[13.06.06] Eine kleine Nachtmusik (Im Hovel)

AW: [13.06.06] Eine kleine Nachtmusik (Im Hovel)

Peter seufzte leise. Zum einen gefiel es ihm, dass er Jenny scheinbar so glücklich machen konnte. Auf der anderen Seite wurde ihn einmal wieder bewusst, was er verloren hatte und er sah seine Schwächen.

Im Gegensatz zu Jenny, sah er die schwächen dieser Illusion und seine Gedanken schweiften ab, zu dem Zeitpunkt, wo ihm sein Erzeuger, eine vollkommene Illusion gezeigt hatte, die eigentlich schon Wirklichkeit war. Auch hatte er ihm gezeigt, wie man so eine Illusion über den Tag erhalten konnte, doch Peter Fähigkeiten waren noch nicht so ausgereift. Er würde sich wohl wieder einmal mit Training beschäftigen müssen, auch wenn er danach immer ziemlich ausgebrannt war.

Auch jetzt schon spürte er, wie ihn die beiden Illusionen Kraft gekostet hatte. Doch solange die Sonne, die wahre Sonne noch nicht aufgegangen war, konnte von ihm aus diese Illusion bestehen und auch er gab sich erstmal, seinen Künsten hin und genoss die Situation, so gut er konnte.
 
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"Komm her, leg dich zu mir Peter!"
Jenny hatte sich aufgesetzt und mittlerweile die schwere Lederjacke ausgezogen. Nur noch mit einem etwas zu engen T-Shirt und ihrer Lederhose bekleidet, gab sie sich danach wieder der warmen Sonne hin. Für Sekunden dachte sie darüber nach ob sie wohl etwas braun werden würde. Dann aber holte sie die Wirklichkeit ein und sie erinnerte sich daran das dies alles nur eine Täuschung war.
"Wie lange können wir hier bleiben?" sie benutzte absichtlich nicht das Wort Illusion um sich selbst das Gefühl zu bewahren wirklich Teil dieses unwirklichen Tropenparadies zu sein. Wenn es nach ihr ginge könnte sie für hier für immer bleiben. Vergnügt klopfte sie dabei auf die Stelle gleich neben sich und kicherte fröhlich.
"Das ist soooo geil!"
 
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Peter tat Jenny den gefallen und legte sich neben sie, die Arme hinter seinen Kopf verschränkt und in den Himmel schauend, um die starren Wolken nicht zu erkennen, schloss er bald die Augen.

"Solange ich noch wach bin, wird dieser Ort existieren." seine Antwort war kurz und klar, wenn er in den Schlaf über den Tag eintauchen würde, wird diese Illusion aufhören zu existieren.

Irgendwann, könnte er so etwas Ewig entstehen lassen und es wäre wirklich wie die Wirklichkeit, doch wäre das nicht die schlimmste aller Fallen, in die er tappen konnte?
 
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Out of Charakter:
Was dagegen wenn es sich die beiden dann dort wirklich bis kurz vor Tagesanbruch gemütlich machen? Wir können dann kleine Zeitsprünge einbauen... Jenny wird auf jeden Fall den Teufel tun und das unterbrechen bevor es absolut nötig ist!
:D

So lagen sie also still da und Jenny genoß jede einzelne Sekunde die ihr in diesem falschen Paradies gegeben war. Irgendwann, die Caitiff hatte jegliches Zeitgefühl verloren, drehte sie den Kopf zu Crain.
"Wirst du mich verraten Peter? Ich meine es ist dein gutes Recht und ich werde es dir nicht verübeln. Sag es mir nur damit ich ne Chance habe rechtzeitig aus der Stadt zu verschwinden."

Unabhängig von seiner Antwort gab sie sich anschließend wieder genußvoll den wärmenden Strahlen der Sonne hin. Irgendwann suchte sie seine Hand und ergriff sie dankbar dafür das er die Situation nicht ausgenutzt hatte. Hätte er versucht sie zu verführen, hätte sie sich ihm mit Freuden hingegeben. Crain hatte ihr ein wundervolles Geschenk gemacht und die Caitiff war abgebrüht genug um zu wissen wie für einen Mann die wundervolle Antwort dazu aussah. Egal ob lebend oder tot, Männer waren eben Männer. Vielleicht war aber eben die fehlende Sexualität, das gewohnte Zahlungsmittel, genau der Grund dafür das dieses Erlebniss für Jennifer zu etwas ganz besonderem erwuchs?

Ebensowenig wie der Ravnos war sie es gewohnt Momente des absoluten Friedens zu erleben. Normalerweise stand sie aufrecht einer brutalen Gegenwart gegenüber und musste sich in jeder Sekunde ihres Daseins erwehren. In dieser Welt gab es nichts umsonst! Schon gar nicht für einen Clanlosen!
Jetzt aber lag sie sicher und geborgen an einem warmen Strand in der Südsee und hatte neben sich den Mann der dieses Wunder vollbracht hatte. Einfach als Geschenk an sie, ohne Hintergedanken oder die Forderung auf eine Gegenleistung.
Dankbar sah sie kurz zu ihm hinüber.
 
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Peter stupste Jenny mit seiner freien Hand gegen die Stirn.
"Dummerchen! Du hast meine Worte von vorhin wohl total vergessen was." Ein schiefes Grinse spielte sich auf seinen Gesicht ab.

"Mir ist es egal, welchem Clan ein Kainit angehört, für Vorurteile habe ich keine Zeit. Außerdem bis zu viel zu..."lohnend für mich "interessant und ein Verräter war ich noch nie." das war sogar fast wahr, in seinem Unleben hatte er noch nie einen Geschäftspartner oder einen Freund verraten. Er war einfach gegangen, wenn es für ihn zu gefährlich war, aber aktiv verraten hatte er nur die, die es verdient hatten oder ihn selbst verraten wollten. Dazu schaute Peter einfach zu oft in die Zukunft.

Aber du kannst gewiss sein, dass ich weiter versuchen werde dich davon zu überzeugen, dass du dich anmeldest und hier in Sicherheit leben kannst. Das wäre auch besser für mich und meine Pläne.

Out of Character
Können wir machen, Peter wird sich dann sicher eine Stunde vor Sonnenaufgang davon machen
 
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Out of Charakter:
Den herben Wirklichkeitsschock wenn die Illusion fällt, hätte ich dann doch gerne noch gespielt...! Knipps die Karibik nachher mal aus, ich lasse indess etwas Zeit vergehen. Ach übrigens du hättest den 'Idiot!' gerne stehen lassen können, hat mir gefallen!
:D

So verging die Zeit und es fiel Jenny von Augenblick zu Augenblick schwerer an der Wirklichkeit festzuhalten. Selbst zu ihrer Zeit als Sterblicher hatte sie sich selten derart wohl gefühlt. Still nahm sie sich vor nachher ein paar Züge zu schwimmen, vielleicht hätte Peter ja sogar Lust mitzukommen?
Irgendwann fiel ihr etwas wichtiges ein, da war noch etwas das sie unbedingt sagen musste. Ihre Worte klangen fremd und unwirklich in ihren Ohren nach. Es war beinahe, als wäre es falsch einen Ort wie diesem durch schnöde Worte zu entweihen.
"Ich glaube dir Peter. Danke für die Chance und danke für deine Hilfe!"
Ein zufriedener Seufzer folgte noch, dann schwieg Jenny wieder. Sie war überzeugt das der Ravnos verstanden hatte.
Mit geschlossenen Augen lag sie da und ließ ihre Gedanken frei.
 
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Der Ravnos nahm die Worte stumm auf und ließ seine Gedanken auf die kommende Zeit abschweifen. Er würde viel zu tun haben, doch er war sich sicher, das es sich lohnen würde.

Out of Character
Ach verdammt, dann hast du das auch noch lesen können^^. Dachte du hättest es noch nicht gelesen, sonst hätte ich es nicht mehr geändert.

Wenn nichts mehr ist, würde ich dann im nächsten Post, die Illusion verfallen lassen.
 
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Out of Charakter:
Finstertal ist gewachsen und ich habe endlich meine Gosse! *jubel*
Mir fällt nix mehr ein außer verzückt am Strand zu liegen, wenn ich ehrlich bin. lass fallen und hol uns zurück!
 
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Es wurde langsam Zeit. Peter holte seine Taschenuhr heraus und schaute wie spät es war. Noch knapp eine Stunde bis Sonnenaufgang. Die Zeit war um.

Peter drehte sich zu Jenny um, die immer noch vergnügt im Sand lag. Gleich würde sie wissen, was es heißt, wieder in die Realität zurück zu kommen.

Peter stand auf.
„Es wird Zeit, die Sonne wird bald aufgehen und es wird Zeit, für uns in die Realität zurück zu gehen.“

Peter ließ Jenny noch Zeit, sich im Geiste darauf vorzubereiten und ließ dann die Illusion fallen. Dabei packte ihn kurz ein Gefühl des Schweremuts, was er aber schnell wieder abschüttelte. Dann schaute er zurück zu Jenny, die nun wieder im Hinterzimmer des Hovels war.
 
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„Es wird Zeit, die Sonne wird bald aufgehen und es wird Zeit, für uns in die Realität zurück zu gehen...“
Die Worte hallten im Kopf der Caitiff nach, doch sie verstand nicht recht was Peter meinte?
Die Sonne war doch schon dort oben...was...?, langsam und quietschend tat sich irgendwo in ihrem Kopf eine kleine Tür auf und die grausame Wirklichkeit kam anfangs noch schüchtern aus ihrer Verbannung zurück.
...es wird Zeit..die Sonne geht auf...Realität...NEIN, NEIN, NEIN!
Endlich verstand sie und Jennys totes Herz verkrampfte sich vor stiller Kummer. Ein Welle tiefster Panik stieg in ihr hoch und drohte für einen Moment die Kontrolle an sich zu reißen. Verzweifelt preßte sie ihre Fäuste an den Kopf.
Irgendwie schaffte es die Caitiff sich zu beherrschen.
Das Leben auf der Straße härtet einen ab sagt man, aber das stimmt nicht ganz. Eigentlich stumpft man irgendwann einfach ab. Man lernt bloß Kummer besser zu ertragen.

Dann war plötzlich wirklich alles verschwunden. Einfach so, es hatte nicht mal eine Sekunde gedauert. Traurig erkannte sie wieder das Bett mit der verschmierten Matratze, roch den kalten Rauch und all den Dreck um sich herum. Dumpf klangen von draußen die Takte von Finntrolls 'Trollhammaren' an ihr Ohr, aber selbst ihre geliebte Musik mochte sie nicht aus ihrer tiefen Trauer reißen.

Jenny spürte wie sie weinte, doch es war ihr egal. Sie hatte etwas wunderbares erlebt und es kurz darauf wieder verloren. Wahrscheinlich für immer, denn das Grauen der Realtität hatte ihr unwiderbringlich etwas von der Unschuld genommen die nötig war um sich gänzlich einer solchen Illusion hinzugeben. Jetzt verstand sie warum Peter die ganze Zeit so zurückhaltend gewesen war. Er kannte das Gefühl dieses Verlustes natürlich längst und wußte sein Herz zu wappnen.
Traurig sah sie zu ihm hinüber. Das er ihre blutigen Tränen sehen konnte störte sie nicht. Zum ersten Mal seit einer halben Ewigkeit war es ihr egal das jemand in ihr Herz schauen konnte.
"Das ist grausam!" sagte sie leise, "Aber ich danke dir für dieses unglaublich schöne Erlebniss."
Auch wenn die Nacht ab heute noch etwas dunkler sein wird...
 
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Wieder überraschte Sie Peter. Diese Offenheit war er von keinem Kainiten den er kannte gewohnt. Vielleicht lag es an ihrem Alter oder sie war eine wirklich gute Schauspielerin...

Er ging in die Hocke zu ihr hinunter und legte eine Hand beruhigend auf ihre Schulter und lächelte sie an.
"Ich weiß, aber du musst dir immer ins Gedächtnis rufen, was wir durch unsre Verwandlung gewonnen haben. Sonst wirst du die Ewigkeit nicht überstehen." er wischte ihr eine Träne weg.

"Und was dich nicht umbringt macht dich stärker, diesen Spruch hat übrigens einer von uns erfunden." und er war verdammt noch mal Wahr.

„Also genieß dein Leben und wenn du es nicht mehr aushältst, komm einfach zu mir.“ Aufmunternd zwinkerte Peter Jenny zu.
 
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Peter würde vielleicht noch lernen das Jenny in vielen Dingen anders war als andere.

"Das mache ich gerne, danke Peter!"
Etwas unbeholfen schlüpfte sie wieder in Stiefel und Jacke, dann endlich stand sie auf.
Während sie anschließend mit Hilfe eines kleinen Taschenspiegels und eines Taschentuchs ihr Gesicht wieder öffentlichkeitstauglich machte, gelang es ihr sich langsam wieder zu beruhigen. Die Trauer in ihrem Herz ließ etwas nach, das Zittern ihrer Hände wurde gleichsam weniger.
Als Jenny das Gefühl hatte sich wieder vollends im Griff zuhaben nickte sie dem Ravnos zu.
"Wir können!"
 
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Peter wartete ruhig ab, bis sie fertig war.

"Gut, dann lass uns gehen." Peter schritt aus den Raum heraus und versuchte durch die Gänge wieder nach draußen zu kommen.
 
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Es war schon spät und es wurde wirklich Zeit das die beiden nach Hause kamen. Der Ausgang war aber schnell erreicht, denn um diese Zeit war beinahe niemand mehr im Hovel und wenn doch, dann stand er sicher nicht im Weg.
Draußen angekommen schlug Jenny der kühle Wind des Morgens ins Gesicht und eine heftige Welle der Sehnsucht nach dem soeben verlorenen Paradies durchflutete sie. Trotz des Kloßes in ihrem Hals ließ sie sich jedoch nichts anmerken, sie hatte sich vor Crain schon viel zu sehr gehen lassen.
Als der Moment des Abschieds für diese Nacht endgültig gekommen war, fiel die Caitiff Peter plötzlich um den Hals und küsste ihn voller ehrlicher, inniger Leidenschaft. Irgendwann löste sie sich und grinste breit.
"DAS hab ich gebraucht! So, Nacht und schlaf gut oder was man in solchen Momenten auch immer sagt?"
 
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Peter war mit seinen Gedanken schon wieder bei seinen Morgenrecherchen, als Jenny ihn plötzlich um den Hals viel. Etwas überrascht, ließ er sie aber gewähren und spielte den Überraschten, der er ja wirklich war.

Als sie sich dann verabschiedete, nickte er ihr lächelnd zu.
"Machs gut. Ich werde dich mal wieder besuchen kommen, bist ja jetzt sicher öfters im Hovel."
 
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"Worauf du wetten kannst Honey! Und bild dir bloß nix ein wegen dem Kuss, der war für mich, nicht für dich!"
Sie grinste breit und setzte den Helm auf den sie bei ihrer Ankunft mit einer Kette am Motorrad befestigt hatte. Jenny stieg auf ihre Jamaha, startete den Motor und war Sekunden später hinter der nächsten Ecke verschwunden.
 
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Peter schaute ihr noch nach, bis sie verschwunden war. Dann ging er die Straße hinunter. In einiger Entfernung hatte er geparkt.

Seine Gedanken drehten sich um das heute erlebte, über seine Illusion...er schüttelte die Sehnsucht danach bei Seite und konzentrierte sich wieder auf das hier und jetzt. Jenny war eine interessante Frau und würde ihn in der Zukunft bestimmt, helfen können. Doch er musste aufpassen, solange sie nicht offiziell anerkannt war, ist der Kontakt gefährlich. Doch er wäre nicht der, der er ist, um das nicht auch zu seinen Vorteil nutzen zu können.

er kam bei seinem Mottorad an, setzte sich seinen Helm auf und fuhr davon. Mal sehen, was die Morgenzeitung so sagen wird und sich nicht schon wieder eine Katastrophe ereignet hatte.
 
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