[13.06.06] Eine kleine Nachtmusik (Im Hovel)

Morticcia

Addams
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Es war bereits kurz vor drei Uhr morgens als Jenny ihr Jamaha VN1600 auf dem kleinen Parkplatz dieser ungewöhnlichen Disco abstellte und mit sicheren Schritten auf den Eingang zuschritt. Im Gegensatz zu den Ängsten die sie noch vor gar nicht so langer Zeit im Cafe de Trois ausgestanden hatte, fühlte sie sich an diesem für andere Menschen sicherlich durch und durch verkommenen Ort, sicher und geborgen.
Mit einem zufriedenen Grinsen auf den Lippen ging sie nach einer kurzer Körperkontrolle grüßend an dem ihr mittlerweile wohlbekannten Türsteher vorbei ins Innere.
Kaum hatte sie den Eingangsbereich hinter sich gelassen, da dröhnten auch schon die von ihr so sehr geliebten Bässe tosender Rockmusik entgegen. Eine wohlige Welle tiefsten Glücks durchströmte sie, wie immer wenn sie die ersten Sekunden an diesen besonderen Orten förmlich in sich aufsog.
Egal wo auf der Welt, Orte wie dieser hatten für sie etwas von Heimat, Geborgenheit und Zuhause.
So innig dieses Gefühl aber auch war, so schnell wie es über sie gekommen war, so schnell verging es auch wieder. Allerdings blieb ein wenig diesen Glücks zurück und das reichte um der Caitiff ein seeliges Lächeln ins Gesicht zu zaubern, das kaum jemand in der heutigen Nacht dort wieder wegzuwischen vermochte.
Jenny bahnte sich einen Weg durch das Gedränge, irgendwie war das Hovel immer zum Bersten gefüllt, und steuerte zielstrebig auf die nächste Theke zu.
Dort angekommen bestellte sich sich ein großes Bier und einen Tequilla, drehte sich anschließend um und genoß es sichtlich am (Un)Leben zu sein.
 
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Helena hatte etwas gemacht, was sie schon lange nicht mehr gemacht hatte, nämlich mehr oder weniger den Tag vertrödelt, einige Telefonate geführt, einen Bericht über die Geschehennisse mit den Jägern verfaßt und dann weitergeleitet. Die meiste Zeit hatte sie einfach damit zugebracht, einmal wieder Zeit mit Jona zu verbringen und als dieser zu Bett gegangen war, hatte sie sich in einer Bar einen jungen Mann auserkoren und von seinem Blut getrunken.

Nun fuhr sie etwas ziellos durch die Stadt, denn obwohl sie nicht nach Hause wollte, auf welche der Finstertaler Vampirgesellschaft treffen wollte sie noch viel weniger. Sie schüttelte den Gedanken ab, daß sie sich am besten gleich wieder aus dem Staub machen sollte. Es hatte keinen Zweck immer nur auf Reisen zu sein. Ein Grinsen zog über ihr Gesicht, da sie keine Ahnung hatte, wer so zu ihrer Ahnenreihe gehörte, könnte man manches Mal denken, es müßten irgendwelche unsteten Wesenheiten gewesen sein.

Schließlich hielt sie in der Seitenstraße beim Hovel. irgendwann würde sie sich für solche Zwecke einen anderen fahrbaren Untersatz besorgen, denn ihr silbernes Schätzchen paßte nicht ganz in dieses Milieu. Sei schob den Schlüssel in die Tasche ihrer Jeans und hing sich die Lederjacke über die Schulter um sich dann auf den Weg zum Eingang zu machen.

Hier brauchte sie keine Konventionen und keine Etikette, hier kümmerte man sich einen Scheiß um solche Dinge und es gab Situationen da genoss sie dies. Von einigen Pfiffen und Zurufen begleitet, ging sie nach drinnen. Einige zu aufdringliche Kerle ernteten einen abfälligen Blick, doch die meisten davon eher ein Grinsen. Sie bahnte sich einen Weg durch die Tanzenden und erreichte nach einiger Zeit die Bar und bestellte sich erstmal ein Bier, bis sie Jenny entdeckte.

Sie warf dem Barkeeper das Geld zu und trat dann neben die Caitiff. "Darf ich oder ist der Platz schon besetzt?" fragte sie und deutete auf den Platz neben ihr.
 
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"Jeder der in der Lage ist neben mir sein Bier zu trinken ohne sich direkt übergeben zu müssen, ist herzlich eingeladen." Jenny grinste frech, erhob ihren Tequilla zur Begrüßung und stürzte den Schnaps anschließend mit einer schnellen Bewegung hinunter. Ohne auf irgendwelche eventuellen Worte von Hel einzugehen, begann sie nachdenklich zu sprechen.
"Ich war heute Nacht im Cafe de Trois weißt du?" Als sie die Worte zögerlich hervorgepresst hatte, wirkte die Caitiff als könne sie selbst nicht ganz glauben was sie da sagte.
"Und ich habe nen Brujah kennengelernt, er nennt sich Cuccio irgendwas..." unvermittelt schwieg sie, doch Helena konnte leicht erkennen das ihre Nachbarin nur Kraft für die eigentlich wichtigen Worte sammelte. "...ich denke er war ganz in Ordnung. Auf jeden Fall habe ich ihm erzählt wer und was ich bin..."
Wieder unterbrach Jenny sich selbst. Nur zögernd fuhr sie fort.
"...Aber das ist eigentlich alles nicht so wild. Der Kleine ist sicher nicht das Problem, mit dem werd ich fertig... Aber in dem Cafe war noch so ein Mann. Ein Engländer den die anderen Ernest Gellar genannt haben. Alle die in dem Cafe waren, sind so komisch um den herumgeschlichen und zwischendurch hat er mich mal so komisch angesehen. Ich meine ich war verdunkelt..., verkleidet..., weißt schon...und ich bin sicher das er mein wahres Gesicht nicht erkennen konnte, aber Scheisse der Blick von dem Typ ging mir durch Mark und Bein."
Die Caitiff bestellte noch einen Tequilla, dann erst sah sie ihre Nachbarin fragend an.
"Du kennst doch die ganzen Wichser? Wer zur Hölle war der Typ?"
 
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Out of Character
Ich empfehle, die Nosferatu mit der Suche nach Antworten zu beauftragen! *hust*
 
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Hel trank von dem Bier und biss sich dabei auf die Zunge, damit sich etwas Blut mit dem Bier mischte.
"Cuccio", überlegte sie dann. "Ach ja, der Boxer, eigentlich ein lieber Kerl, aber den hat es ziemlich schlimm getroffen." Sie schüttelte nachdenklich den Kopf. "Ob es allerdings die beste Idee war, ins Café zu gehen, weiß ich nicht, Gellar ist der Hüter und Tremere. Die sind meistens ziemlich gut, was solche Sachen wie Auspex angeht.
Da ich selber erst seit ein paar Tagen wieder in der Stadt, so daß ich auch nicht alles über die Leute weiß."
Es war irgendwie aus Helenas Stimme herauszuhören, daß sie auch nicht mit allem so einverstanden war, was sich dort so tat.
"Es hat sich viel verändert in den 2 Jahren, die ich weg war, so daß ich selbst kaum noch jemanden wirklich kenne und mich wenn ich ehrlich bin hier fast heimischer fühle wie im Café." Sie biss sich auf die Lippe. "Ich kann ja mal aufpassen, ob ich was höre, ob du ihm aufgefallen bist oder ob man nach dir sucht."
 
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Ein leichtes Flackern des Missfallens zeigte sich in den Augen der Caitiff als sie sah wie sich das Bier ihrer Nachbarin leicht rötlich färbte. Jenny wusste natürlich das nur wenige Kainiten in der Lage waren normale Lebensmittel zu sich zu nehmen und sie scholt sich nur wenige Augenblicke später selbst für ihre ungerechte Gefühlsregung. Immerhin würde auch sie irgendwann gezwungen sein, alle aufgenommenen Getränke wieder auszukotzen. Das einzige was blieb war die Wirkung des Alkohols, aber leider funktionierte selbst die bei Untoten nicht mehr zufriedenstellend. Was für ein Verlust...
Jenny seufzte leise bevor sie sprach.
"Danke das wäre nett! Ich rechne aber nicht damit das mich der Typ erkannt hat. Kerle wie der hätten mit Sicherheit gleich an Ort und Stelle versucht mich kalt zu stellen. Trotzdem kann ich Freunde gebrauchen die so anständig sind und mich warnen bevor die Geißel kommt und mich in handlich Scheiben schneidet. Aber sag mal Hel, wer ist eigentlich Geißel in dieser schönen Stadt?"
Die ersten Takte eines neuen Songs drangen dröhnend aus den Boxen. Still schmunzelnd erkannte Jenny das es ein Song von Amon Amarth war, dessen Titel ihr jedoch nicht einfallen mochte.
 
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Helena sah Jenny einen Augenblick nachdenklich an. Vermutlich wäre sie in einer ähnlichen Lage, wäre damals nicht der Zweite Weltkrieg gekommen.
"Also die Geissel heißt Viktor Thorson, ein Kerl von ungefähr 2 Metern, hat was v6n Bud Spencer, auch vom Clan der Hexer, bis jetzt habe ich eigentlich nur von ihm gehört, daß er ganz okay sei, habe ihn selber nur einmal kurz gesprochen", meinte sie dann. "Scheint auf jeden Fall nicht die Marke Kalte Hundeschnauze zu sein. Der Sheriff ist eine Gangrelfrau, die ist schon länger in der Stadt und der wollte ich nicht unbedingt über den Weg laufen, wenn sie auf mich sauer ist, das könnte böse enden."
Sie trank noch einen Schluck.
"Was dem Hüter allerdings auf jeden Fall bestimmt nicht entgangen ist, ist, daß sich jemand unangemeldet in der Stadt aufhält. Und nach den Geschichten mit dem Sabbat sind die alle verständlicherweise etwas nervös."
 
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Die Geißel war ebenfalls einer dieser verfickten Zauberer? Verdammt das waren miese Neuigkeiten...

"Kann sein, diesem Gellar traue ich so ziemlich alles zu!"
Ohne es selbst zu bemerken, wog Jenny den Takt der Musik leicht mit dem Körper mit. Rückwärts an den Tresen gelehnt hatte sie ein gute Sicht über den gesamten Eingangsbereich. Der Rest des Hovel war unmöglich einzusehen. Der offensichtlich völlig bekiffte Innenausstatter hatte bei der Errichtung dieses kleinen verworrenen Labyrinths ganze Arbeit geleistet. Sicher war das einer der Gründe für den unerwarteten Erfolg des Schuppens. Es brauchte stets nur ein paar Schritte in eine vermeindliche Privatsphäre.
"Im Grund ist es auch Wurst ob er mich erkannt hat, oder nicht. Ich kann es mir doch eh nicht leisten unvorsichtig zu sein. Also werde ich wohl erstmal die Füsse still halten bis sich die Wogen geglättet haben. Wie dem auch sei, dass Wagniss hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Ein paar der Typen waren echt interessant. Mal sehen ob ich ohne großes Wellenschlagen an die ran komme?"
Sie dachte an diesen DJ deSade und grinste frech.
"Worauf du aber wetten kannst ist, dass die mich in diesem Cafe das erste und letzte mal gesehen haben. Denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann dieses hinterhältige Hexerpack!"
 
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Nun, Helena hatte irgendwann ihre eigene Definition gefunden, was einen Kainiten ausmachte, doch die behielt sie geflissentlich für sich.

"Ist auch besser so, wenn du da nicht hingehst, zumindestens wenn du keinen Ärger bekommen oder dich nicht anmelden willst", meinte sie dann und schmunzelte. "Wer hat dir denn gefallen? Wenn ich schätzen darf, die Jungs aus der Brujah-Riege.
Sagen wir mal so, ich gehe hin, wenn ich jemanden treffen will, weil dort eine gewisse Friedenspflicht gilt und es jeder kennt.
Es gibt noch ein paar andere Stellen, die man aufsuchen kann, wobei das Mexikan auch etwas feiner ist und einem Ventrue gehört. Ich habe gehört, daß dei Brujah das alte Hammer wieder neu aufbauen wollen, dürfte bestimmt für dich interessanter werden."
Sie überlegte, was wohl noch wichtig wäre, dann zog sie kurz die Stirn zusammen.
"Von den Gebieten der Wauzis sollte man sich auch fernhalten, es gibt hier einen Freidensvertrag, aber wenn man ihr Gebiet verletzt verstehen die bestimmt keinen Spaß."
 
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Ja klar nur weil ich Anarche bin müssen mir die Brujah natürlich am besten gefallen... Bitte einmal die ganz große Platte mit den Klischees bitte....
Jenny öffnete den Mund, zornig blitzten ihre Augen auf. Dann schloß sie ihn wieder und schwieg, da sie sich eingestehen musste, dass Helena zumindest für diesmal recht hatte. Cuccio war Brujah. Und die sie würde ohne zu zögern ein Vermögen drauf wetten, das auch der DJ in diese Sparte fiel.
"Ob du`s glaubst oder nicht! Ich hab doch tatsächlich deSade im Cafe getroffen. Weißt schon diesen DJ. Ich muss zugeben das ich den ganz niedlich fand. Außerdem ist er einer von denen die schon mal mit dem Kopf durch die Wand rennen. Ich wette den könnte ich für meine Ideen begeistern!!"
Sie trank einen Schluck Bier und nutzte die kurze Pause um über Helenas Worte nachzudenken.
Wenn die Brujah das Hammer wieder aufbauen, werden sie mit Sicherheit auch diesen Sade dazu einspannen. Das ist vielleicht meine Chance ohne Aufsehen an den Obermacker der Jungs ranzukommen. Auf jeden Fall ist es ne Chance dem mal ordentlich auf den Zahn zu fühlen!
"Mach dir keine Gedanken wegen der Fellköppe Hel, mit denen komm ich klar. Ich hab ja Übuung darin meinen Arsch aus der Schussrichtung zu halten. Aber nur zur Sicherheit. Wo haben die Viecher denn genau ihr Gebiet?"
Nur für den Fall das ich mal ganz schnell ein paar Verfolger los werden muss!"
 
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Nun irgendwie hatte Helena Jenny nicht nach dem Clan beurteilt, sondern nach dem, was sie so an Eindruck von ihr hatte. Sie hörte sich an, was die Caitiff ihr sagte und so war ihr ganz klar, in welche Richtung ihre Interessen ging. In Finstertal waren dies eben vorwiegend die Männer aus dem Clan Brujah.

"Ja, ich kennen DJ de Sade, ich habe ihn schon 2 oder 3 mal getroffen, er ist noch nicht so lange bei uns", erklärte sie dann. "Und er gehört zum selben Clan wie Cuccio.
Naja, das Hammer ist am 6. abgebrannt, es dürfte noch eine Weile dauern bis es wieder offen ist und ich gehe mal sehr stark davon aus, daß De Sade dort auflegen wird. Von seiner Art her könnte ich mir auch vorstellen, daß ihr auf einer ähnlichen Wellenlänge seid." Sie sah sich kurz um, ob nicht jemand zu hörte.
"Es wundert mich auch, daß er noch nie hier war. Wer sich vermutlich auch wieder herwagen wird, dürfte ein gewisser Peter Crain sein, dem hat es hier ziemlich gefallen, wie ich mitbekommen habe.
Frag mich allerdings nicht, wie vertrauenswürdig er ist. Alles in allem wäre ich eben vorsichtig an deiner Stelle."

Nach einem weiteren Schluck Bier erklärte sie Jenny, wo sich die Gebiete der Wölfe befanden, damit sie sich von dort fernhalten konnte, bzw. nicht vom Regen in die Traufe kam, wenn es mal eng werden sollte.
 
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Die Nacht hatte sich trotz, oder vielleicht sogar grade wegen der ganzen Riskien wirklich gelohnt. Jenny hatte einige Namen und sogar mehrere dazu passende Gesichter aufschnappen können. Natürlich hatte sie dabei auch etwas Staub aufgewirbelt, aber das ließ sich bei solchen Aktionen leider nie vermeiden. Geißel und Hüter würden sich früher oder später wieder beruhigen. Auch das war immer so.
Die Anarchin war ihrer neuen Freundin für ihre Hilfe sehr dankbar, hätte sich aber wohl eher die Zunge abgebissen als das offen zuzugeben. Helena war noch zu sehr in die Strukturen der Camarilla verstrickt und Jenny konnte es ihr noch nicht einmal verübeln. Wäre in ihrem eigenen Leben nicht so ziemlich alles schief gelaufen, würde sie vielleicht sogar selbst auf ein Gläschen mit dem Tremeren gehen.
Spontan musste sie bei dem Gedanken würgen, So weit wird es niemals kommen! Ich bin frei, wahrscheinlich die einzige in dieser verfluchten Stadt die das mit Recht von sich behaupten kann. Ich bin das Gegengewicht zu der Tyrannei der High Clans, der Alptraum der geleckten Gesellschaft. Alles was geschehen ist, ist geschehen damit endlich jemand diesen herzlosen Wichsern die Stirn bietet!
Jenny nahm ihr Bier und trank es in einem Zug leer. Als die das leere Glas auf den Tisch knallte kam ihr eine ganz wunderbare Idee. Es dürfte einige Zeit dauern sie in die Tat umzusetzen, aber es würde sich lohnen, ja das würde es.
Schweigend zündete sie sich eine Zigartette an.
"Ist dieser Crain auch ein Brujah? Gibt es sonst jemandem dem man in meiner Lage vertrauen kann?"
 
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"Vertrauen, weißt du ich kenne welche, die vertrauen nicht mal sich selbst", meinte Helena mit einem Grinsen. "Nun, dieser Crain ist Ravnos ist aber dem Brujah-Primogen zugeordnet. Ob ich ihm wirklich vertrauen würde, weiß ich nicht, er versucht hier in Finstertal Fuß zufassen, so wie ich das einschätze, wie er das machen will und wo, kann ich nichts dazu sagen, die hohe Politik und das Jagen nach irgendwelchen Posten und Einfluß überlasse ich lieber denen, die mehr Spaß dran haben.
Ich persönlich wähle meine Bekanntschaften auch eher nach anderen Grundsätzen aus ..." 'und in der Beziehung, würde den Prinzen manches Mal der Schlag treffen, wenn er das wüßte', setzte sie im Gedanken dazu, allerdings war sie auf dem Ohr irgendwie taub, vielleicht lag es auch daran, daß sie den Durchschnittsvampir eher als langweilig empfand.
"Peter scheint wohl früher als Finstertal und Finsterburg noch nicht eins waren, Kontakte nach Burg gehabt zu haben, aber man erzählt schließlich nicht jedem seine Lebengeschichte, so daß ich nicht weiß, inwieweit man ihm trauen kann oder in wieweit er mit den Leuten spielt."

Nun auch unter der Ravnos gab es solche und solche, wie bei allen Clans. Es war jedenfalls meistens Vorsicht angesagt.

"Ich weiß im Augenblick selbst noch nicht, wem ich trauen kann und wem nicht, wie soll ich dir dann sagen, geh zu dem oder zu dem, wenn was ist. Ich kann dir sagen, an wen du dich für verschiedene Angelegenheiten wenden kannst, aber beurteilen mußt du schon selbst."
 
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Nachdenklich zog die Caitiff an der Unterlippe.
"Über die Ravnos weiß ich eigentlich gar nichts. Sie sind als Clan nicht Teil der Camarilla, stimmts? Zumindest das macht sie mir doch schon mal sympathisch. Aber du hast natürlich recht Hel. Kainiten sind verschieden, es gibt in jedem Clan solche und solche.."
...nur nicht bei den Tremere, den Torris und vor allem den Ventrue! dachte Jenny, sprach es aber nicht aus.
"Ich rechne dir hoch an, das du nicht gleich eine ganze Anzahl Namen rausgehauen hast. Das zeigt das du dir nen Kopf machst und ich zumindest dir vertrauen kann."
Ihre Gedanken glitten zu diesem Cuccio hinüber? Würde er sich bewähren und diesem Gellar gegenüber die Schnauze halten? Würde er standhalten wenn dieser abgewichste Hexer ihm die Daumenschrauben ansetzte? Im Nachhinein ärgerte sich die Caitiff ein wenig, das sie das Wagniss eingegangen und sich ihm offenbart hatte. Nun ja es war wohl zu spät es sich anders zu überlegen.
 
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Im Grunde genommen würde sie Jenny sogar recht geben mit der Einschätzung der Clans, wobei natürlich Ausnahmen die Regel bestätigten. Allerdings würde sie sich dann fragen, wie Jenny dann die Tatsache beurteilte, daß sie sich selbst als von Clan der Rose vorgestellt hatte als diese fragte.

"Naja, was die Ravnos allgemein angeht, so sagt man, daß sie von den Zigeunern abstammen, normalerweise traut denen keiner", meinte sie dann. "Ich kannte noch nie einen näher, von daher kann ich es nicht beurteilen, wie es mit der Zuverlässigkeit aussieht. Wenn du mit ihm zusammenarbeiten willst, sei halt etwas vorsichtig, aber vielleicht stellst du auch fest, daß er es ehrlich meint." Helena zuckte die Schultern und winkte dann den Barmann heran. "Willst du auch einen Absinth?"
 
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"Gern! Mit Zucker, aber nicht anzünden!"
Jenny dachte nach. Die Camarilla hielt die Ravnos also für unzuverlässig? Nun, sie ging jede Wette ein das Caitiff ebenfalls als nicht sehr vertrauenswürdig eingestuft würden. Vielleicht lag das Problem einfach in der Natur der Sache. Außenseiter konnten in der Wahl ihrer Mittel nicht wählerisch sein und mussten nehmen was sie kriegen konnten. Sie beschloss sich diesen Crain auf jeden Fall einmal anzusehen. Wenn der sich im Hovel wohlfühlte, konnte er so verkehrt nicht sein. Außerdem hielten sich Zigeuner unter Gleichgesinnten sogar an eine Vielzahl ungeschriebener Regeln und Gesetze. Nach allem was Jenny wusste, war das reisende Volk sogar loyaler als die meisten anderen. Man musste eben nur dazu gehören.
Was für eine Nacht!
Jenny lachte laut auf und sah Helena mit zufrieden funkelnden Augen an.
"Auf was wollen wir trinken?"
 
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Helena bestellte zweimal Absinth ohne Anzünden und sah sich etwas nachdenklich um. Nun insgeheim hoffte sie, daß keiner ihrer Art auf die Idee kommen würde, den Laden umzumodell, man wußte schließlich nie, auf welche Ideen manche Leute kommen mochten. Vielleicht würde man dann ein paar Gebäude weiterziehen können, denn das Volk, was sich hier aufhielt würde bestimmt auch keine andere Art von Club akzeptieren ...

Blieb nur zu hoffen, daß keiner dieser geldgeilen Ventrue auf den Trichter kommen, daß hier jede Menge Grund günstig zu haben sein würde und man Finstertal mit einem weiteren Einkaufspalast, einem Freizeitpark oder einem Spaßbad könnte, was weitere Finanzen in die bodenlosen Geldspeicher dieser Leute spülen würde. Irgendwie drängte sich Helena das Bild von Dagobert Duck mit Fangzähnen auf, der gerade einem Goldtaler das Blut aussaugte. Sie mußte bei dem Gedanken grinsten.

Als dann der Barkeeper die Gläser brachte, kehrte ihr Blick wieder zu Jenny zurück. Allerdings verwandelte sie sich für einen Augenblick in eine andere Frau, eine mit kastanienbraunen Haaren, grünen Augen und stark geschminkt. Im Geiste hörte sie die Worte mit denen sie damals in Glasgow begrüßt worden war.

So schnell wie das Bild entstanden war verschwand es auch wieder.

"Trinken wir darauf, daß ich dich dann hier in Finstertal begrüße", sagte sie dann. "Ich wünsche dir Glück in dieser Stadt."
 
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Jenny lächelte.
"Wir werden sehen? Wenn nicht hier dann anderswo. Aber danke!"
Seit ihrer Ankunft waren eigentlich erst wenige Nächte vergangen. Sie war mit Ingo, der sich allem Anschein nach ebenfalls recht wohl fühlte, in die alte Fabrik gezogen und hatte von dort aus die Stadt erkundet. Schnell hatte sie in der erstaunlich brauchbaren Szene Finstertal Fuss gefasst. Neben einiger noch eher lockeren Bekanntschaften war es der Caitiff sogar gelungen einen der führenden Köpfe der hiesigen Gangs an sich zu binden. Nebenbei! Wo war der Blödmann überhaupt?
Wenige Tage und doch... Still gestand sich Jenny ein, das ihr die Stadt gefiel. Sie hatte genug davon herumzureisen. Sie war hier und würde bleiben...
"Du hast recht Hel! Auf Finstertal und eine wunderbare Zeit! Wie sagten die alten Piraten? Nimm was du kriegen kannst..."
 
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"Ein gutes Motto", stimmte Helena zu und war versucht, der Caitiff ein paar Tips aus ihrer Zeit auf der Straße zu geben, was sie dann allerdings doch unterließ, sie mußte ja nicht unbedingt noch hinter ihr Geheimnis kommen. "Du mußt nur gut auf dich aufpassen, denn ich denke in einer so großen Stadt gibt es immer Möglichkeiten." Sie trank aus ihren Glas. "Was hast du jetzt vor. Das Hovel scheint als Untershclupf ganz gut geeignet zu sein, denn es gibt ganz viele Leute, die würden hier vermutlich ums Verrecken nicht herkommen."
 
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"Sicher nicht!" das Grinsen auf dem Gesicht der Caitiff wurde breiter als sie vor ihrem geistigen Auge den Engländer mit angewidertem Gesichtsausdruck inmitten dieses tobenden Gedränges sah.
"Aber für einen Unterschlupf gehts mir hier dann doch etwas zu chaotisch zu. Ich denke ich bleibe mit Ingo und Hans fürs erste in unserem kleinen Versteck. Bisher hat es uns auf jeden Fall gute Dienste geleistet und wenn wir doch irgendwann übereilt fliehen müssen, dürfte dort nichts verfolgbare Spuren hinterlassen."
Zudem brauchte Ingo für seine morbiden Sammlungen ziemlich viel Platz, zuviel für die meisten Verstecke. Vielleicht könnten sie es eines Tages wagen sich eine größere Lagerhalle zu mieten, aber bis dahin würde wohl sehr noch viel Zeit vergehen.
"Ich werde aber eine Menge Zeit hier verbringen, darauf kannst du wetten! Wenn ich mir ein bisschen Mühe gebe, habe ich in ein paar Tagen einen ganz guten Ruf in der Szene und kann mich dann langsam und vorsichtig vorwärtstasten. Mal sehen was noch kommt? Ich plane eigentlich nie soweit im Voraus!"
 
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