AW: [20.03.07] In the moonlight...
Der bärtige Vampir hörte zu und nickte dann.
"Lass uns ein Stück gehen!"
Damit setzte er sich in Bewegung, bis sie die Strasse und den Parkplatz hinter sch gelassen hatten und keine nächtlichen Spaziergänger in unmittelbarer Nähe zu sehen waren.
"Das Wichtigste, was man sich auch immer wieder in Gedächtnis rufen muss: die meisten von uns, und damit auch den menschen macht das Unbekannte, das unbegreifliche Angst.
Und eine gute Möglichkeit damit umzugehen ist, die Augen davor zu verschließen!
Dazu kommt, das es bei uns eben die Maskerade, die Macht, den Geist zu manipulieren und andere Tricks gibt...und wir sind nicht die einzigen, die sowas drauf oder solche Gesetze haben.
Die meisten von uns haben als Menschen so etwas im Augenwinkel mitbekommen, aber eben als nicht real eingeordnet.
Der Anblick eines Geistes oder eines Werwolfs vernebelt den menschlichen Verstand.
Ein Deja Vu, ein kalter Schauer, ein Schatten, der anders war als er sein sollte....wenn man im nachinein und mit den mittlerweile bekannten Dingen drüber nachdenkt, kann einem da immer wieder eine Gänsehaut kommen.
Uns wurde die Augen geöffnet und auch, wenn ich oft wieder einfach nur ein Mensch sein möchte, möchte ich auch all das nicht missen, was ich sehen, erfahren und erleben durfte.
Man muss meiner Meinung nach aus der Situation immer das Beste machen."
Er zuckte mit den Schultern.
Zumindest in dieser Hinsicht hatte er seinen Frieden mit sich gemacht.
Auf den Begriff Sethskinder reagierte er nicht sonderlich, immerhin ignorierte er auch schon seit Jahren den Begriff Kainskind.
"Mit Geistern ist es kompliziert, denn es gibt mehr als nur eine unsichtbare Welt, die uns umgibt.
Grob gesagt kann man unterscheiden zwischen den Todesalben und Gespenstern der Verstorbenen und eben der spirituellen Seite allen Seins, den Geistern von Tieren, Pflanzen, Materie, Elementen...eben eigentlich allem, was man hier anfassen, fühlen...sich überhaupt vorstellen kann.
Mit solchen Geistern haben Vampire nur selten zu tun, sie sind aber fester Bestandteil des Glaubens der Werwölfe und da ich mich als Schamane versuche, natürlich auch mein Gebiet.
Aber das braucht jahrelange Theorie, Übung und eine gewisse Einstellung...und selbst das ist keine Garantie, das alles glatt läuft!"
Wieder zuckte er mit den Schultern und kratzte sich am Hals, wo sich eine zeitlang ein dunkles Mal befunden hatte.
Dann kam er zum interessanteren Thema.
"Unsere verstorbenen Freunde und Verwandten können durchaus manchmal noch da sein.
Und da wir als...Untote und Wesen der Nacht ihnen Nahe stehen und die Wand, die uns vom Reich der Toten trennt, in der Nacht durchlässiger zu sein scheint, können wir ihnen häufiger begegnen.
Manche menschen oder auch Vampire haben ein Talent, sie zu spüren, zu hören oder sie gar zu sehen.
Und einige besitzen die Disziplin der Nekromantie, die sich um die Energien des Todes und die Versklavung von Seelen und toten Körpern dreht.
Ich habe bisher nur mit wenigen Nekromanten gesprochen, aber da ist ne Menge unapetittliches Zeug dabei.
Viel kann ich dir nicht dazu sagen, außer, das du Geistern nicht herablassend begegnen solltest.
Man sollte sie wenigstens respektieren!"
Die dunkle Stimme des Tremere war gänsehauterzeugend, aber auf angenehme Art und Weise.