[16.05.2008] Vorbereitung eines Tag

Teylen

Kainit
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16. August 2007
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Theresa erwachte in ihrem Hotelbett aus der Tagstarre. Ein alter Reflex sorgte dafür das sie sich aufsetzte, ihre Hand hoch fuhr um sich eine Strähne aus dem Gesicht zu streifen. Stattdessen fuhren die dürren, von scheinbar offen liegenden roten muskelfleisch gezeichneten Finger über die kahle, unebene Kopfhaut und wie zum Spot verfing sich eins borstigen Struppen die Überreste von Haaren darstelle in der zerfurchten Hand.
Die ihr mittlerweile wohl bekannte, allabendliche Übelkeit stieg in ihr auf, hielt jedoch einen Augenblick kürzer an als gewohnt und wurde ersetzt durch die Erkenntnis überlebt zu haben. Die Nosferatu schloß die Augen, konzentrierte sich und schuf die erste, eher grobe Maske.

Elementar-Monster, Werwölfe, friß das Nacht. Ein Lächeln fuhr über ihre Lippen. Es mochte wenige Tage geben an der ihr die Zuversichtlichkeit derart ehrlich zustand nach den bisher beeindruckensten Kämpfen ihrer Existenz. Man hatte versucht sie umzubringen, und sie stand noch. /Warte nur bis sie dich erneut angreifen. Zerfleischen/ zischte die Bestie in ihrem Unterbewusstsein, scheiterte jedoch daran das ihre die Vorstellungskraft hinsichtlich größerer Schrecken versagte.

Sie begab sich in das Bad, genoss die erneute Dusche, nahm die aktuelle Tageszeitung die vor der Zimmertür lag entgegen, bevor sie diese nebst der Unterlagen an dem kleinem Tisch platzierte. Der Füllfederhalter wurde gezogen, die Mappe ausgeschlagen und die Unterlagen systematisch durchgegangen und die Fragen wahrheitsgemäß sowie sorgfältig beantwortet. Sie fügte die Referenzen sowie weitere Anhänge bei und würde die Papiere erneut durchgehen.
Etwaige Informationen die seitens der Akademie ausgehändigt worden waren studierte sie sorgfältigt und heftete sie in einem eigenen Ordner ab.

Schließlich wurde die Mappe verschlossen und in die schmale, modische Aktentasche geführt worauf sie sich mit einem kleinem Seufzer der Zeitung zu wandte. Sie hätte schon längst einen Menschen finden sollen und ihn füttern. Ein eigener, kleiner, gutaussehender Blutsklave der sie liebte und dafür sorgte das sie sich nicht mit Profanitäten wie der Wohnungssuche abgeben musste.
Ein kleiner Seufzer beendete die Träumerei. Tagträume erledigten die Arbeit nicht und sie hatte weder vor das Hotel über die Maßen hinaus zu beanspruchen, noch plante sie es sich in einem dreckigen Kanal gemütlich zu machen, bei dem man froh sein konnte wenn er zumindest trocken gelegt war. Ein leichter Schauder durchlief sie, nicht das er unfreundlich war, dennoch wirkte Lurker nicht als ob er mit diesen widerwärtigen Klischee brechen wollte. Vielleicht machen es die Alten, leben in großen, luxeriösen Apartments und die Jungen kommen in den Bau.
Sie fokussierte sich wieder, sie wusste es besser und ätzen half nicht.
Sie strich einige ihr passend erscheinende Mietangebote raus. Kleine Wohnung, bevorzugt, Paterre, idealerweise mit Keller, geringer Mietlaufzeit in einer Gegend wo es keine Fesselverträge gab. Den Standard würde sie später heraus heben und wandte sich so schließlich den Anzeigen zu. Einen ersten Eindruck, die Idee einer Basis gewinnend. Bevor sie das umsetzen ihres Geschäftsvorhaben in Angriff nehmen würde, würde sie mehr Informationen benötigen als die erst beste Tageszeitung.

Der Blick ging zurück in den Spiegel. Eine eher unterdurchschnittliche Frau mittleren Alters antwortete den Blick. Theresa stand auf, wählte Kleidung und begab sich erneut vor den Spiegel. Sie hatte ein der Akademie angemessenes Auftreten vor Augen, nutzte den Ausschnitt eines Modemagazin um es zu visualisieren bevor sie die Augen schloss, Konzentration aufbaute, die Spannung und Anstregung schaffte die es benötigte und schließlich das Blut unter ihren Willen zwang der Zeichnung zu helfen.
Sie öffnete die Augen, lächelte das Spiegelbild an, nicht ohne die Melancholie das sie die langwierige, manuelle Vorbereitung, das Styling und Schminken tatsächlich vermisste.
Die Zeitung wurde dem Aktenkoffer zugeführt und sie begab sich auf den Weg zur Akademie.
 
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