[13.06.06] Eine kleine Nachtmusik (Im Hovel)

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"Das ist toll," entgegnete Tanja gut gelaunt. "Danke Helena... Soll ich einfach klingeln ?"
 
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"Klingel lieber mit dem Handy durch, wenn du dort bist, dann schicke ich dir den Aufzug, du mußt nicht unbedingt Jona aufwecken", meinte Helena. "Also dann bis gleich."

Da Jenny weg war, gab es keinen Grund sich zu verabschieden, denn sie wollte die beiden nicht suchen und stören, deswegen bezahlte sie den Absinth und verließ dann für diese Nacht das Hovel.
 
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Peter musste unwillkürlich schmunzeln, scheinbar hatte er einen empfindlichen Nerv getroffen. Es war selten, dass ein Kainit so offen über seine Abscheu am System sprach und in einigen Fällen hätte das böse enden können.

"Hör zu, mir ist es egal, ob du auf dem Ball warst oder nicht.“ Peter lächelte und sprach entgegen von Jenny, ruhig und fast erheitert.

"Durch den Ball kann ich nur wissen, wer da war und wer nicht und damit kann ich sehen, ob jemand neu ist oder nicht. Du scheinst eines nicht zu sehen, auf diesem Ball habe ich mehr über die Kainiten dieser Stadt erfahren, als in meiner sonstigen Zeit in Finstertal." damals konnte er sich wunderbar jeden Namen und Status einprägen, eine wunderbare Gelegenheit zum Ausspähen.

"Und die Information, die ich durch die Bemerkung des Balles über dich bekommen habe, sind auch nicht schlecht. Du siehst, so ein Ball hat was für sich." Peter lächelte immer noch. Ihm gefiel dieses Gespräch wirklich.
 
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Jenny lachte lauthals auf und warf sich vergnügt auf der Matratze nach hinten. Na das war doch mal ne klare Ansage. Dieser Crain war ein echter Mistkerl und damit genau von der Sorte die sie sich erhofft hatte.
"Na du bist mir ne Marke! Für ne Sekunde habe ich doch echt gedacht ich hätte mich in dir geirrt!"
Vergnügt zeigte sie mit dem Finger auf ihn. Die andere Hand nahm sie hoch und schob sie unter ihren Kopf. Als sie es sich endlich etwas bequemer gemacht hatte, fuhr sie fort.
"Ich bin tatsächlich erst vor ein paar Nächten hier aufgeschlagen nachdem mir jemand gesagt hatte, dass Finstertal anders wäre als die üblichen Domänen in Deutschland. Es hieß Außenseiter wie ich hätten zumindest eine kleine Chance auf ein halbwegs ruhiges Leben. Also bin ich hierher und sehe mich nun in Ruhe um."
Gedankenverloren schnippte sie ihren Zigarettenstummel gegen die gegenüberliegende Wand. Funkensprühend kam sie irgendwo in einer schmutzigen Ecke zu liegen.
"Was meinst du Peter? Kann ich hier in der Stadt überleben, oder muss ich mal wieder Hals über Kopf aufbrechen um einem übereilten Sonnenaufgangsritual zu entgehen?"
Wieder sah sie voller Ernst zu ihm hinauf. Es war klar das sie mit dieser Frage auf seine derzeitge Vertrauenswürdigkeit anspielte.
 
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Auf diese Bemerkung musste jetzt Peter lachen. Finstertal und ruhig, eine wirklich schöne Aussage.

"Hör zu Jen! Ich bin auch erst seid vielleicht etwas mehr als einer Woche hier und ruhig ist das letzte Wort, mit dem ich diese Stadt bis jetzt beschreiben würde.

Ich kam hier an und in am übernächsten Tag explodierten hier überall, Häuser und ein geflügeltes Ungetüm, wahrscheinlich ein Tzimisce, musste sich hier unbedingt austoben. Und da ich leider gerade an Ort und stelle war, wurde ich auch gleich in den Kampf verwickelt. Meine Lieblings Baretta ist dabei explodiert! Und ich musste dieses Vieh und seinen Kumpel eigenhändig ein Pflock in die Herzen treiben.

Und Buchet hat mich angeschaut, ein triumphierendes Lächeln aufgesetzt und danke gesagt. Und ich war 2 Tage in der Stadt!

Danach bin ich dann Jägern begegnet, die alle Kainiten in der Stadt killen wollten und nächste Woche werden hier sicher die Wölflinge einen Aufstand machen, wenn das so weitergeht. Oder wie haben eine sehr lange Ruhezeit vor uns.

Wenn du mich fragst, diese Stadt, ist nix für Leute, die Ausspannen wollen. Doch für Leute die Spaß, Nervenkitzel und ne menge abfassen wollen, ist sie genau richtig.“ Peter zwinkerte Jen zu, endlich konnte er sich mal ein wenig Frust ablassen. Die letzten Tage waren einfach zu chaotisch.
 
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"Alles was du da aufzählst klingt für mich nach dem Himmel auf Erden. Denn wenn alle fleißig damit beschäftigt sind selbst am Leben zu bleiben, oder von mir aus auch damit die Hütte ihrer Lieblingsnachbarn abzufackeln, dann Schatz haben sie keine Zeit mehr hinter kleinen bösen Mädchen wie mir nachzujagen."
Sie grinste noch immer. Dieser Crain gefiel ihr von Minute zu Minute besser. Erst Helena, dann Cuccio jetzt der Ravnos... Finstertal war das Paradies! Dabei kam ihr ein Gedanke...
"Hört sich so an als hätte wirklich schon jedes erdenkliche Pack versucht sich hier in der Stadt breit zu machen? Schon mal drüber nachgedacht das es hier etwas geben könnte das das Verbrechen anzieht wie die Motten das Licht? Vielleicht verstecken die Ahnen ja was mordswichtiges und opfern euch um ihr großes Geheimnis zu schützen... Wäre doch möglich...?"
Jenny versank einen Moment in ihren Gedanken und dachte diese Möglichkeit still bis zum Ende durch. Irgendwann runzelte sie die Stirn, richtete sich auf und sah Crain an.
"Wer zur Hölle ist Buchet?"
 
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Nun Peter wusste davon, dass für die Explosionen der Sabath verantwortlich war. Der Gedanke das sich irgendetwas wie ein Schatz hier befand, hatte er noch nicht, vor allem weil er in Finsterburg nie davon etwas mitbekommen hatte und sein Erzeuger, wäre jemanden gewesen, der sofort nachgeschaut hätte. Aber möglich war alles.

Er war dann doch etwas erstaunt, dass Jenny nicht den Namen des Prinzen kannte. Das konnte nur heißen, sie war nicht nur nicht auf den Ball, sondern nicht einmal angemeldet. Dieses Gespräch wurde immer besser.

Peter beugte Jenny und konnte sich ein grinsen nicht verkneifen.
"Lass mich raten, du hast dich noch nicht mal beim Prinzen vorgestellt."
 
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"Was? Nein, aber was hat das mit meiner..."
Irritiert sah sie zu Crain hinauf, ihre Augen weiteten sich verstehend. Der Finstertaler Obermotz nannte sich also Buchet Das Crain ihr bei den letzten Worten um einiges näher gekommen war, schien sie nicht im geringsten zu irritieren.
"Natürlich habe ich mich bei Großmeister B. nicht vorgestellt! Warum soll ich bei diesem Pisser auch zu Kreuze kriechen, wenn ich nicht mal weiß ob ich hier in der Stadt überhaupt bleiben will? Ich hab dir doch gesagt das ich zu keinem Clan gehöre, oder nicht? Weißt du was dieser Prinz..." sie spie das Wort mehr als das sie es sagte, "...mit mir macht wenn ich in sein Büro latsche?"
Jenny verschränkte die Hände hinter dem Kopf und blickte dem Ravnos mit festem Blick in die Augen. Sie war sich darüber bewußt das sie jetzt schon zum dritten Mal ein erhebliches Risiko eingegangen war. Die nächsten Wochen sollte sie sich echt in acht nehmen. Wenigstens hätte sie dann das Gröbste überstanden. Neugierig fragte sich die Caitiff ob der Mann über ihr seine Ideale verraten hatte um hier ungestört existieren zu können.
"Was ist mit dir Peter Crain vom Clan der Ravnos? Bist du ein angesehenes Mitglied der Camarilla? Angepaßt und dressiert und eine Schande für deine Ahnen, oder bist du nur geduldet in den Straßen dieser Domäne? Ein Außenseiter dem außer seiner Würde nichts geblieben ist?"
 
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Peter beugte sich wieder zurück und lehnte sich an, er hatte kein Lächeln mehr auf dem Gesicht.

Jenny Worte waren ziemlich hart gewesen, andere seines Clans währen ihr an die Gurgel gesprungen oder hätten sie wenigstens in einer Illusion zurückgelassen. Doch er war anders.

Er schwieg erst einmal, sie sollte ruhig denken, dass ihre Worte ein wenig zu hart gewesen waren, diese Lektion würde ihr später sicher helfen. Außerdem musste sie lernen, nicht immer alles sofort auszuplaudern, sobald man ein paar Knöpfe bei ihr drückte. das hatte er auch, auf schmerzhafte weise gelernt.
 
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Nicht wirklich erstaunt sah Jenny ihrem Gegenüber dabei zu wie er sich angepisst zurückzog. Also hatte er sich tatsächlich von den Alten der Camarilla einspannen lassen. Sie machte ihm keinen Vorwurf deswegen, es war eben einfacher nachzugeben, als jeden Moment der Ewigkeit damit zu verbringen gegen eine schier unerschöpfliche Übermacht anzukämpfen. Und doch, etwas steckte in ihm, er war nicht halb so zahm wie mancher dieser hohen Herren denken mochte.
Kurz kochte etwas Ärger hoch, warum nur waren alle Männer gleich? Eine Frau hätte ihr wegen ihrer Worte einfach eine gezimmert. Immerhin war sie ein verfluchter Untoter und mit Sicherheit nicht zimperlich. Männer hingegen hatten immer Sorge sie eventuell zu verletzen. Scheisse, sie war stark genug um mit Motorrädern zu werfen!
Der Gedanke daran ließ sie grinsen, hoffentlich verstand Crain das jetzt nicht falsch.
"Hör mal Honey, ich wollte dir nicht auf den Schlips treten. Ich lüge nur ebenso ungern wie ich mich anpasse, verstehst du?. Ich bin wie ich bin, aber man kann sich immer und überall auf mich verlassen."
Jenny krabbelte auf ihn zu und legte die Finger unter sein Kinn. Ernst sah sie ihm in die Augen.
"Aber ich habe recht, nicht wahr? Grade dein Clan hat sich über Jahrhunderte seine Unabhängigkeit bewahrt..."
 
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"Und genau deswegen solltest du in solchen Angelegenheiten deine Zunge hüten!" Peter erwiderte ihren Blick und schaute sehr ernst drein.

"Ich habe meine Unabhängigkeit immer noch, ich bin weder der Camarilla beigetreten noch irgend einem anderen Verein! Aber im Gegensatz zu dir bin ich stolz darauf was ich bin und verstecke mich nicht immer hinter den Ausreden, dass ich doch so ein ach so armer Caitiff bin.

Du hörst es vielleicht nicht gerne, doch auch andere haben ihre Probleme und einige hätten dich eben für deine Worte umgelegt." Peter war gerade eiskalt, in der Vergangenheit musste er oft einen eiskalten Killer spielen, um nicht selber gekillt zu werden und er hatte diese Rolle immer noch meisterlich drauf.

"Wie alt bist du?" diese frage klang schon wieder nicht ganz so ernst, sondern schon etwas weicher.
 
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"Versteh mich bloß nicht nicht falsch Honey! Ich bin verflucht stolz darauf ein verdammter Caitiff zu sein. Im Gegesatz zu jedem anderen hier habe ich mich nicht vor diesem Buchet auf den Boden geworfen. Im Gegensatz zu jedem anderen hier werde ich eben nicht meine beschissene Zunge hüten. Nur weil du es gewohnt bist in einer Welt voller Lügen und falscher Versprechungen zu leben, heißt das nicht das ich da mitspielen muss. Ich weiß das es dir am liebsten gewesen wäre, wenn ich einfach voll stiller Bewunderung zu dir unter die Bettdecke gekrochen wäre. Aber so bin ich eben nicht."
Jenny sagte die Worte nicht zornig oder hochmütig sondern spürbar aus tiefster Seele. Langsam lehnte sie sich wieder zurück an die Wand.
"Vielleicht habe ich sogar mehr mit dir und deinem Volk gemeinsam als du denkst. Seit ich vor acht Jahren getötet wurde, ziehe ich rastlos von Stadt zu Stadt und versuche irgendwo eine neue Familie zu finden, der ich blind vertrauen kann und bei der ich mich wohl fühle. Du wirst lachen, aber das ist schwerer als man meinen möchte. Die ganze verschissene Camarilla besteht nur aus verlogenen Ärschen die nichts als ihren eigenen Vorteil im Sinn haben. Warum also soll ich es genauso machen wie die, wo ich doch auf der Suche nach genau dem Gegenteil bin?"
Sie strich sich mit einer fahrigen Bewegung durchs Haar und zündete sich eine weitere Zigarette an.
"Es ist nicht so als hätte ich anfangs nicht versucht mich einzufügen, es hat eben nicht funktioniert. Ich bin für diese ganzen verlogenen Spielchen einfach nicht geschaffen..."
 
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Peters Gesichtsausdruck wurde wieder etwas weicher. Die Kleine dachte wirklich, sie weiß alles von der bösen harten Welt, doch als er jung war, war er auch noch so. Rebellisch, launisch und verdammt selbstsicher und arrogant, er musste schmunzeln, naja einiges ist er immer noch.

"Hör zu Jenny." es war keine spur mehr von ärger oder Kälte in seiner Stimme zu hören. Eine 180 Grad Drehung. "Glaubst du wirklich, das du in die Domänen von anderen hereinspazieren kannst und dort dein Leben leben kannst? Du hast es selbst gesagt, vor 8 Jahren bist du gestorben und nun, bist du kein Mensch mehr, der von einem Rechtsstaat geschützt wird. Du bist ein Kainit ob nun Caitiff, Ravnos oder Ventrue. Wir alle haben nach dem Glauben der Camarilla einen Vorfahren und daher müssen wir seine Gesetzen folgen.

Keiner sagt, dass es leicht wird, aber wenn du dich nicht bei Buchet vorstellst, wirst du aus dieser Stadt gejagt werden, vielleicht sogar getötet werden. Wenn du willst, kann ich an ein paar Leute herantreten, die vor dem Prinzen für dich sprechen werden. Eine hast du schon getroffen, Helena. Sie ist ziemlich dicke mit ihm und gehört außerdem seinem Clan an." das es schon einen Caitiff in der Stadt gab, verschwieg Peter erst einmal, da die Hintergründe der beiden zu verschieden waren.

Peter schaute sie mit klaren Augen an, er schein es ehrlich zu meinen, vielleicht erinnerte sie ihn etwas an sich und er sah Potential in ihr.
 
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"Das ist wirklich nett von dir Peter und ich weiß dein Angebot echt zu schätzen, aber ich denke nicht daran mich irgend jemandem vor die Füsse zu werfen.
Eure tollen Regeln haben für mich keine Gültigkeit! Und denk nicht das dieser Satz von mir kommt, das sagte die Geißel von Hamburg zu mir, bevor sie mir Arme und Beine brach und mich kichernd ins Hafenbecken warf! Das war genau drei Wochen nach meiner ersten und bisher einzigen Anmeldung und galt nur der freundlichen Erinnerung daran, das man mich dort einfach nicht haben wollte. Eine nette Aufforderung mir eine andere Heimat zu suchen wenn du so willst!"
Sie zog an ihrer Zigarette und ihr Gesicht nahm bei dem Gedanken an die Vergangenheit traurige Züge an.
"Mein Alter spielt dabei übrigens überhaupt keine Rolle! Es gibt Dinge die lernt man einfach in kürzester Zeit, glaub mir. Denk mal nach! In acht Jahren lernt man eine Menge wenn man dazu gezwungen wird! Meinst du dieser Buchet hätte auch nur für eine Sekunde ein Problem damit dich für seine Ziel zu opfern? Dich der du alle geforderten Schritte brav erfüllt hast..., Teil seiner Regeln bist? Mit Sicherheit nicht! Blumen für die Toten und nen Orden aus Blech für die großen Helden der Stadt!
Jennys Gesichtzüge wechselten, als eine Welle des Ekels sie durchflutete.
"Nein danke Honey! Da bleibe ich lieber wo ich bin...wie ich bin... und wähle mir meine Freunde auf meine eigene Weise aus. Für die sterbe ich dann mit Freuden, aber verlange bitte nicht vor mir vor diesem kaltherzigen Saftsack zu Kreuze zu kriechen!"
 
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Wie war das ein gebranntes Kind meidet das Feuer...heute würde er nicht an ihrer Einstellung ändern können, da war er sich mittlerweile sicher. Aber sie musste diesen Schritt tun um zu überleben.
Peter hob beschwichtigend die Hände.

"Ok ok. ich werde dich nicht mehr damit belasten. Der Abend ist zu schön, um sich darüber zu streiten. Aber lass mir dir noch eines auf den Weg mitgeben. Du solltest das Elysium meiden, der Hüter heißt Ernest Gellar, dann solltest du dich vor der Geißel Viktor Torsen in acht nehmen, genauso, wie du nicht dem Sheriff Cat begegnen solltest. Oder wenigstens nicht so vor ihnen sprechen solltest. Eigentlich solltest du vor niemanden so sprechen." Peter grinste.

Dann funkelte kurz die Luft vor seinem Gesicht und ein halb transparentes Foto schwebte vor ihm.
"Von links nach rechts. Cat, Ernest, Buchet, sein Ghule Romero und Melissa, der Seneschall. Viktor habe ich selbst noch nicht gesehen..." Peter schaute wieder zu Jenny. Damit war sein Rat beendet.
 
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Jenny fiel die Kinnlade hinunter und sie sah ungläubig auf das was sie da sah und dann wieder zurück zu Crain. Da schwebten doch echt die fünf Gesichter ihrer gefährlichsten Gegner einfach so vor ihr als hätte der Ravnos eine Miniaturausgabe der Gruppe mal eben so in die Luft gehängt. Das Gesicht dieses Gellar, nur ihn kannte sie ja bis jetzt, konnte sie genaustens erkennen. Das Bild traf sein Aussehen erstaunlich genau. Trotz ihrer Faszination prägte sie sich jedoch jede einzelne Kontur ihrer Kontrahenden genaustens ein.
"S-c-h-e-i-s-s-e-!" ,tief beeindruckt sprach sie das Wort leise und gedehnt aus. "Woher...? Das ist ja wunderbar!"
Sie lächelte wie ein kleines Mädchen und hatte die vorigen Worte des Ravnos bereits vollkommen vergessen. Aber das war auch nicht so wichtig. Jenny hatte eh zu keiner Sekunde vorgehabt sich irgendwann nochmal in der Nähe des Cafes oder einem anderen dieser Orte aufzuhalten. Sie hatte ihre Fühler ausgestreckt und hatte sich im Gegensatz zu Peters Meinung sehr genau überlegt wem sie sich offenbarte und wem nicht. Es blieb ein Restrisiko, aber das ließ sich eben nicht umgehen.
Mit großen Augen und immer noch beeindruckt lächelnd rutschte Jenny wieder näher zu dem Ravnos hinüber
"Mach noch was anderes, ja? Das ist voll geil!"
 
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Peter müsste grinsen, so eine Reaktion hatte er nicht erwartet, die kleine wusste scheinbar nicht sehr viel über die anderen Clans.

"Gerne doch, was wünscht du dir denn?" einmal konnte er seine Kraft noch anwenden, doch dann wäre er erstmal etwas ausgebrannt, doch das war ein kleiner Preis für Jenny vertrauen.
 
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"Hmm!"
Die Caitiff zog die Stirn kraus als sie darüber nachdachte. Es dauerte eine ganze Weile bis sie sich wagte zu fragen. Es ging bestimmt nicht!
"Kannst du die Sonne machen? Weiß nicht...so mit nem weißen Strand und endlosem blauen Meer..und so?"
Hoffnungsvoll sah sie Peter in die Augen. Man spürte deutlich das ihr dieser Wusch sehr wichtig war. Dabei ging es ihr natürlich in erster Linie darum, in ihr eine alte fast vergessene Erinnerung von warmen Sonnenstrahlen auf nackter Haut zu erwecken. Aber auch das Bild eines Strandes in der Karibik hatte schon für sich genommen etwas reizvolles an sich. Früher, als Lebende, hatte sie immer von einem derartigen Urlaub geträumt. Nicht das sie diesem verlorenen Erlebniss je ernsthaft nachgetrauert hätte, aber trotzdem war es noch immer ein Bild das ihr sehr gefiel.
 
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Das war auch eine der ersten Illusionen, die er sich erschaffen hatte. Doch er hatte gelernt, dass es mit der Zeit eher schmerzlicher war als tröstlich, denn er wusste, dass es eine Illusion war...

„Es geht. Lass mir einen Augenblick der Konzentration.“ Peter schloss die Augen und stellte sich selbst so ein Bild vor. Versuchte die Wärme der Sonne zu spüren, den kühlen Wind auf der Haut und die Geräusche am mehr zu hören.

Langsam bildete erschuf er das Szenario in seinem Kopf, das rauschen der Wellen, die Wärme der Sonne. Er sahs gelehnt an einer Holzhütte am Strand, die Wellen gingen vor und zurück, doch nun musste er dieses Szenario anhalten. Denn er war noch nicht fähig diese Bewegungen in die Wirklichkeit zu übertragen.

Er öffnete die Augen. Der Raum war nicht mehr der schnöde Hinterraum des Hovels. Peter hatte eine Illusion darüber gelegt. Die beiden spürten nun Sand unter ihren Körpern. Hinter ihnen war eine Holzhütte, an der sie lehnten. Vor ihnen war ein Strand, der nach links und rechts endlos schien. Vor ihnen war das Meer, was sich nicht bewegte. Doch beide konnten das rauschen der Wellen hören und der Geruch des Meeres hing in der Luft. Ein kühler Wind strich über ihre Haut und am Himmel stand die Sonne. Nach ihrem Stand war es wahrscheinlich Mittag. Man konnte deutlich die Wärme ihrer Strahlen spüren, doch dabei war kein schmerz, der von dem Fluch lastete.

Peter schaute etwas wehmütig drein, es war Jahrzehnte her, seid er so eine Illusion für sich geschaffen hatte.
„Hier hast du deinen Strand, auch wenn er nicht Perfekt ist.“ lächelte sie Peter an.
 
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"Nicht perfekt? Du spinnst, das ist himmlisch!"
Beinahe ehrfürchtig erhob sie sich von der Stelle an der eben noch die völlig verdreckte Matratze gewesen war und ging vorsichtig durch die warme Sonne zum Wasser. Man merkte ihr an wie sie jede Sekunde in sich aufsog und diesen kurzen aber trügerischen Moment des Glücks irgendwie zu greifen versuchte. versonnen zog sie ihre Stiefel aus und spielte mit den nackten Füssen im Sand.
Als sie Peter gebeten hatte ihr das Bild eines warmen Strandes zu erzeugen, glaubte sie er würde wie bei den Gesichtern ihrer Gegner, ein kleines lustiges Bildchen des Strandes hervorzaubern und in der Luft schweben lassen. Das hier aber war der Strand aus ihren Träumen. Ergriffen kniete sie sich hin und ließ den warmen Sand durch die Finger rieseln. Das einige Kleinigkeiten nicht ganz der Wirklichkeit entsprachen übersah Jenny in ihrem Glück völlig.
Eine einzelne blutige Träne rann ihre Wange hinunter als sie sich zu Peter drehte.
"Das...das ist unglaublich! In meinem ganzen Leben habe ich nicht so etwas wundervolles gesehn wie das hier! Du musst der glücklichste Mensch auf Erden sein, wenn du um dich herum solche Gegenden erschaffen kannst! Der Fluch... ich meine unser Fluch hat für jemanden wie dich keinerlei Bedeutung! Das ist soo wunderbar, echt!"
Sie lachte und ihr lachen war voller ehrlichen, ungezwungenen Glücks. Mit geschlossenen Augen ließ sie sich nach hinten fallen und genoß die warmen Sonnenstrahlen auf ihrem toten Gesicht.
Peter würde es vorerst nicht erfahren, aber wenn es ihm gelang sie nicht zu verraten, hatte er soeben einen der treusten Freunde gewonnen den man in der Welt der Untoten finden konnte. Für diese Sekunden des Glücks liebte sie den Ravnos und würde ihr Leben geben um das seine zu wahren.
 
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