[26.4.2008] Der seidene Faden

AW: [26.4.2008] Der seidene Faden

Out of Character
Tztztz... ;)


Die Liste enthält einige Namen, die Meyye bekannt vorkommen.
Barbara Naumannshausen
Die Kindergartenleiterin. Julian hat sich mal über sie ausgelassen und das sie viel zu sehr in dem bürokratischen Komplex der Stadt drin hängen würde. Sie würde die padagögische anstalt wie ein Firma leiten, so könne das doch nicht gehen. Andererseits musste er zugeben, dass man solche Leute benötigt um den Laden am laufen zu halten. Eben der ständige Kompromiss.

Erika Hamm
Die Kunstpädagogin, mit der sich Julian gut verstand und mit der er die Projekte geplant hat. Ihr würde er wohl so etwas anvertrauen. Stellt sich natürlich die Frage, ob er es dieser Frau eher erzählt als Meyye. Etwa weil sie ein vampir ist? Nein, niemals. Aber trotzdem könnte es lohnen nachzufragen, auch wenn dies dann einen eifersüchtigen Stich hinterlässt.

~

Meyye betritt erneut den Kunstraum und die Gefühle schwemmen wieder auf sie ein. Trotzdem bleibt sie tapfer und schafft es bis zur Wand. Doch hier brechen erneut die Erinnerungen auf sie ein. Vielleicht gleiten ihre Finger erneut über die rauhe Wand.
Und plötzlich fällt ihr etwas ins Auge. All die Länder, all die Städte, schwarz geschrieben. Tschechien, Prag, rot.
Sollte das... Ist das etwa...?
Vielleicht bildet sich die Gangrel aber auch nur etwas ein. Vielleicht ist das die Verzweiflung, die sich an einen Funken Hoffnung klammern will, so winzig dieser auch sein mag.
 
AW: [26.4.2008] Der seidene Faden

Barbara Naumannshausen. Die Leiterin, die über alles den Überblick haben muss. Bei der die Fäden hinter den Kulissen zusammenlaufen. Schon deswegen kann sie etwas gesehen oder bemerkt haben. Wenn da was war.
Erika Hamm. Kurz nur verengen sich ihre Augen. Wer weiß schon, was da alles ist in dem Land, in das sie nicht gehen kann... das Land unter der Sonne. Aber gerade sie sollte solche Gedanken gar nicht aufkommen lassen. Ohne dass sie es verdient hätte hat Julian ihr Delilah nie nachgetragen. Und sie ist sich seiner Liebe sicher. Da darf er sich ruhig mit einer Frau gut verstehen, die ähnliche Interessen hat wie er. Vielleicht wäre sie ja ein guter Anlaufpunkt.

Gemeinsame Interessen. Ihr kommt das Bild in den Sinn, das er von ihr gemalt hat, nachdem sie sich zum erstenmal begegnet sind. Gemeinsame Freunde. Sie sieht ihn wieder wie sie ihn in Viktors Zauberspiegel gesehen hat, im Caern, mit Schwert in der Hand, die Klinge grünlich umglüht, im Kampf gegen die Fomorer. Gemeinsame Feinde, gemeinsame Gefahren, gemeinsame Angst. Was hat er alles wegen ihr erlitten. Ein gebrochener Finger in Dublin. Angst und Sorge jede Nacht im Krieg gegen Finsterburg, und auch sonst fast immer. Selten waren die Zeiten wie das vergangene Jahr, in denen sie einfach Frieden hatten. Dann erscheint das Alptraumbild vor ihren Augen, das sie wirklich erlebt hat... als er blutend und aufgeschlitzt auf dem Boden lag, tödlich verletzt von der Fomorerbestie, die sich als harmlose Katze eingeschlichen hatte. Wie gern würde sie ihm wieder helfen, wie sie es damals getan hat. Ihn vor sich haben, egal wie verletzt, ihm ihr Blut einflößen, ihretwegen auch ausbluten, wenn dadurch nur alles wieder gut werden würde.

Rot, rot wie Blut. Sie blinzelt. Ihr Blick wandert. Schwarz. Da auch. Und dort. Sie ist an die Weltkarte herangetreten und hat sie berührt, jetzt tritt sie wieder einen Schritt zurück und entdeckt eine Kleinigkeit, die ihr vorher entgangen ist. Schwarze Schrift, überall, nur dort nicht. Dort ist sie rot. Was hat das zu bedeuten? Ein Zeichen? Ein.. Wegweiser? Zufall oder Absicht? Nein... kein Zufall. Ein Wiederaufglimmen des Fünkchen Hoffnung, das zuvor schon nicht mehr als ein flimmerndes Echo gewesen ist von etwas, das erloschen war. Tschechien, Prag. Du brauchst nicht nach Julian zu suchen. Was wolltest du damit wirklich sagen, Nara? Und warum, verdammt nochmal, hast du es nicht einfach gesagt?!!

Wieviele Minuten sie dort noch verharrt, weiß sie nicht genau zu sagen. Aber schließlich macht sie wieder kehrt und verlässt das Zimmer, geht zum Gang... und hält nochmal inne. Sie geht ins Büro, zur Kaffeemaschine und holt sich eines der zweifellos vorhandenen Tücher. Sie will ihre Bluttränen nicht auf dem Boden hinterlassen, dort wo ihre Verzweiflung freien Lauf genommen hat. Sie schrubbt ein Weilchen auf den Knien auf dem Boden, bis ihr kritischer, rotglühender Blick keine Spuren mehr ausmachen kann. Auch das Gesicht wischt sie sich ab.. sie muss furchtbar aussehen. Auch wenn das egal ist, es könnte ja noch wer draussen unterwegs sein und sie so sehen. Nach draussen begibt sie sich dann auch; das Fenster, durch das sie hereingekommen ist, wird einfach ganz geöffnet und sie steigt in Menschenform hinaus.

Tschechien, Prag. Es ist eine vage Hoffnung. Niemand sagt, dass das wirklich Absicht war. Niemand sagt, dass die Absicht auch wirklich durchgeführt wurde... dass sie ihn nicht vorher erwischt haben... nein! Noch mehr Gedanken, die sie abschütteln muss, noch während sie den Zaun überwindet. In diesem verdammten Nebel sieht sie wenigstens keiner. Sie wird es schon herausfinden. Sie wird ihn finden. Und es wird ihm gutgehen.
 
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