[15.04.2004] Finstertal bei Tag!

Darkness

Headshot to be sure!
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"Ich..." Raphael macht eine kurze Pause und entscheidet sich ehrlich zu sein. "Es ist für mich eine gute Chance den Tag zu genießen ohne zu viel Ärger zu bekommen... ich kann zumindest einen grund nennen wenn Greg mich fragt warum ich unterwegs war!" beantwortet er kleinlaut die Frage Melodys warum er sie begleitet.

"Und... jetzt wo ich weiß worum es geht, kommt ein bischen der Hilfskomplex durch... du hast mehr durchgemacht als ich... und du hast dir Antworten auf deine Fragen verdient!"
 
die 5. Haltestelle müsste ziemlich direkt am Krankenhaus sein, ein oder zwei Straßen weiter Melodys Blick huscht über den S-Bahn Plan, dann sieht sie Raphael wieder an und steigt in die Bahn. Hat er dir jetzt gesagt was du mit deinen Wunden machen kannst? Sie hat sich leicht zu ihm gebeugt und flüstert die Worte diesmal wirklich nur. Ein schelmischer Ausdruck liegt in ihren Augen.
Entweder ihre Stimmung wechselt wirklich so schnell, oder aber da ist jemand gut im Überspielen von gewissen Dingen
 
Auch Raphael steigt ein und setzt sich auf einen der speckigen Sitze neben Melody.
"Nein... ich denke nicht.. kann sein... Melissa hat mir ein bischen was erzählt... wirklich zu gehört habe ich nicht... ich hatte genug damit zu tun mich zu erholen!"

Er lässt kurz seinen Blick durch das Abteil schweifen und bemerkt einen Penner der mit Zeitungen zugedeckt und eine Kornflasche kuschelnd auf einer der letzten Bänke sitzt und eine verbittert dreinblickende ältere Frau in schwarzen Sachen, sie hält einen Strauß voll weißer Lilien in der Hand und ihre Augen schimmern rot, anscheinend hatte sie geweint und musste sich zusammenreißen es nicht wieder zu tun.
 
Frag ihn mal, es ist wirklich interessant! Noch während sie spricht lenkt sie ihren Blick aus dem Fenster une beobachtet die vorbeihuschenden Häuser und Menschen, die wenigen Bäume deren grün nur verwischt an der Scheibe vorbei fliegt. Das da draußen ist einfach ohne uns weiter gegangen.. warum gibt es solche wie uns eigentlich? Ihr hatte niemand wirklich ausführlich erklärt was sie jetzt ist, und wenn man es genau nimmt hatte sie auch nicht nachgefragt. Wie soll man sich auch hundert Dinge merken wenn man jeden Tag weitere Fragen hat auf die man keine Antwort bekommt, solange man nicht selbst danach sucht?
Sie ist sich sicher dass sie etwas finden werden.
Den Rest der trecke legen Melody und Raphael wohl größtenteils schweigend zurück, und steigen dann in der Nähe des Krankenhauses aus. Während sie den Weg zum Krankenhaus laufen kann Raphael deutlich spüren dass Melody schneller wird, etwas aufgeregter wirkt als noch eben in der Bahn
 
"Hey hey hey, meinst du sie laufen dir davon? Wir bekommen die Antworten schon, keine Angst!" gibt er mit beruhigender Stimme als Antwort auf Melodys Tempo.
Die Schiebetür des Krankenhauses öffnet sich und sie steuern gerade zu auf die Information zu.
 
Sie hatte ihm nicht gesagt weshalb sie ins Krankenhaus wollte.. oder vielmehr was ihr hauptgrund war. Vielleicht nahm er auch das von letzter Nacht an, was sie ihm da gesagt hatte. Kurz bevor sie an der Information angelangen legt sie ihm eine Hand an den Unterarm und hält ihn einen Moment lang zurück. "Kannst du bitte kurz hier warten?" Raphael nickt auf ihre Frage hin und beschäftigt sich kurz mit einigen Auhängen an einer Pinwand.

Melody geht zur Information und spricht die dahinter befindliche Person etwas unsicher an Äh.. entschuldigen Sie. Können Sie mir vielleicht weiterhelfen? Mein Vater, Peter Schmidt.. er müsste in Ihrem Krankenhaus liegen. Können Sie mal bitte nachsehen? Sie beißt sich auf die Lippen, ignoriert das schneller klopfende Herz und starrt ihr Gegenüber einfach nur an. Bitte lass ihn am Leben sein.. ich flehe dich an Sie hat die Finger ineinander verschränkt und drückt die Fingerspitzen der beiden Zeigefinger fest gegeneinander, so fest dass ihre Fingernägel sich langsam weiß färben
 
Es kam ihm vor wie Stunden des wartens, das schwarze Brett der Information war über und über mit Vermisstenmeldungen der letzten Wochen, sogar der letzten Monate.
Junge Mädchen, alte Leute, mittdreißiger die die lüte des Lebens gerade erst erreicht hatten, verschwunden, spurlos, ohne Grund... ob sie die Opfer...

Raphaels Gedanke wurde unterbrochen, die automatisch öffnende Tür des Krankanhauses öffnete sich, doch niemand trat ein, lediglich eine schneidende Winböe, suchte sich ihren eisigen weg in das Gebäude, riss einige der Vermisstenanzeigen vom Brett und vermenge sie kräftig mit den mitgrbrachten Zeitungsseiten die sich nun wie spielende Kinder in der Mitte des Raumes traffen, einige Runden drehten und dann zum Erliegen kamen. Einen kurzen Moment, nur den bruchteil einer Sekunde, dachte Raphael das Weinen der Vermissten zu hören.

Dann war Alles vorbei. Der Wind hatte sich wieder nach Draußen verzogen und die vermissten lagen still und sorglos dreinblickend auf dem dreckigen Boden des Krankenhauses, und Raphaels Konzentration wurde erst gebrochen, als eine Schwester, ohne sie zu beachten, ohne zu bedenken das es Menschen waren, auf sie trat.

Raphael zog den Reißverschluss seines Mantels hoch und setzte sich auf eine der weißen Bänke.
 
Die etwas dickliche Frau hinter der Fensterscheibe setzt sich an den Computer und tippt den Namen ein. Schmidt mit D T? fragt Sie Melody? Dann schüttelt sie den Kopf und tippt noch mals ein bisschen. Dann greift sie zum Hörer und ruft jemanden an. Ja, können Sie mal bitte zum Empfang kommen? Die Tocher von Herren Peter Schmidt ist hier. kurz Pause Ja, in Ordnung Doktor Malbrandt.
Dann kommt sie an die Scheibe zurück. Frau Schmidt? Würden Sie bitte dort drüben in den Besprechungsraum gehen, Herr Doktor Malbrandt kommt gleich zu Ihnen. Danke. Dann wartet sie bis du in den Raum geganegn bist und setzt sich wieder in den Stuhl der leicht ächzt und widmet sich wieder einem Haufen Papier.
 
Melody wartet geduldig bis die Frau mit dem Doktor gesprochen hat, kurzzeitig lässt auch sie sich von dem Windstoß ablenken. Scheiß Wetter.. ich hasse Krankenhäuser.. alles so blass und steril. Hier kann man doch nicht gesund werden! Ihre Laune ist schon wieder gesunken, sie ist nervös.. hat Angst vor dem Gespräch mit dem Doktor.. und es ist kalt.. aber es kommt ihr mehr so vor als wäre es innendrin kalt.
Als sie von der Frau hinter dem Tresen in ein Zimmer geschickt wird nickt sie stumm und beißt sich leicht auf die Lippen. Was wenn er nicht mehr lebt? Ich hab mir die ganze Zeit keine Gedanken darüber gemacht..
Sie geht zu Raphael an die Bank und deutet den Gang entlang zu einer Zimmertür. "Ich muss kurz mit einem Doktor sprechen. ich bin gleich wieder zurück."

Sicher ist es nicht nett jemanden einfach so sitzen zu lassen, aber da will sie ihn nicht dabei haben. Sie reibt beide Hände kurz ineinander und geht auf das Zimmer zu um es dann zu betreten. Ihr Herz klopft so laut und stark gegen ihre Brust dass sie meint es würde weh tun. Die hätten mich informiert wenn etwas nicht stimmen würde. Dabei vergisst sie einfach dass man sie nicht hätte informieren können. Nervös geht sie in dem Zimmer auf und ab ohne sich groß umzusehen.. ihre Hände vergräbt sie in den Hosentaschen, holt sie wieder raus und steckt sie wieder rein. Immer wieder geht ihr Blick zur Tür
 
Nach einer Weile kommt ein Mann mittleren Alters und Glattrasiert herein. Er trägt einen weissen Kittel und ein Stethoskop um den Hals. Er wirkt etwas lethargisch. Guten Abend. Sind sie Frau Schmidt? klingt seine Stimme fast gleichgültig.

Out of Character
Denk hier dran.
 
Out of Character
seltsamer Stimmungsumbruch jetzt, aber gut :D


"Ja.. ich bin wegen meinem Vater hier" antwortet Melody leise und sieht den Arzt an. So wirklich will sich ihr Blick aber nicht an ihm festhalten und ihre Konzentration ist sonstwo, aber nicht bei der eigentlichen Sache. Man könnte fast meinen sie würde über gottweißwas nachdenken. Sie hebt ihm die Hand entgegen, aber mehr als einen schwachen Händedruck bekommt sie nicht hin. "Darf ich.. darf ich mich setzen?"
 
Ja, setzen sie sich bitte. Ich bin Doktor Malbrandt. Ich habe Ihren Vater aufgenommen. Nun, das sie hier sind ist etwas... verwunderlich. Er beugt sich etwas vor zu Dir. Was ich Ihnen jetzt mitteilen muss tut mir sehr leide. Aber Ihr Vater ist zwei Tage nachdem er bei uns eingeliefert wurde an den Folgen seiner Verletzungen gestorben. Ruhig spricht der Arzt zu Dir. Fast zu ruhig.
 
"verwunder.." Sie spricht gar nicht erst weiter. Der nächste Satz des Arztes hallt in ihrem Kopf nach.. an den Folgen der Verletzungen gestorben.. gestorben Sie fühlt sich schwer, das sitzen auf dem Stuhl fühlt sich so schwer an.. so falsch. Hatte sie nicht damit gerechnet? War es ihr in den letzten Tagen nicht fast egal gewesen? Langsam schließen sich ihre Augen und sie hält eine Hand an ihre Stirn, reibt mit den Fingern fast im Zeitlupentempo darüber.. tot.. Papa ist auch tot. Nur noch Tote um mich herum.. überall. Was ist das für eine Welt?
"Wo ist er jetzt?" im Himmel? Kann jemand in den Himmel kommen der seine Arbeit mehr liebt als das eigen Fleisch und Blut? Wahrscheinlich würde Melody selbst diese lächerliche Antwort nichts ausmachen.. sie war zwar lächerlich aber doch irgendwie tröstlich. Tröstlich? Gibt es das noch? Das Zittern in ihrer Stimme ist deutlich zu hören
 
Nun, fängt der Arzt an, und macht eine kurze Pause um die richtigen Worte zu finden Ich wollte nicht sagen das sie Glück haben, aber er wurde noch nicht beerdigt und liegt in der Pathologie. Hätten Sie sich bis Ender dieser Woche nicht gemeldet hätten wir Ihn beerdigen müssen, so können Sie sich darum kümmern das Ihre Familie wenigstens noch die letzte Ruhe bekommt die sie verdient hat. tröstend legt der Arzt eine Hand auf Deine linke Schulter.
 
Es wäre schwer zu sagen ob es Raphael merklich besser ging als Melody nachdem sie diese Nachricht bekommen hatte.

Er war nach Draußen gegangen und hatte sich eine Zigarette angezündet, dicht standen dunkel graue Regenwolken am Himmel und hüllten die Straßen Finstertals in defuses Licht. Der Wind hatte nicht abgenommen, so das Raphaels Mantel sich ihm fügte und wie wilde Schatten flatterte, augenscheinlich versuchte von seinem Körper zu flüchten.

Erst hatte er Dimitri und Brenda getroffen, die beste Nacht seines Lebens mit ihnen verbracht, Blut getrunken und dafür hergehalten das andere es tun, Gefühle erlebt die seinem Leben zuvor unbekannt waren, erfahren das Dimitri ein Vampir ist, unmenschliche Dinge getan und mit angesehen.

Dann wurden sie ihm genommen.

Regeane getroffen, Regeane für nett gehalten, entführt, gedemütigt, gequält, geflohen, zurückgekehrt, der Freiheit beraubt.

Eigentlich könnte es nur besser werden... aber Raphael wußte das dies nur ein Schauspiel vor dem geistigen Auge war, nichts würde besser werden... wahrscheinlich blieb er für immer der Lakei der Toten!
 
langsam aber sicher wird Melody schlecht.. das flaue Gefühl im Magen kriecht nur langsam hervor und scheint sich in jedem Winkel ihres Körpers auszubreiten. Liebendgerne würde sie bitten das erst morgen zu machen, aber ist sie das ihren Eltern nicht schuldig?
"Ich glaube ich schaffe das nicht. Nein, nein.. ich schaff das.. ich muss nur.. sind sie morgen noch dort?" murmelt sie dann. Sie will aufstehen.. aber alles wirkt so schwer und ihre Beine fühlen sich wie Gummi an. Nachdem sie steht nickt sie dann aber leicht. "Ich habe draußen einen Freund sitzen.. Wo muss ich eigentlich hin?"
Pathologie.. Wo ist die Pathologie.. Ihr Kopf scheint wie leergefegt und das Wort schwebt einfach frei im Raum herum ohne dass sie etwas damit anfangen könnte. "Ich danke ihnen..Dr.." Selbst sein Name will ihr nicht mehr einfallen, und sie schafft es auch einfach nicht auf das Schild an seinem Kittel zu sehen.
Ich muss hier raus.. Weg von diesen weißen Wänden.. weg von diesem Traum der sie vor einer Nacht verfolgt hat. Sie verzieht die mittlerweile etwas blassen Lippen und wendet sich dann einfach zum gehen.. ohne Tschüß zu sagen oder auf eine Antwort zu warten. Ihre Bewegungen wirken etwas schwerfällig und langsam, aber sonst scheint ihr auf den ersten Blick nichts zu fehlen.

Als sie Raphael draußen auf dem Gang nicht sieht geht sie einfach weiter nach draußen. Und würde er nicht dort auf der Bank sitzen, so wäre sie vermutlich gegangen ohne nach ihm zu suchen. An seiner Bank angekommen berührt sie ihn leicht an der Schulter "Wir gehen wieder heim, ja?"


Out of Character
Ich habs jetzt einfach mal abgekürzt damit wir nicht bis morgen noch tag spielen.. wobei das mit in die Nacht steigen durch den Zeitsprung eh nicht mehr so dolle wird. Naja, hoffe es ist ok so. Komme heute erst ziemlich spät wieder
 
"Ist alles o... ja klar!" Raphael merkt das etwas nicht stimmt und fragt lieber nicht nach. "Ich ruf uns ein taxi!"

Er geht zurück zur Info, fragt nach einem Taxi und gesellt sich wieder zu Melody nachdem die Dame hinter der Scheibe ein Taxi gerufen hat.

"Wie gesagt, wenn du Hilfe brauchst dann sag bescheid!"

Ansonsten schweigt er bis das Taxi am Krankenhaus ankommt, steigt ein und fährt zusammen mit Melody zurück. Er lässt sie lieber in Ruhe, und legt sich einige Stunden hin um Abend wieder fit zu sein!


Out of Character
Edit: Also gehts bei mir weiter Abends im Cafe!
 
Ich werde veranlassen das Ihre Eltern in der Pathologie bleiben. Aber sie müssen sich innerhalb von 7 Tagen dort melden. sagt er noch zu Melody bevor sie den Raum verlässt. Der Arzt hat fast Mitleid mit Ihr, aber er ist zu geschwächt um das vorzubringen. Dann verlässt auch der Arzt das Zimmer.
 
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