Grinsekind
Antonin Philippe Tesnos
- Registriert
- 22. Juni 2005
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Out of Character
Irgendwie hatte er so etwas erwartet. Man hatte ihm gesagt, dass es besser wäre sie nicht zu besuchen. Der Doktor hätte wenig bis keinen Besuch empfohlen. Um sie keiner Anspannung und Stress auszusetzen. Natürlich hatte er sich durchgesetzt. Schließlich bezahlte er für das Zimmer und wozu war man denn Brujah? Ein zynisches Grinsen tauchte kurz auf dem Gesicht auf.
Und sowieso, war er nicht ihr Freund? Oder zumindest soetwas ähnliches? Das Grinsen ging langsam zurück und Fabian griff nach dem Türgriff. Die meisten Türen waren einfach nur zum aufziehen, wahrscheinlich damit man einfacher die Betten verschieben konnte. Aber nicht diese hier. Fabian hatte keine Ahnung warum man Dani in den Keller verlegt hatte. Es hieß, die Kühle täte den Patienten gut und hier seien sie etwas abgeschieden von dem restlichen Troubel.
Abgesehen davon waren einige Patienten dieser Art hier unten. Patienten dieser Art. Wie sich das schon anhörte. Fabian hätte kotzen können. Nein, er war wirklich nicht gut gelaunt. Einen Monat lang hatte er in einer Art luftleeren Raum geschwebt. Und die Erlebnisse gestern am Dom hatten ihn endlich davon überzeugt etwas zu tun. Zwar hatte Dani überhaupt nichts mit dem Dom oder gar Enio -dem Mistkerl- zu tun, aber es hatte Fabian gezeigt, dass er nicht einfach rumsitzen konnte und versuchen konnte zu verstehen was passiert war. Und etwas war passiert, das wusste er nur zu gut. Ihm schien es als sei etwas zerbrochen.
Patienten dieser Art.
Hier unten schien irgend ein Spezialist zu arbeiten. Ein Doktor sonstwas. Fabian war sich nicht sicher, aber er meinte am Empfang hatten sie Karlsen gesagt. Wie der Typ vom Dach.
Normalerweiße wäre das ein Grinsen wert gewesen. Aber Fabian war nicht danach zumute. Er drückte den Türknauf herunter und trat in den Raum. Er wusste nicht genau was ihn erwartete, aber damit hatte er irgendwie nicht gerechnet. Der Raum war voller Betten und scheinbar war auch jedes belegt. Es sah mehr wie ein groteskes Labor aus, als wie eine Station eines Krankenhaus'. Noch konnte er keinen Arzt sehen, aber er war sich sicher, dass er gleich einer Art Josef Mengele gegenüber stehen würde. War er vorhin nicht erst an der Prosektur vorbei gegangen? Kurz schauderte es Fabian, dann lies er den Blick schweifen. Irgendwo musste er hier doch einen Verantwortlichen finden, sonst würde er sich eben selbst auf die Suche nach Dani begeben.
