte.

Hannahs Kleidung war ihr wieder gebracht worden, während sie unter der Dusche gewesen war - zusammen mit einer lokalen Zeitung um die sie gebeten hatte. Inzwischen war sie aber schon wieder trocken und halb angezogen, während sie in der Zeitung blätterte. Ein gewisser Doktor S. war wohl im Hotel erschossen worden. Das erklärte die Polizei und Presse, die sie gesehen hatte, als sie in den Stunden vor Morgengrauen wieder am Hotel angekommen war. Offenbar wollte dieser Jemand den angeblichen Filmstar erschiessen, der hier im Hotel untergebracht sein sollte.

Die Untote schürzte die Lippen. Ihr gefiel das nicht. Der Filmstar war doch nur eine Ausrede für die erhöhte Sicherheit während des Tages, hatte Toni Romero behauptet. Jemand hatte aber offenbar Ärger gemacht. Hatte er es vielleicht auf die Kainskinder im Hotel abgesehen gehabt? Vielleicht, aber hätte das Ganze dann bei Nacht stattgefunden? Wer weiß. Verbindungen zu Glaubensgenossen im Südteil Finstertals? Das Gebiet, das mit den Werwölfen in Verbindung gebracht wurde... Nein, das Ganze gefiel Hannah ganz und gar nicht, aber ihr Entschluss das Hotel nur für diese eine Nacht zu nutzen stand ohnehin bereits fest. Wenn sie aber noch gleich in dieser Nacht eine neue Zuflucht würde suchen wollen, dann müsste sie langsam in die Gänge kommen.

Mit fliessenden Bewegungen hatte sie sich erhoben, ihre abgetragene Lederjacke übergestreift und alles nötige in die Taschen verstaut. Sie hatte ihr restliches Hab und Gut bereits wieder zusammengepackt und war bereits wieder abreisefertig. Etwas wollte sie aber noch tun, bevor sie das Hotel mit Ziel Finstertal verlassen würde. Die Brujah ging zum Telefon des Zimmers und wählte die Nummer der Rezeption. Sie wartete, bis die professionell-freundliche Stimme der Portiers am anderen Ende zu hören war, wiederstand dem Drang, in ihrem gewohnten Umgangston zu sprechen und sprach stattdessen in ihrem akzentfreiesten Deutsch:

Guten Abend. Würden sie mich bitte mit dem Zimmer der Gräfin von Liebenstein verbinden?

Nebenbei blätterte sie durch den Rest der Zeitung, der hauptsächlich mit uninteressanten Nichtigkeiten gefüllt war... bis sie auf die Kleinanzeigen stieß. Vielleicht gab es ja sogar da etwas Interessantes, das sich für ihre Zwecke als Zuflucht eignete?
 
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Der Protier würde die Verbindung herstellen, sobald sich jemand bei der Gräfin meldet und sich bereit erklärte mit Hannah zu sprechen.
 
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Das Zimmer der Gräfin:

Zimmer der Gräfin von Liebenstein. Was kann ich für Sie tun? ...

Eine weibliche, junge Stimme war am anderen Ende zu hören. Hatte die Gräfin eine Sekretärin?
 
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Mein Name ist Hannah. Ich muß die Gräfin sprechen, ist sie noch da?
Hannah hatte zwar erwartet, dass einer der Herren, die sie gesehen hatte das Telefon beantworten würde, aber es war ihr schlichtweg egal, wer am anderen Ende war, solange sie zum Ziel kam.

Sie tippte ungeduldig mit dem Finger auf ihr Knie, während sie wartete.
 
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Einen Moment bitte, ...

Es erklang eine dieser Pausenmelodien, die eine Warteschleife anzeigten. Dann...

Hallo, hier spricht Andrew. Der persönliche Diener der Gräfin. Wen darf ich melden? Und was ist ihr Begehr?


Jetzt war es eindeutig eine männliche Stimme. Sie war reserviert und schien es gewohnt Telefonate anzunehmen und gegebenfalls von der Gräfin fernzuhalten. Zuerst musste man ihn überzeugen, dann bekam man Zugang zu ihr. Da könnte ja jeder anrufen und die Gute stören.
 
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Hannahs antwort kam schnell und klang vielleicht ein wenig zu gereizt.

Wie ich bereits der Schnepfe gerade eben sagte, hier ist Hannah Kelly. Schätze, wir sind uns gestern schon begegnet. Ich muß mit der Gräfin sprechen, am Besten persönlich, nicht am Telefon. Ist sie da? Kann ich zu ihr auf das Zimmer kommen? Schätze ich kann aber auch noch mit ein paar andern Leuten Belanglosigkeiten austauschen, wenn sie mich noch etwas durchreichen wollen, anstatt zu den wichtigen Sachen zu kommen. Ich bin sicher, die Gräfin wäre begeistert.

Hannahs Stimme troff vor Sarkasmus. War der "Dienstweg" überhaupt mit der Gräfin sprechen zu können ein bürokratischer Alptraum? Sie wollte inzwischen dringend aus dem Hotel raus, fühlte sich plötzlich von Minute zu Minute unwohler und hatte das seltsame Gefühl, sie verlor wichtige Zeit, obwohl sie das Gefühl nicht recht erklären konnte.

Würde der Diener sie jetzt abwürgen, würde sie ihn bei der nächsten Begegnung ERwürgen, dachte sie sich.
 
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Frl. Kelly? Ich verstehe, ... Einen Moment ich werde die Gräfin fragen.

Wieder diese Pausenmelodie, ....

Hallo? Es war die gleiche männliche Stimme. Sie baten um eine persönliche Unterredung. Die Gräfin drückte ihre Hoffnung aus, dass sie jetzt sofort Zeit hätten. Unsere Zimmernummer ist die [xxx] im Hotel El Privilegio.
 
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Ich bin auf dem Weg.

Ohne ein weiteres Wort legte Hannah auf und erhob sich. Sie schulterte ihren Rucksack, nahm ihre Jacke an sich und ging aus dem Zimmer ohne sich nochmals umzudrehen. Das "Bitte nicht stören"-Schild warf sie unachtsam in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Sicheren Schrittes ging sie zum Fahrstuhl und begab sich zum Zimmer der Gräfin von Liebenstein. Vor dem Zimmer angekommen klopfte sie energisch an die Türe. Die Brujah war sich unsicher, was sie eigentlich von der Ventrue gewollt hatte, aber nun war sie schonmal da. Zumindest konnte sie vielleicht herausfinden, was die Ventrue wußte und über die Situation in der Stadt dachte.

Ungeduldig klopfte Hannah nochmals an die Türe.
 
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Die Türe wurde von einem Mann geöffnet. Hannah hatte ihn an der Rezeption schon gesehen. Und am Auto. Es war Andrew. Sie war also richtig. Bitte kommen sie herein. Die Gräfin erwartet sie bereits. Er gab den Weg in die Suite frei.
Kaum war die Brujah eingetreten, schloss er wieder die Türe und folge ins Zimmerinnnere.

Die Gräfin saß in ihrem Rollstuhl und laß gerade die Tageszeitung. Auf der ersten Seite sah man das Bild eines Mannes. Sie blickte auf und lächelte Hannah freundlich an.

Ah, Hannah meine Liebe. Komm doch herein und setz dich zu mir. Ich hoffe, dass du einen ruhigen Tag hattest. Fransiska strahlte wieder diese Freundlichkeit und Ruhe aus, die auch das Wesen der rebellischen Brujah berührte.
Hab Dank für den Brief deines Erzeugers. Er würde stolz sein, könnte er dich heute hier sehen. Seit wir uns das letze Mal gesehen haben ist doch ein wenig Ziet vergangen. Er schreibt, dass er, ... ähm, nicht abkömmlich ist. Schade. Hätte mich gerne auch mit ihm unterhalten. Aber ich bin unhöflich. Du bist zu mir gekommen. Also, wie kann ich dir mit meinen bescheidenen Mittel helfen?

Sie faltetet die Zeitung zusammen und reichte sie Andrew, der sie auf ein kleines Beistelltischchen legte. Dann lehnte sie sich zurück und blickte die jüngere interessiert an.
 
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Als Hannah wieder der Gräfin gegenüberstand, schwappte wieder dieses seltsame Gefühl von Ehrfurcht über sie herein. Dennoch war ihre Antwort schnippisch, von einem Blaublut wollte sie sich nicht unterkriegen lassen.

Klar hatte ich 'nen ruhigen Tag. Ich schlaf wie 'ne Tote, wissen Sie?

Hannah lies den Blick durch die Suite schweifen und lies sich dann, nachdem sie ihren Rucksack neben sich platziert hatte, bei der Gräfin auf einen Sessel nieder. Dann verfiel sie in einen eher zurückhaltenden Tonfall. Es war nicht nötig, weiter auf dem Stereotypen herumzureiten, sie hatte die Gräfin ohnehin bereits dahinter blicken lassen, dass sie durchaus eine ernstzunehmende - wenn auch noch einigermaßen junge - Ancilla war, keine stumpfe Ikonoklastin.

Ich weiß nicht, ob "stolz" die Bezeichnung wäre, die ich wählen würde. Aber ich denke, er war bisher nicht unzufrieden. Ich weiß, dass es Schade ist, dass er nicht persönlich herkommen kann, aber ich merke schon an mir, wie manchmal die Dinge an mir vorbei zu ziehen scheinen, ich will mir gar nicht ausmalen, wie mir das in seinem Alter gehen wird.

Hannah zuckte leicht mit den Schultern. Sie zog gerne ein wenig über ihren Erzeuger her, obwohl sie ihn immer gemocht hatte. Allerdings war ihr durchaus bewußt, dass auch die Gräfin ein gutes Stück älter sein mußte, als sie selbst und sich in der heutigen Zeit sicher noch fremder fühlen würde... und die Wahl der Kleidung, die die Ventrue traf, wie bei ihrer Begegnung in der letzten Nacht, waren ein eindeutiges Indiz dafür. Vermutlich war die Gräfin froh, mutmaßte Hannah, dass sie ein Handy einigermaßen bedienen konnte. So war es also das Nächstbeste, da Hannahs Erzeuger ja dank der Starre in die er sich begeben hatte nicht anwesend war, daß sie auch der Ventrue ein wenig das Gefühl von "altem Eisen" zu geben versuchte.

Dabei beließ sie es dann allerdings auch schon. Es zu übertreiben wäre unangebracht. Entsprechend ernster, aber dennoch schmunzelnd, fuhr Hannah fort:

Ich bin nicht unbedingt gekommen, um über meinen alten Herrn zu sprechen, das stimmt. Auch wenn ich eine Vermutung habe, was in dem Schreiben stand. Darum ging es mir jetzt ersteinmal nicht. Es sind ein paar eher... hm... beunruhigende Dinge hier in der Stadt los, wie ich das verstehe.

Ich habe den Tag hier im Hotel verbracht, aber darauf wird es sich auch beschränken. Werde mir noch heute Nacht etwas Neues suchen. Wie sie sich vorstellen können, bin ich nicht so scharf darauf, direkt unter Beobachtung vom Prinzen oder seinen Lakeien zu stehen. Erst recht nicht in einem Hotel - einem Elysium? - in dem Abends irgendwelche Männer erschossen werden.


Die Brujah machte eine kurze Pause. Sie blieb beim "Sie" - irgendwie wirkte es seltsam, die Gräfin zu duzen, auch wenn diese das mit Hannah durchaus tat. Hannahs Blick wanderte kurz zu der Tageszeitung. Da sie die Gleiche bekommen hatte, konnte sie sich gut vorstellen, was die Gräfin gelesen hatte.

Nun, wie dem auch sei. Ich denke, Sie sind im Bilde. Aber da ich hier ja praktisch noch niemanden kenne, dachte ich mir, ich wende mich mal an Sie mit der Frage, was Sie denken, was Sie über die Vorkommnisse so wissen und vielleicht wie die Stimmung ansonsten so ist.

Wieder folgte ein leichtes Schulterzucken und Hannah sah die Gräfin abwartend an. Sicher, sie interessierte sich tatsächlich dafür, aber es war nicht der alleinige Grund, warum sie die Ventrue aufgesucht hatte.
 
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Probleme? Ja, leider. Aber nichts was dich belasten sollte. Nennen wir es, ... Clansinternas. Die Gräfin bezog sich wohl auf den Artikel in der Tagespresse, welche sie gelesen hatte.

Eine lockere Handbewegung machte klar, dass das Thema für sie erledigt war.

Ich möchte dir gar nicht vorenthalten was Johann mir geschrieben hat. , sagte sie und reichte Hannah einen geöffneten Briefumschlag.

Werte Gräfin von Liebenstein,

Ich hoffe, dieses Schreiben erreicht euch bei Wohlbefinden. Ich muss mich entschuldigen, dass ich nicht selbst zu dem vereinbarten Treffen kommen konnte. Dabei ist mir durchaus bewusst, dass ich Euch noch vor kurzer Zeit meine Unterstützung in dem Fall mit dem Mondeskind angeboten hatte. Wie es scheint, wird es mir jedoch nun Aufgrund jüngster Ereignisse und Entwicklungen nicht möglich sein, für längere Zeit irgendwelche Termine wahrzunehmen, da ich Nacht für Nacht ein stärkeres Bedürfnis verspüre, mich zur Ruhe zu legen. Aus diesem Grunde bat ich mein Kind mit diesem Brief an meiner Statt zu euch zu gehen.

Ich denke - nein, ich bin sogar sicher, dass Ihr die Angelegenheit auch ohne meine Hilfe bereinigen könnt. Sollte es jedoch nötig werden, könnte euch Hannah sicherlich ebenfalls Unterstützung bieten, aber das obliegt Abmachungen zwischen Ihnen Beiden, fürchte ich.

Jeglichen weiteren Verpflichtungen und Abmachungen mir gegenüber seid Ihr selbstredend entbunden.

Leben Sie recht wohl, meine Beste; mögen wir uns eines Tages wieder sehen.

Johann Baider

Sie wartete bis Hannah feritg gelesen hatte, ...
 
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Hannah las den Brief in Ruhe und nickte schließlich. Sie sah die Gräfin wieder an und händigte ihr das Schreiben anschließend auch wieder aus.

Ja, ich hatte mir soetwas schon gedacht und vielleicht kreuzen sich unsere Wege und Ziele ja tatsächlich ein wenig hier in Finstertal. Es ist immerhin einer der Gründe, warum ich hier bei Ihnen bin. Vielleicht wollen Sie sich ja ein wenig mit mir über Ihre Ziele unterhalten?

Hannah schmunzelte. Da die Gräfin ihren Erzeuger kannte, würde sie wohl auch wissen, dass die Beiden Brujahs zwar nominell der Camarilla angehörten, aber recht ideologische Anarchen waren. Was würde die Ventrue wohl aus der Situation und aus dem Angebot ihres Erzeugers machen? Und welche Vergangenheit verband die Beiden überhaupt, dass er ihr so ein Angebot machte? Vielleicht würde Hannah das ja noch von der Gräfin erfahren, ihr Erzeuger – so gesprächig er auch sonst war - hatte sich darüber ausgeschwiegen. Ob es wohl sehr peinlich für ihren alten Herrn gewesen war? Hannahs Schmunzeln wurde zu einem amüsierten Grinsen.
 
AW: [27.04.2008]Nichts wie weg?

Auch die Gräfin lächelte. Irgendwas ging von der Brujah aus, dass sie in Wallung brachte. Sie verspührte ein leichtes Ziehen, etwas Unüberlegtes zu machen, etwas einfach des Spasses Willen.

Meine Ziele? Nun ja. Sind wir nicht alle eingespannt in das Spiel der Alten? ... Egal. Also: Sie setze sich ein wenig aufrechter hin und begann Ich bin hier in Finstertal, weil ich noch, sagen wir eine Rechnung zu begleichen haben. Wir? Nein, nicht sie und ich. Meine Familie und das im Brief angesprochene Mondkind. Da dieses in der Vergangeheit schon des öfteren sich des Pöbels der Straße bedient hatte, habe ich mich an meinen alten Freund Johann gewandt. Er hat mit diesen, ähm, Leute, mehr , ähm, Erfahrung, als unsereins. Sie gab Andrew einen Wink und er reichte ihr ein Foto, welches sie der Brujah vorlegte. Sein Name ist oder war Alexander Picher. Ihr Lächeln verschwand und eine Sekunde lang zeigte sich Hass in ihren Augen.
Ich möchte sie bitten, mich auf der Suche nach ihm zu unterstützen. Würden sie das tun?

Der Hass war verschwunden und sie war wieder ganz das alte Mütterchen Unschuld.

Oh Mann, so schnell und freizügig hab ich noch nie jemand Fremdes meine Pläne verraten. Was hat dieses Kind nur an sich? In ihrer Gegenwart fühle ich mich 100 Jahre jünger. Eagl, nun ist er raus! Wie sie wohl reagiert?


Als das Telefon klingelte, verließ Andrew den Raum, um an den Apparat zu gehen. Die beiden Damen waren alleine.
 
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Schätze, das kann ich schon tun. Dürfte ja keine große Sache sein. Aber ich vermute, daß ich mir nicht unbedingt ein Schild umhängen soll?

Hannah sah nach wie vor mit einem Grinsen zu der Gräfin hinüber.

Es interessierte sie, was der Kerl angestellt hatte, aber wie die Gräfin auf ihn reagiert hatte war schon fast ein regelrechter Ausbruch an Emotionen gewesen für die Ventrue. Zumindest empfand Hannah das so. Also wollte sie noch nicht so ganz direkt nachfragen...
 
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Schild? Achso. Das dürfte egal sein. Er wird nicht wissen, dass ich auch hier bin und dass ich zu seinen Geschädigten eines Rasereianfalls in Stuttgart war. Dort ist er wohl nicht nur mir auf die Füsse getreten, sondern auch welchen weiter oben, die nun mich , .... ähm, .... angewiesen haben, zurückzutreten. Ja, so könnte man das ganze ausdrücken. Aber das soll nicht deine Sorge sein. Falls ich im Gegenzug dir mit meinen bescheidenen Mitteln helfen kann, mußte du es nur sagen.

War das ehrlich gemeint? Ja. Definitiv ja! Jeder würde dieser Frau glauben. Ganz bestimmt sogar! ... So sicher konnte man sich da sein, dass man sich schon wieder nicht sicher sein konnte. Wie auch immer. Diese Ventrue log nicht! Nie! Oder?
 
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Was soll's, es würde nur nützlich sein, bei der Ventrue einen Stein im Brett zu haben. Und sich ein wenig nach diesem Malkavianer zu erkundigen klang nun wirklich nicht so wahnsinnig schwer. Also war es kein Problem für Hannah, auch wenn sie generell wenig begeistert von den Blaublütigen war.

Das werde ich. Danke.

Der Klang in der Stimme der Brujah lies keinen Zweifel aufkommen, dass sie das Angebot tatsächlich ernst nahm. Sicher würde sie sich etwas einfallen lassen, das so gar nicht zum Image einer Ventrue passen würde, um sich für den kleinen Gefallen entsprechend entschädigen zu lassen.

Wie sieht es mit ihren Plänen aus, hier im Hotel zu bleiben, wenn ich fragen darf? Bei der Menge an Kainskindern hier ist es sicher ein lohnenswertes Ziel für diese wildgewordenen Flohschleudern, auch bei der erhöhten Sicherheit während des Tages. Was erzählt man sich denn so unter Blaublütigen, was Süd-Finstertal angeht?

Hannah zweifelte nicht daran, dass die Ventrue bereits von den Werwölfen wußte. Falls nicht, würde sie es auf den "Deckel" der Ventrue anschreiben. Pöbel der Strasse. Das wird sich schon noch zeigen.
 
AW: [27.04.2008]Nichts wie weg?

Die Gräfin nahm ganz genau war, wie die Reaktion der Jüngeren war.

Ok, ....

Hm, das Problem der Überwachung sehe ich nicht so eng. Ich fühle mich hier sogar eher geborgen. Sicher. Der Prinz wird es nicht zulassen, dass hier etwas passiert. Und ausserdem hat man gelernt sich selber zu schützen. Nichtsdestotrotz habe ich schon ein bescheidenes Quartier in Augenschein nehmen lassen, in das ich beabsichtige überzusiedeln. Nach den nötigen Renovierungsarbeiten .

Blaublüter, ...

Aber wie sieht es bei ihnen aus. Ich habe das Gefühl, dass sie lieber heute als morgen hier weg möchten. Sind sie zufrieden mit ihren Bemühungen? Gibt es denn genügend Raum für Unsereins?

Die Gräfin nahm das Thema Süd-Finstertal noch nicht auf. Warum blos? Wollte sie nur Smalltalk halten oder wollte sie noch was anderes?
 
AW: [27.04.2008]Nichts wie weg?

Hannah bemerkte noch nicht, wie ihr von der - in solchen Dingen weitaus geübteren - Gräfin der Wind aus den Segeln genommen wurde und so lies sie sich durchaus von ihren Fragen weg - in ein Gespräch verwickeln. Die kleine Spitze mit den Blaublütigen geschah der Gräfin aber ganz recht und für einen Augenblick überlegte die Brujah, ob sie weitere Spitznamen einfliessen lassen sollte. Hannah entschied sich dann allerdings dagegen. Da fiel ihr allerdings auch auf, dass die Gräfin wieder zum "Sie" gewechselt hatte. Ob sie die Ventrue so böse getroffen hatte? Schwer vorstellbar.

Oh well. Geborgen fühlen würde ich das hier nicht gerade nennen. Zumindest nicht aus meiner Sicht. Von daher haben Sie durchaus recht, dass ich möglichst schnell fort will aus diesem Hotel. Ich habe auch so eine vage Vorstellung, wohin ich gehen werde. Aber das muß ich wohl zuerst noch etwas genauer erkunden.

Und was die Sache mit dem Platz angeht... Finstertal und Burg sind größer, als ich es mir vorgestellt habe. Allerdings denke ich, dass es von der reinen Menge unserer Art nicht sehr viel mehr geben sollte.

Zumindest nicht, wenn man vorhat, die Domäne nicht überzustrapazieren. Wir sind hier nicht gerade in einer Metropole.


Hannah zuckte mit den Schultern und streifte sich eine hartnäckige Haarsträhne hinter das linke Ohr zurück. Sie dachte einen Augenblick nach und fuhr dann fort.

Allerdings muß ich zugeben, dass ich keine klare Vorstellung habe, wieviele Kainskinder es tatsächlich in der Domäne gibt. Bisher sind meine Kontakte äußerst begrenzt gewesen. Dafür hab ich aber noch einiges vor heute Nacht.

Hannah schmunzelte und blickte abwartend zu Fransiska.
 
AW: [27.04.2008]Nichts wie weg?

Gut, nicht böse , ...

Da sind wir schon zu zweit. Auch habe nach einer Nacht noch nicht den vollen Überblick. Die Gräfin schmunzelte. Willst du eigentlich in Finstertal bleiben? Oder zieht es dich zurück nach Stuttgart?

Irgendwie wurde man das Gefühl nicht los, dass sie auf irgendwas wartete. Auf die Rückkehr von Andrew? Man würde sehen.

Hast du dich bei deinem Primogen schon vorgestellt? Und was hälst du von Romero?. Dann gekam die Alte einen verträumten Blick. Jaja, wenn ich an die Akademie denke fällt mir der gestriege Tag ein. Wirklich schön. Kammermusik mag ich. Hört mal leider viel zu selten in der heutigen Zeit. Wie stehst du dazu? Warscheinlcih mehr auf dieser Krach-Bum-Zäng-Musik, schätze ich. Wie sie das Krach-Bum-Zäng aussprach, war schon sehr amüsierend. Irgendwie bekam sie die Betonung so garnicht hin.
 
AW: [27.04.2008]Nichts wie weg?

Hannah zuckte wieder mit den Schultern und schürzte die Lippen ein wenig.

Nein, Stuttgart bestimmt nicht. Wie ich mich an die Domäne erinnere, war es da ziemlich festgefahren und kein gutes Pflaster.

Je nachdem, wie es hier weitergeht werde ich wohl einige Zeit hier bleiben. Danach vielleicht wieder nach London... es ist schon ein Weilchen her, dass ich Zuhause war, wenn man von einem Wochenendtrip mal absieht.

Was meinen Erstgeborenen angeht... den hab ich getroffen, ja. Wir treffen uns nacher auch noch, mit ein Grund, warum ich ein wenig in Eile bin heute Abend.

Und Romero, diesen aufgeblasenen Ghul?


Hannah winkte ab. Ihrem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war sie von dem äußerst zuvorkommend und korrekt auftretenden Ghul in keinster Weise beeindruckt oder begeistert. Die Brujah schüttelte den Kopf und dachte über die letzte Frage der Gräfin nach und schmunzelte ein wenig über die Bezeichnung moderner Musik.

Kammermusik? Ich schätze, das ist nicht meine Welt. Ich meine, ich habe nicht wirklich einen festgefahrenen Musikgeschmack...

Erneut zuckte sie mit den Schultern und lies den Satz unvollendet. Sie sah von der Gräfin zu der Tür, durch die der Diener verschwunden war und dann wieder zurück.

Im Moment ist das alles wohl eher ungelegen, hm?
 
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